Eltern finden toten Sohn (7) bei Bekannter (69)
24.03.2019 um 12:37Venice2009 schrieb:Wahrscheinlich fällt es den meisten schwer sich vorzustellen, weshalb eine liebe Pflegeoma so etwas Grausames getan haben könnte. Beruhigender wäre da natürlich eine organische Ursache zu finden.Das wird vor allen Dingen auch das Problem von Oles Eltern sein. Schließlich haben sie überhaupt keine Veränderungen an der Frau festgestellt, die sie einige Jahre kannten.
"Alles, was Elisabeth S. hier vortrage, wie schlecht es ihr zuletzt gegangen sei, halten Oles Eltern für erfunden. "Sie war das blühende Leben. Sie ist eine unglaubliche Schauspielerin, die ganz genau wusste, was sie tat."
http://m.spiegel.de/panorama/justiz/heilbronn-totschlagsprozess-gegen-rentnerin-warum-starb-ole-a-1250369.html
falstaff schrieb:Man braucht kein Psychiater zu sein um es für unwahrscheinlich zu halten, dass eine organische Störung nur ein einziges Mal und dann gleich noch mit derartig schwerwiegenden Folgen zum Totalverlust der Impulskontrolle führte, während sich die Angeklagte vorher und hinterher trotz zahlreicher Stressfaktoren weitgehend im Griff hatte.Das sehe ich genauso. Dazu kommt noch die Tatsache, daß sie diesen Totalausfall auch noch erklärt und sich nicht auf Erinnerungslücken beruft, was man eigentlich eher erwarten würde nach dem MRT.
In der Nacht sei Ole aufgewacht, er habe schwer geatmet. "Ich habe gedacht, er habe etwas im Hals stecken, etwas verschluckt", sagt Elisabeth S. Mit beiden Händen habe sie den Jungen erst von vorne geschüttelt, dann am Hals gedrückt. "Ich hatte Angst um ihn, er hat nicht richtig geatmet."
Sie habe ihn rückwärts ins Badezimmer gezogen, an der Wanne nach vorne gebeugt und ihn mit Wasser bespritzt. Dabei sei Ole ins Wasser geglitten."
Man könnte argumentieren, da sie sich nicht erinnert sucht sie sich selbst eine passende Erklärung, aber auch das müsste man in ihrem vorherigen Verhalten bzw. in ihrem Verhalten nach der Tat wiederfinden. Hat sie auch für andere unangenehme Situationen fadenscheinige Erklärungen abgegeben? In den Zeugenaussagen kam das m.E. nicht zum Vorschein.
Allerdings hatte sie gleich mehrere Varianten für den Tod von Ole parat, also an Interpretationen fehlte es ihr nicht.
"In ihrer ersten Vernehmung hatte sie noch erzählt, dass Ole gehüpft und mit dem Hals auf die Bettkante geschlagen sei. Es wird noch eine dritte Variante geben: Sie habe versucht, Ole zu reanimieren, und dabei "alles falsch gemacht".
https://mobil.stern.de/panorama/stern-crime/kuenzelsau--sie-liebte-den-kleinen-ole--dann-lag-er-tot-in-ihrer-badewanne-8550742.html
Vor dem MRT kamen dem Gutachter auch keine
Zweifel, daß die Angeklagte krank sein könnte.
"Ist Elisabeth S. krank? Handelte sie in einem Wahn? Darauf gibt es keine Hinweise. Sie habe während ihrer Schilderungen manchmal weinerlich und bedrückt gewirkt, aber sie erschien ihm "klar", sagt der Gutachter."
https://mobil.stern.de/panorama/stern-crime/kuenzelsau--sie-liebte-den-kleinen-ole--dann-lag-er-tot-in-ihrer-badewanne-8550742.html
Lichtenberg schrieb:Von einem Fall auf einen anderen Fall schließen zu wollen ist schlicht ein falsches Vorgehen. Für gewöhnlich wird nach Gemeinsamkeiten gesucht und sie werden dann dort gefunden, wo es sie gar nicht gibtDamit hast du sicherlich Recht, allerdings würde ich als Richter bzgl. des organischen Schadens medizinische Vergleichsfälle wissen wollen. Diese Funktionsstörung, die die Verteidigung nun aufgrund struktureller Veränderungen im Gehirn nachweisen will, macht aus einer leichten Depression nach Begutachtung eines Patienten eine organische Depression mit verminderter Steuerungs- und Erinnerungsfähigkeit.
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.tod-eines-siebenjaehrigen-pflegeoma-nicht-voll-schuldfaehig.7b3a64db-2eec-496c-a384-ccdf88a5a620.html