monstra schrieb:Täter, die ihre Opfer so verstecken, dass sie nicht gefunden werden, die haben es allerdings nicht so leicht, wie jene, die gleich bei der Polizei anrufen und sofort alles gestehen. Denn bei einer systematischen Leichenbeseitigung geht man davon aus, dass der Unrechtsgehalt der Tat vom Täter als besonders schwerwiegend eingeschätzt wird. Und die Leichenverbringung mit hoher krimineller Energie erfolgt. Und dem Täter das Leid der Angehörigen, die Ungewissheit ertragen müssen und kein Grab haben, egal ist. Hier über ein Jahr. Das lässt schon Rückschlüsse darauf zu, wie der Täter seine Tat einschätzt. Nämlich als Verbrechen.
Schlüssig erklärt und auch da bin ich bei dir.
Und diese kriminelle Energie (Improvisation auch) kann sich auch ganz einfach spontan ergeben haben, aus dem Umstand eine andere Person getötet zu haben (warum auch immer) und einer daraus erfolgten Not/Panik, nicht nur einfach des Umstandes selbst wegen sondern auch auf die ihm drohenden Konsequenzen und das nicht nur in strafrechtlicher Natur sondern auch auf persönliche/private Konsequenzen bezogen alles mit einem Schlag verlieren zu können.
Menschen können schnell zu Egoisten werden und setzen in Situationen ihr eigenes Schicksal über jedes andere einschließlich des Opfers selbst, was bei einer sehr gut abgewogenen und ausgesuchten Verbringung und Ort nicht mal eine würdevolle Bestattung bekommen würde. Zumindest nicht in naher Zukunft.
Aus Tätersicht kann ich all das aber erst mal verstehen, selbst wenn das Ganze nur eine Affekttat gewesen sein könnte.
Der Täter wägt halt persönlich für sich ab und dass der Egoismus in den meisten Fällen siegt, zumindest anfänglich, ist nachvollziehbar.
Hier kommt natürlich noch hinzu, dass der TV bis heute, über ein Jahr bereits, standhaft in seinem Schweigen geblieben ist, was juristisch (nur in seiner Situation) natürlich ratsam und ebenso wieder verständlich ist, aber moralisch gesehen fällt es mir dann wieder schwer nur an eine Affekttat zu glauben, da ich denke dass er bei vorliegen einer solchen schon viel eher emotional zusammengebrochen wäre bzw. zumindest den Schwiegereltern gegenüber sein Schweigen gebrochen hätte, eben weil er einfach mit einer gewissen Schuld nicht länger hätte leben können.