Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

duval schrieb:Richtig aber an diesem Tag kurz nach dem auffinden der Leiche ging das Gerücht von der Enthauptung am Hauptbahnhof rum.

Das stimmt, aber was hat das nun mit den Photos des angeblichen Umrisse der Waffe zu tun? Ich kann Dir gerade MIT Deinem "aber" nicht folgen.
Das Enthauptet an sich ist doch absolut unstrittig.
Es geht gerade nur darum, dass dazu eben kein Schwert oder Ähnliches nötig wäre, sondern ein scharfes Messer auch als Tatwaffe in Frage käme.
Hilf mir bitte weiter....

BigMäc schrieb:Das Enthauptet an sich ist doch absolut unstrittig.

Die Frage ist: War es beabsichtigt, ihm den Kopf abzutrennen, ganz gezielt? Dann kann man von Enthaupten sprechen.

Wenn aber eigentlich "nur" geplant war, ihm die Kehle durchzuschneiden, das dann aber "versehentlich" dazu führte, dass der Kopf abgetrennt war, dann ist das kein bewusstes Enthaupten.

Und gerade darauf, also dass es sich um ein bewusstes Enthaupten gehandelt haben soll, wird hier häufig verwiesen wenn es um die Frage nach dem Täter und dem Motiv geht.

Deswegen ist das keine Konrinthenkackerei wenn man fragt, ob der Begriff ganz offiziell verwendet wurde oder ob irgendein unbezahlter Praktikant in der Zeitungsredaktion ihn aufgebracht hat und er ab dann einfach in der Berichterstattung die Runde machte.

brigittsche schrieb:Deswegen ist das keine Konrinthenkackerei wenn man fragt, ob der Begriff ganz offiziell verwendet wurde oder ob irgendein unbezahlter Praktikant in der Zeitungsredaktion ihn aufgebracht hat und er ab dann einfach in der Berichterstattung die Runde machte.

Nö, ist es in der Tat nicht. Dann lass uns mal in alten Interviews suchen. Ich meine, Herr Lauxen selbst hat die Formulierung benutzt,aber garantieren kann ich das ad hoc nicht mehr.

brigittsche schrieb:Wenn aber eigentlich "nur" geplant war, ihm die Kehle durchzuschneiden, das dann aber "versehentlich" dazu führte, dass der Kopf abgetrennt war, dann ist das kein bewusstes Enthaupten.

Es könnte aber auch eine Kombination von Beidem gewesen sein.
Ein (es muss auch nicht geplant gewesen sein) Durchschneiden der Kehle, das aufgrund ( alles spekulativ) der Schärfe des Werkzeugs und der in der Durchführung liegenden Kraft den Kopf nahezu vom Rumpf trennte und ein Täter, der angesichts des eigentlich so ungewollten Ergebnisses völlig ausrastet und die entgültige Durchtrennung deshalb durchführt .

BigMäc schrieb:Ein (es muss auch nicht geplant gewesen sein) Durchschneiden der Kehle, das aufgrund ( alles spekulativ) der Schärfe des Werkzeugs und der in der Durchführung liegenden Kraft den Kopf nahezu vom Rumpf trennte und ein Täter, der angesichts des eigentlich so ungewollten Ergebnisses völlig ausrastet und die entgültige Durchtrennung deshalb durchführt .

Ja, so etwas meinte ich. Und das ist halt was anderes als ein geplantes "ich gehe jetzt da hin und schlage ihm den Kopf ab".

Na ja, wollen wir mal nicht verharmlosen. Jemanden die Kehle durchzuschneiden, dass fast der Kopf abfällt ist auch nicht weniger gewalttätig als den Kopf abzuhacken. Und so nebenbei im Streit macht man das auch nicht. Da käme dann wohl eher erwürgen oder erstechen in Frage, so bei einem „normalen“ Ausraster, wie er täglich irgendwo vorkommt. Aber sowohl köpfen als auch Kehle durchschneiden hat schon eine andere Qualität der Kaltblütigkeit, das schafft nicht jeder.

