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Chris Watts: Familie ermordet

2.409 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, 2018 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Chris Watts: Familie ermordet

Chris Watts: Familie ermordet

30.09.2020 um 20:13
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Nachdem ich diese Doku gesehen habe, betrachte ich den Fall völlig anders. Insbesondere ist mir das Motiv jetzt klarer: Chris Watts ist kein kaltblütiger Narziss und schon gar kein Psychopath. Er ist ein eher zurückhaltender, passiver Mensch, der mit einer sehr dominanten Frau verheiratet war. Beide hatten sich längst auseinandergelebt und durch seine Affäre, lief alles auf eine Trennung hinaus.

Ich bin mir mittlerweile sicher dass er seine Frau umgebracht hat weil er die unvermeidbaren Auseinandersetzungen scheute, die mit der Trennung einhergegangen wären. Chris Watts scheint mir in dieser Hinsicht ein ähnlicher Tätertypus zu sein wie der Mörder Maria Baumers. Konfliktscheu, bequem, auf seine Außenwirkung bedacht.
Warum er seine Töchter umgebracht hat, wird aber leider auch durch die Doku nicht klarer. Evtl. weil er einen kompletten Neuanfang wollte, oder weil er ihnen nicht zumuten wollte, den Tod der Mutter verarbeiten zu müssen.

Die Doku ist hervorragend, weil sie fast zu gleichen Teilen aus Aufnahmen des Opfers und der Ermittlungen zusammengeschnitten wurde. Man hat den Eindruck live dabei zu sein und wird nicht durch einen auktorialen Sprecher geführt. Eine der erhellendsten Dokumentationen, die ich je gesehen habe. Schade dass sie nur 90 Minuten lang ist...
Ich verstand es erst als Zynismus, glaube aber, dass du das ernst meinst.

no comment

Ne, das kann nur Zynismus sein, wenn ich deinen letzten Absatz lese. Ich finde Zynismus hier nicht angebracht, denn es geht um Opfer, die auf schlimmste Art zu Tode kamen.


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Chris Watts: Familie ermordet

30.09.2020 um 20:19
Zitat von CuchulainCuchulain schrieb:Ich verstand es erst als Zynismus, glaube aber, dass du das ernst meinst.

no comment

Ne, das kann nur Zynismus sein, wenn ich deinen letzten Absatz lese. Ich finde Zynismus hier nicht angebracht, denn es geht um Opfer, die auf schlimmste Art zu Tode kamen.
Genau das ist das Problem das ich angesprochen habe: Die Pietät gebietet, dass man nur gutes über Opfer sagt. Und wenn einer dagegen verstößt - so wie ich - wird ihm direkt Victimblaming vorgeworfen.

Daher wiederhole ich nochmal um was es mir geht: Eine Annäherung an das Motiv (man muss noch nicht einmal von Verständnis sprechen). Und die ist meiner Ansicht nach nur möglich, wenn man sich auch sachlich mit dem Opfer beschäftigt.

Ich verstehe das Motiv jetzt jedenfalls besser, ohne dass die Tat für mich dadurch weniger schlimm wird. Im Gegenteil: Im Verhältnis zur Banalität des Motives, wirkt die Tat sogar noch grausamer und abartiger.


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Chris Watts: Familie ermordet

30.09.2020 um 20:25
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Eine Annäherung an das Motiv (man muss noch nicht einmal von Verständnis sprechen). Und die ist meiner Ansicht nach nur möglich, wenn man sich auch sachlich mit dem Opfer beschäftigt.
Wem nützt es denn in der Nachbetrachtung? Kriminalistisch...Nein. Gestanden, bestätigt, abgeurteilt. Sachlich kann es also nicht werden,
denn es gibt keinen Unparteiischen, der expost eine einseitige Situation auf den Charakter CW hin genau bewerten kann.
Wenn CW noch ein wenig Menschlichkeit in sich trägt, wird er sich abgrundtief schämen. Zumal man für Kindesmord im Knast gewiss keine Lorbeeren erntet. Ihm kann es also nur recht sein, wenn Beziehungswäsche "einseitig" so gewaschen wird, dass er noch ein paar helle Verständnisflecken abbekommt.

