Eltern finden toten Sohn (7) bei Bekannter (69)
16.03.2019 um 10:46Venice2009 schrieb:Bei Serientätern ist die Gehirnaktivität anders als bei normalen Menschen in bestimmten Gehirnregionen. Trotzdem wirkt die Erkenntnis nicht strafmildernd. Zumindest in den meisten Ländern nicht, falls überhaupt irgendwo.Das kann man nicht pauschalisieren.
Es geht hier um die Frage der Steuerungsfähigkeit. Und die sieht der Gutachter nun auf Grund des MRTs eben anders als ursprünglich. Auch könnte die Erinnerungsfähigkeit dadurch an den Vorfall nicht mehr ausreichend gegeben sein.
Das sind aber gerade die Punkte, die auf den Schuldspruch einen entscheidenden Einfluss haben könnten. Durch die vielleicht fehlende Erinnerung kann sich die Angeklagte evtl. nicht ausreichend verteidigen. Durch eine nicht adäquate Handlung, kann die Tat ausgelöst worden sein. Man darf nicht vergessen, Kinder loten nicht selten ihre Grenzen aus und man muss sich als Erwachsener manchmal arg zusammen nehmen, hier nicht zu sehr aus der Haut zu fahren. So eine Situation kann bei Menschen mit einer nicht ausreichenden Steuerungsfähigkeit zu Katastrophen führen. Die beeinträchtigte Erinnerungsfähigkeit kann verhindern, dass sie die Situation vor Gericht ausreichend schildern kann.
Eigentlich macht die neue Diagnose den Fall doch deutlich besser erklärbar. Eine Kapitalverbrechen aus heiterem Himmel ohne wirkliches Motiv kommt doch normalerweise selten vor.