@supertobi Vielen Dank für Deine Bemühungen. Ich habe mal versucht einen anderen Kriminalfall aus der Zeit vor dem Internet zu recherchieren und weis wie mühsam das sein kann.
Hier mal einige Anmerkungen, die ich schon lange hier zu stehen hatte aber irgendwie aus den Augen verloren habe
Nev82 schrieb am 24.05.2018:Seltsam find ich, dass die blutige Kleidung und die blutdurchtränkte Bettwäsche aus seuchenhygienischen Gründen vernichtet wurde
Weiß jemand ob das normal ist? Ich dachte immer, solche Dinge bleiben bei den Asservaten solange der Fall ungeklärt ist
Zu damaliger Zeit war es nicht denkbar, das man ausser der Blutgruppe irgend etwas aus der blutigen Kleidung nachweisen konnte .
Mischspuren hat man damals wohl gar nicht auswerten können.
So war aus damaliger Sicht schon verständlich, das die Asservate, die offensichtlich mit dem Blut der Opfer durchtränkt waren, dann irgend wann einmal vernichtet wurden, da nicht absehbar war, das die Kriminaltechnik sich überhaupt in die Richtung DNA Analyse entwickeln würde.
Bis zu den ersten DNA Analysen vergingen noch gut 20 Jahre.
Über die Zustände in den Jugend und Erziehungsheimen weis ich einiges, da ein guter Freund von mir in 12 (!) Heimen in West Berlin und auchW estdeutschland aufwachsen musste.
Leider ist dieser letztes Jahr viel zu früh verstorben, so das ich ihn nicht mehr fragen kann, ob er auch in Schlachtensee war.
Ich gehe mal davon aus.
Der war aber auch überall und immer mal wieder abgängig (deshalb die 12 Heime).
Trotzdem ein feiner Mensch geworden, der leider viel zu früh verstarb.
So schwer scheint das nicht gewesen zu sein, da nachts auch mal abzuhauen. Soweit man morgens wieder da war, kein Problem.
Die Insassen kannten da Tricks, auf die gar keiner der Erzieher kam. Man war da wohl sehr kreativ.
Es sei denn man war im wirklich verschlossenen Bereich (hier wohl das Haus 9) untergebracht. Da wurde man nachts auch eingeschlossen.
S
SparkleCat schrieb am 25.05.2018:Dennoch, ich denke, auch wenn die Ausbruchsquote hoch war, es wäre aufgefallen, wenn da einer mit frischer Schnittwunde, Bierfahne und völlig übernächtigt erschienen wäre.
So wie ich das einschätze, waren dort hundert oder noch mehr Jugendliche untergebracht.
Wenn es da wirklich noch Appelle auf dem Hof gab, wie wurde ausgeschlossen, das sich nicht ein oder auch mehrere Insassen an diesem Tage krank gemeldet hatten und einfach im Bett geblieben sind ?
War das überhaupt nachvollziehbar für die Ermittler damals?
Vielleicht hätte durch einen Massen DNA Test damals wirklich der Täter ermittelt werden können.
Aber von dieser forensischen Technik war man damals weit entfernt.
Auch bin ich der Meinung, das der Täter inzwischen wahrscheinlich nicht mehr lebt.
Solche Karrieren, wie die des Täters, enden meist durch frühzeitigen Tod.
Kaum vorstellbar, das der Mann nach solch einer Tat unauffällig in der Gesellschaft gelebt haben kann.
Zur Sichtung des Täters auf seinem Fluchtweg:
Nev82 schrieb am 24.05.2018:Außer dem Taxifahrer und der Zeitungszustellerin werden um diese Zeit kaum Leute unterwegs gewesen sein
Das stimmt zwar so, sagt aber noch nichts wirklich aus. Natürlich sind in einer Großstadt, auch in den Aussenbezirken öfters mal Menschen unterwegs nachts, bei denen man sich denkt; "wo wollen die eigentlich hin so spät in der Nacht?"
Vielleicht wurde auch jemand anderes gesehen, der gar nichts mit der Tat zu tun hatte, sich aber sonst wie seltsam verhielt.
Der Täter muss doch eigentlich total blutverschmiert gewesen sein.
So kann er doch dann schlecht irgendwo in die Bahn oder Bus eingestiegen sein