abberline schrieb am 02.04.2021:Weil jemand wusste, dass er dort war, oder wirklich etwas persönliches? Für mich ist beides denkbar.
Was ist denn nicht denkbar? Würde mich mal interessieren. Denkbar ist auch eine bizarre, grenz-erotische Beziehung und eine aus dieser resultierende Tötung auf Verlangen, insbesondere auch in der Form. Denkbar sind auch Aliens. Ist es auch plausibel?
Wenn wir uns auch mal etwas an der Polizei orientieren, die ja "sogar" noch ein bisschen mehr weiß und erfahren konnte als wir, dann stand "etwas Persönliches" jedenfalls zuletzt nicht mehr auf der Karte. Und ich glaube auch in diesem Fall, dass es aus Sicht der Ermittler und sei es noch so nachvollziehbar (Plausibilitäten) wahrscheinlich viel zu lange dort stand, da gibt's eine Parallele zu Bayreuth. Zumal es natürlich die bequemste, auch weil erfahrungsgemäß versprechendste Lösung wäre. Solche Fälle können im Allgemeinen geklärt werden, weit über 90%. Was bleibt sind die gewissen anderen. Von daher spricht schon das Resultat gegen eine Vorbeziehung und das auch schon sehr lange. Die haben sein gesamtes Umfeld durchleuchtet, ja mutmaßlich gar nicht soviel mehr gemacht als das. (Was auch?) Und dagegen einwenden kannst du an sich nur die Eventualität einer Art obskuren Krypto-Bekanntschaft: etwas von dem nur die Beiden gewusst hätten und es perfekt geheimhalten konnten, etwas das ohne jede Spur blieb und ohne Zeugen - so ein Quatsch sich aus den Fingern zu saugen, nach all den Jahren, das ist schon traurig. Kaum etwas hinterlässt sicherer Spuren als menschliche Interaktion, wie gesagt sonst würde kaum ein Tötungsdelikt geklärt. Der Thread wiederholt sich übrigens inszwischen alle zwei Seiten, bzw. wiederholen sich nur noch diese.
Sonnenenergie schrieb am 02.04.2021:wenn ich die Ermittler richtig verstehe mit der recht frühen angenommenen Tatzeit, könnte es auch sein, dass der Täter ihm heimlich gefolgt ist
Auch das. Tatzeit ist überhaupt nicht genau bekannt, da geht's ja schon los. Oder kommen die Quellen noch? Meines Wissens kann's spät abends gewesen sein, früh morgens, oder in
all den Stunden dazwischen. Du weiß offenbar mehr.
Da ist überhaupt niemand heimlich gefolgt, es geht hier nicht um nen schlechten Film. Nach dem, was über die Art des Übergriffs bekannt wurde, muss der Täter nennenswerter bewaffnet oder ausgerüstet gewesen sein, also nichts, wan man zufällig bei sich trägt oder mit dem man noch bei Tageslicht im Park gesehen werden wollte, geschweige denn nem Friedhof. Die Tat erscheint vorbereitet und es wurde Rücksicht auf das Spurenbild genommen, dieses ggf. sogar absichtlich gestört, zerstört oder manipuliert. Der Täter hatte lange oder länger und mehr oder minder genaue Kenntnis darüber, dass sich dort bei Nachtzeit und praktisch abgeschieden für gewöhnlich eine einzelne Person anfindet. Es bot ihm eine Gelegenheit einzig deren Resultat wir kennen. Man kann sich jetzt bestenfalls noch diese oder jene möglichen Beweggründe oder Psychogramme eines solchen Täters zusammendichten, ich hab im Faden zu Daniel W. zuletzt was dazu geschrieben, es fällt meist banaler aus als vorgestellt, aber wir drehen uns hier sonst nur munter im Kreis. Mit Gerd Straten als Person hat es m.E. nichts zu tun, mit seiner persönlichen Situation aber insofern dass es ihn natürlich in besonderem Maße vulnerabel machte. Er war nun mal allein und dem denkbar ungeschützt ausgesetzt, wie bereitwillig das auch immer ist völlig irrelevant, wenn nicht zynisch. Im ach so reichen Deutschland sind nach Schätzungen weit über ne Mio. wohnungslos, tausende ohne Obdach. Dagegen hat ein Land wie Finnland etwa Obdachlosigkeit de facto eliminieren können, übrigens mit Ideen aus den USA, darf man auch mal erwähnen, ich bitte es so stehen zu lassen. Und auch war Gerd Straten nun weder der Erste noch sollt er der Letzte bleiben, dem auch diese Form der sozialen Aussonderung zum Verhängnis werden sollte. Der Rest ist Demokratie und liegt an uns, vielleicht können wir das im September zur Abwechslung mal anders bewerten.