Diese Verlustangst kann doch eigentlich nur spekulativ von der Staatsanwaltschaft genannt worden sein, da es da m.E. keine konkreten Hinweise dafür gab. Weder hat die Angeklagte diese Verlustangst bestätigt, noch haben die Eltern ausgesagt, daß der Junge nicht mehr zu der Dame sollte oder wollte.
So sagte der Staatsanwalt auch...
Minnimaus123 schrieb:Seiner Einschätzung nach ist Elisabeth S. eine „clevere Schauspielerin“, so wie es auch auch die Zeugin M. geschildert habe.
Das haben auch schon Oles Eltern vermutet. Auf jeden Fall konnte sie ihr Verhalten und ihre Emotionen ihrem Gegenüber gut anpassen.
"Heute wurde auch Zeuge S., der Bekannte beziehungsweise Freund von Elisabeth S., als Zeuge befragt. Ihm sei keine Depressiven Verstimmungen aufgefallen. Er habe sich zweimal jährlich mit ihr persönlich getroffen. Ansonsten fand der Kontakt per Handy statt. Elisabeth S. sei laut seiner Aussage unternehmungslustig und ausgeglichen gewesen"
https://www.gschwaetz.de/2019/02/26/elisabeth-s-mord-aus-niederen-beweggruenden-unwahrscheinlichAlso Emotionen und Auftreten scheinbar so wie's gerade gebraucht wurde bzw. ihr von Nutzen war.
Minnimaus123 schrieb:dass der Sohn durch seine „Wehleidigkeit“ aufgefallen sei, so wie sie auch Elisabeth S. gezeigt habe („gewisser Hang zum Selbstmitleid“)
Man könnte also genauso spekulieren, daß die "Pflegeoma" einfach dachte ihr würde mehr im Leben zustehen. Mehr Aufmerksamkeit von aussen, als nur Bevormundung. Sie rief ja auch gerne bei dem Bruder an, daß er sie hier und da hinfahren sollte oder etwas für sie erledigen sollte, was ja allein genommen nichts merkwürdiges ist, allerdings wurde der Kontakt oft auch dafür genutzt, zu betonen wie allein sie sich fühle.
Auch Freundinnen berichteten davon, daß sie viel Aufmerksamkeit brauchte:
..."Beide Freundinnen berichten unabhängig voneinander davon, wie überaus enttäuscht Elisabeth S. gewesen sei, als an Ostern 2018 nicht die ganze Familie zu ihr gekommen sei, wie üblich, sondern dass ihr Bruder mit seiner Familie stattdessen nach Japan geflogen sei."....
...."Elisabeth habe zu ihr gesagt: „Mein Leben geht zu Ende. Ich liege unter der Bettdecke mit meinem Handy. Draussen zwitschern die Vögel. Ich habe Angst.“...
...." In den depressiven Phasen habe Elisabeth immer einen sehr eigenen Gesichtsausdruck bekommen, berichtet die gelernte Krankenschwester weiter. „Ich hatte ein ungutes Gefühl und habe mich nachts in meinem Schlafzimmer eingesperrt, weil ich Angst hatte, sie könne an meinem Bett sitzen, mich wachrütteln und sagen, dass es ihr schlecht gehe....“
...."Elisabeth S. „wollte immer zu der besseren Gesellschaft gehören und da war ich dann aussen vor“, sagt Gabriele S..
...
"Bei ihrer Gartenparty habe Elisabeth S. versucht, Kontakt zu den Eltern von Dr. Jens T. zu knüpfen. Beide seien laut Gabriele S. „herausragende Persönlichkeiten“. Vielleicht habe sie sich eine Einladung zu ihnen nach Rostock erhofft, vermutet Gabriele S. und fügt hinzu: „Der Kontakt zu Familie T. war gesellschaftlich relevant....."
https://www.gschwaetz.de/2018/12/20/schulleiterin-bezeichnet-elisabeth-s-als-bauernschlau/Also sie hatte scheinbar ein paar Freundinnen, bei denen sie gerne ihren Weltschmerz abladen konnte, die sie aber auch versetzen konnte, wenn sich bessere Gesellschaft anbot.
Lostless schrieb am 21.03.2019:Der Ehemann scheint ja alles dirigiert zu haben, in der Zeit war das Klauen scheinbar ein Ventil.
Dann starb der Mann, für sie gab es plötzlich keinen Halt/ keine Regeln mehr... irgendwann findet sie dafür ein neues Ventil - nämlich kaufen (denn jetzt muss sie niemandem mehr Rechenschaft ablegen).
Ventil hin oder her, aber wenn man dabei bleiben will könnte man Ole's Tod auch als Ventil sehen, sozusagen Ole als Stellvertreter Opfer für all' die, die sich vermeintlich nicht genug um sie kümmerten. Das ist natürlich nur meine Interpretation.
Irgendwas muss sie ja gedacht haben in den drei Minuten in denen sie zudrückte, " ich will dich nicht verlieren, deswegen bringe ich dich um" passt irgendwie nicht zu der Frau, die man anhand von Aussagen während des Prozesses "kennengelernt" hat. Eher Selbstmitleid, sowie Wut auf andere und Enttäuschung über ihr ach so trauriges Leben.
Vielleicht liegt es am Alter der Frau, daß man ihr einfach nichts gravierend schlechtes unterstellen will, von wegen die arme Frau hatte Angst auch noch den Ole zu verlieren. Aber was war denn so schlecht in ihrem Leben, mit Brüdern, Sohn, Freundinnen und Teilzeitfreund, sowie einem Eigenheim? Diese Wehleidigkeit schreit doch zum Himmel. Fast jeder kennt doch zumindest einen in seinem Leben, der sich sich ähnlich gibt. Solche Leute nerven fürchterlich und sind sehr anstrengend, zum Mörder wird davon i.d.R. natürlich keiner. Für mich persönlich ist Elisabeth S. böse, handelte eigennützig, grausam und erbarmungslos. Ich weiß, daß andere das hier anders sehen bzgl. Krankheit, Depressionen usw. Wahrscheinlich wird das Gericht das auch berücksichtigen und sie eine entsprechend mildere Strafe bekommen.
Der Kleine kommt nie mehr zurück nach Hause. Den Eltern gehört mein ganzes Mitleid und ich hoffe sie machen sich keine Vorwürfe, ansonsten werden sie das nie verarbeiten können. Schuld hat nur Elisabeth S.