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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

4.956 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Friedhof, 2018, Koblenz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

17.05.2021 um 21:58
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb:Von anderen habe ich argumentativ auch noch nichts gehört, was mich überzeugen würde. Selbst die Kripo scheint keinen eingegrenzten Täterkreis zu haben.
Das ist ja eigentlich das Schlimme an der Sache: Nichts, aber auch so gar nichts will wirklich überzeugen. Man mag einzelne Sachen für mehr oder weniger wahrscheinlich halten als andere, aber etwas, das WIRKLICH überzeugt, das findet man nicht.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

17.05.2021 um 22:37
Ja leider.
Unbewaffnet hätte ich über Jahre nachts nicht in einem offenen Gebäude gecampt.
Nur alleine war er nachts dort sicher auch nicht.
Wenn der Dekorateur zielgerichtet MS dort suchte, wird er nicht der Einzige sein, der von seinem Übernachtungsplatz wußte. Glaube nicht, dass es noch ein Versteck war.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

18.05.2021 um 10:20
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb: Das ist ja eigentlich das Schlimme an der Sache: Nichts, aber auch so gar nichts will wirklich überzeugen. Man mag einzelne Sachen für mehr oder weniger wahrscheinlich halten als andere, aber etwas, das WIRKLICH überzeugt, das findet man nicht.
Ja, vermutlich hat er auch nichts anders gemacht als sonst, er schlief ja nicht erst ein paar Tage dort. Der Täter kam gezielt, mit Tatwaffe und ermordete ihn dann noch ziemlich bestialisich. Und Straten selbst macht ja einen drahtigen, sportlichen Eindruck. Er lebte ja auch gesund, d.h., er war an dem Abend nicht mit Alkohol etc. benebelt. Der Täter hat sich auch in Gefahr gebracht - er konnte ja gar nicht damit rechnen, dass es ihm so gelingt, das Opfer ohne große Gegenwehr zu töten ...

Es ist nun ja auch nicht so, dass in regnerischen, dunklen Nächten nun ganze Horden auf dem Friedhof unterwegs waren, d.h. eventuell wurde das Annähern des Täters bereits vom Opfer bemerkt (gehört, Lichtschein einer Taschenlampe) ...
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb: Unbewaffnet hätte ich über Jahre nachts nicht in einem offenen Gebäude gecampt. Nur alleine war er nachts dort sicher auch nicht.
Ich weiß nicht, ob der Friedhof so ein beliebtes Domizil war - ich kann mir schon vorstellen, dass man einen einzelnen höflichen Obdachlosen ohne Alkoholexzesse aus Mitleid übersah, zumal er ja seit Jahren keinen Dreck hinterließ ... aber man hätte sicher reagiert, wenn mehrere Leute da übernachtet haben (das ist doch oft das Problem mit Obdachlosen, dass sehr viel Dreck und Fäkalien zurück bleiben).


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

18.05.2021 um 10:59
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ja, vermutlich hat er auch nichts anders gemacht als sonst, er schlief ja nicht erst ein paar Tage dort.
Er müßte sich eigentlich "eingerichtet" haben. Oder eine zumindest gelegentliche "Zweitunterkunft" gehabt haben. Denke, das Letztere.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Der Täter hat sich auch in Gefahr gebracht - er konnte ja gar nicht damit rechnen, dass es ihm so gelingt, das Opfer ohne große Gegenwehr zu töten ...
MS im Schlaf zu überraschen oder hinter einer der Bögen zu stehen und ihn sofort wehrlos zu machen, könnte genauso zur Tatvorbereitung gehören, wie anschleichen, nachdem das Licht ausgemacht wurde.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:- ich kann mir schon vorstellen, dass man einen einzelnen höflichen Obdachlosen ohne Alkoholexzesse aus Mitleid übersah, zumal er ja seit Jahren keinen Dreck hinterließ
Meine gelesen zu haben, dass er vereinzelt hilfsbereit bei der Grabpflege war. Er störte Niemand. Es ist nur ein weiterer Hinweis, dass es kein Versteck mehr war. "Die Toten tun mir nichts" als Antwort, warum er auf dem Friedhof schläft ist ein weiterer Hinweis von einem Kenntnisstand über den Schlafplatz, der schon Kreise gezogen hat.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:... aber man hätte sicher reagiert, wenn mehrere Leute da übernachtet haben (das ist doch oft das Problem mit Obdachlosen, dass sehr viel Dreck und Fäkalien zurück bleiben).
Es gab einen Beitrag von Lost Placer, die 2 Schlafsäcke gesehen haben wollen.
Denke, wenn der Schlafplatz kein Versteck mehr war, kamen auch Andere auf die Idee, dort nach einer Schlafmöglichkeit zu suchen. Oder MS hatte auch Bekannte, die aus welchen Gründen nun immer ihn aufsuchten/ die er mit nahm. Kann das natürlich nicht belegen. Die Kripo sprach nach dem Mord gleich davon, dass MS dort jahrelang übernachtete. Naheliegend wäre eine Befragung der Friedhofsangestellten/Friedhofsverwaltung gewesen. Die haben auch keine Schweigepflicht.
Die Überlegung, jemand verfolgt ihn vom Bahnhof bis zum Schlafplatz, übertötet ihn, kommt mir unwahrscheinlich vor. Da scheiden sich die Geister, ob es eine Beziehungstat aus einem Bekanntenkreis heraus war, oder "es hätte jeden Anderen treffen können".


