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Eltern finden toten Sohn (7) bei Bekannter (69)

3.031 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2018, Kind Tot ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Eltern finden toten Sohn (7) bei Bekannter (69)

28.11.2018 um 18:03
Zitat von E_ME_M schrieb:Vielleicht war das ja Plan A und nachdem sie sich das nicht traute die Autonummer Plan B?
Vielleicht war sie auch komplett planlos? Das würde jedenfalls eher zu einer Impulstat und zu dem anschließenden Suff passen. Es macht jedenfalls wenig Sinn mitten in den Polizeieinsatz zu laufen, um sich dort umzubringen.


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Eltern finden toten Sohn (7) bei Bekannter (69)

28.11.2018 um 18:06
Zitat von LichtenbergLichtenberg schrieb:Um das Eine oder das Andere "erkennen" zu können, sollte man schon ein wenig dichter am Sachverhalt sein, als der Zeitungsleser.

Im Übrigen sind sog. Affekttaten extrem selten.
Ich verstehe auch nicht ganz, warum man hier Mord kategorisch ausschließen will. Bei dem Motiv das hier vermutet wird, handelt es sich ja um ein Gefühl das sich seit längerer Zeit aufgebaut haben müsste. Man könnte daher auch vermuten, dass sie eine günstige Gelegenheit abgepasst haben könnte um den Kleinen zu erwürgen - und das wäre dann Heimtücke. Natürlich müsste man das dann auch noch beweißen. Aber wenn die Frau schweigt, warum kann die Staatsanwaltschaft dann nicht mit einem Mordvorwurf ins Rennen gehen? Damit könnte man die Angeklagte zuallermindest dazu bewegen sich zu äußern, um sich zu entlasten. Und offenbar wollen ja fast alle Beteiligten, dass sie sich äußert.


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E_M Diskussionsleiter
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Eltern finden toten Sohn (7) bei Bekannter (69)

28.11.2018 um 18:07
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Es macht jedenfalls wenig Sinn mitten in den Polizeieinsatz zu laufen, um sich dort umzubringen.
Wie sollte sie wissen, dass man den Jungen schon gefunden hat? Zumal ihre Wahrnehmung sowieso schon ziemlich „durch“ gewesen sein sollte...


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28.11.2018 um 18:11
Zitat von E_ME_M schrieb:Wie sollte sie wissen, dass man den Jungen schon gefunden hat? Zumal ihre Wahrnehmung sowieso schon ziemlich „durch“ gewesen sein sollte...
Eben, deshalb glaube ich ja nicht an Planung. Weder vor, noch nach der Tat. Und spätestens anhand der Polizeiwagen und der Absperrung hätte sie schon von Weitem erkennen können, dass Besuch zuhause ist...

Ich denke die war völlig durch, womöglich bereits vor der Tat. Jedenfalls erscheint mir das am Plausibelsten...


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E_M Diskussionsleiter
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28.11.2018 um 18:26
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Ich denke die war völlig durch, womöglich bereits vor der Tat. Jedenfalls erscheint mir das am Plausibelsten...
Sie, oder die TV bitte... Ansonsten kann ich nicht sagen, was in so einer Situation „plausibel“ ist.


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28.11.2018 um 19:36
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Ich verstehe auch nicht ganz, warum man hier Mord kategorisch ausschließen will. Bei dem Motiv das hier vermutet wird, handelt es sich ja um ein Gefühl das sich seit längerer Zeit aufgebaut haben müsste. Man könnte daher auch vermuten, dass sie eine günstige Gelegenheit abgepasst haben könnte um den Kleinen zu erwürgen - und das wäre dann Heimtücke. Natürlich müsste man das dann auch noch beweißen. Aber wenn die Frau schweigt, warum kann die Staatsanwaltschaft dann nicht mit einem Mordvorwurf ins Rennen gehen? Damit könnte man die Angeklagte zuallermindest dazu bewegen sich zu äußern, um sich zu entlasten. Und offenbar wollen ja fast alle Beteiligten, dass sie sich äußert.
Was alle wollen, das ist die eine Sache. Was die Rechtlage hergibt, aber eine völlig andere.

Du meinst also, das Gericht (bzw. Staatsanwalt) hätte einfach nur eine Mordanklage konstruieren müssen, um die Angeklagte unter Druck zu setzen, damit sie sich gezwungen sieht, sich zu entlasten und zu reden?

Dein Rechtsverständnis ist aber schon etwas eigenartig.


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28.11.2018 um 19:38
Zitat von emzemz schrieb:Du meinst also, das Gericht (bzw. Staatsanwalt) hätte einfach nur eine Mordanklage konstruieren müssen, um die Angeklagte unter Druck zu setzen, damit sie sich gezwungen sieht, sich zu entlasten und zu reden?

