chriseba schrieb:Vor allem hat es mit seinen Rechten als Angeklagter zu tun. Es gibt weder aus Sicht der Anwaltschaft, noch aus Sicht des Beklagten irgendeinen Grund, auf irgendeines seiner vom Gesetz zugestandenen Rechte zu verzichten. Außer halt - wie oben geschrieben - das die Prozessverfolgen dann was zum Quatschen haben. Auch Unschuldige müssen sich vor Gericht nicht äußern. Wie das auf Außenstehende wirkt, ist dabei völlig egal.
Genauso ist es. Ich verstehe überhaupt nicht, weshalb einige meinen, Metzelder müsste sich öffentlich erklären, oder auf seine Rechte verzichten.
Metzelder muss gar nichts davon.
chriseba schrieb:Es ist mir ehrlich gesagt unbegreiflich, wie man einem Beklagten, Zeugen oder sonstwem am liebsten den Verzicht auf Rechte auferlegen möchte, nur um des eigenen Friedens willen. "Der schweigt, dann muss der doch schuldig sein!" ist und bleibt keine Quintessenz unseres Justizsystems, und da bin ich ehrlich gesagt wirklich froh drüber.
Richtig, genauso ist es.
G_van_Helsing schrieb:Er hat aber auch das Recht zu reden.
Klar hat er das. Aber was sollte es ihm nutzen? Evtl. wird er auch reden, falls es zum Gerichtsverfahren kommt. Seine Anwälte werden ihn da beraten, ob er sich auf die Anschuldigungen einlassen sollte, oder nicht. Oder er redet eben nicht, er muss sich nicht selbst belasten.
Allerdings glaube ich, dass es auch völlig egal ist, ob er redet, oder schweigt. Diejenigen, die ihn jetzt bereits vorverurteilt haben, werden ihre Meinung nicht mehr ändern, auch wenn sich im laufenden Verfahren herausstellen sollte, dass alles ganz anders ist.
G_van_Helsing schrieb:Und die Öffentlichkeit - von der als Person der Zeitgeschichte bisher recht gut gelebt hat - hat das Recht, sich Gedanken über sein Schweigen, seine Anwaltstaktik und seine gesamte Kommunikation nach Außen zu machen.
Es wurde ja keiner gezwungen, sein Geld für Fußball zu investieren, bzw. für Metzelder Fan Artikel-, Fußball Dauerkarten, Reisen oder was immer. Klar kann sich die Öffentlichkeit Gedanken über ihn und sein Schweigen, seine Anwälte, deren Verteidigungsstrategie etc. machen. Jeder, wie er mag. Auch wenn es seltsam klingt, aber vielen mag er auch egal sein.
Nur weil er ein besonderes Fußballtalent war, muss er nicht besonders moralisch integer sein. Darauf hat die Öffentlichkeit keinen Anspruch. Meiner Meinung wird da von der Öffentlichkeit eine Erwartungshaltung in derart Prominente projiziert, denen diese Personen eben gar nicht entsprechen wollen oder können.