Auch vom Werkzeug her wird das ähnlich sein, etwas sehr scharfes, das mühelos durchschneidet. An ein Schwert glaube ich auch weniger, er muss es ja bequem und unauffällig transportiert haben, zumal er ja auch zumindest ein gutes Stück zu Fuß unterwegs war und nicht wußte, ob er von einem Spaziergänger gesehen wird.

Ich tippe eher auf etwas Kleineres, dass er in die Jackentasche stecken konnte. Dass er am Friedhof selbst ein Werkzeug entwendete, glaube ich eher nicht. Zu unhandlich. Da hätte Straten wirklich schlafend am Boden liegen müssen, dass er damit den Hals so genau getroffen hätte. Oder post mortem, aber auch zu umständlich. Dann hätte er ihn zuerst mit einer anderen Waffe umbringen müssen und dann noch den Spaten holen? Eher nicht.

brigittsche schrieb:Ja, so etwas meinte ich. Und das ist halt was anderes als ein geplantes "ich gehe jetzt da hin und schlage ihm den Kopf ab".

Gar keine Frage, ja.
Ich befürchte leider, solange keine, wenigstens kleine, Besonderheiten der Tat Umstände veröffentlicht werden, was ich nach dem Beinahe- Eklat im Schemmerfall vor Gericht durchaus nachvollziehen kann, wird es wirklich nur noch eine Täterermittlung durch Zufall geben.

FritzPhantom schrieb:Na ja, wollen wir mal nicht verharmlosen. Jemanden die Kehle durchzuschneiden, dass fast der Kopf abfällt ist auch nicht weniger gewalttätig als den Kopf abzuhacken.

Ganz klar, aber es wurde hier eben auch ein ritueller oder kultureller Hintergrund mit dem Begriff "Enthaupten" in Verbindung gebracht. Und in dem Zusammenhang, also wenn man solche Vermutungen aufstellt, ist der Unterschied schon wichtig.

BigMäc schrieb:gerade MIT Deinem "aber" nicht folgen.
Das Enthauptet an sich ist doch absolut unstrittig.
Es geht gerade nur darum, dass dazu eben kein Schwert oder Ähnliches nötig wäre, sondern ein scharfes Messer auch als Tatwaffe in Frage käme.
Hilf mir bitte weiter....

Weil man ein Schwert vermutet hat sicherlich kann man einen Kopf auch mit einen Messer abtrennen aber wieviel Kraft muss man den bitte aufwenden, um einen Kopf vom Rumpf zu trennen? Da tauchte auch die Frage auf war M.S. schon tot und wurde ihm dann der Kopf abgetrennt? Beim Enthaupten geht man doch von einen Schwert aus.

@brigittsche
Ach ja, an das rituelle glaube ich auch nicht. Das sind immer so Spukgeschichten, die dann auftauchen. Ich denke die Polizei liegt schon richtig, dass es eine Beziehungstat war, denn der Täter hat sich gezielt aufgemacht um gerade ihn, Straten zur richtigen Zeit, am richtigen Ort zu erwischen. Wäre er zwei Stunden früher gekommen, hätte er niemanden angetroffen.

FritzPhantom schrieb:Ach ja, an das rituelle glaube ich auch nicht. Das sind immer so Spukgeschichten, die dann auftauchen.

Sehe ich auch so. Zumal der Ort ja auch zu solchen Spekulationen einlädt. Und irgendwelche von Spinnern an die Wände geschmierten Pentagramme wurden ja auch schon gesichtet. Aber wahrscheinlich gibt es genauso auch von anderen Spinnern an die Wand geschmierte Hakenkreuze.....

duval schrieb:wieviel Kraft muss man den bitte aufwenden, um einen Kopf vom Rumpf zu trennen?