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18.05.2021 um 17:25
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb: Er müßte sich eigentlich "eingerichtet" haben. Oder eine zumindest gelegentliche "Zweitunterkunft" gehabt haben. Denke, das Letztere.
Ich denke auch, dass er zumindest im tiefsten Winter mal bei Bekannten übernachtete. Ich denke nun nicht, dass er sehr viele persönliche Gegenstände dort hatte - es gibt ja durchaus andere Strategien (z.B. das berühmte Bahnhofsschließfach), weil es ja doch viele Idioten gibt ...
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb: MS im Schlaf zu überraschen oder hinter einer der Bögen zu stehen und ihn sofort wehrlos zu machen, könnte genauso zur Tatvorbereitung gehören, wie anschleichen, nachdem das Licht ausgemacht wurde.
Das schon ... allerdings sind da ja wenig Alltagsgeräusche, keine Ahnung, wie tief das Opfer schlief ... normalerweise hört man ja doch Sachen.
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb: Meine gelesen zu haben, dass er vereinzelt hilfsbereit bei der Grabpflege war. Er störte Niemand. Es ist nur ein weiterer Hinweis, dass es kein Versteck mehr war. "Die Toten tun mir nichts" als Antwort, warum er auf dem Friedhof schläft ist ein weiterer Hinweis von einem Kenntnisstand über den Schlafplatz, der schon Kreise gezogen hat.
Man wüsste wissen, wie viele "Dauerobdachlose" es in Koblenz gibt und wie viele Alternativen - und wie gut der Friedhof im Gegensatz zu diesen war. Es gibt ja auch viele Obdachlose, die in solchen Nächten oder im Winter doch eher in Obdachlosenunterkünfte gehen oder andere Hilfsangebote annehmen.
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb: Es gab einen Beitrag von Lost Placer, die 2 Schlafsäcke gesehen haben wollen. Denke, wenn der Schlafplatz kein Versteck mehr war, kamen auch Andere auf die Idee, dort nach einer Schlafmöglichkeit zu suchen. Oder MS hatte auch Bekannte, die aus welchen Gründen nun immer ihn aufsuchten/ die er mit nahm. Kann das natürlich nicht belegen. Die Kripo sprach nach dem Mord gleich davon, dass MS dort jahrelang übernachtete. Naheliegend wäre eine Befragung der Friedhofsangestellten/Friedhofsverwaltung gewesen. Die haben auch keine Schweigepflicht.

Die Überlegung, jemand verfolgt ihn vom Bahnhof bis zum Schlafplatz, übertötet ihn, kommt mir unwahrscheinlich vor. Da scheiden sich die Geister, ob es eine Beziehungstat aus einem Bekanntenkreis heraus war, oder "es hätte jeden Anderen treffen können".
Die Polizei ging ja von keiner Gefahr für die Allgemeinheit aus - das haben wir ja schon einmal überlegt - wäre das Motiv personenunspezifische Mordlust gewesen, dann hätte man die Bevölkerung nicht gleich beruhigt. Das hätte ja dann z.B. ein psychotischer Täter sein können, der einen Untoten umbringt (in seiner Vorstellung) - dann wäre ja eine Wiederholung nicht ausgeschlossen gewesen.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