Bleibt also nur noch Sozialvoyeurismus als Unterhaltungsgegenstand, da empfehle ich Frauentausch, da unblutig.


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Chris Watts: Familie ermordet

30.09.2020 um 20:32
Zitat von JackSneakerJackSneaker schrieb:Moment. Welche beiden Seiten? Mit der ermordeten und verbuddelten Frau kann niemand mehr reden. Für ihre Version.
Küchenpsychologie, Beziehungspsychologie und Täterpsychologie hier in ein paar Zeilen zu vermixen, empfinde ich unfair den
Opfern gegenüber.
@JackSneaker
ich werde mir das auch mal auf Netflix anschauen und dann mal abgleichen mit allem was ich bisher dazu gesehen habe. denn inzwischen muss man ehrlicherweise sagen, es gib etliche Dokus und dazu den Spielfilm inzwischen . Keine mit Billigung der Opferfamilie entstanden.
So etwas sollte man immer vorausschicken.

Die Frage, warum ER das Tat wird nie erschöpfend beantwortet werden können. Und jeder sucht natürlich nach einer Antwort die dem eigenen Empfinden zusagt.

Wie zb hier ( Netflix) evtl darauf abziehlt( vermutlich) hier eine viel zu einfache Antwort zu geben. Nämlich, die dominante Frau/Mutter/Karrierefrau. Lebt ein öffentlich zelebriertes Leben und der Mann ist nur Staffage. Das sind genau die Argumente die die Mutter von CW in etwa angedeutet hat. Und in all den Diskussionsforen wo es inzwischen richtige CW Groupies gab und gibt. Und genau diese Leute nutzen solche Argumente um im Nachgang ein virtuelles Opferbashing zu betreiben. Nicht zu vergessen, Die Eltern, Bruder Grosseltern der Opfer leben noch und werden nun ungefragt damit konfrontiert.

Das ist eigentlich nur ein Beispiel dafür , das monströse Taten, die evtl nie erschöpfend erklärt werden können, dann eben simple heruntergebrochen werden auf den Nenner: Die Frau, war der Ursprung allen Übels.

In Wirklichkeit und ohne Pathos ist es doch so. Genau so bilden sich Paare , Der eine hat, was der andere braucht und umgekehrt, denn offensichtlich hat CW exakt so eine starke , dominierende Frau gesucht und gefunden.
Also es braucht immer zwei, um einen Tango zu tanzen. Alles andere ist Geschichte. Der Typ sitzt und da hat er noch Glück, ohne Todesurteil.

Möge nichts mehr von ihm nach draussen dringen.


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Chris Watts: Familie ermordet

30.09.2020 um 20:34
Zitat von JackSneakerJackSneaker schrieb:Bleibt also nur noch Sozialvoyeurismus als Unterhaltungsgegenstand, da empfehle ich Frauentausch, da unblutig.
Etwas ähnliches gilt doch noch mehr für Leute denen es einzig und alleine darum geht, den Täter mit möglichst markigen Sprüchen zu verdammen.

Als jemand der sich nicht nur für die formalen Aspekte von Kriminalfällen, sondern auch für das interessiert was Täter und Opfer antreiben könnte, fühle ich mich in einem Diskussionsforum jedenfalls ganz gut aufgehoben. Vielleicht gibt es ja doch noch ein paar Leute die nicht gleich in Schnappatmung verfallen weil es einer gewagt hat, gegen das Pietätsgebot zu verstoßen - mit denen würde ich dann gerne diskutieren.

Die Frage ist: Könnte ein Teil des Motives die Scheu des Angeklagten vor den unvermeidbaren Konflikten im Zusammenhang mit einer unmittelbar bevorstehenden Trennung gewesen sein?