Persönlich habe ich damit natürlich keine Erfahrungen, aber wenn man mit anderen Fällen vergleicht, zum Beispiel war es wohl bei Tristan Brübach eine Sache von wenigen Minuten, bis die Kehle mit einem Messer so aufgeschnitten war, dass der Kopf fast ab war.

FritzPhantom schrieb:Ich denke die Polizei liegt schon richtig, dass es eine Beziehungstat war

Wobei uns der Fall in Bonn gezeigt hat, dass die Koblenzer Ermittler nicht unbedingt von einer Beziehungstat aus dem engsten Freundes - und Bekanntenkreis von Herrn Straten ausgehen, sondern auch eine Beziehungstat aus dem Obdachlosen - /Drogenmillieu für möglich halten, da sie ja, aufgrund einiger Gemeinsamkeiten in beiden Fällen, den Bonner Fall als Prüffall in Betracht zogen.
Ich bin gespannt, ob das vorsichtshalber noch passiert, nachdem es in Bonn nur noch um Störung der Totenruhe geht

FritzPhantom schrieb:Persönlich habe ich damit natürlich keine Erfahrungen, aber wenn man mit anderen Fällen vergleicht, zum Beispiel war es wohl bei Tristan Brübach eine Sache von wenigen Minuten, bis die Kehle mit einem Messer so aufgeschnitten war, dass der Kopf fast ab war.

Sehr gutes Beispiel, dankesehr.
Und es gibt noch jede Menge anderer Fälle, wobei wir im Fall Tristan ja sogar wissen, wie schnell das Ganze ging.

@BigMäc
Ja so habe ich das auch verstanden. Und wie es bei Aktenzeichen dargestellt wurde, hatte er ja auch nur den einen engeren Freund, der ihn auch gefunden hat. Alles andere schienen eher flüchtige Bekanntschaften gewesen zu sein, man kannte ihn halt vom Sehen, aber er war eher zurückgezogen. Genaues weiß man halt nicht. Deshalb ist es wohl auch schwer ein Motiv für so einen Hass zu finden. Was gibt es da schon: Liebe, Geld, Eifersucht.

Ich bleibe dabei das jemanden ein Dorn im Auge war das er immer Geld hatte und saubere Kleidung trug obwohl er obdachlos war, hinzu kam noch seine angebliche erträgliche Einnahmequelle mit seinen Pfandflaschen

FritzPhantom schrieb:aber wenn man mit anderen Fällen vergleicht,

Ich denke dieser Fall ist einzigartig in der Kriminalgeschichte sicherlich wird in alle Richtungen ermittelt allerdings sehe ich das Motiv dieser Tat im privaten Bereich hier sollten alte Rechnungen beglichen werden die Jahre zurück liegen.

duval schrieb:Bereich hier sollten alte Rechnungen beglichen werden die Jahre zurück liegen.

Das ist auch ein sehr guter Ansatzpunkt mit der Rechnung begleichen. Man hat nicht nur Freunde km Leben und Adlerauge sei wachsam

duval schrieb:allerdings sehe ich das Motiv dieser Tat im privaten Bereich hier sollten alte Rechnungen beglichen werden die Jahre zurück liegen

Aber warum sollte jemand Jahre lang damit warten? Herr Straten hielt sich doch schon Jahre lang dort am Friedhof auf.
Deine These halte ich -persönlich- für eher unwahrscheinlich.

nairobi schrieb:Aber warum sollte jemand Jahre lang damit warten? Herr Straten hielt sich doch schon Jahre lang dort am Friedhof auf.
Deine These halte ich -persönlich- für eher unwahrscheinlich.

Es gibt Menschen denen kommt nach Jahren die schlechte erlebte Vergangenheit wieder hoch und zufällig trifft man dann auf diese Person und macht sie für alles verantwortlich. Kann mir das schon vorstellen.

TimStruppi schrieb:und zufällig trifft man dann auf diese Person und macht sie für alles verantwortlich. Kann mir das schon vorstellen.

Da kommt aber keiner zufällig vorbei, an dieser Stelle, wo Herr Straten lagerte.