@emzSoll man verschweigen, in was für Netzwerken solcher Hass gedeiht?
In Kassel gibt es eine blühende Szene von gleich mehreren Nazi-Gruppierungen, teils mit direkter Verbindung zur NPD, und Lübckes Mörder war Teil der Szene. Einige seiner vorigen Gewalttaten hat er gemeinsam mit Leuten aus der Szene verübt.
Er hat Waffen von Leuten aus der Szene bekommen und an andere aus der Szene verkauft.
Sollen wir wirklich annehmen, dass niemand von seinem Plan wusste, dass ihn niemand angestiftet und/oder bestärkt hat?
Und dann gibt es da eine beständige Flut von Hasskommentaren im Netz, Phantasien vom Untergang Deutschlands, von "Umvolkung" und vergewaltigenden Muslimen-Horden, von Rache an Politikern und Journalisten, Rebellion gegen eine vermeintliche Weltregierung usw usw usw.
Es gehört vermutlich eine Menge Aufgestautes und ein Abbau von Hemmschwellen über längere Zeit dazu, einen ganz bestimmten fremden, unbewaffneten, wehrlosen Menschen zu erschießen, ohne ein Anzeichen von paranoider Störung.
So von ganz alleine kommt ein Familienvater mit Eigenheim nicht zu so einer Tat... ausser, es hätte vielleicht eine Trennung angestanden, die er meinte nicht verkraften zu können. Aber dann hätte er den Mord eher als Fanal begangen und sich danach selbst getötet oder gestellt, und nicht versucht, davon zu kommen.
Aber er hat ja jetzt einen Anwalt, der eventuelle Mitwisser schützen kann. Vielleicht wurden die Waffenschieber "geopfert" ("Seht her, ich packe aus und nenne sogar Namen!"), um andere zu schützen...
Bleibt die Hoffnung, dass der Mord an Lübcke gewissenhafter und gründlicher aufgeklärt wird als der an einem unbekannten Internetcafe-Besitzer.