Hannes_F schrieb:Ich weiß nicht, hast du meinen Text gelesen? Sieht irgendwie nicht so aus. Ich bin gerade nicht der Meinung, dass die Frau unbeherrscht ist.
Ja, eben. "Unbeherrscht" war ein Gedanke von mir, nicht direkt auf Deine Argumentation bezogen. Und wie Du sehe ich keine Unbeherrschtheit oder sonstige groben Verhaltensauffälligkeiten. Für mich gibt es keine offensichtliche Krankheit, die sich schuldmindernd bemerkbar macht.
Hannes_F schrieb:Was heißt denn krank? Von welcher Krankheit reden wir?
Ja, eben. Was für eine Krankheit, so ganz ohne Symptome?
Langfristige Symptomfreiheit schließt eine Krankheit nicht gänzlich aus, aber mir fällt schwer, daran zu glauben. Und schwere psychische Krankheiten verschwinden nicht über Nacht.
Hannes_F schrieb:Warum sollte jemand, der – angenommen – einen einmaligen Totalausfall hatte, so krank sein, sich anschließend nicht wieder normal zu verhalten? Noch dazu in einer Situation, die ihn dazu gewissermaßen zwingt.
Ja, auch hier bin ich weitgehend bei Dir. Nur dieser "einmalige Totalausfall", da sind wir womöglich anderer Meinung. Kann jemand so erkrankt sein (an welcher Krankheit auch immer), dass er für diesen "Totalausfall" keine Verantwortung trägt, und hinterher wieder tadellos "funktionieren" (auch wenn das Funktionieren tw. durch das Gefängnisumfeld aufgezwungen wird)? Oder ist die Angeklagte "gesund", wusste, was sie tat, handelte bewusst und trägt die Verantwortung?
Hier tendiere ich cum grano salis zu "Gesundheit" und Verantwortung, aber das macht die Tat nur noch unbegreiflicher.
Grade kam noch der Beitrag von
@Andante rein. Die soziale Interaktion in U-haft ist stark beschränkt, ja. Aber kann deshalb eine schwere Krankheit so lange unbemerkt bleiben?
Ein guts Nächtle allerseits, der Stielz muss jetzt ins Bettle.
:)