Wo ist Rebecca Reusch?
26.04.2019 um 22:04Marpelina schrieb:ich muss jetzt einfach mal eine ganz brutale Frage stellen -> VORSICHT, Leute die das nicht abkönnen, bitte überlesen!!!>>>
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Angenommen, die KTU hätte so etwas wie beispielsweise Gehirnmasse oder -Teile irgendwo an der Wand in dem Haus gefunden, deren DNA eindeutig RR zuzuschreiben ist. -> Nach all der Zeit und und bei dem Kenntnisstand, den "wir" haben:
Wie sieht das aus, wenn aufgrunddessen offensichtlich eine Tat stattgefunden haben muss, die zwangsläufig das Ableben einer Person verursacht hat.
Diese Tat aber nach wie vor keiner bestimmten Person EINDEUTIG zuzuweisen ist???
Lady.Sherlock schrieb:Ich bin sicher, genau da ist man gerade dran: Den Zusammenhang zu dieser bestimmten Person darzustellen.Die StA sagt sinngem., dass die Fakten eindeutig darauf hindeuten, dass R. tot ist. Es gibt also belastbare Indizien, welche diese hohe Wahrscheinlichkeit untermauern.
Nur mit solch eindeutigen Funden spricht man von einer Leiche - bzw. sucht eine Leiche. Und nur mit solchen Indizien reiht man die Tat unter "Tötungsdelikte" ein.
Nur Routerdaten alleine reichen hier nicht aus.
Diese Daten können allenfalls einen Zusammenhang zw. einer getöteten Person und dem dafür Verantwortlichen herstellen.
(Aber sie reichen u.U. nicht für ein ganz klares Bild aus.)
Oft stützt sich so eine recht deutliche (Wahrscheinlichkeits-)Aussage bei fehlender Leiche auf zB eindeutige klassische (biologische) Spuren, Täter- / Tatortspuren, eine relevante Tatwaffe oder ein deutliches Motiv.
Heutzutage bestehen viele Ermittlungsansätze und Indizien ganz oder teilweise aus digitalen Spuren, neben dem "Tatort" gibt es den "Smart-Ort", neben Blut- oder DNA-Spuren existieren KESY-, GPS-, Internet-, Funkzellen- und WLAN-Spuren usw., quasi jede Tat hinterlässt mittlerweile und in Zukunft immer auch digitale Spuren, die ein Täter kaum noch vermeiden kann, George Orwell lässt grüßen. :-)
Das verändert die Ermittlungsarbeit, u.a. die Vernehmungs-Taktik, die Beweissicherung, neben der klassischen SpuSi gibt es eine digitale SpuSi usw. usf., bis hin zu ggfs. veränderten Rechtsauffassungen von Richtern hinsichtlich der Bewertung der Beweislage.
Ich gehe davon aus, dass die kriminalistische Gesamt-Beweislage, wo u.a. auch digitale Spuren, Erfahrung, Profiling, übliches Verhalten / Biografie der Vermissten, Vernehmungsverhalten, unvollständige / offene Spuren mit Tat-Relevanz etc. einfließen, die deutlichen Aussagen der StA, die offensiven Ermittlungsmaßnahmen der Polizei und die massiven Sucheinsätze nach einer Leiche rechtfertigt. Das unterstreicht auch der Haftbefehl vom 4. März wegen dringendem Tatverdacht zu diesem Zeitpunkt.
Im Fall Rebecca "fehlt" bislang aber nicht nur eine Leiche, sondern mMn. fehlen auch eindeutige "klassische / biologische" Spuren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine solche hindeuten - wenn man das mal isoliert von dem kriminalistischen Gesamtbild betrachtet, welches derzeit juristisch nicht ausreichend beweisbar ist.
Long Story Short: Schwierige Beweislage = Schwieriges Differenzieren und Bewerten derselben, im Klartext: Rebecca ist evtl. noch am Leben, obwohl derzeit nichts dafür spricht, außer der fehlende Beweis des Gegenteils ...
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