Wo ist Rebecca Reusch?

In einem neuen vermutlich noch nicht erschienen Interview mit der Bild soll der ermittelnde Staatsanwalt Martin Glage Stellung zur Mordtheorie bezogen haben.

Demnach soll F. in den Fokus der Ermittlungen geraten sein, weil er "in seiner ersten Vernehmung eben keine nachvollziehbare Erklärung gegeben hat, wo er zur Zeit war".

Glage erklärt auch, warum die Ermittler mittlerweile an einen Mord glauben: “Das ist die kriminalistische Erfahrung, die wir hier berücksichtigen müssen. Wir haben, nachdem die Tat bereits ein Jahr zurückliegt und umfangreiche Ermittlungen geführt wurden, keine Hoffnung mehr, dass Rebecca noch lebt.”

Und zum Foto:

Ein letztes Lebenszeichen habe es aber noch am Morgen ihres Verschwindens gegeben. “Wir wissen von einem Foto, das sie an eine Freundin geschickt hatte am Morgen von ihrem Verschwinden, das daraufhin deutet, dass sie zu diesem Zeitpunkt noch gelebt hat." Auf dem Foto sei Rebecca zu sehen gewesen.

Eine heiße Spur gebe es laut Glage derzeit nicht. “Die aktuellen Ermittlungen werden im Moment vorwiegend im Bereich der weiteren Hinweisabarbeitung geführt", so der Staatsanwalt zu “Bild"

Quelle: https://www.rnd.de/panorama/staatsanwalt-uber-fall-rebecca-wir-haben-keine-hoffnung-mehr-dass-sie-noch-lebt-A2VNPH7JTZEVZKUBM4GGJHJQU4.html, 16.02.2020

Nach Allem, was ich hier gelesen habe, denke ich, daß hier irgendeine Art von Drama passiert ist. Wir sind hier ja nicht im Rotlichmillieu oder bei kriminellen Vereinigungen, Clans, organisierten Verbrechen oder irgendwelchen kriminellen Mörderbanden. Der TV ist ja - soweit bekannt - noch nicht kriminell in Erscheinung getreten (der Import von ein paar Polenböller jetzt mal aussen vor). Er ist auch nicht bekannt für sexuelle Übergriffe oder dafür, daß er minderjährigen Mädchen nachstellt. Also was ist passiert? Ich glaube, es wird ein irgendwie geartetes Unfallgeschehen sein - alles andere ist m.E. nicht plausibel.

fortylicks schrieb:die Ermittler sagten - und sagen bis heute: Rebecca hat das Haus nicht lebend verlassen...

Nein, das sagen sie eben nicht. Sie sagen, sie gehen davon aus, dass...Genauso, wie sie sagen, Rebecca könnte noch leben.

Ghuron schrieb:Glage erklärt auch, warum die Ermittler mittlerweile an einen Mord glauben

Ich will ja nicht meckern, aber Mord und Tötungsdelikt sind zwei verschiedene Sachen.

Sollte der Staatsanwalt das nicht am besten wissen? Oder wurde das nur blöd geschrieben?

Denn wenn man von einem Mord ausgeht, dann hätte man die Motivfrage zum Teil geklärt.

Heute Abend bei Kripo live....

Berlin
Rebecca seit einem Jahr vermisst

https://www.mdr.de/tv/programm/video-383084_zc-12fce4ab_zs-6102e94c.html

Ein Bericht, auch der Anwalt der Familie sprach usw.

andromeda187 schrieb:Da fällt mir noch ne Frage ein.

Das Auto gehört der Schwester. Ist bekannt wer eigentlich damit fährt?
Sie soll an dem Tag mit den Öffentlichen gefahren sein. War das normal? Oder hat sie das Auto dort gelassen, weil er schon vorher ankündigte weg zu müssen?

Gab es darüber jemals Berichte?

Nein, nix eindeutiges

andromeda187 schrieb:Jetzt würden die direkt in ein Verfahren eingreifen.

Ich glaube nicht. Und wenn am 18. nichts kommt, ist am Backup entweder nichts dran oder es hat tatsächlich möglich relevantes enthalten

Oder die Eltern haben mal nachgedacht und nehmen Abstand davon, ihre Tochter derartig vorzuführen.

andromeda187 schrieb:Ich will ja nicht meckern, aber Mord und Tötungsdelikt sind zwei verschiedene Sachen.

Sollte der Staatsanwalt das nicht am besten wissen? Oder wurde das nur blöd geschrieben?