Dein Rechtsverständnis ist aber schon etwas eigenartig.
Du hast das aber auch leicht verdreht dargestellt. Bei dem was du hier zurecht monierst, handelt es sich eher um einen Nebenaspekt meiner eigentlichen Überlegung. Und die war, dass mir nicht so ganz klar ist wie man bei dem angenommenen Motiv und dem vermuteten Tatablauf Heimtücke ausschließen will.


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28.11.2018 um 19:46
Zitat von falstafffalstaff schrieb: Und die war, dass mir nicht so ganz klar ist wie man bei dem angenommenen Motiv und dem vermuteten Tatablauf Heimtücke ausschließen will.
Welcher Tatablauf wird denn da vermutet?
Bislang kenn ich nur die Todesursache.


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28.11.2018 um 20:17
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Und die war, dass mir nicht so ganz klar ist wie man bei dem angenommenen Motiv und dem vermuteten Tatablauf Heimtücke ausschließen will.
Nun setzt aber die Anklage einer Straftat (gilt auch bezüglich erschwerender Merkmale) hinreichenden Tatverdacht (überwiegende Wahrscheinlichkeit einer Verurteilung) voraus und nicht nur, dass man etwas nicht
ausschließen
will/kann/sollte.


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Eltern finden toten Sohn (7) bei Bekannter (69)

28.11.2018 um 20:26
Erklärung zu Heimtücke:

Heimtückisch tötet, wer in feindlicher Willensrichtung die objektiv gegebene Arg- und Wehrlosigkeit seines Opfers bewusst zur Tötung ausnutzt.

Also das hier keine Heimtücke vorliegt, kann ich auch nicht so ganz verstehen. 
Ist ein 7 jähriges Kind nicht immer Arg- und wehrlos gegenüber einem Erwachsenem ?

Oder ist es so zu verstehen, dass man ihr, z.b. aufgrund ihres Schweigens oder fehlender Anhaltspunkte, die Heimtücke nicht nachweisen kann, da man den genauen Tatablauf nicht kennt.
Zum Beispiel in welcher Situation der Junge erwürgt wurde ? Im Schlaf, im Streit oder ... ?


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28.11.2018 um 22:02
Zitat von Minnimaus123Minnimaus123 schrieb:Also das hier keine Heimtücke vorliegt, kann ich auch nicht so ganz verstehen. 
Ist ein 7 jähriges Kind nicht immer Arg- und wehrlos gegenüber einem Erwachsenem ?
es würde bei der Heimtücke ja darum gehen, dass sie bewusst eine günstige Situation herbeigeführt oder ausgenutzt hätte um den Jungen zu töten. Wenn es hingegen aus der Situation heraus geschehen wäre, etwa als Reaktion auf eine Äußerung des Jungen, wäre es keine Heimtücke - körperliche Überlegenheit ist ja etwas anderes als Heimtücke.
Mir erscheint das im Prinzip auch am Wahrscheinlichsten: Die Frau litt womöglich schon länger an Verlustängsten und anderen psychischen Problemen und der Junge gab ihr lange Zeit das Gefühl gebraucht zu werden. Als erste Ablösungstendenzen erkennbar wurden hat sie zwar gelitten, aber keine Tötung geplant. Die geschah dann aus einem Moment heraus, evtl. als Reaktion auf eine Äußerung des Jungen, die bei ihr die Sicherungen durchbrennen ließen. Vielleicht erklärt sie sich ja noch zu dem genauen Ablauf, am Ende des Prozesses? Möglich wäre auch ein Brief an die Eltern, von dem wir freilich leider nichts mitbekämen...


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28.11.2018 um 22:24
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Minnimaus123 schrieb:
Also das hier keine Heimtücke vorliegt, kann ich auch nicht so ganz verstehen. 
Ist ein 7 jähriges Kind nicht immer Arg- und wehrlos gegenüber einem Erwachsenem ?
Ja, das stimmt. Ich erinnere ich, gelesen zu habe, dass Kinder als wehrlos betrachtet werden. Ein gezielt herbeigeführtes Tötungsdelikt an einem Kind, wird immer als heimtückisch eingestuft. Das Kind vertraut-und wie sollte es sich wehren?
Das ist sicher juristisch definiert und nachzulesen.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie das Kind töten WOLLTE.
Das Motiv usw. wird im Prozess zur Sprache kommen.


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28.11.2018 um 22:46
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Die geschah dann aus einem Moment heraus, evtl. als Reaktion auf eine Äußerung des Jungen, die bei ihr die Sicherungen durchbrennen ließen.
Dann könnte ich mir einen Schlag vorstellen, aber erwürgen ? Spätestens wenn das Kind sofort anfängt sich zu wehren, zu zappeln usw. müßte doch der Verstand wieder einsetzen ? Auch bei einem Kind geht erwürgen nicht innerhalb von Sekunden. Für mich bleibt das (vom empfinden her) Mord. Juristisch wird es anders betrachtet werden.


