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Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

342 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Cold Case, Ermittlungen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

04.12.2021 um 19:25
Zitat von seliseli schrieb:Ein Mörder muss zur Rechenschaft gezogen werden, egal wie lange die Tat her ist, da geht es um die Angehörigen, die Antworten haben möchten , aber auch um die Opfer selbst, denen Gerechtigkeit widerfahren muss.
Hm, das ist ein bisschen eine romantische Vorstellung.

Gegen Tote wird nicht ermittelt, daher mal eine provokante Frage, wann denn eine Ermittlungsakte geschlossen werden darf.
Der älteste Mensch bisher wurde 122 Jahre alt, legen wir nochmal ein paar Jahre drauf, die Lebenserwartung steigt ja weiterhin.
Rechnen wir mal mit einer Lebenserwartung von 130 Jahren, ziehen wir 14 Jahre ab, weil Kinder nicht strafmündig sind, macht dann 116 Jahre. Darf dann wenigstens nach 116 Jahren eine Akte geschlossen werden, da man davon ausgehen muss, dass ein Täter inzwischen verstorben ist?


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04.12.2021 um 20:26
@trollollo Du solltest bei Deinen Überlegungen zur Lebenserwartung mit einbeziehen, dass das gleichermaßen für die potentiellen Lebensjahre gilt, die dem Opfer unrechtmäßig und gewaltsam genommen werden.

Ich folge Deiner Argumentation ohnehin nicht, aber einem ermordeten 20jährigen würden nach Deiner Rechnung bis zu über hundert Jahre an Lebenszeit genommen. Und da wir hier von Mord sprechen, geschähe dies aus niedrigen Beweggründen, also Befriedigung des Geschlechtstriebes, Habgier, Heimtücke, Mordlust, Verdeckung einer anderen Straftat.

Der Täter hat also entschieden, einem anderen Menschen diese Lebensjahre aus den genannten Beweggründen zu versagen. Wenn er es nur lange genug schafft, unentdeckt/unüberführt zu bleiben, soll er damit davon kommen?

Mit diesem Gedanken kann ich mich in keiner Weise anfreunden. Er hat auch nichts zu tun mit dem Gedanken der Resozialisierung von Straftätern oder Vergebung. Einem unaufgeklärten Mord irgendwann nicht mehr nachzugehen, könnte man allenfalls aus ökonomischen Gründen befürworten. Mir gefällt hingegen der Gedanke, dass man ein Menschenleben so hoch achtet, dass man weder Zeit, Kosten noch Mühe scheut, demjenigen auf die Spur zu kommen, der seine niederen, egoistischen Motive über das Leben eines anderen stellt.

Ich denke, dieser Thread ist ohnehin der denkbar üngünstigste Ort, eine derartige rechtspoliitische Diskussion zu führen. Ich bin da jetzt raus.


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05.12.2021 um 00:06
Zitat von trollollotrollollo schrieb:In vielen Ländern verjährt Mord einfach nach 20 oder 30 Jahren, dann wird der Deckel zugemacht.
Ich erkenne keinen Zweck darin, jemanden 40 Jahre nach einer Tat zu bestrafen. "Verjährt nicht" wurde in einigen Ländern ja nur wegen Spezialsituationen eingeführt.
Nach 40 Jahren gibt es keine geeigneten Zeugen; Hintergründe, Motive, etc zu ermitteln ist da ja abenteuerlich.
Nach 25 Jahren Deckel zu und fertig. Wobei 25 Jahre auch schon recht lang sind.
Voll und ganze Zustimmung. Hab es jetzt eben in einer über 20 Jahre alten Sache selbst erlebt wie das ist wenn die Akte wieder geöffnet werden. Und was hats gebracht? Rein gar nichts. Ausser viel Ärger und schlaflose Nächte. Zumal ich die Situation zwischenzeitlich einfach akzeptiert habe. Und man das wohl auch muss. Sonst kommt man überhaupt nie darüber hinweg. Und für meine Fall kann ich sagen, wenn da auch noch was positives raus gekommen wäre, hätte ich nicht mal das Gefühl gehabt einer wieder Gutmachung. Weil die Sache also das Ereignis bleibt genau das Gleiche.

