Chris Watts: Familie ermordet
21.10.2020 um 02:25
Also ich habe auch immer wieder überlegt, wie aus einem doch angeblich so liebenden Ehemann und Vater so ein eiskalter Killer werden kann.
Klar, können sich Dinge verändern, bzw. man liebt den Partner nicht mehr, man hat Streit, gerät in Stress Situationen usw.
Aber die Liebe zu den Kindern die müsste doch immer bleiben und hier war es ja eindeutig nicht eine Art ausgearteter emotionaler Breakout...Dafür war vieles zu sachlich, zu nüchtern, zu sehr geplant und auch straight durchgezogen..
Auch wie der mit dem Fremdgehen umging, scheinbar keine Angst davor, aufzufliegen, bzw. zu selbstsicher...
Gelogen ,selbst als er von Shannon darauf angesprochen wird, selbst als er die Chance hat, zu sagen, sorry, ja es stimmt, ich liebe Dich nicht mehr und ich habe eine neue Freundin, lass uns eine saubere Trennung vollziehen...
Es wäre doch da so einfach gewesen, wo sie ohnehin schon den Verdacht hatte und ihn drauf anspricht..
Ich glaube nicht, dass er sich um 180 Grad oder mehr gedreht hat, meiner Meinung nach war er immer der gleiche Typ..nach aussen hin ein Bild darstellen, einen Charakter den er nicht hat, eine Aufgabe (Kinder ) die er eigentlich gar nicht will, die ihn sogar überfordert, eine Ehefrau die ihn mehr und mehr als das dastehen lässt, was er ist: Ein Versager, ein Schwächling...Kein Rückgrad...Nichts..
Nur Sein und Schein..
Ich glaube, dass er all die Jahre nie wirklich tief im Innern auch der liebende Vater war, es war eben einfach die Rolle, der er gerade angenommen hatte, zu feige, zu sagen, dass er das nicht will, dass er damit überfordert ist usw..
Anscheinend war es erst seine Mutter, die ihm die Rolle vorgab, die er zu leben hatte und später Shannon, wobei diese ja nahezu keine andere Wahl hatte, als mehr oder weniger die "Führung" zu übernehmen, da er es nicht tat und irgendeiner muss sich ja kümmern, muss mal die Dinge regeln und planen...
Shannon wäre sicher auch froh gewesen, wenn sie sich hätte lieber an ihn anlehnen können, einen starken Partner zu haben, der sie und die Kinder beschützt.
Ich denke, sie wollte es auch nicht wahrhaben, sie hat ihn schon fast übertrieben, als tollen Partner dargestellt, da vermute ich schon, dass es wie eine Art unbewußte Verteidigung ihres Mannes ist, weil es eben schon Probleme früher gab, Streitigkeiten, sie unglücklich war, aber als Frau natürlich zu ihrem Mann stehen wollte und ihn mit diesen Aussagen auch nach aussen hin toll dastehen ließ.
Hat er jemals etwas nur annähernd Ähnliches für sie getan?? Nein, nicht mal vor seiner Mutter hat er sie in Schutz genommen...
Jemand, der seine Kinder wirklich tief und innig liebt, der tötet sie nicht eiskalt nur weil er eine Geliebte hat, mit der er in Ruhe leben will..Noch dazu ist sie ja angeblich davon ausgegangen, dass die Kinder später bei ihm nach einer angeblichen Trennung von Shannon leben würden...
Also so oder so gab es zumindest für die Kinder überhaupt erst recht keinen Grund, dass er sie töten musste...Es sei denn natürlich, er wollte sie gar nicht, sie hinderten ihn am Leben, an einem Leben, was er sich wohl mit Nicole versprach.
Ich glaube sogar, dass er sich innerlich auch noch einredet, dass er im Recht sei. Wer weiß, vielleicht denkt er sich, verstärkt durch seine Mutter sogar noch, dass Shannon selbst schuld sei, sie habe ihn immer in die Rolle gedrängt, sie habe ständig gefordert, er stand wie der Depp daneben (wobei es natürlich nicht Shannons Fehler war, sondern sein Charakter), sie habe ihm die Kinderbetreuung aufs Auge gedrückt, wenn sie weg war usw. usw. usw.
Das würde er bestimmt nie offiziell sagen, aber allein, wie er am Anfang sie beschuldigte, die Kinder getötet zu haben, macht mir deutlich, dass er sich null aber absolut null mit seiner Tat auseinandersetzt.
Das wird er meiner Meinung nach auch nicht tun, denn bisher musste er ja anscheinend generell kaum für irgendwas die Konsequenzen tragen.
Zu jammern, dass er im Knast ist, zeigt doch auch, dass er nichts bereut...Seine Frau und seine beiden süßen Kinder sind tot, vom Menschen brutal getötet und verraten, dem sie vertrauten...er aber lebt, egal ob im Knast, er atmet, kann essen, trinken, anscheinend in Ruhe schlafen, TV schauen und wer weiß nicht alles noch, das an Beschäftigungen.
Ob Narzist oder was auch immer jedenfalls glaube ich, dass er zu sehr immer eine Rolle gespielt hat und selbst wenn er sich mit der Tat theoretisch auseinandersetzen könnte, wöllte, so wäre es doch rein psychisch nicht zu ertragen, wenn er wirklich Mitgefühl hätte und begreifen würde, was er da getan hatte..