Denn wenn man von einem Mord ausgeht, dann hätte man die Motivfrage zum Teil geklärt.

Jeder Mord ist ein Tötungsdelikt, aber nicht jedes Tötungsdelikt ist ein Mord.
Wovon man derzeit ausgeht, ist doch erst mal egal, es ist ja noch nicht mal eine Anklage gestrickt, da kann sich sogar noch im Prozess viel ändern.

logical77 schrieb:Ich glaube, es wird ein irgendwie geartetes Unfallgeschehen sein - alles andere ist m.E. nicht plausibel.

Bei einem Unfall ruft man einen Notarzt, auch wenn man selber dabei involviert ist.

Das macht z.B. auch jeder Autofahrer, der einen Unfall verursacht hat.

sailing schrieb:Bei einem Unfall ruft man einen Notarzt, auch wenn man selber dabei involviert ist.

Das macht z.B. auch jeder Autofahrer, der einen Unfall verursacht hat.

Das ist natürlich - grundsätzlich - völlig richtig. Aber um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Wie oft gibt es auch "Fahrerflucht" in Panik. Und wie ich schon in einem meiner vorherigen Beiträge geschrieben habe: Es wäre sehr interessant zu wissen, ob der TV einen definitiven Tod (z.B. durch Genickbruch) beurteilen kann - z.B. weil er schon mal Sanitäter war oder Jäger und entsprechende Erfahrung hat. (Ich selbst würde wahrscheinlich selbst im Falle einer "steifen Leiche" noch den Notarzt verständigen - aber jemand mit Erfahrung? Und einem Unfallgeschehen, in dem er vielleicht selbst involviert war und ihm als sexuelle Übergriff ausgelegt werden könnte? (Alles nur Denkansätze).

Matula007 schrieb:Wen können die Ermittler zum jetzigen Zeitpunkt noch und nochmal befragen/einvernehmen? Die möglichen Beteiligten/Zeugen geniessen rechtlich korrekt entweder Zeugen- oder Beschuldigtenaussageverweigerungsrechte und vertrauen ja den Ermittlern nicht,Tv eine Tat sind quasi unantastbar für weitere Vernehmungen.

Es wäre traurig und fatal für R. wenn Teile der Familienmitglieder, insbesondere die Eltern sich auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht berufen und die Ermittler nicht mehr unterstützen würden.
Klar ist es die Aufgabe der EB den TV zu be- oder entlasten. Die EB nicht zu unterstützen, für mich unvorstellbar, zumal es einzig um R. gehen sollte. Das mag ich mir gar nicht ausmalen.
Wenn es um meine Tochter ginge, würde ich alles menschenmögliche tun, um eine Klärung herbeizuführen.

Ghuron schrieb:Und zum Foto:
Ein letztes Lebenszeichen habe es aber noch am Morgen ihres Verschwindens gegeben. “Wir wissen von einem Foto, das sie an eine Freundin geschickt hatte am Morgen von ihrem Verschwinden, das daraufhin deutet, dass sie zu diesem Zeitpunkt noch gelebt hat." Auf dem Foto sei Rebecca zu sehen gewesen
Eine heiße Spur gebe es laut Glage derzeit nicht. “Die aktuellen Ermittlungen werden im Moment vorwiegend im Bereich der weiteren Hinweisabarbeitung geführt", so der Staatsanwalt zu “Bild"
Quelle: https://www.rnd.de/panorama/staatsanwalt-uber-fall-rebecca-wir-haben-keine-hoffnung-mehr-dass-sie-noch-lebt-A2VNPH7JTZEV..., 16.02.2020

Danke für den Link.
Scheinbar existiert das Foto vom Morgen doch. Daraus könnte man sicherlich entsprechende Schlüsse ziehen, falls man z. B. die Uhrzeit (Zeitstempel) hätte und augenscheinlich erkennbar war, ob R. zurechtgemacht war oder welche Kleidung sie getragen haben könnte.

Gleichzeitig denke ich, das bei Aktenzeichen xy bewusst eine andere Jeans gezeigt wurde, um spätere Zeugensichtungen filtern zu können.

emz schrieb:Jeder Mord ist ein Tötungsdelikt, aber nicht jedes Tötungsdelikt ist ein Mord.
Wovon man derzeit ausgeht, ist doch erst mal egal,

Wenn ein Staatsanwalt öffentlich eine Bekundung macht über den Stand der Dinge, dann ist der Stand der Dinge nicht egal.

