Leser2019 schrieb:Das ist ja die interessante Frage, denn nur seinem Schwiegervater erzählte er, dass er sich auf Drogen-Kurierfahrten befunden hätte.
Den Ermittlern hat er diese Geschichte nicht erzählt - er schwieg!
Deshalb gibt es für die Ermittler immer noch keine schlüssige Erklärung (wie sie es nennen) und der Zweck der Fahrten bleibt offen ...
Ich bin sicher, dass ihm auch niemand diese "Drogenkurier-Geschichte" von offizieller Seite her, abgenommen hätte. Wenn er sein Schweigen gebrochen hätte, wäre es spätestens an dieser Stelle für ihn ziemlich "albern" geworden!
Drogen-Kurierfahrten lassen sich nicht nachweisen, Dealer stellen sich nicht mit Namen u. Adresse vor.
Gegen ihn besteht ja nicht umsonst - nach wie vor - der Tatverdacht!
Wieso schreibst Du bewusst "Kurierfahrt"?
Ist es denn irgendwo festgehalten, dass er eine Kurierfahrt gemacht haben soll?
Oder einen richtigen Deal abgewickelt? Klingt ja nach nem Riesen Geschäft.
Oder wird das einfach - wie ja so vieles hier - wild spekuliert?
Ich persönlich hätte seine Geschichte - so sie denn stimmen sollte - eigentlich so verstanden:
FR hat nach nem kleinen Alk-Flash mal wieder Bock, sich was kräftigeres reinzupfeifen. Oder für jemand anderen aus seinem privaten Umfeld was zu organisieren. Hat an dem Tag frei - checkt gleich morgens ein kurzes Treffen ab. Berliner Szene kommt nicht in Frage, da er ggfs. nicht wirklich gute Verbindungen hat. Außerdem gibt es in den einschlägigen Bezirken nur überteuerten, hochgestreckten Mist. Dann lieber auf alte und bewährte Kanäle aus der Grenzregion setzen, die er ja schon zu Böllerzeiten aufgebaut hat. Er also los, um für sich (und vielleicht ein paar Kumpels) für nen Tausender einige Gramm C oder (Meth)Amphetamine zu besorgen. Wie gesagt erstens günstiger, zweitens bessere Ware.
Würde für mich nachvollziehbarer klingen als "Kurierfahrer".
Am Abend begann dann die für alle überraschende Vermisstensuche. Spätestens am nächsten Tag war klar, dass es wegen Becci zur Polizei gehen wird und die Beamten früher oder später im Haus landen werden, wenn Becci nicht auftaucht. Ich an seiner Stelle hätte das Zeug dann sobald wie möglich wieder zurückgebracht, weil es mir daheim natürlich zu heiss wäre. Mal angenommen, er hat da 10 Gramm rumliegen - da ist nicht mehr zu spaßen. Also wieder hin, Ware zurück, Geld zurück.
Später bei den Vernehmungen hätte ich definitiv auch nicht ausgesagt, wer meine Kontaktpersonen sind oder für wen/was ich besorgt habe. No Way! Wieso soll ich das Risiko eingehen, ggfs. in den Bau gehen oder bis ans Lebensende Ärger mit seiner PL-Connection zu haben? Wegen Becci hat er ja aus seiner Sicht nix zu befürchten, da er nicht der Täter ist. Also aussitzen.
Nur ne Theorie, was an den beiden Tagen abgegangen sein könnte - ohne gleich von Kurierfahrten zu fabulieren...