Reblaus schrieb:Die Familie wird morgen früh wieder zur Kirche gehen, mit der Gemeinde ein Kerze für Rebecca anzünden und beten, dass sie wieder vor der Tür steht. Und das wird sie noch viele Jahre so tun, solange es aus ihrer Sicht keine Gewissheit gibt, R. nicht gefunden wird und es nachweislich keinen Täter gibt.
Und das ist auch gut so, wenn ihnen der Glaube hift den Schmerz erträglicher zu machen.
Aber den Glauben behalten und richtig Abschließen können sind noch mal zwei Paar Schuhe, es wird und nicht nur für die Familie Reusch sondern natürlich auch für Rebeccas Freunde jedenfalls schwere Etappen geben, darunter sicher ihr Geburtstag (21. September), dann wenn sich der 18. Februar jährt, ja und irgendwann wird sie auch formell für tot erklärt werden müssen. Da werden die Eltern nicht drum rum kommen. Ich kenne mich da nicht gut aus, weiß nicht, was es da genau für Fristen gibt oder Voraussetzungen, jetzt gerade bei Daniel Küblböck ging es z.B. sehr schnell, habt ihr sicher mitbekommen. Aber das waren natürlich ganz andere Umstände, sein Tod war denkbar sicher. Und wurde von den Angehörigen ja auch sofort akzeptiert. Dennoch alles eine Frage der Zeit. Natürlich immer gesetzt dem Fall, eine lebendige Rebecca taucht nicht doch wieder auf. Aber geht hier noch jemand davon aus? Gerade weil die weitaus Meisten immer noch auf - zumindest nach wie vor öfffentlich verlautbarter - Linie der Polizei fahren, sprich kontra Florian R., können es soviele ja nicht sein. Da lässt mein aktueller Hauptverdacht schon ein wenig mehr Raum, betone wenig, weshalb natürlich auch Rebeccas Eltern ihn bevorzugen könnten, aber wahrscheinlich auch ohne wirklich zu ahnen, was das hieße. Nämlich und für meine Begriffe dann doch am ehesten etwas in grober Richtung Neuauflage Natascha Kampusch und ich möchte da lieber gar nicht dran denken. Halte es aber auch für extrem unwahrscheinlich. Rebecca ist tot. Und je länger sie nicht gefunden wird, desto mehr Platz müsst ihr der Eventualität einräumen, dass sie allderweil gar nicht gefunden werden konnte, weil man sich und von Anfang an mit dem falschen Täter begnügte. Das trotz, O-Ton StA, "uneindeutiger Spurenlage", die sich "durch den ganzen Fall zieht". Wie man von da aus in die kriminalistische Einbahnstraße kommt, erkläre sich wer kann.