Höhenburg schrieb:Hallo @JestersTear ! Schön wieder von Dir zu hören! Deine Ausführungen sind wie immer gut ausgearbeitet....
Jo, gebe ich gerne zurück. Hatte mir eh schon überlegt, dir eine PN zu schicken, daß die Palme-Diskussion wieder Fahrt aufnimmt. Immer wieder ein Vergnügen, mit der auf gehobenen Niveau zu fetzen , wobei das ja auch wohl der einzige Thread ist, wo wir vollkommen unterschiedlicher Meinung sind.
Höhenburg schrieb:....aber bei obigem Satz muß ich leider nochmals darauf hinweisen, daß Du der falschen(!) Gleichsetzung "geglückt = gut" anhängst. Nur weil der Täter Riesendusel hatte, macht das den Tatort noch lange nicht gut gewählt!
Und ich sage nichts anderes als vor zwei Jahren: wer es schafft, einen europäischen Regierungschef auf offener Straße zu erschießen und damit durchkommt , hat offenbar den perfektesten Ort überhaupt gewählt.
Höhenburg schrieb:Gamla Stan abpassen kann, die nur einen öffentlichen Ausgang in die Altstadt hinein hat.
Gamla Stan hat bis heute nur geringe Polizeipräsenz, damals noch weniger, die Wache war nicht einmal rund um die Uhr besetzt.
Ich hatte vor zwei Jahren ebenfalls Gamla Stan als eigentlich besseren Tatort ausgeguckt...
JestersTear schrieb am 16.08.2020:Einer der bekanntesten und polarisierendsten Regierungschefs der westlichen Welt lebt in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Västerlånggatan 31, in einer total engen Gasse der Altstadt!
Wenn dem Mörder die Info vorlag, daß Palme an diesem Abend ohne Personenschutz ist, hätte er doch nur in der Nähe der Haustür warten müssen. Die Chancen, im Gassengewirr der Altstadt zu entkommen, wäre noch ungleich größer gewesen?
Höhenburg schrieb:Aber der Tatort schließt eine "Schwarze Op" eines Staates, mächtiger NGOs oder des organisierten Verbrechens praktisch aus. Das sind nämlich Akteure die auf erstklassige "Hitman
....und bin der Überzeugung, daß dieser Mord an betreffendem Abend zwar spontan ausgeführt (deshalb musste man´s nehmen, wie´s kommt), aber trotzdem geplant war.
Versuche mich zwar auf keine Theorie endgültig festzulegen , habe aber bekannterweise einen Favoriten:
Craig Willamson war wenige hundert Meter vom Tatort untergebracht und zwar in einer Wohnung der Polizeigewerkschaft!
In Norrmalm!
Mehr als 100 Hinweise führen nur zu einer Spur: der Norrmalm-Polizeiwache, zuständig für die Stockholmer Innenstadt. Ein Sammelbecken von Polizisten mit äußerst rechter Gesinnung. Hier gab es den „Verteidigungs-Schießverein“, die „Baseball-Liga“, eine brutale, rekordhäufig angezeigte Einheit, die auch bis zum Tode verhörte, Kameradentreffen mit rechtsradikalen Vorträgen, Hakenkreuzfahnen, Hitlergrüße, sich als Faschisten und Palme-Hasser bekennende Polizisten.
Quelle:
https://www.tagesspiegel.de/politik/mordsmaessiges-schweigen/3882670.htmlWilliamson hat die gleiche Physiognomie wie E.S., setze ihm eine Goldrandbrille auf und nimm ihm den Bart ab (weiß nicht, ob er 86 überhaupt einen trug) und du hast Stig Engström für Kassenpatienten. Oder umgekehrt, je nach Perspektive...
Der kam primär nicht nach Schweden, um Palme zu töten, sondern wahrscheinlich , um das genau eine Woche vor dem Mord abgehaltene Happening "Swedish People’s Parliament Against Apartheid", auf dem Palme eine flammende Rede gegen das Apartheidsregime hält, zu beobachten und als Chef von "Long Reach" den einen oder anderen anwesenden , hochrangingen ANC-Vertreter abzugreifen...
