AlteTante schrieb:Oder vielleicht stimmt doch die anscheinend erste Version, nach der der Junge beim Springen auf dem Bett mit dem Hals auf die Bettkante knallte? Weiß wirklich jemand genau, dass eine solche Verletzung nicht wie Würgemale aussehen kann? Sicher?
Wäre alles "koscher" gewesen und die Sache wirklich ein Unfall, dann ist doch das naheliegende - v.a. für eine ehemalige Krankenschwester, dass sie entsprechende erste Hilfe Maßnahmen einleitet.
Zudem wurde doch gesagt, dass Würgespuren vorliegen ... das bekommt ein Bett sicher nicht hin.
AlteTante schrieb:Es kann ja sein, dass die Angeklagte ursprünglich selber baden wollte. Sie ließ Wasser ein, der Junge, der schon bettfertig angezogen war, kam ins Badezimmer, und dann gab es Streit.
Würde ich wegen der Uhrzeit und der Besuchssituation ausschließen. Klar legt man sich mal gemütlich in die Wanne, aber nicht, wenn Besuch da ist, schon gar nicht ein kleiner Junge. Gerade in Zeiten, wo man fast schon für sexuellen Missbrauch übersensibilisiert ist, würde das niemand machen.
Photographer73 schrieb:Ich schmeiß mal ne neue Theorie ins Rennen - Die Angeklagte war vielleicht wirklich depressiv, sie wußte, daß sich die Dinge änderten. Ole wurde älter, er würde evt nicht mehr so oft zu ihr kommen. Was ist, wenn es ein geplanter erweiterter Suizid werden sollte ? Sie erwürgt den Jungen, läßt sich das Badewasser ein, um sich dort die Pulsadern aufzuschneiden. (Dafür das Messer ?) Dann konnte sie es aber doch nicht oder war zu geschockt durch die Tötung oä. Unmöglich ?
Das denke ich mir auch ... die Hemmschwelle, das Kind zu töten, war nicht so hoch wie die, sich nachher selbst was anzutun. Vielleicht verließ sie das Haus ja auch noch mit einem Alternativplan und setzte auch den nicht um und kam dann hilflos wieder ...
falstaff schrieb:Ihr seid mit euren Szenarien alle sehr freundlich gegenüber der Angeklagten: Aus Wut ein Kind zu töten ist zwar grausam, aber die meisten Menschen die schon mal mit Kindern zu tun hatten können wohl zumindest ansatzweise eine derartige Wut nachvollziehen.
Ja. Aber die Wut, die du Kindern gegenüber empfindest, ist oft auch aus einer psychischen Randsituation kreiiert, du bist totmüde - dein Kind schläft nicht. Oder dein Kind wird rotzfrech. Das hält man eine Weile lang aus und dann wird man wütend. Meiner Meinung nach muss sich aber so eine Situation erst aufbauen ... das geschieht nicht innerhalb weniger Stunden. Die Wut schließe ich nicht aus ... aber da liegt noch viel mehr darunter als bloss Wut ....
Du hast ja dann auch Hemmschwellen .... Die hatte sie nicht
falstaff schrieb:Nachdem nun einige Zeugen die Angeklagte als eine etwas unreife, instabile und zutiefst unglückliche Person charakterisiert haben, halte ich es auch für möglich dass sie den Kleinen umgebracht hat, weil sie anderen ihr Glück nicht gönnte.
Seit der letzten Aussage, wo sie wirklich total dünne Bretter bohrt und als Krankenschwester weiß, dass das, was sie von sich gibt, medizinisch gesehen voll der Stuss ist, aber dennoch glaubt, dass ihr das andere glauben könnten, teile ich die Einschätzung sogar.
Die Situation von Oles Eltern war ja ihrer vielleicht gar nicht so unähnlich: Ein Ehepaar, ein Sohn. Vielleicht hat die Konfrontation mit der Familiensituation wieder Erinnerungen in ihr geweckt, sie dachte daran, wie glücklich sie damals war und wie unglücklich jetzt und beschloss einfach, die Leute auch unglücklich zu machen, damit sie nicht mehr länger ihrem Glück ausgesetzt ist?