mrshop schrieb:Die Aussage, dass die Ehefrau an dem Morgen das Auto fuhr, dürfte eine Falschmeldung der Presse sein.
Gab es dazu ein offizielles Statement der StA?
Ich kenne keins und deshalb gehe ich auch stark von einer simplen Zeitungsente aus. Ist die einfachste, wahrscheinlichste und auch ggü. der Familie gutmütigste Erklärung.
mrshop schrieb:Ich gehe schon davon aus, dass die Ermittler überprüft haben, ob die Ehefrau zum besagten Zeitpunkt im Büro war...
Andante schrieb:Selbstverständlich. Das wird mit das Allererste gewesen sein, was überprüft wurde, ebenso, wann der TV an dem Morgen tatsächlich nach Hause kam.
Sehe ich genauso. Ohne dass man sich da sehr sicher wäre hätte man sich doch nie so stark auf F. festlegen können.
Kirsten schrieb:Und nein, das wussten sie eben nicht. Dass er an dem Vormittag mit dem Auto unterwegs war, wussten sie seit dem Tag der KESY-Enthüllung.
Warum nicht? Gibt es ein Statement der Familie zu genau der Frage, wo sie sagen "das wussten wir nicht"? Oder ist das nicht vielmehr eine Schlussfolgerung aus zusammengestückelten Interviews und Pressemeldungen aus denen zunächst nicht hervor ging, dass sie das wussten?
Kirsten schrieb:Nein, ist sie nicht. Ich hatte diese Meinung vor Wochen selbst noch vertreten, dass es sich um Zeitungsrecherchen gehandelt haben könnte: Arbeitskollegen/Kita etc. gefragt, wer üblicherweise das Auto nutzt (Jessica!) und daraus geschlussfolgert, wer an diesem Montag das Auto hatte (Jessica). Inzwischen bin ich aus gutem Grund davon überzeugt, dass es nicht nur eine falsche presseseitige Schlussfolgerung war.
Beim ersten lesen hatte ich echt erst verstanden Du hättest selbst Arbeitskollegen und in der Kita von J gefragt, ob sie das Auto hatt :-). Nun habe ich wohl verstanden was du meinst: Die Zeitungen hätten das recherchiert (oder eben nicht). Trotzdem verstehe ich nicht worauf du dann hinauswillst. Dass die EB annehmen, dass F. das Auto hatte, ergibt sich doch aus deren offensichtlicher Ermittlungsrichtung gegen F und das dürfte wohl auch die Presse so verstanden haben, da mussten sie doch eigentlich gar nichts mehr recherchieren um festzustellen, dass da am Anfang mit ihrerer Berichterstattung was nicht stimmen konnte(?) Wie gesagt: bitte um Erläuterung ich versteh's nicht.
Kirsten schrieb:Die wievielte Variante der Erklärung wird derzeit denn geglaubt? Ich bin da nicht so auf dem Laufenden. Polen inzwischen out oder noch aktuell im Familienglauben? (Und bitte jetzt nicht wieder behaupten, der Vater hätte nie von einer Polenfahrt geredet)
Anfangs waren die Fahrten allgemein als "Polenfahrten" oder eben "Fahrten nach Polen" bekannt. So könnte der Vater, der nichts über die Fahrten verraten wollte ("durfte"), sie dann auch so benannt haben. Später wurde klar, dass die Fahrten wohl eher nach Brandenburg gingen. Dass sie dann von der Familie auch so benannt wurden ist keine Überraschung (zumal das ja wahrscheinlich stimmt).
Also wenn man folgende Möglichkeiten gegenüberstellt:
- Der Familie wurden 2-3 verschiedene Versionen erzählt und alle Familienmitglieder glaubten sie alle (oder dann wenigstens die letzte wobei sie die dann offenbar falschen Stories davor verzeihlich fanden)
- Da sind einfach diverse Pressemeldungen und Interviewschnipsel massiv überinterpretiert worden und die Familie kannte von (fast) Anfang an eine Erklärung die sich nicht wesentlich geändert hat und es wurde nur etwas missverständlich formuliert wer da nun wem nichts darüber erzählen darf
...dann bin ich für die zweite. Das ist wieder die einfachere, wahrscheinlichere und ggü. der Familie deutlich gutmütigere Annahme, finde ich.
Generell (nicht bezogen auf einzelne User) ist hier folgendes zu beobachten: Jeder (schliesse mich da auch nicht aus) hat eine oder mehrere Hypothesen, sucht nach Dingen die in diese Richtung zeigen könnten. Ist da bei der Interpretation aber durchaus grosszügig und lässt andere (insbes. einfacherere und näherliegende) Erklärungen für denselben Fakt ausser acht, oft ohne sich damit überhaupt zu befassen. Und dann schliesst man daraus, dass man gefunden hat wonach man suchte, dass die Theorie stimmen müsse. Naja das hier ist keine wissenschaftlich geführte Diskussion (verlangt auch keiner) aber in einem wissenschaftl. Prozess würde einem diese Argumentation von jedem Reviewer links und rechts um die Ohren geschlagen und ich denke in einem Gerichtsverfahren genauso.