18.05.2021 um 19:51
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb:Es gab einen Beitrag von Lost Placer, die 2 Schlafsäcke gesehen haben wollen. Denke, wenn der Schlafplatz kein Versteck mehr war, kamen auch Andere auf die Idee, dort nach einer Schlafmöglichkeit zu suchen. Oder MS hatte auch Bekannte, die aus welchen Gründen nun immer ihn aufsuchten/ die er mit nahm. Kann das natürlich nicht belegen. Die Kripo sprach nach dem Mord gleich davon, dass MS dort jahrelang übernachtete. Naheliegend wäre eine Befragung der Friedhofsangestellten/Friedhofsverwaltung gewesen. Die haben auch keine Schweigepflicht.
Es wird ja immer gesagt, dass er keinen Kontakt zu anderen Obdachlosen hatte aber daran glaube ich nicht. Er ist wohl den allabendlichen Besäufnissen ferngeblieben aber ansonsten hatte er doch Kontakte zur Szene. Ob nun im Obdachlosenrestaurant, im Obdachlosenverein, wo er seine Post u. Wäsche erledigen konnte usw.
Irgendwann schlug er ja in der Szene ohne Wissen, wie und wo man Hilfe bekommt auf und wird sich bei anderen Schicksalsgenossen erstmal Infos geholt haben. Er war in der Szene ja schon soweit bekannt, dass er einen Spitznamen "Echse" verpasst bekommen hat.
Vielleicht hat er sich dann irgendwann einmal abgesondert von den anderen aber dieses "Straten ist was besseres, Straten ist kultiviert, Straten trinkt nicht, isst Bio und Straten will nichts mit Pennern zu tun haben" hätte ihn sicherlich nicht so beliebt gemacht, wie er es ja anscheinend war. Außerdem warum sollte es nicht stimmen, dass die Lostplacer da 2 Obdachlose nächtigen sahen? Hatte Straten Hausrecht oder einen Mietvertrag für das Gewölbe? Nein, hatte er nicht. Wenn ihm die Location als gute Schlafstätte ins Auge gefallen ist, könnte dies auch jemanden anderen in den Sinn gekommen sein.
Denke nicht, dass sich da jemand von Straten hätte verscheuchen lassen, wenn der dort Besitzanspruch angemeldet hätte. Denke eher G.M.S. wäre einen Streit aus dem Weg gegangen und hätte sich etwas anderes gesucht oder er hätte sich mit einen vorrübergehenden Mitbewohner arrangiert.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

19.05.2021 um 10:26
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Man wüsste wissen, wie viele "Dauerobdachlose" es in Koblenz gibt und wie viele Alternativen - und wie gut der Friedhof im Gegensatz zu diesen war.
Ein Alkoholiker würde sich permanent auf dem Weg verirren und der Platz ist zu weit weg vom Schuss. Aber es gibt ja nicht nur sturzbetrunkene in der Szene.
Am Bahnhof wahrscheinlich auch Nachfragen für Übernachtungsplätze.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Es gibt ja auch viele Obdachlose, die in solchen Nächten oder im Winter doch eher in Obdachlosenunterkünfte gehen
Ob das zur Wahl stand ? Dort geht es hart ab, Klauerei, Gewalt.
Das Übernachtungsangebot vom Dekorateur nahm er nicht an. Vielleicht gab es Buden, die er nicht unbedingt publik machen wollte.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Die Polizei ging ja von keiner Gefahr für die Allgemeinheit aus - das haben wir ja schon einmal überlegt - wäre das Motiv personenunspezifische Mordlust gewesen, dann hätte man die Bevölkerung nicht gleich beruhigt. Das hätte ja dann z.B. ein psychotischer Täter sein können, der einen Untoten umbringt (in seiner Vorstellung) - dann wäre ja eine Wiederholung nicht ausgeschlossen gewesen.
Das ist auch mein Gedankengang. Was hat die Kripo am Tatort dazu gebracht, von einem gezielten Mord auszugehen? Einen, der speziell MS getroffen hat ? Gleichzeitig ermittelt man bis heute in alle Richtungen.
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:"Echse"
Echse...Echsenmenschen ..würde zu MS irgendwie nicht passen, Kriechtier...vielleicht, Echse, weil zum Aufwärmen kein Schnaps, sondern auf der Mauer liegen...
Wie sah ihn die Szene, welche Merkmale. Naja, zielführend ist der Hintergrund nicht, aber deutet vielleicht auf eine Charaktereigenschaft hin.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

