Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

duval schrieb:Ich denke dass diese Bekanntschaft weit zurück liegt.

Ja, das wird immer als Universalargument vorgebracht, weshalb die Polizei nichts dergleichen ermitteln konnte - aber ich glaube nach wie vor nicht, dass jemand seine Wut 20 oder mehr Jahre mit sich herumträgt und dann erst zuschlägt.

@brigittsche: Warum nicht, wenn die Person z.B. erst später wieder "Zugriff" auf Straten hatte? Gibt z.B. Fälle, wo jemand gegenüber einem anderen Rache schwört, wenn er wieder aus dem Knast kommt (nur ein Beispiel) und dann Jahre später meuchelt.

oder ein Zugriff vor 20 Jahren nicht nötig war.
Die Kunstuhr bleibt doch nicht wie bei Picasso´s zerlaufener Uhr einfach stehen.

brigittsche schrieb:Ja, das wird immer als Universalargument vorgebracht, weshalb die Polizei nichts dergleichen ermitteln konnte

Ds sehe ich anders, die Ermittlungen laufen noch.

abberline schrieb:Die Tat trägt bitte wo satanistische Züge und dass sich irgendein Gothic Kiddie nach der Party, säbelschwingend, Sisters of Mercy, mittelalterliche Sauflieder und Goethes Erben hörend, durch den Regen zum Friedhof bewegte, um dem Gottseibeiuns Menschenopfer darzubringen, ist doch eher unwahrscheinlich. Das taugt auch nicht zum Verdacht umlenken. Die rennen nicht von der Party durch den Regen zum Friedhof.

Mein Beitrag wurde komplett falsch verstanden. Ich meinte ja gerade, dass es eben nicht jemand von der Gothic-Party war, sondern dass jemand anderes mitbekommen hat, dass dieselbe am Tag darauf stattfindet und das als gute Gelgenheit benutzt hat, um mit der vorurteilsbelasteten Symbolik einen Bezug zu dieser Szene herzustellen, also eine falsche Fährte zu legen. Dafür würden auch die fehlerhaft ausgeführten Pentagramme sprechen.

Philipp54 schrieb:bei Picasso´s zerlaufener Uhr

Picasso hatte auch eine? Ich dachte, das war Dali?

Das war die Fälschung

btw. of topic

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/beltracchi-102.html (Archiv-Version vom 26.01.2021)

von Harley´s Picasso´s, Strassenmaler, Kunstfälscher

Ich denke, da gibt es gar kein naheliegendes Motiv.
Jemand wollte seine sadistische Wut ungezügelt ausüben, hat Herrn Straten eine zeitlang ausgespäht und dann zugeschlagen.

Auch wenn die Polizei sagte, es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung, denke ich so. Ich muss dann immer an Innenminister de Maizières Aussage denken: "Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern."

Philipp54 schrieb:Die Kunstuhr bleibt doch nicht wie bei Picasso´s zerlaufener Uhr einfach stehen.

Nur dummerweise kauft niemand, der bei klarem Verstand ist, einen angeblichen Picasso oder Dali für den einen Original angemessenen Preis (!!!) in einem schammeligen Trödelladen in der Koblenzer Altstadt.

In dieser Region (preislich und was das Niveau der Kunstwerke angeht) hat MS niemals gespielt, das kann sich nur jemand überlegen, der keine Ahnung vom Kunstmarkt hat.

Und für ein Aquarell mit der Ansicht von Koblenz von irgendeinem Hobbymaler zahlt niemand einen Preis, der 20 Jahre später einen Mord rechtfertigt, wenn sich dann rausstellt, das das schlechte Ding von Herrn X statt von Herrn Y gemalt wurde.

Duchovny schrieb:Auch wenn die Polizei sagte, es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung, denke ich so.

Ich denke auch, dass die Polizei nur beschwichtigen wollte, ohne dafür wirklich Anhaltspunkte zu haben.

duval schrieb:mit Sicherheit keine Prostitution.

Ich sage auch nicht, dass er sich selbst prostituiert hat, sondern vielleicht Kontakt zu männlichen oder weiblichen Prostituierten hatte. Auch daraus kann ein Konflikt entstanden sein.

Der zitierte Beitrag von Plyxe wurde gelöscht. Begründung: Off-Topic (Link funktioniert übrigens)

Ich gebs zu.... das Picasso Thema hat mich "gefälscht".
habe auf der Kunstpostkarte nachgesehen- Du hast tatsächlich recht.
Wie gehen die Zwinkersmiley´s ?

Wolfgang Beltracchi - Der Meisterfälscher, zdf mediathek, sehenswert, schade, dass der link nicht funktioniert.
Seitdem zucke ich zusammen, wenn ich was von plötzlich aufgetauchten alten Bildern lese und muß an Kujau denken.
Von ihm gabs Fälschungen der Fälschungen bei ebay für Schweinegeld.
Das sind die Fälschungen, wo er mit seinem und dem des Originalkünstlers signiert hat. So konnte man ihm nichts mit Fälschungen.

brigittsche schrieb:Nur dummerweise kauft niemand, der bei klarem Verstand ist, einen angeblichen Picasso oder Dali für den einen Original angemessenen Preis (!!!) in einem schammeligen Trödelladen in der Koblenzer Altstadt.

