Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

hopkirk schrieb:Ich vermute, dass das heißen soll, dass er sich wahrscheinlich vom Café aus direkt in sein Quartier begeben hat und dort zeitnah ermordet wurde, d.h. nicht unbedingt erst mitten in der Nacht. Er wird sich dort gleich in seinen Schlafsack begeben haben - was hätte er dort auch noch groß machen sollen bei dem Wetter?

Und der Mörder wusste schon Bescheid, dass Herr Straten etwa gegen 19 Uhr an der Batterie ist und konnte zügig "zur Tat schreiten",
- weil er Herrn Straten begleitet oder mit dem Auto hingefahren hat?
- weil er schon dort war (bzw. der/die von ihm Beauftragte) und telefonisch informiert wurde, dass Straten auf dem Weg ist?
- schon dort war und ihm einfach auf Verdacht auflauerte?

dolcevita21 schrieb:Habe doch oben geschrieben, dass die Dreharbeiten nie an den Originalschauplätzen stattfinden.

Hatte ich überlesen. Bei den Schemmers allerdings wurde doch vor dem Original Wohnhaus in Koblenz- Horchheim gedreht.

Duchovny schrieb:Bei den Schemmers allerdings wurde doch vor dem Original Wohnhaus in Koblenz- Horchheim gedreht.

Ehrlich?
Ich kann nur wiedergeben was mir hier im XY-Thread gesagt wurde. Sie meinten dort, dass das ein ungeschriebenes Gesetz der Produktion sei und aus Pietätsgründen etc. so wäre.
Persönlich kann ich beides nachvollziehen. Originalschauplätze würden vermutlich hilfreicher sein - etwaige Zeugen könnten sich eher erinnern z.B. Andererseits fände ich es aber auch irgendwo makaber, wenn man das Szenario jetzt wirklich am Originaltatort nachstellen und filmen würde...

Ich suche gleich nochmal, ob es irgendwo einen Trailer oÄ für Mittwoch gibt. Ansonsten bleibt uns wohl nur abzuwarten.

Ich habe mir noch mal die Presseinformation der Polizei durchgelesen, da heißt es unter anderem:

Herr Straten war häufig überörtlich unterwegs. Er sammelte bei Großveranstaltungen in Deutschland und im benachbarten Ausland Pfandflaschen und -dosen. Außerdem arbeitete er als Aushilfe bei einem Dekorateur von Fielmann-Filialen, auch außerhalb vom Großraum Koblenz, u.a. in Nordrhein-Westfalen und Hessen. Bei diesen Tätigkeiten hat er vermutlich einige Personen kennen gelernt.

Diese Personen könnten sowohl wichtige Zeugen als auch Tatverdächtige sein. Insbesondere im Zusammenhang mit den Pfandflaschentätigkeiten könnte er es auch mit kriminellen Milieus zu tun gehabt haben. Im "Pfandflaschenbusiness" gibt es viel Betrug und auch harte Konkurrenz. Bei Festivals kommen die Ordner oft von Sicherheitsfirmen, diese haben teilweise engen Bezug zu Rockerkreisen. Herr Straten musste sich ja mit denen auseinandersetzen, um auf das Gelände zu kommen. Was musste er dafür tun, damit sie ihn zu- bzw. reingelassen haben? Ist da Geld geflossen? Ich habe keine Ahnung, wie das organisiert ist. Wie wird man als Flaschensammler für ein Festival zugelassen? Das kann doch sehr lukrativ sein, wenn man das wie Herr Straten in großem Stil macht. Hat hier jemand Ahnung davon?

hopkirk schrieb:Ich vermute, dass das heißen soll, dass er sich wahrscheinlich vom Café aus direkt in sein Quartier begeben hat und dort zeitnah ermordet wurde, d.h. nicht unbedingt erst mitten in der Nacht. Er wird sich dort gleich in seinen Schlafsack begeben haben - was hätte er dort auch noch groß machen sollen bei dem Wetter?

Halte ich auch für richtige Auslegung.
Der direkte Weg zum Schlafplatz führt vom Cafe durch den Bahnhof zum hinteren Ausgang. Dort befinden sich die Parkplätze.
Der Fußweg vom Bahnhof zum Schlafplatz mit direkt darauf folgender Tat kann man nmM durchaus als zeitnah bezeichnen.
Wenn der Tatzeitpunkt auf die frühe Abendstunde festgelegt wird, macht das nmM eine Beobachtung von den späteren Täter(n) spätestens seit dem Verlassen des Cafe wahrscheinlich. Es gab bisher keine Zeugen mehr, die ihn zu einem späteren Zeitpunkt in Koblenz gesehen haben. Finde das ungewöhnlich.
Zugreisende könnten ihn nach dem Cafebesuch noch gesehen haben.