19.05.2021 um 11:43
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb: Ein Alkoholiker würde sich permanent auf dem Weg verirren und der Platz ist zu weit weg vom Schuss. Aber es gibt ja nicht nur sturzbetrunkene in der Szene. Am Bahnhof wahrscheinlich auch Nachfragen für Übernachtungsplätze.
Ich denke, dass es auch unter den Obdachlosen verschiedene Bedürfnisse gibt. Offensichtlich war der Leidensdruck für das spätere Opfer nicht groß, d.h., er schlug Übernachtungsplätze aus, die ihm angeboten wurden. Vermutlich war sein Bedürfnis nach Selbstbestimmung und Unabhängigkeit höher - auch wenn die Wetterbedingungen in dieser Nacht widrig waren.
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb:Ob das zur Wahl stand ? Dort geht es hart ab, Klauerei, Gewalt.
Das Übernachtungsangebot vom Dekorateur nahm er nicht an. Vielleicht gab es Buden, die er nicht unbedingt publik machen wollte.
Wir haben das ja schon einmal festgestellt und gemerkt, dass es einfach Verhaltensweisen/ Priorisierungen gab, die wir nicht nachvollziehen können. Die Frage ist ob diese untypischen Verhaltensweisen dazu geführt haben, dass er getötet wurde oder nicht.
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb:Das ist auch mein Gedankengang. Was hat die Kripo am Tatort dazu gebracht, von einem gezielten Mord auszugehen? Einen, der speziell MS getroffen hat ? Gleichzeitig ermittelt man bis heute in alle Richtungen.
Das würde mich auch brennend interessieren ... Zumal der Täter ja (glücklicherweise) nie wieder in Erscheinung trat.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

19.05.2021 um 15:32
Ich lese hier praktisch nur mit.
Aber was die polizeilichen Ermittlungen betrifft stehen hier für mich auch einige ???
Persönlich glaube ich das der Fall nur noch zu lösen ist wenn dem/den Täter/n ein Fehler passiert, sie sich selbst verraten.
Möglich das die Polizei versucht hier eine Falle zu stellen.
Zum einen:
Der Zeitpunkt der Tat wird medial mit den frühen Abendstunden eingegrenzt.
Nur die Polizei (aufgrund Ergebnisse der Obduktion) und der/die Täter kennen aber die sichere Tatzeit.
Weiters:
Die Tatwaffe wird nicht erwähnt.
Wenn es ein außergewöhnliches Werkzeug wäre würde die Polizei doch an die Bevölkerung gehen. Wer hat so etwas bei jemanden schon gesehen?
Ich glaube die Ermittler behalten hier einiges aus ermittlungstechnischen Gründen für sich in der Hoffnung das der/die Täter noch darüber stolpern.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

19.05.2021 um 16:32
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wir haben das ja schon einmal festgestellt und gemerkt, dass es einfach Verhaltensweisen/ Priorisierungen gab, die wir nicht nachvollziehen können. Die Frage ist ob diese untypischen Verhaltensweisen dazu geführt haben, dass er getötet wurde oder nicht.
Da wir alle so gut wie nichts wissen, spekuliere ich einfach drauf los. Eine feste Unterkunft hätte es zumindest sehr erschwert, ihn zu ermorden. 1. weil er da wesentlich geschützter ist und 2. sein Lebenswandel ein anderer gewesen wäre.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Vermutlich war sein Bedürfnis nach Selbstbestimmung und Unabhängigkeit höher - auch wenn die Wetterbedingungen in dieser Nacht widrig waren.
Vom Leben und Leuten enttäuscht, sich selbst abgekoppelt. Gewisse Portion Sturheit wird er auch besessen haben.
Um an meine (Exoten-)Theorie anzuknüpfen... vom Typ her ein Verlierer, Opfer, zu gutmütig.
Die offiziellen Geschäftsschulden waren nicht alles. Er mußte privat so viel berappen für was nicht in den Geschäftsbüchern stand, dass er keine Wohnung mehr halten konnte.
MS war eine Zapfstelle für alle möglichen Leute.
Zitat von BelvedereBelvedere schrieb:Persönlich glaube ich das der Fall nur noch zu lösen ist wenn dem/den Täter/n ein Fehler passiert, sie sich selbst verraten.
Man hofft ja immer.
Im Fall Straten inzwischen fast nur noch auf DNA-Spuren


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

20.05.2021 um 07:42
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb: Da wir alle so gut wie nichts wissen, spekuliere ich einfach drauf los. Eine feste Unterkunft hätte es zumindest sehr erschwert, ihn zu ermorden. 1. weil er da wesentlich geschützter ist und 2. sein Lebenswandel ein anderer gewesen wäre.
Das stimmt - und ist eine interessante Fragestellung: Hätte der Mörder das (höhere) Risiko auf sich genommen, wenn er z.B. in einem Wohnblock gelebt hätte.