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Chris Watts: Familie ermordet

30.09.2020 um 20:57
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Die Frage ist: Könnte ein Teil des Motives die Scheu des Angeklagten vor den unvermeidbaren Konflikten im Zusammenhang mit einer unmittelbar bevorstehenden Trennung gewesen sein?
Wer will das noch wissen und darüber diskutieren? Und nochmal. Zweifelsfrei beurteilen können? Der Psychologe, der sich das Gewäsch eines Dreifachmörders anhört?

Mal anders herum gefragt. Mordlust, Blutdurst, Raffgier, Macht, Konkurrenz. Das sind alles Mordmotive.
Und bei angenommener seelischer Benachteiligung durch eine vermeintlich, dominante Mutter und Ehefrau wird dein Sinn für Verständnis deutlicher massiert, als bei den übrigen Motiven?


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Chris Watts: Familie ermordet

30.09.2020 um 20:58
Zitat von JackSneakerJackSneaker schrieb:Wer will das noch wissen und darüber diskutieren?
Ich.

Es ist ja ok, wenn jemand nicht darüber diskutieren will. Aber warum muss man das dann anderen verbieten?

Der Dokumentarfilm hat einige neue Aspekte aufgezeigt, über die ich gerne diskutieren würde. Jedenfalls hatte ich bisher sowohl das Opfer, als auch den Täter völlig falsch eingeschätzt.


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Chris Watts: Familie ermordet

30.09.2020 um 21:00
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Es ist ja ok wenn du das nicht willst. Ich verstehe nur nicht, warum man das dann auch anderen verbieten will.
Verboten ist das falsche Wort, ich habe nur angemerkt, ob es wirklich im Sinne der Opfer sinnvoll ist und das "beide Seiten" ein Trugschluss ist.


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Chris Watts: Familie ermordet

30.09.2020 um 21:30
@falstaff
ich werde es heute nicht schaffen es anzuschauen , leider. Aber ich frage dich mal ( ohne, daß ich das bereits gesehen habe) wie kommst Du darauf, daß darüber aus Pietät geschwiegen wird/wurde. Jeder , der sich von Anfang an mit diesem Fall, anhand der Chatprotokolle, Videos usw aus dem Leben der beiden befasst hat, der konnte doch sehen, da hat die Frau " die Hosen an". Eine ganz normale Familiensituation mE nach, Zumindest, bei vielen Paaren die ich kenne, dominiert einer die Beziehung. Sei es karrieremäßig, wortgewaltig, aktiver Party Part, passiver Part. Also nichts, worüber man nur verschämt flüstert, Chriss hätte jederzeit einen unblutigen Ausstieg aus dieser Art der Umklammerung und Vereinnahmung wählen können.
Er war gesund, hatte einen Job, einen gebildeten Kopf, und jung genug nochmal neu anzufangen. Niemand hat ihn gekettet. Das hat er nur selbst getan. Mit den sicher üblichen Ausreden wie Schulden, die Kinder, was werden die Leute sagen.
Natürlich ist es im Nachgang praktisch zu sagen, der Druck under pressure war so gross, der Zug war am Rollen.

Aber hatte er nicht 6 Wochen als " Strohwitwer" im Sommer 2018 ( ohne seine Frau) Zeit nachzudenken . Eher scheint es so, dass er doch recht munter bei der Sache war mit Frau Kessinger. Der nächsten starken focussierten Frau . Unterschied zu seiner Ehefrau? Sie hatte keine Kinder. Aber mit Sicherheit wäre auch seine Geliebte am Ende viel zu strong für den unsicheren Chris gewesen.

Darüber kann man reden. Warum nehmen sich solche Männer ausgerechnet so starke Alpha Frauen.

Aber daraus Gründe herzuleiten , was ihn zu der Tat trieb? Hilfe, dann dürften weltweit jeden Tag ,sehr viele Ehefrauen( die evtl auch dominierend leben) in größter Lebensgefahr sein.


