Agravain schrieb:Ausgehen kann man von vielem....zur Not auch davon, das es morgen regnet.
Der einzige Fakt in diesem Fall bisher ist eine vermisste Person, nichts anderes.
Wieviele Fälle kennst du, wo bei einem abgängigen Teenager wenige Tage nach dem Verschwinden eine Moko eingesetzt wird? Die damalige Begründung "sie haben größere Kapazitäten" hat sich doch kurz danach als fadenscheiniger Grund herausgestellt, es wurde sehr zeitnah seitens der Ermittler von einem Tötungsdelikt ausgegangen. Es wird wohl entsprechende Hinweise auf ein Tötungsdelikt gegeben haben und deswegen auch die Moko eingeschaltet.
Warum sollte die Polizei ohne entsprechende Hinweise nach nicht mal einer Woche so vehement von einem Tötungsdelikt ausgehen und das R das Haus nicht lebend verlassen hat obwohl der überwältigende größte Teil aller abgängigen Teenager "abgehauen" ist? Mit Druck, etwas kommunizieren zu müssen ist es nicht erklärbar. Ein 'es wird in alle Richtungen ermittelt' hätte zu diesem Zeitpunkt vollkommen ausgereicht. Selbst wenn sie der Meinung waren, ein klareres Statement abgeben zu müssen, dann hätten sie wohl eher gesagt, dass sie davon ausgehen, R wäre "abgehauen". Warum sollten sie das Wohlergehen eines Teenagers aufs Spiel setzen indem sie ein Tötungsdelikt kommunizieren und somit auf Hinweise zum Aufenthaltsort Rebeccas von der Öffentlichkeit u. U. verhindern? Wenn danach Sichtungen von R gewesen wären und man sich nicht sicher ist, ob sie es war, dann denken doch garantiert viele "nee, die ist ja tot, das kann sie ja gar nicht gewesen sein, ich melde das nicht der Polizei".
Der Tatverdacht gegen F hängt ja ebenfalls mit der Aussage, dass R einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen, zusammen. Es wurde mit einem Foto von F nach Zeugen gesucht. Dieses bedarf einer Anordnung der Staatsanwaltschaft oder Richter. Für diese Anordnung gibt es klare, gesetzliche Vorgaben und diese müssen erfüllt sein. Die hätte es nicht gegeben, wenn der Tatverdacht aus der Luft gegriffen wäre.
Alles in allem kann man davon ausgehen, dass es einen gut begründeten Verdacht gibt, dass R einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen ist und kein Ratespiel a la ob es morgen regnet oder nicht ohne vorher meteorologische Daten auszuwerten.