Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

Duchovny schrieb:Weiß jemand, welches Café am Bahnhof gemeint ist?

In der Presseinformation der Polizei steht:

Michael Straten wurde zuletzt am 22.03.2018, gegen 18:30 Uhr, am Hauptbahnhof in Koblenz gesehen, als er gemeinsam mit einem Bekannten das Café Baristaz verlassen hat.

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/117715/4206996

Danke, das hatte ich überlesen. Das ist dann tatsächlich ne ganz andere Ecke als der Saarplatz.
Und wenn er von Baristaz Richtung Friedhof wollte, dann musste Herr Straten quer durch den Bahnhof gehen ( jedenfalls ist das der kürzeste Weg dorthin).
Da jetzt nicht mehr vom Saarplatz als letztem bekannten Aufenthaltsort die Rede ist, macht es aus meiner Sicht auch mehr Sinn, dass er am Hauptbahnhof vllt am Abend seines Todes in eine brenzlige Situation kam oder von dort aus zum Schlafplatz verfolgt wurde.

dolcevita21 schrieb:Wobei ich mir auch nicht vorstellen kann, dass jemand den bereits toten Herrn. S. dort hin bringt und dann den vermeintlichen Tatort mit Blutspuren etc. präpariert, um entweder eine falsche Spur zu legen oder dem Ganzen eine gewisse Symbolik zu verleihen.

Könnte ja auch von seinen späteren Mörder(n) lebendig und ahnungslos zum Friedhof gefahren worden sein.

Vermutlich wird der Todeszeitpunkt nur ungenau in einem größeren Zeitrahmen liegen.

Mich wundert etwas, dass der Bekannte, der mit ihm im Café war, ihn wohl gar nicht gefragt hat, was er an dem Abend vorhat bzw. wo er übernachtet. Das würde mich interessieren, wenn jemand obdachlos ist und das Wetter war ja schlecht an dem Tag. Aber vielleicht wäre das auch peinlich gewesen, wenn der Bekannte nicht aus Obdachlosenkreisen gewesen sein sollte.

Philipp54 schrieb:Könnte ja auch von seinen späteren Mörder(n) lebendig und ahnungslos zum Friedhof gefahren worden sein.

Dann wäre es jemand gewesen, zu dem er ein gewisses Vertrauen hatte, der ohne Weiteres auf den Friedhof fahren konnte, beispielsweise mit einem Firmenfahrzeug, denn von jemandem, mit dem er gerade Stress hatte, hätte er sich ja wohl nicht zum Friedhof fahren lassen.

Aber es macht wenig Sinn, sich vom Bahnhof an den Friedhof fahren zu lassen...das sind zu Fuß fünf Minuten ( bis zum Haupteingang Beatusstr.).
Und nein, auf dem Friedhof kann man nicht mit dem Auto herumfahren. Die Asphaltstraße für Autos dort ist lediglich für Fahrzeuge des Garten- und Friedhofsamtes, Fahrräder sowie Bestattungsinstitute.

Misetra schrieb:Dann wäre es jemand gewesen, zu dem er ein gewisses Vertrauen hatte

Nicht zwingend. War(en) der /die Mörder Geistesgestörte, Irre, Salafististen , Hasser oä, wird es eher kein Grund/Vorwand geben.

Denke ich an seine Casinobesuche, internationalen Geschäften auf Großveranstaltungen als Beispiel, sehe ich ihn nicht als mittellosen Obdachlosen an.
Es ist aber für mich eher ein Erklärungsmuster, wo plötzlich der mögliche Todeszeitpunkt sogleich Verunsicherung gebracht hat, dass der Tatort nicht der Friedhof gewesen sein könnte.

Letzter Stand war meines Wissens, Ermittlungen in allen Richtungen.
Wie Hinweise auf das Tatwerkzeug gibt es hoffentlich am Mittwoch auch zu möglichen Motiven mehr Klarheit.