Ps, heute scheint Gedenktag zu sein, auf TLC gibts gleich : Eheman ,Vater Mörder ( CW Doku)


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Chris Watts: Familie ermordet

01.10.2020 um 07:29
@falstaff
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Vielleicht gibt es ja doch noch ein paar Leute die nicht gleich in Schnappatmung verfallen weil es einer gewagt hat, gegen das Pietätsgebot zu verstoßen - mit denen würde ich dann gerne diskutieren.
Ich würde gern.


@calligraphie
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:wie kommst Du darauf, daß darüber aus Pietät geschwiegen wird/wurde.
Pietät würde ich es nicht nennen, ich erinnere mich z. B. aber an abwehrende Reaktionen auf die Frage nach der Rolle dieser "Thrive"-Produkte.

@falstaff
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Die Frage ist: Könnte ein Teil des Motives die Scheu des Angeklagten vor den unvermeidbaren Konflikten im Zusammenhang mit einer unmittelbar bevorstehenden Trennung gewesen sein?
Ich glaube, dass diese "Scheu" - ein anderes Wort wie "Unfähigkeit" wäre mir lieber - nicht nur durch das Verkaufssystem und die damit verbundene "Öffentlichkeit" über die unzähligen Videos, sondern auch durch den Konsum dieser Drinks und Patches verstärkt wurde. Warum er grundsätzlich so ist, erkläre ich mir zum Teil mit seiner Familienstruktur, da spielt die Mutter m. E. eine große Rolle - letzteres wurde aber hier schon auch diskutiert.


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Chris Watts: Familie ermordet

01.10.2020 um 08:14
@sooma
Zitat von soomasooma schrieb:Ich glaube, dass diese "Scheu" - ein anderes Wort wie "Unfähigkeit" wäre mir lieber - nicht nur durch das Verkaufssystem und die damit verbundene "Öffentlichkeit" über die unzähligen Videos, sondern auch durch den Konsum dieser Drinks und Patches verstärkt wurde. Warum er grundsätzlich so ist, erkläre ich mir zum Teil mit seiner Familienstruktur, da spielt die Mutter m. E. eine große Rolle - letzteres wurde aber hier schon auch diskutiert.
man wird keinen ursächlichen Zusammenhang konstruieren können zwischen, dem Konsum und der Vermarktung solcher new age Produkte wie Stimulationspflaster etc und den Morden.

Lediglich könnte man argumentieren, daß es ihn permanent nervte, siene Frau mit dem Unternehmen und der Öffentlichkleit teilen zu müssen. Aber auch da hatte er hunderte Möglichkeiten zu sagen Stop, bis hierhin und nicht weiter.
Hat er das in irgendeinem der Handyvideos je getan?
Nein im Gegenteil, entweder hat er geschwiegen oder mitgespielt. ich erinnere ein Video wo er mit seiner Frau outdoor Schach gespielt hat. Und Sie kommentiert das Spiel im Off und er lässt es geschehen, daß sie das veröffentlicht.
Für den Zuschauer eine Demütigung, für die beiden höchstwarshceinlich ganz normales Eheleben. Was mich am meisten erstaunt hat, Es wurde nie irgendwo ein enger männlicher Freundeskreis von CW erwähnt. Also ein allerbester freund, dem er sich anvertraut hätte. Oder enge Freundschaften von beiden zusammen mit anderen Paaren. So was wird ja oft von Partnern als Ventil genutzt und könnte hilfreich sein, bei Konfliktlösungen.

(Anscheinend war es nur SW die sich hier hier ihrer Freundin anvertraut hat usw. )


So etwas nennt man Verhaltensmuster. Ein Rolle, die er mit Sicherheit auch in seiner eigenen Familie so erlebt hat. Wie sonst lässt sich erklären, daß er ( gegen den Willen und die Abneigung von mom Cindy) geheiratet hat, unter Abwesenheit seiner Familie.

Er dachte , er nabelt sich von Mama ab, die ihrerseits seinen Vater dominierte. Und was passiert? Er nimmt sich exakt wieder eine starke dominante Frau.

