Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf
26.11.2018 um 16:26Ohne mich jetzt vollständig in den Thread eingelesen zu haben, um zu gucken, ob Teile meiner Theorie widerlegt wurden - das sich ewig drehende Hamsterrad der Allmystery-Kriminalabteilung muss ja schließlich weitergehen - hier dann mal meine Sicht der Dinge:
Was wir hier haben, ist ein äußerst abgebrühter, kalter Täter. Nachdem er zwei Menschen umgebracht hat, führt er mit einer 15-jährigen ein ruhiges, anfangs beruhigendes Gespräch ("Bekannter der Tante"), ehe er auf sie los geht.
Wäre er tatsächlich ein einfacher Student, der in der aufgeheizten Berliner Stimmung in einen Blutrausch geriet, hätte er sich da nicht so abgebrüht verhalten. Ich denke, dass Töten an sich nichts ungewöhnliches für ihn war, aber auch, dass das sein erster Mord war. Ich kann mir gut vorstellen, dass er seine Triebe öfter an Stellvertretern ausließ, also gerne an Tieren. Der Begriff "Dolch" ist natürlich sehr schwammig, gut möglich, dass es ein Hirschtöter war. Roth Händle werden auch im Milieu der Jäger geraucht, zumindest hier in der Gegend. Und die haben gerne Hirschtöter. Womöglich stammt er aus einer Jägerfamilie.
Ich denke auch nicht, dass der erste Einbruch zufällig war. Ich denke, diesen Einbruch hat er genutzt, um sich selbst vorzubereiten. Ich denke auch, dass er gezielt in das Kinderheim eingedrungen ist - keine große Gegenwehr zu erwarten. Vielleicht hatte er auch tatsächlich einen Bezug dazu, wer weiß.
Ich indes denke, dass er mit dem ersten Einbruch seine Zeit vertreiben wollte. Vielleicht ist er zu früh losgezogen, musste sich irgendwo "unterstellen". Er hatte immerhin genug Zeit, etwas zu essen, einen Aschenbecher zu finden und zu rauchen. Dabei war er so ordentlich, weil er sich in einer Hochstimmung befand. Heute, ja heute wäre es endlich soweit! Und dieser Abend sollte perfekt werden. Er wollte nicht, dass irgendjemand danach sagen könnte, er wäre dreckig gewesen.
Ich glaube, er wollte nicht wahrgenommen werden, als "dreckiger Mörder" sondern als "lautloser Killer". Der ordentlich und unnahbar seine Tatorte hinterlässt.
Der Einbruch in das Kinderheim erfolgte dann zu einer Zeit, bei der er sich sicher war, dass alle schlafen. Das er die Tante zuerst umbrachte war doch nur logisch - als einzige Erwachsene im Haus war sie die einzige, die wirklich gefährlich werden konnte.
Das "Overkill"-Phänomen erkläre ich mir damit, dass dieser Rausch, endlich das zu tun, was so lange in ihm kocht, ihn für einen Moment die Kontrolle verlieren ließ.
Der Höhenflug danach ließ ihn nach weiteren Opfern suchen, in dem Fall der kleine Junge. Es war nicht gezielt, es war aber außerdem sehr leise. Bei über 22 Messerstichen scheint das sehr erstaunlich - nicht nur muss er den Jungen mit dem Würgen vom schreien abgehalten haben, er selbst muss sehr kontrolliert und langsam zugestochen haben. Denn sonst riskierte er das Aufwachen der Bettnachbarn - auf einem Bett rumzuklopfen macht schon Geräusche, und das schmatzende Geräusch einer Klinge in Fleisch die schnell zustößt ist nichts, was man im Halbschlaf ignoriert.
Warum der Junge nackt war - weiß der Geier. Ich kann mir vorstellen, dass er ihn wirklich zunächst für ein Mädchen hielt - aber das er ihn/sie direkt vergewaltigen wollte? Das wäre sehr unvorsichtig, auch das macht Geräusche. Auf der anderen Seite hat er es später - bei dem Mädchen - wiederum versucht.
Insofern scheint mir der Mord an dem kleinen Jungen etwas außer der Reihe. Einerseits muss er kontrolliert und beherrscht genug gewesen sein, den Jungen ruhig zu stellen und zugleich keinen Tumult zu machen. Anderseits ist es auch hier das selbe Overkillbild wie bei der Tante. Die Frage wäre - wurde dem Jungen zunächst die Hose runtergezogen? Oder post mortem? Ging das irgendwo hervor?
