borabora schrieb:Ich weiß nicht, ob es umso beruhigender wäre, wenn man sich vorstellt, das das Mädchen "von irgendwelchen Spinnern" entführt oder festgehalten würde.
Man würde nicht wissen, wie es dem Kind geht.. :(
@boraboraVermutlich klammert man sich an den letzten Strohhalm. Schlimme Fantasien tauchen auch immer wieder auf, das kann man sich wohl vorstellen.
In einem viel, viel kleinerem Rahmen
(ich will das keinesfalls gleichsetzen!) kennt das doch jeder Haustierbesitzer, wenn der Hund verschwunden ist, wenn die Katze ein paar Tage überfällig ist.
Man hofft, das Tier findet wieder nach Hause, dann macht man sich Sorgen, es könne verletzt- oder irgendwo eingesperrt sein. Man klappert die Nachbarschaft ab. Man stellt sich vor, dass das Tier von netten Leuten versorgt wird. Dann hat man wieder Angst, es könnte in einem Tierlabor gelandet sein- oder es ist einem Tierquäler in die Hände gefallen.
Ich will damit sagen, das ganz bestimmt niemand, der einen Menschen vermisst, durchgängig eine Sorge oder eine Hoffnung hat. Das wechselt sich ab und das ist ja gerade das Nichtaushaltbare.
Man kann die Gedanken auch nicht kontrollieren, weil sich Gefühle nicht kontrollieren lassen.
Menschen sind verschieden, verarbeiten verschieden und in sehr vielen Fällen trennen sich die Eltern früher oder später.
Der eine Teil gibt die Hoffnung nicht auf, der andere spürt, dass er vor die Hunde geht, wenn er weiter verharrt.
Der eine will das Dorf, die Straße, die Wohnung nicht verlassen, weil der Vermisste ja dorthin zurückkommt, wenn er zurück kommt.
Der andere Teil muss ab einem Tag ein Leben woanders beginnen, das Kapitel zuschlagen und ganz neu beginnen.
Das sind die extremen Phasen, die keine Liebe übersteht.