Misetra schrieb:Derjenige der jemanden zu letzt lebend gesehen hat bzw. der letzte Begleiter gerät ja automatisch unter Verdacht. Offensichtlich ließ sich da aber bisher nichts beweisen.

ja. Für mich klingt das aber auch nach ner ganz heißen Spur.

Ebenso verdächtig, dass es bislang immer hieß, er wäre zuletzt am Saarplatz um 18.30 gesehen worden. Das hieße ja, der Bekannte, der mit ihm in dem Café war, hat sich entweder nicht von selbst oder aber sehr, sehr spät überhaupt erst bei der Polizei gemeldet, um anzugeben, dass er Straten an dem Abend noch sah/traf.

skullnerd schrieb:ja. Für mich klingt das aber auch nach ner ganz heißen Spur.

Ebenso verdächtig, dass es bislang immer hieß, er wäre zuletzt am Saarplatz um 18.30 gesehen worden. Das hieße ja, der Bekannte, der mit ihm in dem Café war, hat sich entweder nicht von selbst oder aber sehr, sehr spät überhaupt erst bei der Polizei gemeldet, um anzugeben, dass er Straten an dem Abend noch sah/traf.

@skullnerd
Am Saarplatz war wohl eher nachmittags. Auf dem Fahndungsplakat steht nun 18.30 Uhr, aber ohne Ortsangabe:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/117715/3904432

Jetzt wendet man sie ja an Pendler und Touristen, die an besagtem Abend am Bahnhof etwas beobachtet haben könnten.

Michael Straten wurde zuletzt am 22.03.2018, gegen 18:30 Uhr, am Hauptbahnhof in Koblenz gesehen, als er gemeinsam mit einem Bekannten das Café Baristaz verlassen hat. Zu diesem Zeitpunkt könnten sich Berufspendler oder Touristen am Hauptbahnhof aufgehalten haben - also Personen, die unter Umständen nicht dauerhaft oder wiederkehrend in Koblenz sind.

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/117715/4206996

Dann hat Herr Straten das Café zur Schließzeit verlassen. Diese ist nämlich 18.30 Uhr.

Wegen des kräftigen Regens an diesem Abend hat er sich dann vllt schon zum trockenen Schlafplatz begeben.

Duchovny schrieb:Und nein, auf dem Friedhof kann man nicht mit dem Auto herumfahren. Die Asphaltstraße für Autos dort ist lediglich für Fahrzeuge des Garten- und Friedhofsamtes, Fahrräder sowie Bestattungsinstitute.

Also ich bin ab und an auf dem Friedhof und habe - gerade dort an der Batterie - schon mehrfach Autos (keine Gärtner oÄ) fahren sehen.
Ob das jetzt widerrechtlich war, weiß ich allerdings nicht. Habe jedenfalls kein Verkehrsschild, das darauf hindeuten könnte, oÄ sehen können. Davon abgesehen - wer die kriminelle Energie zu solch einer Tat besitzt, fährt auch abends/nachts mit einem Pkw über eine Zufahrt, die eigentlich (legal) nur Friedhofsgärtnern etc. vorbehalten ist. Würde ja niemanden daran hindern...
Wollte jedenfalls sagen, dass es rein theoretisch möglich ist bis vor die Batterie mit dem Auto zu fahren.

Die Tatsache, dass jetzt eher nach Leuten auf der Durchreise bzw. am Hbf gesucht wird, deutet für mich auch eher daraufhin, dass die Ermittler evtl. davon ausgehen, dass der/die Täter entweder nicht aus Koblenz kommen (vielleicht ja sogar Besucher dieser Börse in der Nähe waren) oder sich ein (tat-)relevantes Geschehen bereits im Bahnhofsbereich abgespielt hat - was in gewisser Weise auch miteinander einhergeht.

dolcevita21 schrieb:Die Tatsache, dass jetzt eher nach Leuten auf der Durchreise bzw. am Hbf gesucht wird, deutet für mich auch eher daraufhin, dass die Ermittler evtl. davon ausgehen, dass der/die Täter entweder nicht aus Koblenz kommen (vielleicht ja sogar Besucher dieser Börse in der Nähe waren) oder sich ein (tat-)relevantes Geschehen bereits im Bahnhofsbereich abgespielt hat - was in gewisser Weise auch miteinander einhergeht.

