Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

Ich habe Fragen in die Runde zu dem Zeitpunkt der Geschäftsaufgabe 1997.
- Ist/sind durch die Geschäftsaufgabe eine/mehrere weitere Existenz/en von Personen/vom Geschäftspartner zerstört worden?
- Falls ja, ist bekannt, ob die ein ähnliches Schicksal ereilte wie Straten?

Könnte es sein, dass das Motiv der Tat eine Kombination aus folgenden Anknüpfungspunkten ist: Die Existenz des Täter's/Täterin ist durch die Geschäftsaufgabe ebenfalls kaputt. Nach seiner/ihrer Auffassung ist Straten Schuld. Die Zeit geht ins Land. Täter könnte die Wut/den Zorn so lange kontrollieren, wie er wusste, Stratens Existenz ist genau wie seine auch versaut. Als er erfuhr, dass Straten irgendwie (vielleicht durch den "Gönner") sein Leben wieder geordnet bekommt und beruflich durchstartet, während er (der Täter) das nicht mehr kann, da Existenz kaputt, keine Gönner, evtl. auch krank, kommt der Moment des Tatenschlusses. Also Tat mit Vergangenheitsbezug, aber Auslöser dann in der Gegenwart.

SvenBVB09 schrieb:Ist/sind durch die Geschäftsaufgabe eine/mehrere weitere Existenz/en von Personen/vom Geschäftspartner zerstört worden?
- Falls ja, ist bekannt, ob die ein ähnliches Schicksal ereilte wie Straten?

Soweit ich mich an das Geschäft erinnern kann (ich bin seinerzeit öfter nach der Schule dort vorbeigegangen) hat dort MS gearbeitet und zeitweilig auch mal seine Lebensgefährtin. Andere Angestellte gab es meines Wissens nicht, der Laden hätte dafür vermutlich auch nicht genug abgeworfen.

Und (was ich schon öfter schrieb): Es war ein besserer Trödelladen. D. h. es wurden dort keine wirklich kostbaren Objekte verkauft, die jemanden hätten ruinieren können - z. B. weil sich das kostbare Gemälde in das man sein gesamtes Vermögen gesteckt hat, als wertlos erwies.

Daher halte ich es auch für ausgeschlossen, dass sich MS etwa einen sehr hohen Betrag von jemandem geliehen hatte, den er für den Ankauf eines wertvollen Gemäldes o. Ä. investieren wollte und der dann irgendwie verloren ging. Das war schlichtweg kein Geschäft in das jemand eine hohe Summe als Teilhaber o. Ä. steckt und sich dann durch eine Pleite ruiniert sieht.

brigittsche schrieb:Die haben sich aber auf die BILD bzw. deren obskuren Informanten berufen.

Nach meinem Kenntnisstand hat sich Welt in einen Artikel vom 24.04.2018 nicht auf die Springer Presse berufen.

brigittsche schrieb:. Die Ermittler wissen das schon abzuwägen, denke ich.

Dann brauchen wir dass auch nicht thematisieren.

brigittsche schrieb:Es war ein besserer Trödelladen. D. h. es wurden dort keine wirklich kostbaren Objekte verkauft,

Dinge die sich vielleicht im nachhinein als wertvoll erwiesen haben.

Duval schrieb:Dinge die sich vielleicht im nachhinein als wertvoll erwiesen haben.

Ja, natürlich, Oma Erna hat den unbekannten van Gogh über dem Bett hängen und der Scheich von Dubai kommt dann in die Koblenzer Gemüsegasse und kauft ihn bei Michael Straten für 100 Millionen....

@brigittsche
Ich denke du weißt sehr genau, in welche Richtung das gemeint ist. Es wird aber niemand direkt aussprechen, da man sonst eins über den Kopf kriegt von den Mods 😅

SherlockJames schrieb:Ich denke du weißt sehr genau, in welche Richtung das gemeint ist.

Also, ich bin ja immer dafür Ross und Reiter zu nennen oder eben, wenn das aus irgendwelchen Gründen nicht geht, dann eben ganz den Mund zu halten.

Und diese Behauptungen, die sich auf einen bestimmten Künstler beziehen, sind, Entschuldigung, Blödsinn. Jeder wirkliche Kenner weiß, warum einige wenige Jahre sehr viel Geld für dessen Bilder gezahlt wurden (NACH der Schließung des Straten'schen Trödelladens übrigens) und warum das jetzt nicht mehr der Fall ist.