Also ich gelange zur Auffassung, wenn ein Täter nach 40 Jahren eines Mordes verurteilt wird hilft das den Angehörigen nicht wirklich weiter. Und die Tat kann ja eh nicht rückgängig gemacht werden. Zum andern sollte ein Täter nie gefunden werden, müssen die Angehörigen auch mit dieser Situation fertig werden.

Klar beschäftigen tut das ab und an schon. Aber da muss man einfach drüber stehen. Wie in so vielen Sachen im Leben. Sonst zermürbst du dich selbst.


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20.12.2021 um 19:14
Kann ich auf keinen Fall zustimmen, ein Mord sowie andere Gewalttaten sollten nicht ungesühnt bleiben , egal wielange sie her sind! Ein Mörder sollte nicht durchkommen mit seiner Tat, egal wie alt er ist, wenn es denn möglich ist ihn zu überführen. Ein darüberstehen sowas geht gar nicht, dann braucht man auch erst gar nicht in einem Mordfall überhaupt zu ermitteln...können wir uns auch gleich sämtliche Vollzugsanstalten sparen.


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05.01.2022 um 10:16
Cold Case: "Der Fall Tado Loncar"
Vogelsbergkreis (ots)



Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Gießen und des Polizeipräsidiums Osthessen

Cold Case: "Der Fall Tado Loncar" - Mord verjährt nicht - Polizei Osthessen am 12. Januar 2022 bei "Aktenzeichen XY"

Vogelsbergkreis - In einem Mordfall aus dem Jahr 1991 suchen die Staatsanwaltschaft Gießen und die Beamten des Polizeipräsidiums Osthessen auch weiterhin nach Zeugen und Hinweisen auf den oder die Täter. Vor diesem Hintergrund wird der Fall am 12. Januar 2022 in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" noch einmal ausführlich durch einen Ermittler der Kriminalpolizei Alsfeld dargestellt.

Nach derzeitigem Erkenntnisstand wollte das spätere Opfer - der 61-jährige Tado Loncar, der sich vorübergehend im südhessischen Stockstadt am Rhein (Kreis Groß-Gerau) aufhielt - am 6. Dezember von Frankfurt am Main nach Jugoslawien zurückkehren. Erst kurz vor der Heimreise hatte er hierfür eine größere Summe Bargeld von einer Bank abgehoben.

Am 7. Dezember 1991, gegen 3:55 Uhr, fand ein aufmerksamer Zeuge den 61 Jahre alten Mann jugoslawischer Herkunft schließlich stark unterkühlt auf einem Parkplatz an der Bundesautobahn 5 im Bereich Gemünden (Vogelsbergkreis) auf. Trotz sofortiger medizinischer Hilfe verstarb er noch am selben Tag in einem Krankenhaus.

Untersuchungen ergaben, dass Tado Loncar unter dem Einfluss von sogenannten K.O.-Tropfen stand, die in Kombination mit der Unterkühlung zu seinem Tod führten. Aufgrund der vorliegenden Ermittlungsergebnisse muss zudem davon ausgegangen werden, dass der 61-Jährige vermutlich mit einem Fahrzeug zu seinem späteren Fundort gebracht und dort ausgesetzt wurde.

Von dem abgehobenen Geld des Verstorbenen sowie dessen mitgeführten Gepäck und seiner Armbanduhr fehlt bis heute jede Spur.

Die Staatsanwaltschaft Gießen und die Polizei Osthessen ermitteln auch weiterhin wegen des Verdachts des Mordes. Alle bisherigen Maßnahmen führten nicht zur Identifizierung von tatverdächtigen Personen. In der Sendung "Aktenzeichen XY" wird der Fall daher am 12. Januar 2022 erneut detailliert durch den Leiter des K 10 Alsfeld geschildert und um Hinweise aus der Bevölkerung gebeten.

Für Angaben, die zur Ermittlung und Ergreifung des beziehungsweise der Täter führen, wird von Seiten der Staatsanwaltschaft Gießen eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt. Die Zuerkennung und Verteilung der Belohnung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges. Die Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Beamte bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.