On February 21, 1986, a week before he was murdered, Palme made the keynote address to the Swedish People’s Parliament Against Apartheid, a two-day event held in Stockholm, attended by hundreds of anti-apartheid supporters, as well as leaders and officials from the ANC and the anti-apartheid movement, such as Oliver Tambo. In the address, Palme declared, “Apartheid cannot be reformed, it has to be abolished.”
Quelle:
https://www.tagesspiegel.de/politik/mordsmaessiges-schweigen/3882670.htmlPalmes Rede vom 21.02. hatte ich hier übrigens mal verlinkt, leider wurde der entsprechende youtube - Beitrag mittlerweile gelöscht.
Williamson wird nicht deswegen zufällig in einer Wohnung der Polizeigewerkschaft untergekommen sein , weil alle Hotels in Stockholm ausgebucht , sondern weil schwedische Extremisten und Südafrikaner vernetzt waren, links hier im Thread zu finden.
Irgendwann in der Woche zwischen "Anti-Apartheid" und dem 28.02. wird ihm klar geworden sein , daß der Mord am MP des wichtigsten Unterstützers (und Geldgebers ) des ANC eine viel größere Ansage ist, als mal wieder ein ANC-Mitglied im Ausland zu eliminieren
( "Lassen Sie es wie einen Unfall aussehen, Williamson!") .
Er erfährt über seine schwedischen Kontakte , daß Palme gerne mal ohne Personenschutz durch Stockholm spaziert. Letztlich muß nur die nächstbeste Gelegenheit abgewartet und Verstärkung rangezogen werden . Palme hat an diesem Freitagabend
spontan beschlossen, ins Kino zu gehen. Deshalb konnte die Tat nicht perfekt orchestriert , sondern lediglich improvisiert werden.
Ich glaube allerdings nicht, daß Williamson trotz Tatortnähe selbst geschossen hat, denn der hätte m.E. aufgrund seiner Leibesfülle die gleichen Probleme wie Engström mit der Treppe bekommen.
Ich gehe davon aus, daß der ominöse "Arlandamannen" (Foto im Thread), der unidentifizierte Fluggast im blauen Mantel, der am frühen Morgen des 1. März wenige Stunden nach den Schüssen Schweden verlassen hat, in der Tat Eugene de Kock war, Chef einer Todesschwadron der südafrikanischen Geheimpolizei.
Auf einem hier im Thread verlinkten, frontalem Foto sehe ich den gleichen Blick, den Frau Wennerling auf ihrem Foto vom "Grandmannen" einfangen konnte.
Aber selbst der muß nicht geschossen haben . Sein Vorgänger Dirk Coetzee nennt konkret Anthony White als Schützen. Foto ebenso hier zu finden, auch auf White passt im Gegensatz zu Engström die Beschreibung des "Grandmannen" hervorragend.
Dann sind da noch die dutzenden " Walkie-Talkie" - Zeugen, denen ich zwar persönlich nie sonderlich hohe Prio eingeräumt habe, weil von Finnisch über Estnisch alles dabei war, allerdings auch, man höre und staune, "so ähnlich wie niederländisch"!
Interessant ist, daß die Buren die Tat nach Ende der Apartheid sogar zugegeben haben.
Schien aber damals in den 90s irgendwie keinen zu interessieren, Südafrika hatte zu diesem Zeitpunkt genug eigenen Dreck aufzuarbeiten und die Schweden hätten eingestehen müssen , daß sie zehn Jahre lang komplett geirrlichtert hatten.
Beitrag von JestersTear (Seite 5)Beitrag von JestersTear (Seite 8)Ebenfalls nur eine Theorie, wie die zu Engström. Natürlich nicht selbst ausgesponnen, das haben schon klügere Leute zuvor getan.
Wie einige andere Theorien auch, die kaum weniger plausibel klingen.
Zur Netflix-Doku schreib ich morgen noch was.