Liegt schlicht und einfach daran, dass es einen fanatischen Sammler gab, der jeden Preis für die blöden Dinger gezahlt hat, der jetzt aber nicht mehr sammelt, so dass die Preise stark gefallen sind. Kann übrigens jeder anhand von Auktions-Preisdatenbanken nachprüfen.
(Und ja: Ich bin beruflich in dem Bereich tätig, ich beziehe mein Wissen nicht nur von Horst Lichter und "Bares für Rares")

Und wenn sonst irgendwas hinter den kursierenden Andeutungen stecken sollte: Siehe oben. Wenn es hier gelöscht wird, dann wird das seinen Grund haben.

brigittsche schrieb:Liegt schlicht und einfach daran, dass es einen fanatischen Sammler gab, der jeden Preis für die blöden Dinger gezahlt hat,

es hat da wohl mehrere Sammler gegeben und eine Interpretation des Stilpluralismus auch.

SvenBVB09 schrieb:Ich habe Fragen in die Runde zu dem Zeitpunkt der Geschäftsaufgabe 1997.
- Ist/sind durch die Geschäftsaufgabe eine/mehrere weitere Existenz/en von Personen/vom Geschäftspartner zerstört worden?
- Falls ja, ist bekannt, ob die ein ähnliches Schicksal ereilte wie Straten?
Na, das wäre ja mal eine heiße Spur.
Tote nach seiner Geschäftsaufgabe gab es, aber Ermordete. Manche tun für ihren eigenen Tod was dazu, höchstens.

Könnte es sein, dass das Motiv der Tat eine Kombination aus folgenden Anknüpfungspunkten ist: Die Existenz des Täter's/Täterin ist durch die Geschäftsaufgabe ebenfalls kaputt. Nach seiner/ihrer Auffassung ist Straten Schuld. Die Zeit geht ins Land. Täter könnte die Wut/den Zorn so lange kontrollieren, wie er wusste, Stratens Existenz ist genau wie seine auch versaut. Als er erfuhr, dass Straten irgendwie (vielleicht durch den "Gönner") sein Leben wieder geordnet bekommt und beruflich durchstartet, während er (der Täter) das nicht mehr kann, da Existenz kaputt, keine Gönner, evtl. auch krank, kommt der Moment des Tatenschlusses. Also Tat mit Vergangenheitsbezug, aber Auslöser dann in der Gegenwart.

Zum Teil kann ich die Überlegungen nachvollziehen.
Auf Seite 166 macht @Aloceria mMn eine realistische Einschätzung möglicher Geschäfte und deren Höhe in dem Kunstladen. Das bestätigt auch ein Kauf/Verkauf mit dem Hintergrund einer evt. Wertsteigerung.

Ab ca. 4:40 gibt der Schauspieler im xy-Beitrag eine (Selbst?)-Einschätzung als Kunsthändler ab, die im krassen Gegensatz zu dem Laiendarsteller eines "Kenners" vor seinem ehemaligen Laden steht.

Aktenzeichen XY ungelöst Ganze Sendung vom 6.03.19

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Bei der Frage eines Gönners kommt mir in erster Linie MS selbst in den Sinn.
https://www.bild.de/news/inland/mord/letzte-ehre-fuer-gekoepften-obdachlosen-55595952.bild.html
Dort wird auch noch mal ua geschildert, wie er sich anscheinend immer mal wieder einen € über hat um anderen zu helfen.
Setzt man existenzgefährdend und lebensbedrohend in Zusammenhang. denke ich eher, dass MS in erster Linie ein "Zapfhahn" war. Zum Einen für Wissen in der Kunst und speziell in Koblenz, zum Anderen in seinem anderen Umfeld zum täglichen "Überleben". Manchmal sind diese unterschiedlichen Welten gar nicht so weit auseinander.

brigittsche schrieb:Liegt schlicht und einfach daran, dass es einen fanatischen Sammler gab, der jeden Preis für die blöden Dinger gezahlt hat

wenn du wirklich Ahnung hättest von diesem Metier, würdest du diese wundervollen Bilder nicht als blöd betiteln.

Daher muss ich deine Fachkenntnis leider bezweifeln.

Sonnenenergie schrieb:wenn du wirklich Ahnung hättest von diesem Metier, würdest du diese wundervollen Bilder nicht als blöd betiteln.

Daher muss ich deine Fachkenntnis leider bezweifeln.

brigittsche schrieb (Beitrag gelöscht):
Motiv für den Mord könnte gewesen sein, dass Herr Straten gefälschte Kunstwerke verkauft hätte o. Ä

Auch komisch bei einer Einschätzung, dass der Laden nichts mit Kunst zu tun hatte.

Sonnenenergie schrieb:Daher muss ich deine Fachkenntnis leider bezweifeln.