Es gab schon auch Fälle, wo Aktenzeichen XY an Originalschauplätzen gedreht hat, man findet ja mittlerweile fast alle Folgen auf youtube. Z. B. die vom 18.9.1981, wo eine bestimmte Brücke eine Rolle spielt. Es gibt aber auch Folgen, wo nur einzelne Einstellungen am Originalschauplatz gedreht wurden und man ansonsten auf ähnliche Orte zurückgegriffen hat. Meist in der Nähe von München, das ist dann immer recht witzig, wenn ein Fall in Norddeutschland spielt und plötzlich ein bayerisches Bauernhaus zu sehen ist...

Bei der Batterie Hübeling stelle ich mir das schwierig vor entsprechende Orte zu finden, Festungsanlagen aus der Zeit gibt es z. B. auch in Ulm.

Okay, dann war das wohl eine Fehlinformation im XY Thread. Danke für die Aufklärung!
Dann bleibt nur wieder die Frage von eben offen, ob und falls nein wieso hier niemand etwas von den Dreharbeiten mitbekommen hat.
Ich wohne relativ nah am Friedhof und habe definitiv nichts gesehen und gehört. Kenne auch einige, die regelmäßig (täglich) zum Friedhof gehen.
Naja es bringt denke ich nicht viel darüber weiter zu spekulieren. Warten wir mal den Mittwoch ab (ist ja zum Glück nicht mehr lange) und sehen ja dann wo er gedreht wurde. Ich bin gespannt!

Ich bin auch gespannt auf Mittwoch und was Herr Lauxen in der Sendung zu berichten hat.
Vielleicht hat ja doch jemand Herrn Straten am Bahnhof gesehen am dem Abend. Ist ja viel frequentierter als der Saarkreisel.

Der Filmbeitrag vom Schemmer Mord in XY als auch der Überfall auf den Juwelier letztes Jahr in Koblenz wurden beide definitiv nicht am original Tatort gedreht. Ich denke sogar noch nicht mal in Koblenz überhaupt.

Ich denke, die Ermittler stehen unter großem Druck, den Fall zu lösen. Und jetzt im März jährt der Fall sich. Ich denke, deshalb wird er jetzt in der März Ausgabe mit ausgestrahlt.

Beim Schemmer Mord lag sogar Schnee im Filmbeitrag, und der Mord geschah damals im Juli!!! Das wird vielleicht immer etwas kurzfristig gedreht, um den Fall schnellstmöglich zeigen zu können.

Ich habe hier einen etwas älteren Artikel über das Flaschensammeln bei Großveranstaltungen gefunden. Es scheint so, dass man da einfach hinfährt und die Konkurrenz ist groß, auch von kriminellen Banden ist die Rede:

Auf Festivals haben die Dosen schon organisierte Banden angelockt, die auch Handys und Portemonnaies aus den Zelten klauen. Deshalb ist Pfandsammeln bei einigen Festivals wie Area4 und Summerjam inzwischen verboten.

https://www.sueddeutsche.de/geld/einkommen-aus-pfandflaschen-goldgraeberstimmung-beim-flaschensammeln-1.1571303

MissMary schrieb:Er war ja sehr im bürgerlichen Leben verhaftet, hatte keine "typischen" Obdachlosenbegleiterscheinungen - es hätte viele Hilfsangebote gegeben............

Die Gründe, warum er die Hilfsangebote nicht annahm, liegen nmM im Dunkeln.
Hilfe anzunehmen kann auch untypisch für manche Charaktere sein.

Seine Äußerungen, dass er bald in ein bürgerliches Leben zurückkehren wolle (sinngemäß aus Medien zitiert), muß nicht das typische Wunschdenken sein, was doch nie ernsthaft verfolgt wird.
Das er einige Zeit vor seinem gewaltsamen Tod auch nicht mehr dort regelmäßig angetroffen wurde wie zuvor, spricht auch für eine Veränderung.
Sein jahrelanger Schlafplatz auf dem Friedhof ist bzgl. seiner Frequentierung letztendlich auch nicht geklärt.

@Duchovny
@dolcevita21


Zu den Drehorten bei XY gibt es in Wikipedia folgende Information:

Um die Täter nicht auf die Fahndung vorab aufmerksam zu machen (und auch aus Kostengründen) werden die Filmrekonstruktionen meist nicht an den Originalschauplätzen gedreht. Nur bei Örtlichkeiten mit einmaligen Merkmalen, die sich nur dort finden, werden hiervon Ausnahmen gemacht, z. B. bei der Theodor-Heuss-Brücke über den Rhein zwischen Ludwigshafen und Mannheim, wo der nur dort in dieser Form zu findende Fußweg zwischen den Fahrstreifen der Autobahn eine Rolle spielte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Aktenzeichen_XY_%E2%80%A6_ungel%C3%B6st#Besondere_Vorkommnisse

@Blues666
Danke!

Ich hoffe, der oder die Täter erfahren auch von der Ausstrahlung!

Dankeschön für die Info!
Habe alles abgesucht, aber es gibt leider (bislang) keinen Trailer für die kommende Sendung, anhand dessen man eventuell schon erkennen könnte, ob der Dreh in Koblenz bzw. an der Batterie stattfand. Auch ansonsten nichts darüber zu finden - deshalb: Abwarten und Tee trinken.

