Hallo!
@MissMaryMissMary schrieb:Bei einem ausgefallen Mord ist es oft so, dass die wirrsten Theorien kursieren. Ausgefallener Mord = ausgefallener Mörder. Oft ist es ja gar nicht so. Die Profiler werden schon was wissen.
Das ist eigentlich nicht der Job, noch Erwartung an, noch das Selbstverständnis von Profilern.
;)MissMary schrieb:Die Zugehörigkeit zu einer Subkultur bedingt ja auch so einen Mord nicht. Da muss man ziemlich gehörig eins an der Klatsche haben.
Was in ähnlicher Weise auch für Ideologien gilt, das nur als Anmerkung zu bestimmten politischen oder religiösen Spekulationen. Ob man für einen Mord grundsätzlich eins an der Klatsche haben muss, ist durchaus streitbar; ob es dagegen für
so einen anzunehmen wäre, wollte ich nicht beurteilen: dafür wissen wir viel zu wenig?!
MissMary schrieb:So negativ würde ich das gar nicht schreiben. Er traf nur sehr ungewöhnliche Entscheidungen. Für den "normalen" Menschen gehört ein solides Zuhause zu den Grundbedürfnissen.
Ich finde es ehrlich gesagt gewagt, zu suggerieren, dass das nur für "normale" Menschen gelte.
MissMary schrieb:Auch, dass das Geld vorranging für Genußmittel (Kaffee) oder high end Lebensmittel ausgegeben wurde ist sehr ungewöhnlich. Ich würde mal behaupten, dass die meisten Leute alles dran gesetzt hätten, sich über AirBnB oder offizielle Hilfsstellen ein festes Dach über dem Kopf besorgt hätten.
Denn genau das stellst du dir leider sehr viel einfacher vor als es ist. Wir haben in Deutschland nach Schätzungen heute nicht von ungefähr nahezu eine
Million wohnungsloser Menschen, wobei eine signifikante "Dunkelziffer" anzunehmen ist, zumal vielen (eig.) Betroffenen der Zustand aus verschiedenen Gründen nicht bewusst sein braucht. Tatsache ist: Es
gibt keine offiziellen Stellen, bei denen du dir ein festes Dach über dem Kopf "besorgen" kannst, nicht jedenfalls in dem Sinne einer rechtmäßigen Wohnung und darum sollte es wohl gehen. (Die Alternative ist "Penne".) Was es gibt, sind Einrichtungen zur unterstützenden Hilfe bei Suche und, und wo und soweit denn möglich, Zuweisung, die praktisch ausnahmslos aber eines mal sicher voraussetzen: Dass man nach ihren Regel spielt. Etwas, das schon an sich Menschen wie möglw. auch Gerd Michael Straten vor Probleme stellen kann, die man sich als Unbetroffener und mit solcher Not völlig Unvertrauter nicht notwendig vorstellen können müsste. Noch sollten wir uns das einbilden.
https://www.swr.de/swraktuell/rp/wohnungslosenhilfe-fordert-mehr-notunterkuenfte-in-rp-mehr-gewalt-gegen-obdachlose/-/id=1682/did=21488902/nid=1682/8qro7p/index.htmlÜberleg dir mal, dass die dort jetzt nicht umsonst nach mehr
Notunterkünften rufen, statt naheliegenderweise nach mehr Wohnungen. Es gibt sie nicht. Und wenn du schon auf der Straße stehst - von den Jahrzehnten derart ganz zu schweigen - ohne Kontakte, ohne regulären Arbeitsplatz, mit ALG II und ggf. Schulden und alarmierender Schufa, dann gibt es sie erst recht nicht.