In dieser Region (preislich und was das Niveau der Kunstwerke angeht) hat MS niemals gespielt, das kann sich nur jemand überlegen, der keine Ahnung vom Kunstmarkt hat.

Da gebe ich Dir recht.

@SvenBVB09
Da hast du etwas interessantes in den Raum geworfen, mit dem von Straten enttäuschten Gönner. Wenn man finanzielle Hilfe, Schlafplatz für die kalten Tage, Arbeitsbeschaffung, Gut Zureden, Perspektive für das bürgerliche Comeback geben, etc. dazu zählt, fällt mir da schnell jemand ein, der auch im XY Video eine prominente Rolle hat. Soll aber nicht heißen, dass ich sage er war es. Passt halt auf die Beschreibung von dir, wie die Faust auf's Auge.

Ansonsten fällt mir auf die schnelle höchstens spekulativ ein anderer Obdachloser ein, der Straten damals, als er neu auf der Straße war alles gezeigt hat und ihn beschützt und geholfen hat und darauf hoffte, dass wenn er vielleicht nicht mehr so kann (weil alt oder krank) Straten ihm beisteht aber dann gemerkt hat, dass Straten sein eigenes Ding machte und zurück ins bürgerliche Leben gehen wollte. Dann wäre der alte Freund auf der Straße und Strecke geblieben.

Ich finde aber das erste Beispiel passt weit besser.

@inspektor
Wenn man in die Richtung Drogen/Prostitution denkt, wird es aber schon etwas schwierig, weil man soviele Zusatzannahmen vornehmen muss, auf die nichts hindeutet.
Würdest du als Dealer, einen Obdachlosen vertrauen?
Den würde ich weder Drogen noch Geld anvertrauen. Obdachlose haben meist keinerlei festen Verpflichtungen, die sie an Ort und Stelle binden. Straten hätte von einen auf den anderen Tag mit dem Geld oder den Drogen abtauchen können und dann würde man doof dastehen. Keine Familie, keine Frau, keinen festen Wohnsitz. Kein Hebel um ihn Habhaft zu werden. Ein Mann der eigentlich nichts zu verlieren hatte. Außer sein Leben. Und auch das wurde ihm am Ende noch genommen.

Darauf dass er schwul/bisexuell war deutet überhaupt nichts hin. Im Gegenteil, er hatte mal eine Freundin gehabt. Falls ihn mal nach Sex war, ist er vielleicht auch mal ins Bordell gegangen aber das tun jeden Tag Tausende Männer in Deutschland und werden nicht geköpft. Das ist Stand der Dinge heute noch zu weit weg, finde ich. Aber es sollte sich niemand abgeschreckt fühlen seine Ideen hier miteinzubringen.

SherlockJames schrieb:Wenn man in die Richtung Drogen/Prostitution denkt, wird es aber schon etwas schwierig,

Was mich dazu veranlasst hat, in diese Richtung zu denken, ist die völlig enthemmte Art des Tötens. Der Täter fühlte sich auf dem Friedhof sicher, deswegen die maßlose Brutalität. Die Botschaft dahinter: "Du legst Dich mit uns an, Du Würstchen."

Sowas kommt hin und wieder vor aber doch sehr selten hier im Lande. Das wäre dann ja schon Richtung Mafia.
In anderen Ländern, z.B. in Mexiko ist ja das Köpfen, Häuten, etc. tatsächlich an der Tagesordnung aber hier in Deutschland absolut selten. Die organisierte Kriminalität möchte ja kein Staub aufwirbeln und weiterhin Geld machen. Die haben aus den Mafiamorden und Zuhälter/Rockerkriegen damals gelernt. Sowas versaut allen das Geschäft. Private Abrechnung ist da meiner Meinung nach weitaus wahrscheinlicher.

Ach ja, der Täter muss tatsächlich ziemlich abgebrüht, fast schon leichtsinnig gewesen sein. Straten wurde unmittelbar nach der letzten bezeugten Sichtung ermordet. Das heißt ja letztlich am noch frühen Abend. Warum eigentlich? Wenn der Täter wusste, dass Straten da schlafen würde, hätte er doch um sagen wir mal 2:30 Uhr nachts kommen können. Da hätte er nicht das Pech haben können, dass ihm noch etwas verspätete Friedhofsgäste/Abkürzer über den Weg laufen und auch die Straßen Parkplätze wären menschenleer gewesen. Außerdem wäre da Straten im Tiefschlaf gewesen.

@inspektor
Das ist mir zu weit hergeholt, wenn es diese Kontakte gegeben hat auszuschließen ist es nicht, ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen dass es einer oder einige aus der Drogenszene waren.