Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

ih antworte mal darauf: nur meine Meiung dazu!
vielleicht hatte er sich im Laufe so eingerichtet,dass er keine anderen Lebensumstände mehr wollte!
soviel ich weiß war er ja seit 1997 obdachlos,stimmt das?

Schängel schrieb:Hast du eine Vermutung, warum er es nicht geschafft hat?

Ich persönlich vermute, dass er einfach ein Problem damit hatte, sich einem ganz regelmäßige Rhythmus unterwerfen zu müssen. Also, dass er zwar gerne jeden Tag in die Bibliothek gegangen ist, aber eben ein Problem gehabt hätte, wenn er das gemusst hätte. Und nicht hätte sagen können: "Nee, heute habe ich keine Lust und gehe statt dessen am Rhein spazieren!"

Und, zweiter Punkt, dass es vielleicht auch ein Problem gehabt hätte, irgendwo nicht seine ehrliche Meinung sagen zu können. Also, wenn er z. B. in einem Geschäft als Verkäufer gearbeitet hätte, und ein Kunde hätte ein bestimmtes Produkt verlangt, das MS aber nicht mochte. Dann hätte er ja nicht sagen dürfen: "Nein, also, ich sage es ihnen ganz ehrlich: Das ist totaler Mist! Kaufen sie das blos nicht!"

@sonnenkatersob
Mich würde auch interessieren seit wann genau er obdachlos war, und ob er sich zwischendurch irgendwo bei Freunden und Bekannten mal erholt hat. Man wird ja auch mal ordentlich erkältet sein in all den Jahren. Und dann in der Batterie wieder zu Kräften kommen? Das kann man vergessen mit dem Alter. Also hat er hier und da mal den Akku wieder aufgefüllt. Könnte ich mir gut vorstellen, dass er also nicht durchgehend seit 1997 immer dort genächtigt hat.

@brigittsche
Ich würde ihn ähnlich einschätzen. Aber was hat das konkret damit zu tun, dass er sich keine bessere Schlafstelle beschafft hat. Also Matratze und 4 Wände drumherum. War ihm das zu viel "Freiheitsberaubung"? War das für ihn nach dem Motto: Entweder eine gescheite Wohnung oder dann doch lieber historische Batterie mit altem Baumbestand und Ausblick auf Koblenz. Seine "Poststube" konnte womöglich Auskunft geben, ob er sich hin und wieder um eine Unterkunft bemühte. Aber da wollte er vielleicht auch nicht als total obdachlos gelten und wollte es vermeiden, dass durch regelmäßiges Nachfragen zu offenbaren.

sonnenkatersob schrieb:http://augenblickmal-meinzuhausemeinestadt.de/joelle-koblenz-ist-einfach-anders/

dort wo die Frau sitzt(also die Bank)die da auf dem Bild zu sehen ist,ist die auch in der Nähe der Batterie,
wo die Soldatengräber sind,ich glaube schon ein gutes Stück von der Batterie weg oder irre ich mich da?
Ich bin mir nicht sicher,da ich da erst einmal dort war!

Der Friedhof ist riesig und Steinbänke gibt es an vielen Stellen. Es kann in der Nähe sein, muss aber nicht.

sonnenkatersob schrieb am 09.10.2023:man sieht noch die Kringel vom Blut wenn man von der Treppe Richtung Batterie geht! waren die damals von der Kripo?
an manchen Stellen sieht man noch auch in diesem Gemäuer dass es mal jemand viel Blut verloren hat! glaubt ihr,dass
es wahrscheinlicher 2 Täter waren?

Sicher, dass das nicht irgendwelche Flechten sind? Mir sind bei meinem letzten Besuch keine Kringel aufgefallen. Ich war aber auch lange nicht mehr da.

Schängel schrieb:War ihm das zu viel "Freiheitsberaubung"?

Wovon sollte er das dann aber bezahlen? Und man bekommt ja nicht einfach so eine Wohnung, wenn man keinen Job hat. Kein Job, keine Wohnung. Und Job nur, wenn man eben auch Kompromisse macht..... So ein Vermieter ist halt nicht begeistert, wenn man ihm sagt: "Ja, ach, ich sammele im Moment nur Pfandflaschen, aber demnächst mache ich meinen Laden wieder auf, Sie werden sehen, dann kann ich die Miete bezahlen...." Und auch beim Jobcenter muss man ja irgendwo kooperieren wenn man Geld haben will...

Flschen sammeln klingt natürlich nicht gut, aber er war Experte darin und hat wohl richtig Kasse gemacht. Wenn man weiß, wie man das macht und grade nix besseres zu tun hat....warum nicht? Das Jobcenter ist zwar nicht immer hilfreich, aber er hat wohl eine Bewilligung gehabt und dann kriegst du normalerweise auch ein Zimmer.

Schängel schrieb:Flschen sammeln klingt natürlich nicht gut,

Ja, und deshalb wird Dir niemand eine Wohnung vermieten, wenn Du ihm erzählst, dass Du Dir Dein Geld mit Flaschensammeln verdienst.

Also glaubst du, dass er sich zwar immer wieder bemüht hat, was zu kriegen, aber daran scheiterte, dass er zahlungsunfähig wirkte.

Schängel schrieb:Also glaubst du, dass er sich zwar immer wieder bemüht hat, was zu kriegen, aber daran scheiterte, dass er zahlungsunfähig wirkte.

Aber es finden ja auch Bürgergeld Empfänger eine Wohnung. An wenig Geld liegt es also nicht.
Soll sogar Vermieter geben, die bevorzugt solche Mieter nehmen.

* zumindest wenn es so eingerichtet ist, dass das Geld für Miete immer direkt an den Vermieter überwiesen wird.

kittyka schrieb:Aber es finden ja auch Bürgergeld Empfänger eine Wohnung. An wenig Geld liegt es also nicht.

Wie ich bereits schrieb:

brigittsche schrieb:Und auch beim Jobcenter muss man ja irgendwo kooperieren wenn man Geld haben will...

Bürgergeld gab es damals noch nicht, es galten noch die alten Hartz-IV-Regeln.

Es wurde doch ganz unmissverständlich kommuniziert, dass er eine Wohnung hätte haben können, das aber nicht wollte.
Das macht doch jede Diskussion darüber, ob er eine hätte bekommen können, oder nicht, obsolet.

Würde mich interessieren, woher das kommt, dass er keine haben wollte. Die nächste Frage wäre, warum nicht? Hohe Mieten? Im Sommer ist es in der Batterie ja noch durchaus erträglich. Im Winter kann man nicht gesund werden, wenn man sich erkältet. Wo hat er dann genächtigt?

@kittyka
Genau deswegen frag ich mich ja, wie man solange wohnungslos sein kann.

Schängel schrieb:Würde mich interessieren, woher das kommt, dass er keine haben wollte. Die nächste Frage wäre, warum nicht? Hohe Mieten? Im Sommer ist es in der Batterie ja noch durchaus erträglich. Im Winter kann man nicht gesund werden, wenn man sich erkältet. Wo hat er dann genächtigt?

Er hatte eine Sozialwohnung, aber da sie ihm nicht gefiel, zog er die Obdachlosigkeit vor.
So wie es im unten verlinkten Beitrag geschildert wurde.
Beitrag von SherlockJames (Seite 191)

Ausserdem bot ihm der Freund, für den er arbeitete, an, bei ihm zu wohnen oder zumindest zu übernachten.
Auch das lehnte er ab.

Beitrag von Duval (Seite 214)

@BigMäc
Danke für den Link! Hatte hier schon einiges gelesen. Diese Stellen waren mir unbekannt.

@Schängel
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