So lange es keine richtigen Indizien gibt, ist es immer nur ein Tötungsdelikt.
Wenn man von Mord spricht, also niedere Beweggründe, dann muss es gute Gründe zu der Annahme geben.

Man kann nicht sagen "gehen davon aus, dass sie das Haus nicht lebend.... / könnte aber auch am Leben sein" und dann ist es ein Mord.


@Froschteich
Ok, danke

sweetpoison schrieb:es ist doch gar nicht gesichert das er kein Handy dabei hatte oder ob es aus war, vielleicht hatte er es auch an und deswegen wurde gesucht, wo gesucht wurde

Es gibt auch noch die Möglichkeit daß die Polizei ganz genau weiß wann er in etwa wieder zuhause war oder an einer bestimmten Stelle beim Rückweg auf einer weit zur Fahrbahn eingestellten Tankstellenkamera o.ä. erfasst wurde und dies aus ermittlungstaktischen Gründen nicht preisgegeben wird und die Hundertschaften deshalb in einem ganz bestimmten Zeitradius ( bei normaler unauffälliger Fahrweise/geschwindigkeit ) , gesucht haben.

logical77 schrieb:Und einem Unfallgeschehen, in dem er vielleicht selbst involviert war und ihm als sexuelle Übergriff ausgelegt werden könnte? (Alles nur Denkansätze).

Wenn er Mitschuld an einem Unfall hatte und aus Angst nicht den Notarzt rief, dann hat er in Kauf genommen, daß seine Schwägerin stirbt. Das ist dann unterlassene Hilfeleistung mit Todesfolge.
Ich bezweifle, daß ein Laie ohne medizinische Kenntnisse beurteilen kann, ob jemand tot ist der noch lebt. Auch eine tiefe Bewußtlosigkeit kann den Eindruck erwecken, die Person sei tot. Den Notarzt zu rufen ist also absolut notwendig.

@andromeda187

andromeda187 schrieb:Wenn man von Mord spricht, also niedere Beweggründe, dann muss es gute Gründe zu der Annahme geben.

Nein. Niedere Beweggründe sind nicht das einzige Mordmerkmal.

sunrise2008 schrieb:Nein. Niedere Beweggründe sind nicht das einzige Mordmerkmal.

Es könnte auch ein sogenannter "Verdeckungsmord" sein.

sunrise2008 schrieb:Nein. Niedere Beweggründe sind nicht das einzige Mordmerkmal.

Es geht um die Aussage des Staatsanwaltes. Das man von einer bestimmten Situation ausgeht.

Man schließt ja demnach Tod durch Unfall aus - zbsp

andromeda187 schrieb:Man kann nicht sagen "gehen davon aus, dass sie das Haus nicht lebend.... / könnte aber auch am Leben sein" und dann ist es ein Mord.

So reduziert wird das auch sicher kein Sta formulieren.
Was es dann letztendlich ist, das entscheidet sich im Verfahren und kann von der Anklage abweichen.

@andromeda187

andromeda187 schrieb:Es geht um die Aussage des Staatsanwaltes. Das man von einer bestimmten Situation ausgeht.

Man schließt ja demnach Tod durch Unfall aus - zbsp

Dennoch gibt es dazwischen bspw auch noch Totschlag.

@RedRobin

Richtig.

stolpere jetzt auch über die Aussage Mord, hieß es bisher nicht immer Totschlag oder sogar mal Stolperunfall? ist doch das erstemal das da geschrieben wird Mord

sailing schrieb:Wenn er Mitschuld an einem Unfall hatte und aus Angst nicht den Notarzt rief, dann hat er in Kauf genommen, daß seine Schwägerin stirbt. Das ist dann unterlassene Hilfeleistung mit Todesfolge.
Ich bezweifle, daß ein Laie ohne medizinische Kenntnisse beurteilen kann, ob jemand tot ist der noch lebt. Auch eine tiefe Bewußtlosigkeit kann den Eindruck erwecken, die Person sei tot. Den Notarzt zu rufen ist also absolut notwendig.

Wie schon gesagt, grundsätzlich natürlich vollkommen richtig und korrekt und eigentlich selbstverständlich. Aber es gibt auch genügend Menschen, die in Panik Fahrerflucht begehen. Natürlich hat die Verbringung einer Verunglückten toten Person noch mal eine ganz andere Qualität als eine Fahrerflucht. Das ist schon klar. Aber auch dafür könnte es Gründe geben, die sich einem nicht direkt auf Anhieb erschliessen.