Vor dem Hauptbahnhof in Koblenz gibt es ja keine Videoüberwachung. Ich weiß nicht, ob es in der Bahnhofshalle irgendwelche Kameras gibt. Es gibt auch eine Tiefgarage unter dem Hauptbahnhof mit Toiletten. Angeblich alles 24 h kameraüberwacht. Oft ist es aber in Parkhäusern so, dass da Kameras hängen, aber dass da keiner sitzt, der wirklich überwacht, was passiert. Ich nehme aber an, dass die Moko sich die Kameraaufnahmen besorgt hat.

skullnerd schrieb:Misetra schrieb:
Derjenige der jemanden zu letzt lebend gesehen hat bzw. der letzte Begleiter gerät ja automatisch unter Verdacht. Offensichtlich ließ sich da aber bisher nichts beweisen.
ja. Für mich klingt das aber auch nach ner ganz heißen Spur.

Von einer heißen Spur war noch nie gesprochen worden.
Im Gegenteil, tappen im Dunkeln.
Der Gesprächsinhalt mit dem Bekannten und wie sie sich verabschiedet haben, ob es Planungen für den weiteren Abend gab, weitere Treffen an dem Abend oder Hinweise, dass der Schlafplatz aufgesucht wird, könnte ein Thema am Mittwoch in XYu sein.

Wenn das Tatwerkzeug mitgenommen wurde, kommt mir eine Wegfahrt mit dem Auto wahrscheinlicher vor, als eine anschließende Zugfahrt der oder des Täters. Auch alleine schon wegen Blutspuren, Verunreinigungen nach der Tat.

skullnerd schrieb:ja. Für mich klingt das aber auch nach ner ganz heißen Spur.

Bezog sich auf die Antwort von skullnerd

Misetra schrieb:Ich weiß nicht, ob es in der Bahnhofshalle irgendwelche Kameras gibt.

Hm darauf habe ich noch nie wirklich geachtet (fahre aber sehr sehr oft mit dem Zug und bin auch oft in der Bahnhofshalle).
Würde spontan eher sagen nein, weil sie mir sonst sicherlich schon einmal aufgefallen wären.
Es gibt auf jeden Fall welche an den (kostenpflichtigen) Toiletten neben dem Mc Donald's - was aber wohl wenig bringt.

Nach meinem Kenntnisstand wurde das Tatwerkzeug von der Polizei gefunden. (Muss ich hierfür eine Quelle angeben?! Falls ja, lösche ich die Passage wieder)

Nachdem weiter oben schon mehrfach darüber diskutiert wurde, dass der Mord vielleicht etwas mit der Vergangenheit des Opfers als Kunsthändler zu tun hatte: Ich bin gebürtig aus Koblenz und kann mich noch an den Laden des Opfers in der Koblenzer Altstadt erinnern. Es war mehr ein "Trödelladen", keine edle Galerie. Also dort wurden keine wirklich wertvollen Kunstwerke verkauft sondern eher Dinge wie Kunstdrucke oder Bilder von lokalen, wenig bekannten und bedeutenden Künstlern. Auch die Rahmen, die das Opfer dort angefertigt hat, waren recht einfache Sachen und keineswegs edel oder besonders teuer.
Demnach ist es sehr unwahrscheinlich, dass aus dieser Zeit noch jemand einen Hass auf das Opfer hatte, weil er eine Fälschung verkauft hatte o. Ä., dazu war das Geschäft einfach zu unbedeutend und die Ware nicht teuer genug.....