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28.11.2018 um 22:52
@frauZimt

Es ist genau anders rum.

Für das Mordmerkmal der Heimtücke muss die momentane Arglosigkeit und die daraus resultierende Wehrlosigkeit einer Person ausgenutzt werden. Sehr kleine Kinder, die noch keinen Argwohn und Misstrauen entwickelt haben und somit immer arg- und wehrlos sind, sind nach der Rechtssprechung des BGH von dem Mordmerkmal der Heimtücke ausgenommen. Auf einen Siebenjährigen trifft das nicht mehr zu. Bei ihm wäre Heimtücke möglich. Ohne Einlassung der Angeklagten wird man diese aber nicht positiv feststellen können.

Hier sind Links zu der Rechtssprechung:

https://www.jurion.de/urteile/bgh/1955-06-07/5-str-104_55/

https://www.hrr-strafrecht.de/hrr/2/05/2-561-05.php


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29.11.2018 um 06:23
@gräfinzahl
Danke für die Einstellung der Links. Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Ich lese mit die Links mal in Ruhe durch.  Sehr interessant.


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29.11.2018 um 06:30
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Dann könnte ich mir einen Schlag vorstellen, aber erwürgen ? Spätestens wenn das Kind sofort anfängt sich zu wehren, zu zappeln usw. müßte doch der Verstand wieder einsetzen ? Auch bei einem Kind geht erwürgen nicht innerhalb von Sekunden.
Warum? Wenn sie den Gedanken "wenn ich ihn nicht haben kann kriegt ihn keiner " hatte, reicht das doch völlig aus für 3 Minuten Hals zudrücken. Sie wollte ihn töten, hat den Entschluss dazu aber spontan, bzw. reaktiv gefasst. Genau so kommt man auf einen Totschlag.

Ich gehe also weder davon aus dass die Tötung geplant, noch dass sie unbeabsichtigt war.


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29.11.2018 um 09:03
Ich finde es unglaublich dass in unserem "Rechtssystem" jemand ein Kind hinterhältig umbringen kann und dann, einfach durch Schweigen, mit Totschlag statt Mord davonkommt.

Es gibt absolut nichts niederträchtigeres als kleine Kinder zu töten, aus welchem Grund auch immer, da gibt es für mich keine Entschuldigung und das Leid für die Eltern ist unvorstellbar!


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29.11.2018 um 09:20
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie das Kind töten WOLLTE.
Wie darf man das verstehen?
Zitat von emzemz schrieb:Du meinst also, das Gericht (bzw. Staatsanwalt) hätte einfach nur eine Mordanklage konstruieren müssen, um die Angeklagte unter Druck zu setzen, damit sie sich gezwungen sieht, sich zu entlasten und zu reden?
Natürlich war es ein Mord, was denn sonst?
Das Kind ist tot!

Für was hältst Du es denn?


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29.11.2018 um 09:36
Zitat von emzemz schrieb:Dein Rechtsverständnis ist aber schon etwas eigenartig
Wärst sicher der gleichen Ansicht, wenn es Dein Kind gewesen wäre?
Zitat von passatopassato schrieb:ch finde es unglaublich dass in unserem "Rechtssystem" jemand ein Kind hinterhältig umbringen kann und dann, einfach durch Schweigen, mit Totschlag statt Mord davonkommt.
Absolut!
Die Eltern des ermordeten Kindes haben ein Recht auf lückenlose Aufklärung, da ist es ein Schlag ins Gesicht, wenn dem Täter zugestanden wird, Schweigen zu dürfen u. möglicherweise Lücken gefunden/erfunden werden, um den Täter milder zu bestrafen.

Aber so ist leider die Rechtslage... :(


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29.11.2018 um 09:38
Zitat von boraboraborabora schrieb:Natürlich war es ein Mord, was denn sonst?
Das Kind ist tot!

Für was hältst Du es denn?
Ich halte es für Totschlag, so wie die Staatsanwaltschaft es auch in der Anklage formuliert hat. Für Mord müssen zwingend Mordmerkmale vorliegen und beweisbar sein.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Die Eltern des ermordeten Kindes haben ein Recht auf lückenlose Aufklärung, da ist es ein Schlag ins Gesicht, wenn dem Täter zugestanden wird, Schweigen zu dürfen.
Das Rechtssystem kann man in dieser Form gut finden oder nicht, aber es ist nun mal die in Deutschland gültige Rechtsauffassung.


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