Kannst Du gerne tun, da wir hier alle nicht unter unseren Klarnamen unterwegs sind, kann ich Dir nicht das Gegenteil belegen, ebenso wie Deine Kenntnisse ja nun auch nicht weiter zu überprüfen sind.

Ich gebe zu, dass der Begriff "blöd" unangemessen war.

Sonnenenergie schrieb:wundervollen Bilder

ist allerdings auch keine besonders fundierte Einschätzung die besondere fachliche Qualifikation erkennen lässt.

Festzuhalten bleibt aber, dass JGM in keiner Weise besonders aus der zeitgenössischen Nachkriegsmoderne herausragt und dass es seine Stilmittel (sowohl einzeln als auch in der jeweiligen Kombination) auch bei einigen seiner Zeitgenossen gibt.

Philipp54 schrieb:brigittsche schrieb (Beitrag gelöscht):
Motiv für den Mord könnte gewesen sein, dass Herr Straten gefälschte Kunstwerke verkauft hätte o. Ä

Wenn Du mich zitierst, solltest Du aber vielleicht auch die ganze Passage zitieren, in der ich dargestellt habe, nach Meinung einiger User könnte .. und dann folgte erst der Satz, den Du zitiert hast. Dann bin ich darauf eingegangen, dass ich dies eben NICHT glaube. Ich habe also genau das Gegenteil von dem gesagt, was Du mir durch das Zitat unterstellst.

Dein Einwand

Philipp54 schrieb:Auch komisch bei einer Einschätzung, dass der Laden nichts mit Kunst zu tun hatte.

ist demnach also unberechtigt, weil ich ja gerade verneint habe, dass dort gefälschte Kunstwerke verkauft wurden.

@brigittsche
Nichts für ungut: Aber Deine Worte Deiner letzten Beiträge bezüglich Deiner Einschätzung des Malers Müller muten merkwürdig an, finde ich.

Jeder hat das Recht auf eigene Meinung und es gibt natürlich subjektive Meinungen, jedoch m. E. sollten derartige Äusserungen nicht als Fakt dargelegt werden. Das verfälscht m. M. nach.

Du schreibst, du seiest beruflich in dem Bereich tätig (welcher Bereich überhaupt? Administration von Auktionpreis-Datenbanken, irgendeine Kunstrichtung, KünstlerIn etc.?). Falls Du in irgendeiner Form beruflich mit Kunst zu tun hast, empfinde ich Deine Worte zwecks Betitelung von Kunstgegenständen wie "blöd" (was Du dann nachträglich selber als unangemessen bezeichnest). und auch "blöde Dinger" und weitere Äusserungen bzgl. nur eines Sammlers sowie auch bzgl. des Wirkens des Malers etc. befremdlich. Daran würde bei mir auch kein Name, der bekannt werden würde, etwas ändern.

Es liest sich bezüglich des Lebenslaufes und des Wirkens des Malers doch Einiges bei Veröffentlichungen vollständig anders. Auch wenn du auf "wirkliche Kenner", wie auch immer sich diese definieren mögen, verweist. Mehr will ich hierzu jetzt auch nichts mehr sagen, das ist m. E. überflüssig.

@all
Sorry, falls das schon angesprochen wurde. Ein Seitenhinweis reicht auch..Ich habe quergelesen, aber nicht jede Seite ;)

Kannten Straten und Maler Müller sich? Herr Müller ist 1986 verstorben, 1987 eröffnete Straten sein Geschäft. Was passierte denn mit Müllers Gemälden/Zeichnungen etc. nach des Malers Tod. Wurden sie jmd vererbt oder hatte Straten sie zuvor erworben? Gehörten sie Herrn Müllers Witwe oder seinen Kindern? Oder manches vllt seiner ersten Frau und Kind, von denen ich las dass es sie gab/gibt? Was machen eigentlich die Personen alle mittlerweile? Weiss man, warum Straten Köln verließ und nach Koblenz kam? Gut, das kann wohl hier vielleicht nicht alles beantwortet werden, denke ich- oder doch? ;)

Es ist doch richtig, dass die Bilder oder einige davon bei Straten zum Verkauf standen oder? Und dann steigen die Preise nicht direkt nach dem Versterben von Herrn Müller sondern nach Geschäftsaufgabe Stratens. Tatsächlich las ich auch, es wurden, wie schon von anderen beschrieben, Summen zeitweise in 6stelligem Bereich erzielt, 5stellig ebenfalls - auch nicht zu verachten. Was passierte eigentlich nach Geschäftsaufgabe von Straten, oder unmittelbar davor, mit dem Inventar, Waren usw.?