Für Hinweise, die in begründeten Fällen auch vertraulich behandelt werden können, hat die Polizei eine Erreichbarkeit unter der Telefonnummer 06641/971-0 oder im Internet unter der Mail-Adresse rki-alsfeld.ppoh@polizei.hessen.de eingerichtet.
Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43558/5113963


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10.01.2022 um 16:05
Zitat von Lini1Lini1 schrieb am 20.12.2021:Kann ich auf keinen Fall zustimmen, ein Mord sowie andere Gewalttaten sollten nicht ungesühnt bleiben , egal wielange sie her sind! Ein Mörder sollte nicht durchkommen mit seiner Tat, egal wie alt er ist, wenn es denn möglich ist ihn zu überführen
Dem kann ich nur zustimmen. Kein Mörder sollte sich irgendwann in Sicherheit fühlen können.


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10.01.2022 um 16:23
Zitat von Lini1Lini1 schrieb am 20.12.2021:Kann ich auf keinen Fall zustimmen, ein Mord sowie andere Gewalttaten sollten nicht ungesühnt bleiben , egal wielange sie her sind! Ein Mörder sollte nicht durchkommen mit seiner Tat, egal wie alt er ist, wenn es denn möglich ist ihn zu überführen.
Allerdings (wobei ich denke, dass Du das auch so gemeint hast) sollte die Sache dann ein Ende haben, wenn man ausschließen kann, dass der Täter noch lebt - 100 Jahre alte Fälle aufzurollen ist zwar vielleicht historisch interessant, kann aber weder zu einer Verurteilung führen, noch schafft es irgendeine Form von Frieden für Angehörige.


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10.01.2022 um 16:34
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:100 Jahre alte Fälle aufzurollen ist zwar vielleicht historisch interessant, kann aber weder zu einer Verurteilung führen, noch schafft es irgendeine Form von Frieden für Angehörige.
Schon bei 30 Jahren alten Fälle trifft das zu. Zudem wird ein Fall nicht in 10 Jahren gelöst bleibt er eher als nicht ungelöst. Und ob es letztlich für eine Verurteilung zum Mord reicht steht auch noch auf einem andern Blatt.


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10.01.2022 um 16:39
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Schon bei 30 Jahren alten Fälle trifft das zu. Zudem
Dem widersprech ich aber ganz gehörig. Zum einen kann das Angehörigen natürlich Frieden schaffen und zum anderen (da wiederhol ich mich) sollte ein unentdeckter Mörder nie Ruhe haben.


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10.01.2022 um 16:58
@abberline

Tut mir Leid. Aber da teile ich deine Auffassung überhaupt nicht. Sagen wir nach 20 Jahren wird ein schuldiger gefunden, ist es für die Angehörigen erstmal nur Stress. Wo sie doch zuvor schon mal zur Ruhe gekommen sind. Ja und letztlich wir der Täter zu 8 - 10 Jahren verurteilt, da glaube ich nicht, dass den Angehörigen geholfen wurde.


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10.01.2022 um 17:02
Der Mann, dessen Knochen Schulkinder im Mai 1994 in Ruppichteroth-Beiert nordöstlich von Bonn gefunden haben, ist identifiziert. Nach Ermittlungen der Bonner Mordkommission handelt es sich um den 25-jährigen Ernst K. aus Siegburg.

--> Aktenzeichen XY vom 15. September 2021
Ein interessanter Fall aus dem Jahr 1994 beschäftigt aktuell wieder die Bonner Mordkommission als Cold-Case-Fall, der am 15.09.2021 in der Fahndungssendung "XY" vorgestellt wurde: Nach der Ausstrahlung des Beitrages sind zunächst 65 Hinweise bei der Bonner Mordkommission eingegangen - 10 Hinweisen lösten weitergehende Ermittlungen aus.Das für die Klärung von Tötungsdelikten zuständige KK 11 war am Tag der Fahndungssendung in den Abendstunden mit mehreren Fahndungsteams besetzt - EKHK Michael Brück erklärte die Umstände des Falles in der Sendung.

