Wo ist Rebecca Reusch?
25.05.2019 um 17:07Löwensempf schrieb:Aber stell Dir vor, Du hast einen 70kg-Sack voller Steine vor der Rückklappe Deines Autos auf dem Boden stehen und sollst den ins Auto wuchten. Siebzig Kilo! Das schafft niemand, der nicht permanent seine unteren Rückenmuskeln trainiert. Hier schrieb mal jemand, dass er im Kreuzheben 150 Kilo schaft und trotzdem nicht in der Lage war, alleine einen Menschen von A nach B zu transportieren. Ich habe früher auch Powerlifting gemacht, meine Maximalleistung im Kreuzheben lag bei 110 Kilo (Frau) und trotzdem bin ich nicht in der Lage, die behinderte Frau, die ich betreue, alleine zu heben. Sogar zu zweit ist es noch schwierig. Wenn man eine Leiche in einen Kofferraum packen will, gibt es nur einen Weg, wenn man alleine ist. Man setzt die Person mit dem Rücken zum Heck, greift unter die Arme, zieht die Person hoch und versucht den Po auf die Kofferraumkante zu setzen. Dann kippt man sie nach hinten in den Kofferraum rein und schiebt die Beine nach. Währenddessen schlackert die Person mit dem Kopf, sie schlenkert mit den Armen und die Beine machen, was sie wollen. R. wäre jedenfalls überwiegend noch beweglich gewesen. Das ist etwas völlig anderes als eine festen, starren Gegenstand hochzuheben, alleine weil unser Gehirn gar nicht serienmäßig darauf ausgerichtet ist, flexible, bewegliche Gegenstände zu heben.[...] Nichts anderes wird sich bei R. abgespielt haben. Selbst wenn sie in die Decke eingerollt war, muss zunächst einmal mehr als die Hälfte von ihr im Kofferraum liegen, sonst rutscht sie wieder raus. Man kriegt es nicht hin, sie auf dem Boden liegend als Schlauch komplett anzuheben, die Decke ist nicht so stabil, dass sie in Form bliebe, d. h. man würde sie in der Mitte packen und Ober- und Unterteil würden nach unten wegkippen. Versucht man, sie am oberen oder unteren Teil zu packen, reicht die Kraft nicht, um den überwiegenden Teil in den Kofferraum zu hieven, damit sie nicht wieder rausrutscht.Danke, in dieser Hinsicht bin ich ganz Deiner Meinung.
Löwensempf schrieb:Ich glaube aber, er hat R. weggebracht.Allein??? Oder war Deiner Meinung noch jemand anderes beteiligt? Doch noch ein großer Unbekannter? ;) Ich bin überrascht.
Spoof schrieb:Für mich scheint dieses Szenario schwierig nicht wegen des Gewichts sondern wie man das unbemerkt tagsüber machen kannDas Häuschen liegt NICHT so abseits, dass man sicher sein dürfte, vollkommen ungesehen am hellichten Tag (ok, Februar ... so richtig hell wird es da den ganzen Tag über nicht ;) ) eine wie oben zutreffend beschrieben gakelige Leiche in einen winzigkleinen Twingo-Kofferraum zu bugsieren. Auf den Twingo-Rücksitz? Noch schwieriger. Auf den Beifahrersitz gar? Wow, dieser Ersttäter müsste über ungewöhnlich viel Chuzpe verfügen.
Der Täter müsste für diesen Fall einen routinierten Griff drauf haben, sich einen unschierigen Leichnam von > 1,70 m Größe und ca. 65 kg Gewicht, eingewickelt in eine Decke zwecks besserem Handling, über die Schulter zu werfen. Das ist alles andere als ausgeschlossen, wohlgemerkt, aber ganz schön abgebrüht für jemanden, der gerade im Affekt oder durch einen dummen Unfall seine Schwägerin getötet hat.
Am Ablageort hätte er die ganze Plackerei in umgekehrter Richtung. Noch schwieriger, aber natürlich auch nicht ausgeschlossen. Und dann steht er da mit einer Leiche und macht was? Zerrt er sie ins Unterholz, schmeißt er sie in einen See, und das alles ganz spontan, ungeplant, aufs Geratewohl? Wer unter uns Nichtkriminellen hat schon mal versucht, spontan, untrainiert, ungeplant und heimlich erstmals im Leben eine Leiche verschwinden zu lassen, dabei keine Spuren zu hinterlassen und nicht gesehen zu werden, noch dazu mit einem ultimativ auffälligen Auto (kreischendes Himbeerrosa)?
Dann hat er Glück gehabt, dass ihm als Nichtprofi-Schwerstkriminellen dieser bemerkenswerte Act gelungen ist. Die Polizei hat offenbar Gründe, ihm das zuzutrauen. Sie hat Ermittlungsergebnisse, die sie zu dieser Annahme kommen lassen, die aber die Ermittlungsrichter nicht dauerhaft überzeugten (obwohl diese Indizien vorlagen).
Ich bin wirklich gespannt darauf, was bei dieser traurigen Geschichte am Ende herauskommen wird.