Beim letzten, missglückten Versuch haben wir offensichtlich ein Sexuelles Motiv. Das kann aber nicht einem unbedingt vorher gefassten Plan entsprungen sein. Mit anderen Worten, glaube ich nicht, dass die Vergewaltigung das Ziel des Abends war, dass war das Morden. Aber berauscht und unter Adrenalin vom vorher passiertem, halte ich es für plausibel, dass er in dem Mädchen eine gute Gelegenheit sah. Man weiß ja auch nicht, ob er sie tatsächlich vergewaltigt hätte, oder sie während er sie bedrängte, umgebracht hat. Vielleicht hat er das auch schon bei dem kleinen Jungen und der Tante getan, um einen Trieb nach sexueller Dominanz im Zusammenspiel mit dem Auslöschen eines Lebens zu befriedigen. Und vielleicht schlug dieser Plan nur Fehl, weil das Mädchen bei Betreten des Zimmers bereits wach war, und der Täter die Zimmergenossin nicht sofort bemerkte.
Dennoch finde ich eines beachtlich - der Täter hat versucht, beide Mädchen zum Schweigen zu bringen. Wäre er ein panischer, unkontrollierter Täter gewesen, der nur noch da raus wollte - er hätte auf das Mädchen, dass er bedrängte gestochen und wäre geflohen. Das er aber das andere auch angriff, zeugt von einem Willen, die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen. Denn erst als das offene Fenster seinen Abend ruiniert hat, lässt er endgültig ab und flüchtet, obwohl er befürchten musste, dass andere Kinder bereits wach geworden sind.
Auch wird ihm bewusst gewesen sein, dass es eben nur andere Kinder sein können, die ihm im Weg stehen - die Tante ist bereits tot.
Trotzdem glaube ich, dass das Fiasko dieses Abends ihn davon abgehalten haben, ähnliches zu wiederholen. Entweder wurde er für etwas anderes erwischt, er hat sein Muster geändert und beschränkte sich weiter auf das Töten von Tieren.
Das ist jedenfalls meine Sicht der Dinge, alle Angaben ohne Gewähr. Nur meine Einschätzung.
Was wir hier haben, ist ein äußerst abgebrühter, kalter Täter. Nachdem er zwei Menschen umgebracht hat, führt er mit einer 15-jährigen ein ruhiges, anfangs beruhigendes Gespräch ("Bekannter der Tante"), ehe er auf sie los geht.
Wäre er tatsächlich ein einfacher Student, der in der aufgeheizten Berliner Stimmung in einen Blutrausch geriet, hätte er sich da nicht so abgebrüht verhalten. Ich denke, dass Töten an sich nichts ungewöhnliches für ihn war, aber auch, dass das sein erster Mord war. Ich kann mir gut vorstellen, dass er seine Triebe öfter an Stellvertretern ausließ, also gerne an Tieren. Der Begriff "Dolch" ist natürlich sehr schwammig, gut möglich, dass es ein Hirschtöter war. Roth Händle werden auch im Milieu der Jäger geraucht, zumindest hier in der Gegend. Und die haben gerne Hirschtöter. Womöglich stammt er aus einer Jägerfamilie.
Ich denke auch nicht, dass der erste Einbruch zufällig war. Ich denke, diesen Einbruch hat er genutzt, um sich selbst vorzubereiten. Ich denke auch, dass er gezielt in das Kinderheim eingedrungen ist - keine große Gegenwehr zu erwarten. Vielleicht hatte er auch tatsächlich einen Bezug dazu, wer weiß.
Ich indes denke, dass er mit dem ersten Einbruch seine Zeit vertreiben wollte. Vielleicht ist er zu früh losgezogen, musste sich irgendwo "unterstellen". Er hatte immerhin genug Zeit, etwas zu essen, einen Aschenbecher zu finden und zu rauchen. Dabei war er so ordentlich, weil er sich in einer Hochstimmung befand. Heute, ja heute wäre es endlich soweit! Und dieser Abend sollte perfekt werden. Er wollte nicht, dass irgendjemand danach sagen könnte, er wäre dreckig gewesen.