Der Konflikt, den CW hatte lebenslang, der hat weit vor seiner Ehe begonnen.


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Chris Watts: Familie ermordet

01.10.2020 um 08:14
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Aber daraus Gründe herzuleiten , was ihn zu der Tat trieb? Hilfe, dann dürften weltweit jeden Tag ,sehr viele Ehefrauen( die evtl auch dominierend leben) in größter Lebensgefahr sein.
Dieses Argument funktioniert nicht, denn für praktisch alle Mordmotive gilt: Was für Millionen von Menschen eine Widrigkeit darstellt mit der sie dennoch mehr oder weniger gut leben können, ist für einen von Millionen ein hinreichender Grund, jemanden umzubringen. Millionen Menschen leben mit Eifersucht, Habgier, Rachsucht, etc. und doch werden die wenigsten zum Mörder. Wenn aber einer zum Mörder wird, dreht sich das ganze um, und man muss nach einem passenden Motiv suchen. Und in der winzigen statistischen Gruppe von Mördern, sind Motive wie Eifersucht, Rachsucht, Habgier usw. dann plötzlich sehr häufig.

Ein Mord zur Vermeidung langwieriger Trennungsquerelen ist sicher nicht ganz so häufig, kommt aber vor - zumindest als Teilmotivation. Ich sehe hier auf jeden Fall Parallelen zum zitierten Baumerfall: Auch dort war der Täter mit einer wesentlich stärkeren, dominanten und ambitionierten Frau liiert und auch in diesem Fall scheint zumindest ein Teilmotiv die Angst vor Konfrontationen gewesen zu sein.
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Lediglich könnte man argumentieren, daß es ihn permanent nervte, siene Frau mit dem Unternehmen und der Öffentlichkleit teilen zu müssen. Aber auch da hatte er hunderte Möglichkeiten zu sagen Stop, bis hierhin und nicht weiter.
Eine solche Möglichkeit hat ein Mensch wie Watts eben persönlichkeitsbedingt nicht: Die Rollen in der Ehe schienen klar verteilt und eine ganze Weile kam er wohl damit klar, dass seine Frau die Regie führte.

Es fällt schwer ihm irgendetwas zu glauben, weil er - wiederum - persönlichkeitsbedingt Lügen und Manipulationen als Vermeidungsstragien einsetzt. Seine Schilderung des Mordes an seiner Frau, erscheint mir allerdings plausibel: Bei der ersten offenen Konfrontation im Hinblick auf eine Trennung ist er durchgedreht und hat seine Frau umgebracht.


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Chris Watts: Familie ermordet

01.10.2020 um 09:37
@falstaff
@calligraphie
@sooma
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:So etwas nennt man Verhaltensmuster. Ein Rolle, die er mit Sicherheit auch in seiner eigenen Familie so erlebt hat. Wie sonst lässt sich erklären, daß er ( gegen den Willen und die Abneigung von mom Cindy) geheiratet hat, unter Abwesenheit seiner Familie.
Nicht neues, aber war es wirklich so?? Beweise es einmal. Ohne Hearsay oder ähnlichem.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Eine solche Möglichkeit hat ein Mensch wie Watts eben persönlichkeitsbedingt nicht: Die Rollen in der Ehe schienen klar verteilt und eine ganze Weile kam er wohl damit klar, dass seine Frau die Regie führte.
Achso ist das.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Wenn aber einer zum Mörder wird, dreht sich das ganze um, und man muss nach einem passenden Motiv suchen. Und in der winzigen statistischen Gruppe von Mördern, sind Motive wie Eifersucht, Rachsucht, Habgier usw. dann plötzlich sehr häufig.
1+1=2. Wo lernt man das denn?