Vielleicht wäre er dann auch nicht so oft draußen gewesen, viele der Aktionen (z.B. Spielhalle) klingen ja auch ein wenig nach "Zeit totschlagen" und sich aufwärmen.
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb:Vom Leben und Leuten enttäuscht, sich selbst abgekoppelt. Gewisse Portion Sturheit wird er auch besessen haben. Um an meine (Exoten-)Theorie anzuknüpfen... vom Typ her ein Verlierer, Opfer, zu gutmütig.
Er macht einen sehr netten Eindruck. Bei mir hat sich der Eindruck erweckt, als ob er sich auch selbst betrogen hätte - also zwischen Bioessen und Philanthropie und kulturellem Interesse sich selbst eingeredet hat, dass das Leben ja noch fast normal sei. Zudem -das haben wir ja schon einmal diskutiert- hatte er ja keinerlei Probleme, die Obdachlose sonst haben (Sucht, psychische Erkrankungen) und die eine Re-sozialisiation unmöglich machen.

Sturheit kann gut sein - noch Restschulden aus der Insolvenz, daher Probleme, auf dem freien Wohnungsmarkt was zu finden und dann vorgezogen, lieber selbstbestimmt draußen zu schlafen als z.B. nach den Regeln eines Obdachlosenwerks unterzukommen.
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb:Man hofft ja immer.
Im Fall Straten inzwischen fast nur noch auf DNA-Spuren
Ohne DNA Spuren oder ein Geständnis wird es wirklich schwierig. Ich hoffe auch, dass der Fall irgendwann geklärt wird.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

20.05.2021 um 10:39
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:noch Restschulden aus der Insolvenz, daher Probleme, auf dem freien Wohnungsmarkt was zu finden und dann vorgezogen, lieber selbstbestimmt draußen zu schlafen als z.B. nach den Regeln eines Obdachlosenwerks unterzukommen.
Er hatte ja auch eine Wohnung nach der Geschäftsaufgabe. Die Obdachlosigkeit ist so ganz freiwillig auch nicht entstanden. Obdachlosenunterkünfte werden für MS nicht in Betracht gekommen sein. Ein Schritt vom ehemaligen Geschäftsinhaber in ein Obdachlosenheim macht wohl kaum Jemand, der in einer solch guten körperlichen und beweglichen geistigen Verfassung und ohne Suchtproblematik ist.
Vorstellen könnte ich mir, dass aus einer vorübergehenden Lösung auf der Strasse, eine Dauerlösung wurde. Sein Leben gestaltete er zum Teil aktiver, als Langzeitarbeitslose.
Die Szene um Festivals, Veranstaltungen oder ähnliches herum, hat für viele auch eine Faszination als Mitgestalter/Aussteller. Das ist auch eine eigene (Geschäfts)Welt und ganz anders, als ob man Eintrittszahler ist. Die "Gestaltungsarbeit" zusammen mit dem Dekorateur, geht in die gleiche Richtung.
Glaube, er war vor der Eröffnung des Geschäfts in Koblenz auf Kunstmessen/Ausstellungen vertreten.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

20.05.2021 um 11:03
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das stimmt - und ist eine interessante Fragestellung: Hätte der Mörder das (höhere) Risiko auf sich genommen, wenn er z.B. in einem Wohnblock gelebt hätte.
Oder wäre er ihm jemals begegnet oder mit ihm in eine Beziehung gekommen, die zum Mord führte.


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21.05.2021 um 21:05
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb:Er hatte ja auch eine Wohnung nach der Geschäftsaufgabe. Die Obdachlosigkeit ist so ganz freiwillig auch nicht entstanden
Der Dekorateur hat ihm angeboten bei ihm zu übernachten bzw. zu wohnen dass hat er abgelehnt.


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22.05.2021 um 10:55
Zitat von duvalduval schrieb:Der Dekorateur hat ihm angeboten bei ihm zu übernachten bzw. zu wohnen dass hat er abgelehnt.
Quelle:
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb:Vorstellen könnte ich mir, dass aus einer vorübergehenden Lösung auf der Strasse, eine Dauerlösung wurde.
Dachte an eine freiwillige Dauerlösung. Fremde Wohnung, Mietwohnung....Verpflichtungen, Verantwortung, greifbar, weniger Abschottung. Für Einzelgänger nach langer Obdachlosigkeit vielleicht eine hohe Hürde.