Am 23.05.1994 hatten Schüler in Ruppichteroth-Beiert in der Waldgemarkung "In der Mordkaule" mehrere Knochen gefunden. Die daraufhin eingeschaltete Kripo nahm zu diesem Fund schließlich die Ermittlungen auf. Aus den ersten Untersuchungen des rechtsmedizinischen Institutes der Universität Bonn ergaben sich deutliche Anhaltspunkte auf eine nicht natürliche Todesursache der verstorbenen Person. Eine Mordkommission übernahm die weitergehenden Ermittlungen zu dem Fall. Hieraus ergaben sich Anhaltspunkte dafür, dass die Person im Oktober 1992 noch gelebt hat. Indizien sprachen zunächst dafür, dass es sich um die Leiche einer Frau im Alter zwischen 20 und 30 Jahren gehandelt hat. Die Identität der verstorbenen Person konnte zunächst nicht geklärt werden. Im Zuge der Cold-Case-Bearbeitung wurde die Fallakte aufbereitet und an die Bonner Ermittler übergeben, um die weitergehenden Ermittlungen zu dem Tötungsdelikt zu führen.

Die Weiterentwicklung der kriminaltechnischen Untersuchungsmöglichkeiten führte schließlich zu der Erkenntnis, dass es sich bei der zu den aufgefundenen Knochenteilen gehörenden Person - entgegen der ursprünglichen Annahme - um eine männliche Person gehandelt hatte. (siehe hierzu auch Meldung vom 16.09.2021 - 10:14 Uhr)

Auf dieser Grundlage führten die weitergehenden Ermittlungen der Mordkommission nun zu einem wichtigen Erfolg: Der Verstorbene konnte - 27 Jahre nach seiner Auffindung in einem Waldstück bei Ruppichteroth - nunmehr identifiziert werden: Es handelt sich um einen seinerzeit im Rhein-Sieg-Kreis ansässigen Mann. Am 19.02.1990 wurde der allein lebende Mann von Angehörigen bei der Polizei als vermisst gemeldet. Der damals 25-Jährige wurde nach dem aktuellen Erkenntnisstand im Februar 1990 letztmalig lebend gesehen. Der seinerzeit unverheiratete Ernst K. lebte zuletzt in Siegburg und soll sich nach den bisherigen Ermittlungen auch im Drogenmilieu bewegt haben. Auf der Grundlage eines richterlichen Beschlusses veröffentlichen Staatsanwaltschaft und Polizei nunmehr ein Foto von Ernst K., das dem Aussehen zum Zeitpunkt der Vermisstenanzeige im Februar 1990 entspricht. Vor dem Hintergrund der aktuellen Identifizierung, der zeitlichen Einordnung und den ersten Erkenntnissen zur Person fragen die Ermittler der Mordkommission:

Wer hat Ernst K. in dem Zeitraum zwischen Februar 1990 und der Auffindung der menschlichen Knochen im Jahr 1994 gesehen oder in dieser Zeit Kontakt zu ihm gehabt?

Wer kann Angaben zur Lebenssituation oder/und zum Umgang zu seinem persönlichen Umfeld machen?
Link: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/7304/5117189


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10.01.2022 um 18:15
Zitat von abberlineabberline schrieb:Zum einen kann das Angehörigen natürlich Frieden schaffen und zum anderen (da wiederhol ich mich) sollte ein unentdeckter Mörder nie Ruhe haben.
Ich kann mich nicht in die Gefühlswelt der Angehörigen hineinversetzen, aber wenn ich z. B. sehe, dass bei den letzten NS-Prozessen, die derzeit noch laufen, durchaus auch noch hochbetagte Überlebende oder Angehörige auftreten und sagen, wie wichtig ihnen das ist, dann denke ich schon, dass es sinnvoll sein kann, auch nach so langer Zeit.

Nur ab dem Zeitpunkt, wo klar ist, dass kein Täter aber auch kein Opfer mehr lebt, ist das dann eine Aufgabe für Historiker und nicht für Ermittler und Gerichte. Deshalb sprach ich ja von 100 Jahren.


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10.01.2022 um 18:55
@schluesselbund
Ich akzeptiere Deine Meinung, teile sie aber überhaupt nicht in dem Punkt.
Ein Mörder soll nicht nach 20,30 Jahren die Sektkorken knallen lassen können, als Angehöriger eines Opfers fänd ich den Gedanken vermutlich unerträglich.
Es ist gut, dass Mord nie verjährt


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10.01.2022 um 21:16
Ich glaube da gehen auch Angehörige unterschiedlich um. Manche setzen nach ein paar Jahren dem ein Ende, haben für sich schon abgeschlossen und einen solchen Fall dann wieder aufzurollen sobald es neue Erkenntnisse gibt ist die Hölle für sie. Andere wiederum kämpfen bis zum Lebensende für Aufklärung des Falles.