Will man jetzt wegen Netflix noch ins Schwurbeln kommen? Ich habe mir gestern mal die erste halbe Stunde angeschaut.
Was mir auffällt, ein anfangs dicklicher CW mit vollem Haarschnitt heiratet seine Freundin. Von allen Seiten (Bruder der EHEFRAU und der EHEFRAU selber) kommt, das ist der RICHTIGE.
Danach ein kompletter Identity change bei Mr. Watts. Der GI Muskelbuden Trim. Oakley Brille, getrimmte Haare, austrainiert, groß war er schon vorher, die Ergrauung wirkt wie edles Topping zum Szenebart.

Kurzum ein "feuchter Mädchentraum" zwischen 25 und 35. Folglich kommt der bei den amerikanischen Durschnittshühnern voll an (ausser vielleicht Jurastudentinnen mit Perlohrringen). Wie waren denn da wohl sein Selbstbewusstsein, seine Signale und die Gespräche mit seinen Jungs. Seine Ehefrau mittlerweile schwanger mit dem 3. Kind und eigentlich noch nie der Skinny Typ sieht man
den figurlichen Unterschied deutlich an.

Kommen wir mal zur Affäre von Mr. Watts. Klar jünger, durch ihn bestimmt beeinflussbarer, aber vor allem strammer.
Who on earth will also hier die Komponente "Sexdrive" mit hineinskalieren, oder CWs verfrühte Midlife Crisis über Tatoos,
Pumpen, "wars das jetzt mit Frauen"?

Ich frage noch mal. Wozu nach Motiven zu sinnieren, wenn man keine Doktorarbeit darüber schreibt und ohne in die Birne von CW über Jahre reingeschaut zu haben? Er war einfach krank genug, seine Hemmschwelle zu überwinden und sein bisheriges Leben so zu beenden.
Ob er auf ihn bezogen verzweifelt war? Bestimmt, weil es krank ist zu glauben, man käme damit durch, um einen neu gewählten Abschnitt zu beginnen.


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Chris Watts: Familie ermordet

01.10.2020 um 18:04
Was?

@JackSneaker geht das auch auf deutsch?

ich habe mir gestern die Doku angeschaut und fand sie interessant, unterhaltsam...mehr nicht.

ja, Chris Watts ist deutlich attraktiv, so rein äußerlich, aber sonst?

eher nicht...bisschen langweilig, zu angepasst, ein Weichei.

seine Gattin nervte mich von Minute eins an...ihr Getue, so furchtbar "amerikanisch"...

neue Einsichten hat mir der Film nicht gebracht. wie auch?
es war eine oberflächliche "Draufsicht", mehr geht ja auch nicht, man kann nicht in die Köpfe, die Herzen, der Seelen gucken.

was bleibt?

eine unfassbare Tragödie, in der es nur Verlierer gibt...hat mich traurig gemacht.


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Chris Watts: Familie ermordet

01.10.2020 um 18:27
Zitat von VentilVentil schrieb:seine Gattin nervte mich von Minute eins an...ihr Getue, so furchtbar "amerikanisch"...
Das war für mich eben der Neuigkeitswert: Ich war erstaunt, wie unsympathisch mir das Opfer einer derartig scheußlichen Tat sein kann. Das liegt aber eben auch daran, dass die Eigenschaft ermordet worden zu sein, jemanden nicht automatisch sympathisch macht. Es ist und bleibt Watts Verantwortung und Schuld, dass er keinen anderen Ausweg aus dieser Situation gefunden hat, als einen Dreifachmord.

Bei einem opportunistischen Lügner wie Watts kann man nie sicher sein ob er lügt oder die Wahrheit sagt. Dass er morgens im Bett die Beherrschung verloren hat nachdem sie ihm angedroht hatte dass er im Falle einer Trennung die Kinder nie mehr sehen würde, klingt für mich allerdings einigermaßen plausibel.


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Chris Watts: Familie ermordet

01.10.2020 um 18:31
@Ventil

Du bestätigst mich in allen Punkten. Aber vielleicht hält doppel besser. Strange, was hast Du nicht verstanden? :)

Ich habe sie heute auch zu Ende gesehen und musste lachen - als der Ermittler beim ersten Interview genau dasselbe anführte (persönliche Veränderung in Richtung attraktiver, andere Frauen, neues Leben, altes loswerden). Die kennen das Spiel schon.