@brigittsche
Dein Benutzername hat nicht zufällig was mit dem goldenen Stern im Altengraben zu tun? ;)

@ Duschowny: Du hast es erkannt ;-) Aber mal im Ernst: Ich bin in Koblenz zur Schule gegangen und dann oft, wenn der Bus erst später fuhr, in der Altstadt herumgelaufen. Daher kannte ich auch den besagten Landen in der Gemüsegasse (und die berühmte Dame, deren Namen ich mir geliehen habe...).

Misetra schrieb:Mich wundert etwas, dass der Bekannte, der mit ihm im Café war, ihn wohl gar nicht gefragt hat, was er an dem Abend vorhat bzw. wo er übernachtet. Das würde mich interessieren, wenn jemand obdachlos ist und das Wetter war ja schlecht an dem Tag. Aber vielleicht wäre das auch peinlich gewesen, wenn der Bekannte nicht aus Obdachlosenkreisen gewesen sein sollte.

Er war ja sehr im bürgerlichen Leben verhaftet, hatte keine "typischen" Obdachlosenbegleiterscheinungen - es hätte viele Hilfsangebote gegeben, d.h. ich glaube die Obdachlosigkeit war auch zu einem gewissen Grad-so blöd es klingt - ein Lifestyle.

Philipp54 schrieb:Es ist aber für mich eher ein Erklärungsmuster, wo plötzlich der mögliche Todeszeitpunkt sogleich Verunsicherung gebracht hat, dass der Tatort nicht der Friedhof gewesen sein könnte.

Verstehe ich das richtig, dass es da Zweifel am Tatort gibt? Wenn jemand geköpft wird, gibt es da doch sicher völlig eindeutige Spuren, Blutspritzer, etc.

Duchovny schrieb:Dann hat Herr Straten das Café zur Schließzeit verlassen. Diese ist nämlich 18.30 Uhr.
Wegen des kräftigen Regens an diesem Abend hat er sich dann vllt schon zum trockenen Schlafplatz begeben.

Ich denke, wenn du bei Regen und Kälte (traf an dem Abend beides zu) obdachlos bist und dich nicht in eine Notunterkunft begibst, dann ist der warme Schlafsack der einzige kuschelige Ort auf der Welt.

MissMary schrieb:Verstehe ich das richtig, dass es da Zweifel am Tatort gibt? Wenn jemand geköpft wird, gibt es da doch sicher völlig eindeutige Spuren, Blutspritzer, etc.

Verstehe ich auch so. Weil die Ermittler ja klar schreiben, dass er "unter Umständen" auch bereits "nach Verlassen des Cafés am Bahnhof getötet" worden sein kann (wobei ich mich frage, ob sich das "am Bahnhof" auf das Café oder auf das getötet bezieht?).

Es gab ja einige Zeit nach der Tat, nachdem die Spurensicherung und Ermittlung komplett abgeschlossen war, eine "Tatortreinigung" mit Spezialistenteams. Also kann man wohl sicher davon ausgehen, dass es sehr viele Spuren (zB Blutspuren) an seinem Schlaflatz in der Batterie gab.
Allerdings muss das ja nicht zwingend heißen, dass er auch dort zu Tode gekommen ist.
Hier wurde ja bereits vermutet, dass er zB bereits im Bahnhofsbereich getötet wurde (vielleicht sowas wie Gift, Tropfen etc.), dann zur Batterie verbracht und die Leiche erst dort weiter geschändet wurde (in Bezug auf das Köpfen).
Gibt in meinen Augen zwar wenig Sinn (Erklärungsversuche s.o.), aber anders kann ich mir diese neue Information nicht erklären.

Hier nochmal die Quelle mit genauem Wortlaut:
https://www.blick-aktuell.de/Nachrichten/Soko-stellt-Fall-Michael-Straten-in-ZDF-Sendung-vor-376625.html