Ich glaube, gerade bei Kindern ist das besonders schlimm. Man muss sich nur mal vorstellen, dass zb ein 5-jähriges Kind getötet wird und man dann sagen würde nach 30 Jahren jetzt ist es mal gut? Ich denke gersdd Eltern werden durch das Umfeld (ehemalige Freunde/Mitschüler) immer daran erinnert, was aus ihrem Kind hätte werden können.

Natürlich ist jedes Leben wichtig, aber gerade bei Kindern sind da viele sensibler.


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10.01.2022 um 22:47
Ich kann mir auch nicht vorstellen , das Angehörige eines Mordopfers jemals damit abschliessen können , wenn der Täter noch frei rum läuft. Es bleibt doch immer die Frage warum , mußte er oder sie sterben, mußte das Opfer sehr leiden , wusste es ,dass es sterben wird? Und dann kann ich mir vorstellen, das man auch wissen will, wer es war,denn ich glaube ,das sich viele fragen ob der Täter im Familien oder Bekanntenkreis vielleicht ist und wieder mordet?Man vielleicht Kontakt mit dem Jenigen hat und ja ich glaube auch da spielt auch die Grechtigkeit ne Rolle , man will nicht das der ohne Strafe davon kommt.
Was vielen zu schaffen macht und sie deshalb vielleicht nach Jahren , abschliessen wollen , liegt eher in der Angst , dass wenn sie den Täter kriegen , dann meist nur Totschlag bewiesen werden kann und die verjährt nach 20 Jahren.
Ich kann mir da gut vorstellen , dass die Angehörigen sich dann doppelt vom Schicksal verlassen fühlen.
Das finde ich dann so schlimm , siehe der Fall Lolita Brieger, aber die Mutter und Geschwister sind trotzdem froh , das sie sie beerdigen konnten und jetzt auch genau wissen, das es der Ex-Freund war, auch wenn sie leiden , dass er als freier Mann aus dem Gerichtsaal ging.
Auch das kann ein Abschluß sein.
Ist aber nur meine Meinung. Ich würde nicht gern mit der Ungewissheit leben wollen und all die Fragen unbeantwortet lassen, ich könnte da dann nicht abschliessen. Aber jeder tickt da bekanntlich anders.


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10.01.2022 um 23:02
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Tut mir Leid. Aber da teile ich deine Auffassung überhaupt nicht. Sagen wir nach 20 Jahren wird ein schuldiger gefunden, ist es für die Angehörigen erstmal nur Stress. Wo sie doch zuvor schon mal zur Ruhe gekommen sind. Ja und letztlich wir der Täter zu 8 - 10 Jahren verurteilt, da glaube ich nicht, dass den Angehörigen geholfen wurde.
Nein in dem Fall (nach 20 jahren) kann der / die Täter/in nur zu lebenslanger Haft verurteilt werden, wegen mordes, alles andere wäre verjährt. Und ich bin davon überzeugt dass eine Aufklärung eines solchen Falles den jeweiligen Angehörigen helfen würde.


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11.01.2022 um 03:27
Zitat von HaRuKaHaRuKa schrieb:Und ich bin davon überzeugt dass eine Aufklärung eines solchen Falles den jeweiligen Angehörigen helfen würde.
In einem Vermisstenfall bei dem man von einer schweren Straftat ausgehen muss, und dieser nach X Jahren zu einem Täter führt, kann dass den Angehörigen sicher helfen. Ich glaube aber eher weniger daran, dass die Höhe des Strafmass den Angehörigen wirklich helfen würde. Hier geht es meiner Auffassung nach eher darum zu erfahren was mit der Person geschehen ist. Das hilft vielmehr als alles andere.

Weiter dürfte das auch zutreffen, wenn das Verbrechen relativ schnell aufgeklärt wird. Ein Wiedergutmachung der Tat gibt es ja eh nicht.