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22.05.2021 um 11:37
Ich denke, er wollte unabhängig bleiben. Wenn man ein Hilfsangebot von jemanden annimmt, ist man doch immer irgendwie in dessen Schuld. Ich kann das gut nachvollziehen. Er hatte einen einigermaßen angenehmen übernachtungsplatz gefunden ( zumindest wenn es nicht bitterkalt war). Dort hatte er seine Ruhe und konnte machen was er wollte.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

22.05.2021 um 11:37
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb:Für Einzelgänger nach langer Obdachlosigkeit vielleicht eine hohe Hürde.
Das würde ich auch so sehen, und vielleicht auch ein wenig Stolz (was jetzt nicht negativ gemeint ist!). Im Sinne von: "Ich will mein Leben aber alleine schaffen und nicht von anderen abhängig sein!" Gerade auch im Hinblick darauf, dass MS ja lange Zeit beruflich selbstständig war und diesen Weg seinerzeit vielleicht auch bewusst gewählt hat, weil ihm ein Leben als Angestellter mit Chef und fest vorgeschriebenen Arbeitszeiten nicht gefallen hat (wobei ich nichts über seinen Beruf vor der Eröffnung des Ladens weiß).


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

22.05.2021 um 14:39
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Ich denke, er wollte unabhängig bleiben. Wenn man ein Hilfsangebot von jemanden annimmt, ist man doch immer irgendwie in dessen Schuld.
Dass wird mit Sicherheit einer von vielen Gründen gewesen sein, er wollte unabhängig und sein Leben selbst bestimmen.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

24.05.2021 um 05:05
Gerade noch mal Heilbronn geprüft, also die schon mal verlinkte Fahndungsseite mit dem Phantombild, vielleicht wenigstens da mal was Neues:
Diese Seite konnte nicht gefunden werden.
=> https://fahndung.polizei-bw.de/tracing/heilbronn-toetungsdelikt/ (Archiv-Version vom 15.04.2021)

Oooookay. Hier urspr. Meldung, inklusive jetzt totem Link:
=> https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110971/4781737

Unglaublich. Der Fall wurde nicht etwa gelöst! Nicht soweit ich sehe. Beim https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/toetungsdelikt-friedhof-heilbronn-100.html ist es auch noch, im Miniformat. Aber:

=> https://fahndung.polizei-bw.de/

Null. Ich finde nichts mehr, außer dieser kümmerlichen Eingangsmeldung. Angeblich bzw. ursprünglich war auch dort ne Belohnung ausgesetzt, na und? Sowas bleibt normal über Jahre erreichbar. Dass man nach nur Monaten so ein Phantombild - immerhin hatten sie hier eins, das basierte auf Zeugenaussagen! - unbegründet löscht, oder sogar auch vergisst, verschlampt oder überschreibt, Donnerwetter, das hab ich glaub ich so noch nie gesehen. Der schnellste Cold Case der Geschichte, könnte man vielleicht sagen, wäre das je ein Case gewesen. Bloß abgeheftet, aufgegeben wie dieses Leben. Ist das traurig.

Die Justiz in Deutschland nimmt ihre Sache so ernst. Habt ihr mal wieder was von Peine gehört? Oder muss man fragen: zweimal? Was war das ne Aufregung vor nem halben Jahr, für ein paar Stunden. Gemeiner Raubmord der perfidesten Art, beinahe doppelt, gibt's sonst nur in Entwicklungsländern. Und auch dort: null Fortschritt, trotz dicker, fetter Spuren im hohen Schnee, Tatzeit mitten am Nachmittag, also da braucht einen der Ausgang bei Straten dann auch nicht mehr wundern.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

24.05.2021 um 06:47
Zitat von scumspawnscumspawn schrieb:Unglaublich. Der Fall wurde nicht etwa gelöst! Nicht soweit ich sehe. Beim SWR ist es auch noch, im Miniformat. Aber:
Dafür kann es Gründe geben. Frage doch mal bei der Polizei nach.
Zitat von scumspawnscumspawn schrieb:Und auch dort: null Fortschritt, trotz dicker, fetter Spuren im hohen Schnee, Tatzeit mitten am Nachmittag, also da braucht einen der Ausgang bei Straten dann auch nicht mehr wundern.
Recht spekulativ, was Du da schreibst.


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