F_O_Y_L schrieb:Und sooo groß scheint die Liebe ja nicht gewesen zu sein, sonst hätte sie ihn ja mal im Knast besucht, oder geschrieben?
Woah, jetzt wird es echt sehr merkwürdig.
Du drehst alles so hin, dass NK auch wirklich maximal negativ dasteht.
Erst heißt es, sie hätte ja wissen müssen, dass seine Behauptung, seine Ehe stehe vor dem Aus, eine Lüge war, da sie ja schließlich die Posts in den sozialen Medien verfolgte.
Dann wird dir geantwortet: Ja, davon ist auszugehen, da sie ihm ja ziemlich deutlich sagte, sie wolle nicht seine Nebenfrau spielen. (= ziemlich normale Reaktion einer Geliebten, die zwar verknallt ist, aber zumindest noch so klar im Kopf, dass sie die Ungereimtheiten bemerkt)
Antwort: „Aha, da haben wir es! Das war die Anstiftung zum Mord!“ (Äh, eben war sie noch die Hexe, weil sie angeblich für die Affäre verantwortlich war. Nun weist man darauf hin, dass sie mitnichten so wirkt wie eine Frau, die das Spiel mehrere Jahre mitgemacht hätte und der es eben nicht egal war, dass er parallel mit seiner Ehefrau noch weiteren Nachwuchs in die Welt setzt.)
Dir wird also geantwortet: „Es ist doch eigentlich eine normale und sogar recht gesunde Reaktion, dann möglichst schnell klare Verhältnisse einzufordern, schließlich war sie verknallt, wollte sich aber bestimmt auch nicht veräppeln lassen.
Du: „Aha! Das kann ja gar nicht stimmen, denn wenn sie wirklich verliebt gewesen wäre, hätte sie ihn ja besucht!“
Bei der Aussage könnt ich brechen. Der hat seine Frau und seine Kinder klatblütig ermordert, gelogen und alles vertuscht und da soll noch jemand weiterhin so verliebt sein, dass er das alles ausblendet? Würde mein eigener Mann ein ähnlich gelagertes Verbrechen begehen, würde ich ihn maximal noch einmal im Knast besuchen, damit er mir die Scheidungsunterlagen unterzeichnet und selbst da müsste ich überlegen, ob ich nicht meinen Anwalt schicken würde.
Es fehlt noch: „Aha! Wenn sie wirklich Gefühle für ihn gehabt hätte, dann hätte sie alles geglaubt, was er erzählt hätte, hätte niemals Nachforschungen angestellt und hätte einfach klag- und ahnungslos jahrelang die Geliebtenrolle gespielt und seine Ausreden nicht hinterfragt.“
Aber das hatten wir ja schon. Wenn eine Geliebte nicht weiß, dass sie Geliebte ist, ist alles fein. Weiß sie es, ist sie böse und trägt eine Mitschuld an ALLEM, sogar Mord.
Ich schlussfolgere: Affäre anfangen ist verwerflich, Affäre dauerhaft aufrecht zu erhalten ist verwerflich. Sie aber möglichst schnell zu beenden (indem man einfordert, was einem vorher vom Mann fälschlicherweise in Aussicht gestellt wurde): auch verwerflich.
Für mich klingt NK zwar auch ein bisschen abgeklärt, aber eher auf eine positive, mit beiden Beinen fest im Leben stehende Weise. Eine Frau, die sich recht deutlich abgrenzen kann und Dinge sehr rational angeht. Deshalb kann man sich trotzdem verlieben, aber wenn man so ein pragmatischer Typ ist, legt man das eben nicht einfach komplett ab. Dann bleibt ein Restmisstrauen (-> eigene Nachforschungen bei FB), man ist sich seines eigenen Wertes bewusst (-> ich spiele nicht dauerhaft Nr. 2), man kann die eigenen Bedürfnisse klar artikulieren (-> „Sieh zu, dass du das regelst!“) und ganz sicher ist man dann sehr sehr schnell „entliebt“, wenn man merkt, dass man auch nur benutzt wurde und der andere nicht der ist, der er vorgab zu sein.