Zwar stellt die Batterie für mich eine solche Örtlichkeit mit einmaligen Merkmalen dar, allerdings hat sie in meinen Augen für die Aufklärung des Falles eher wenig Relevanz. Man sucht ja scheinbar auch eher nach Zeugen im Bahnhofsbereich und für das zeitige Geschehen ab Verlassen des Cafés. Ich denke, dass die Abläufe auf dem Friedhof selbst wohl weitestgehend klar sind (oder unerheblich). Es sei denn natürlich es gibt Zeugen in unmittelbarer Tatortnähe (Friedhof). Falls ja, hätten sich diese aber wohl entweder längst gemeldet oder sie werden sich auch nach so einem Beitrag nicht melden, weil sie es schlichtweg nicht wollen.

dolcevita21 schrieb:Hm darauf habe ich noch nie wirklich geachtet (fahre aber sehr sehr oft mit dem Zug und bin auch oft in der Bahnhofshalle).Würde spontan eher sagen nein, weil sie mir sonst sicherlich schon einmal aufgefallen wären.

Wenn du das nächste mal am Bahnhof bist, kannst du ja mal schauen. Du brauchst aber nicht extra nach aufgehängten Kameras zu suchen.


Öffentliche Bereiche die videoüberwacht werden, müssen für alle Personen deutlich sichtbar, mit einem entsprechenden Hinweissschild ausgewiesen werden.


Am Bahnhof meiner Heimatstadt, ist dieses Hinweisschild sogar mehrsprachig ausgeführt.

Duchovny schrieb:Wunderte mich auch,dass die Polizei die Ausstrahlung so kurzfristig bekannt gegeben hat. Ist das Usus bei Aktenzeichen xy?Die müssen ja die Filmaufnahmen/ Nachstellungen auf dem Friedhof/ am Hauptbahnhof mehr oder weniger unbemerkt gemacht haben.

Aktenzeichen Xy dreht seine Filmbeiträge nicht an Originalschauplätzen ab.

Zitat:

Was nur wenige wissen: Sämtliche Einspieler von Aktenzeichen XY ... ungelöst werden in München und Umgebung gedreht – unabhängig davon, wo sich der reale Tatort befindet. „Zum einen geschieht dies natürlich aus Kostengründen, zum anderen wäre es in manchen Fällen pietätlos, am Ort des Geschehens zu drehen“, erklärt Regisseur Tom Tenker. Er steht im Garten des Einfamilienhauses, das als Drehort dient, und wärmt während einer kurzen Pause seine Hände an einem Haferl Kaffee.

Quelle

www.tz.de/muenchen/stadt/hinter-kulissen-aktenzeichen-xy-obermenzing-tz-1038593.html

EDGARallanPOE schrieb:Wenn du das nächste mal am Bahnhof bist, kannst du ja mal schauen. Du brauchst aber nicht extra nach aufgehängten Kameras zu suchen.

Ja, das kann ich machen! Aber ich denke eher, dass es einfach keine gibt, wenn mir das in all den Jahren Pendeln noch nie aufgefallen ist.
Sehr ärgerlich, weil das gewiss aufschlussreich gewesen wäre (oder müssten die Aufnahmen dann auch nach 24h gelöscht werden?! Dann wäre es ja sowieso schon zu spät).

So, jetzt gibt es einen kurzen Trailer zur Sendung am Mittwoch (auf Facebook, weiß nicht, ob ich dazu etwas verlinken darf?!).
Es ist definitiv nicht in der Batterie gedreht worden, vermutlich auch nicht in Koblenz. Der Schlafplatz ähnelt dem tatsächlichen auch in keinster Weise. Naja, tut wohl nichts zur Sache und ist einfach irrelevant wie nun die genauen Begebenheiten am (vermeintlichen) Tatort waren.

Ich frage mich nur was die Tankstelle in dem Beitrag zu bedeuten hat?! Weiß darüber jemand etwas? Auf der Strecke von Hbf bis zur Beatusstraße ist meines Wissens keine Tankstelle.

Es gibt eine Tankstelle in der Nähe. Diese befindet sich am SVG Haus , Stadtteil Koblenz, könnte schon zum Stadtteil Koblenz Goldgrube gehören. Von da aus ist es nicht mehr weit zum Friedhof Koblenz.

Hm also die liegt aber nicht auf dem Weg vom Hbf Hinterausgang zum unteren Friedhofseingang Beatusstraße. Das wäre doch ein totaler Umweg gewesen..
Naja wir erfahren es übermorgen, vielleicht stammt diese Szene auch nur aus der Vorgeschichte zu seinem Leben zB.

@dolcevita21
Vielleicht geht man ja davon aus, dass der/die Täter mit dem Auto gekommen sind. Vielleicht gab es auch eine Zeugenaussage, die auf eine Beobachtung an der Tankstelle zurückging, die man damit in Verbindung bringt? Wenn zB der/die Täter die Toilettenanlage der Tankstelle zum Wechseln der Kleider oder zum Säubern benutzt hätten und dies eine Kamera aufgezeichnet hätte? Eventuell so was in der Art könnt ich mir vorstellen...