Muss ja auch gar nichts mit Maler Müller oder seiner Kunst zu tun haben. Hat mich jetzt einfach mal grundsätzlich wegen einer der vorherigen Fragen nach geschäftlichen Kontakten und Auswirkungen nach Geschäftsaufgabe usw. interessiert.

@brigittsche
Du erwähnst mehrmals ausdrücklich, dass der Kunsthandel von Straten nur ein Ramsch- oder Trödelladen sei. Warum eigentlich? Gibt es einen bestimmten Grund für Deine Einschätzung bzgl. Stratens Geschäft/Kunsthandel sowie des Malers Müller?

Du schriebst, Du seiest auf dem Schulweg, als Schülerin vermutlich (oder Lehrerin?) dort vorbeigekommen. Kanntest Du vielleicht Straten und Angestellte oder Freundin, du schriebst von Lebensgefährtin? Kanntest Du vielleicht auch den Maler Müller oder seine Familie, Kinder?

Dass der Kopf nicht direkt bei der Leiche aufgefunden wurde , sondern weiter weg am Tatort, ging in Koblenz schon nach einigen Tagen herum.
Die Bild Zeitung griff dies schließlich auf und der Oberstaatsanwalt hat sich dann dazu geäußert.

Mit Polizeiband abgesperrt waren auch Bereiche nahe des Teils für Soldaten aus dem 2. Weltkrieg (Alliierten-Friedhof) ein ganzes Stück oberhalb der Batterie)
Ihr könnt euch ja angucken auf Bild 1, wie weit dieser entfernt ist.

Duchovny schrieb:wie weit dieser entfernt ist.

Ein Tatort wird immer weitreichend abgesperrt.


Der Blöd darf man allenfalls die Hälfte glauben, wenn überhaupt.

@Scha
Die Legende besagt dass die Werke eines Künstlers automatisch im Wert steigen, wenn er stirbt.

Nur ein toter Künstler ist ein guter Künstler. Diese zynische Weisheit gilt unter Kunsthändlern. Dahinter steht der Gedanke, dass die Werke eines Künstlers wertvoller werden, wenn er unerwartet und vorzeitig stirbt. Dann kann er nämlich nicht mehr durch übermäßige Produktion weiterer Kunstwerke die Preise verderben.

Realistisch gesehen sind Werke verstorbener Künstler immer interessant zumal wenn der Künstler bereits vor seinem Tod eine gewissen Bekanntheit erlangt hat.

@Duval
Ja, das ist wohl so - und tragische Ereignisse können ihres dann noch dazu beitragen.

Duval schrieb:Nur ein toter Künstler ist ein guter Künstler.

Gerhard Richter und Arnulf Rainer z.B. sind noch sehr lebendig... ;-)

@Duchovny
Das ein Tatort relativ weitläufig abgesperrt wird, ist nicht unüblich. Wenn die Absperrung mit Unterbrechung aber z.B. auch an anderen Stellen des Friedhofes waren, dann wurde da etwas gesucht oder gefunden. Wo waren die Absperrungen denn genau? War der Großteil des Friedhofes geschlossen?

Absperrungen mit Bändern gab es meines Wissens:

Einmal die Batterie: weil Tatort, Leichnam

Dann Soldatengräber: Einfach um Schaulustige zu hindern zu gucken? Fußspuren? Um zu schauen, woher der/die Täter kamen?

Treppe mit aufgezeichneten Kringeln: Fußabdrücke? Fundstücke?, Blut?

Wo wurde noch gesucht, bzw. abgesperrt?


Zu der Bild Zeitung:

Ich weiß es ist für viele ein Schundblatt und gibt sich gerne Aufsehen erregenden Spekulation hin aber in Sachen Kriminalfälle, sind die immer gut informiert. Die zahlen gut und haben ihre Informanten in den Institutionen wie Polizei u. Justiz. Als Beispiel mal der Blaulicht Reporter Rossberg von der Bild. Der hat ein Podcast und weiß oft als erstes wo und was los ist. Die sind oft noch vor der Polizei bei Razzien am Start, so z.B. bei der Razzia im Clanmilieu um die Abu Chakers. Die kriegen ihre Infos aus erster Hand von Polizisten. Geht ja garnicht anders.
Im Fall von Peggy's mutmaßlichen Mörder haben sie auch verdeckt so viel Infos in den Artikeln versteckt, dass ich den Typen innerhalb von 10 min Online Suche gefunden habe, samt seinem Facebook Profil. Daher weiß ich jetzt wie er aussieht, wo er wohnt, mit wem er rumhängt

Ich vertraue persönlich da der Bild bei solchen Dingen mehr als den anderen Medien, obwohl man natürlich trotzden aufmerksam bleiben muss.