Was noch die Kaltblütigkeit des Mr. Watts unterstreicht. Er beschuldigt seine ermordete, schwangere Frau die Kinder ermordet zu haben.
Und ein paar Jahre zuvor spielt er am Monitor noch den Beziehungscoach, der wissen will, wie der Beziehungshase läuft. Und das Kinder nur u. U. eine EHE retten. Egal, ob die EHEFRAU typisch amerikanisch ist oder gleich nervt, diese Frau scheint ja noch alles richtig im Sinn gehabt zu haben. Folgt man dem Chatverlauf ihrer Whatsappdialoge mit der Freundin oder dem Liebesbrief an ihren Mann.
@falstaff
Auch nach Sichtung des Netflixmaterials, sehe ich null psychologische Motivation authentische Motive in Richtung CW zu spinnen. Zumal der Typ beziehungstechnisch total verwirrt schien. Wahrscheinlich wäre er in seinem weiteren Verlauf auch noch mal bei "Männern" gelandet.
Oft auch ein MOTIV die Ex auszuräumen.


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Chris Watts: Familie ermordet

01.10.2020 um 18:33
Zitat von JackSneakerJackSneaker schrieb:Was noch die Kaltblütigkeit des Mr. Watts unterstreicht. Er beschuldigt seine ermordete, schwangere Frau die Kinder ermordet zu haben.
Und ein paar Jahre zuvor spielt er am Monitor noch den Beziehungscoach, der wissen will, wie der Beziehungshase läuft.
Was hat es eigentlich damit auf sich? Wie kam er zu dem Gig? Das wirkte fast unfreiwillig komisch, auch weil der Inhalt seines Vortrages irgendwie dilettantisch und unausgegoren rüberkam - wie ein schlecht recherchierter Schülervortrag in Sozialkunde.
Watts wirkt sowieso insgesamt sehr unreif, wie ein unselbstständiger 12 jähriger den man zu den Hausaufgaben zwingen muss. Erstaunlich, dass sich so viele Weibchen von seiner männlichen-rauen Fassade blenden lassen.


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Chris Watts: Familie ermordet

01.10.2020 um 18:44
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Bei einem opportunistischen Lügner wie Watts kann man nie sicher sein ob er lügt oder die Wahrheit sagt. Dass er morgens im Bett die Beherrschung verloren hat nachdem sie ihm angedroht hatte dass er im Falle einer Trennung die Kinder nie mehr sehen würde, klingt für mich allerdings einigermaßen plausibel.
Das ist doch totaler Unsinn. So redet keine Mutter, wenn sie nicht ausgehend vom Vater eine Gefahr vermutet. Diese ganze Trennungsstory
ist das Produkt von CW. Die Frau war in Woche 14 und wundert sich über mangelnde Zärtlichkeit bis Sex nach über 5 Wochen Kontaktpause=Entzug. Welche Logik hätte da eine Trennungsvorentscheidung.
CW hat sie wahrscheinlich noch in den Urlaub getrieben um ungestört direkt mit seiner Affäre zusammen zu sein, der er natürlich von einer bereits vollzogenen Trennung erzählte. Dieses emotionale Getue vor den Ermittlern waren seine letzten Ausflüchte. Er hat auch nicht etwa geweint, sondern hat schlafend seine Frau abgelehnt, die horny aus der Dusche kam.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Wie kam er zu dem Gig? Das wirkte fast unfreiwillig komisch, auch weil der Inhalt seines Vortrages irgendwie dilettantisch und unausgegoren rüberkam - wie ein schlecht recherchierter Schülervortrag in Sozialkunde.
Inhaltlich hat er ja nichts falsches gesagt. Aber ich finde es auch belanglos, schon alleine durch den Fortgang in seiner vita.