Ich glaube, er wollte nicht wahrgenommen werden, als "dreckiger Mörder" sondern als "lautloser Killer". Der ordentlich und unnahbar seine Tatorte hinterlässt.
Der Einbruch in das Kinderheim erfolgte dann zu einer Zeit, bei der er sich sicher war, dass alle schlafen. Das er die Tante zuerst umbrachte war doch nur logisch - als einzige Erwachsene im Haus war sie die einzige, die wirklich gefährlich werden konnte.
Das "Overkill"-Phänomen erkläre ich mir damit, dass dieser Rausch, endlich das zu tun, was so lange in ihm kocht, ihn für einen Moment die Kontrolle verlieren ließ.
Der Höhenflug danach ließ ihn nach weiteren Opfern suchen, in dem Fall der kleine Junge. Es war nicht gezielt, es war aber außerdem sehr leise. Bei über 22 Messerstichen scheint das sehr erstaunlich - nicht nur muss er den Jungen mit dem Würgen vom schreien abgehalten haben, er selbst muss sehr kontrolliert und langsam zugestochen haben. Denn sonst riskierte er das Aufwachen der Bettnachbarn - auf einem Bett rumzuklopfen macht schon Geräusche, und das schmatzende Geräusch einer Klinge in Fleisch die schnell zustößt ist nichts, was man im Halbschlaf ignoriert.
Warum der Junge nackt war - weiß der Geier. Ich kann mir vorstellen, dass er ihn wirklich zunächst für ein Mädchen hielt - aber das er ihn/sie direkt vergewaltigen wollte? Das wäre sehr unvorsichtig, auch das macht Geräusche. Auf der anderen Seite hat er es später - bei dem Mädchen - wiederum versucht.
Insofern scheint mir der Mord an dem kleinen Jungen etwas außer der Reihe. Einerseits muss er kontrolliert und beherrscht genug gewesen sein, den Jungen ruhig zu stellen und zugleich keinen Tumult zu machen. Anderseits ist es auch hier das selbe Overkillbild wie bei der Tante. Die Frage wäre - wurde dem Jungen zunächst die Hose runtergezogen? Oder post mortem? Ging das irgendwo hervor?
Beim letzten, missglückten Versuch haben wir offensichtlich ein Sexuelles Motiv. Das kann aber nicht einem unbedingt vorher gefassten Plan entsprungen sein. Mit anderen Worten, glaube ich nicht, dass die Vergewaltigung das Ziel des Abends war, dass war das Morden. Aber berauscht und unter Adrenalin vom vorher passiertem, halte ich es für plausibel, dass er in dem Mädchen eine gute Gelegenheit sah. Man weiß ja auch nicht, ob er sie tatsächlich vergewaltigt hätte, oder sie während er sie bedrängte, umgebracht hat. Vielleicht hat er das auch schon bei dem kleinen Jungen und der Tante getan, um einen Trieb nach sexueller Dominanz im Zusammenspiel mit dem Auslöschen eines Lebens zu befriedigen. Und vielleicht schlug dieser Plan nur Fehl, weil das Mädchen bei Betreten des Zimmers bereits wach war, und der Täter die Zimmergenossin nicht sofort bemerkte.
Dennoch finde ich eines beachtlich - der Täter hat versucht, beide Mädchen zum Schweigen zu bringen. Wäre er ein panischer, unkontrollierter Täter gewesen, der nur noch da raus wollte - er hätte auf das Mädchen, dass er bedrängte gestochen und wäre geflohen. Das er aber das andere auch angriff, zeugt von einem Willen, die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen. Denn erst als das offene Fenster seinen Abend ruiniert hat, lässt er endgültig ab und flüchtet, obwohl er befürchten musste, dass andere Kinder bereits wach geworden sind.
Auch wird ihm bewusst gewesen sein, dass es eben nur andere Kinder sein können, die ihm im Weg stehen - die Tante ist bereits tot.
Trotzdem glaube ich, dass das Fiasko dieses Abends ihn davon abgehalten haben, ähnliches zu wiederholen. Entweder wurde er für etwas anderes erwischt, er hat sein Muster geändert und beschränkte sich weiter auf das Töten von Tieren.
Das ist jedenfalls meine Sicht der Dinge, alle Angaben ohne Gewähr. Nur meine Einschätzung.