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Chris Watts: Familie ermordet

01.10.2020 um 18:55
Zitat von JackSneakerJackSneaker schrieb:Das ist doch totaler Unsinn. So redet keine Mutter, wenn sie nicht ausgehend vom Vater eine Gefahr vermutet. Diese ganze Trennungsstory
ist das Produkt von CW. Die Frau war in Woche 14 und wundert sich über mangelnde Zärtlichkeit bis Sex nach über 5 Wochen Kontaktpause=Entzug. Welche Logik hätte da eine Trennungsvorentscheidung.
Das empfinde ich ganz und gar nicht als unsinnig. Watts hat nun mal während der Schwangerschaft seine Affäre auf- und ausgebaut und nachdem seine Frau davon erfahren hatte, oder zumindest eine Ahnung davon bekam, hat die sicher unmittelbar darauf reagiert - egal ob sie nun schwanger war oder nicht. Und dass sie eine zweite Frau neben sich akzeptiert hätte, wird ihr wohl keiner unterstellen wollen.

Insofern ist eine Eskalation wegen der Affäre keineswegs unsinnig, sondern sogar sehr plausibel.
Zitat von JackSneakerJackSneaker schrieb:So redet keine Mutter, wenn sie nicht ausgehend vom Vater eine Gefahr vermutet.
Du bist allen Ernstes der Meinung, dass noch nie ein Ehepartner, Mann oder Frau, die Kinder als Druckmittel im Rahmen einer ehelichen Auseinandersetzung eingesetzt hätte? Dann empfehle ich den Besuch einer Verhandlung am Familiengericht.


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Chris Watts: Familie ermordet

01.10.2020 um 19:29
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Das empfinde ich ganz und gar nicht als unsinnig. Watts hat nun mal während der Schwangerschaft seine Affäre auf- und ausgebaut und nachdem seine Frau davon erfahren hatte, oder zumindest eine Ahnung davon bekam, hat die sicher unmittelbar darauf reagiert - egal ob sie nun schwanger war oder nicht. Und dass sie eine zweite Frau neben sich akzeptiert hätte, wird ihr wohl keiner unterstellen wollen.

Insofern ist eine Eskalation wegen der Affäre keineswegs unsinnig, sondern sogar sehr plausibel.
JackSneaker schrieb:
Verständlich, du willst deine Eingangsthese irgendwie verargumentieren.

Liefere Beweise dafür, dass die Dir unsympathische Frau die Kinder als Druckmittel genommen hat (passt nicht zur Darstellung in den Dialogen mit der Freundin, der Begrüßung am Flughafen)

Liefere Beweise dafür, was die Frau von CW in Bezug auf die Affäre wusste (außer zu vermuten). CW bestritt alles, selbst die überteuerte Essensrechnung für eine Person oder den Sex mit einer anderen Frau.

Wie irrsinnig ist es also dem Vater die Kinder zu entziehen, auf Basis eines Verdachts, der bislang zu einer theoretischen Trennung führt.
Bitte beweise die Trennungsabsichten der Frau.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Du bist allen Ernstes der Meinung, dass noch nie ein Ehepartner, Mann oder Frau, die Kinder als Druckmittel im Rahmen einer ehelichen Auseinandersetzung eingesetzt hätte? Dann empfehle ich den Besuch einer Verhandlung am Familiengericht.
Wieviele Frauen, sagen den Satz in einem emotionalen Affekt, bedingt durch emotionale Verletzung daher?

Es gibt natürlich auch Frauen, die vor Gericht dann eine ausgehende Gefahr des Mannes simmulieren. Halbwegs intelligente Mütter wissen, dass sie ungefährlichen Vätern die Kinder nicht entziehen können. Das sollte der "Beziehungscoach" doch auch gewusst haben. Das er selber soooo gefährlich ist, wollte er sicherlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht selber vorhersehen.
Solange Du keine schriftlichen Quellen hast, die einen entsprechenden Austausch der beiden belegen, bist Du von CW abhängig.
Die Netflix-Doku hat das jedenfalls nicht herausgearbeitet.


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