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13.01.2022 um 11:34
Zitat von seliseli schrieb am 05.01.2022:Cold Case: "Der Fall Tado Loncar" - Mord verjährt nicht -
Vogelsbergkreis (ots)

Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Gießen und des Polizeipräsidiums Osthessen

Neue Hinweise aus der Bevölkerung im Cold Case Fall "Tado Loncar" - Polizei Osthessen bei "Aktenzeichen XY"

Vogelsbergkreis. Auch weiterhin suchen Beamte des Polizeipräsidiums Osthessen gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Gießen in einem Mordfall aus dem Jahr 1991 nach Zeugen und Hinweisen aus der Bevölkerung auf den oder die Täter beziehungsweise Täterin. Aus diesem Grund stellte Erster Kriminalhauptkommissar Horst Schäfer der Kriminalpolizei Alsfeld den Fall am gestrigen Mittwochabend (12.01.) in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" noch einmal ausführlich dar, woraufhin bereits erste Hinweise aus der Bevölkerung eingingen.

Es ist die Zeit der Balkankriege. In diesem Zusammenhang ist Tado Loncar bei einem Freund in Stockstadt (Bayern) zu Besuch, um seine Jahresrente von 2.500 DM persönlich abzuholen. Am 6. Dezember will der ehemalige Maschinenbauer wieder mit dem Bus von Frankfurt am Main zurück in sein Heimatland nach Jugoslawien reisen. Etwa eine Stunde vor Abfahrt kauft der 61-Jährige sein Busticket und begibt sich mit einer grünen und einer schwarzen Tasche mit rosa Querstreifen in Richtung des Busbahnhofs. Doch Tado Loncar steigt nie in den Bus ein.

In den frühen Morgenstunden des 7. Dezember, gegen 3.55 Uhr, findet ein aufmerksamer Zeuge den bewusstlosen Mann jugoslawischer Herkunft stark unterkühlt auf einem circa 100 Kilometer von Frankfurt am Main entfernten und in Fahrtrichtung des Rhein-Main-Gebiets gelegenen Parkplatz an der A 5 im Bereich Gemünden (Vogelsbergkreis) auf. Der 61-Jährige trägt keine Schuhe, die finden die Ersthelfer neben ihm. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass der bewusstlose Mann sein Schuhwerk verlor, als mindestens zwei Personen ihn zu seinem späteren Fundort trugen, dort ablegten und hilflos zurückließen. Trotz sofortiger medizinischer Hilfe kam Tado Loncar nicht mehr zu Bewusstsein und verstarb noch am selben Tag in einem Krankenhaus.

Eine anschließende Obduktion ergab, dass der 61-Jährige unter dem Einfluss eines starken Beruhigungsmittels stand, welches die Unterkühlung verstärkte und in Kombination zum Tod des Mannes führte. "Von dem abgehobenen Geld des Verstorbenen sowie dessen mitgeführten Taschen in etwa 30 x 60 Zentimeter Größe und seiner Armbanduhr fehlt auch heute noch jede Spur", erklärt Erster Kriminalhauptkommissar Horst Schäfer in der Sendung.

Im Jahr 2014 ergibt sich eine neue Spur für die Ermittler: Eine Reihe von Raubstraftaten aus Bayern weist deutliche Parallelen zu dem fast 30 Jahre zurückliegenden Mordfall des Tado Loncar auf. Bisher gibt es jedoch keine Beweise, die den Verdacht erhärten.

Für Horst Schäfer und seine Kolleginnen und Kollegen stellt sich weiterhin die Frage: "Gibt es von 1991 bis 1995 Fälle im Rhein-Main-Gebiet, die seinerzeit fälschlicherweise als Suizid oder Unfall gewertet wurden? Möglicherweise aber auch Fälle, die der Polizei bis heute nicht bekannt sind - die nicht zur Anzeige gebracht wurden?"

Die Staatsanwaltschaft Gießen und die Polizei Osthessen ermitteln auch weiterhin wegen des Verdachts des Mordes. Wer Hinweise zu dem Fall geben kann, möglicherweise gesehen hat, wer Tado Loncar im Bereich des Busbahnhofes angesprochen hat oder ob und in welches Auto er gestiegen ist, wendet sich bitte an die Polizeistation in Lauterbach unter der Telefonnummer 06641/971-0 oder unter der E-Mailadresse rki-alsfeld.ppoh@polizei.hessen.de. In begründeten Fällen können diese Hinweise auch vertraulich behandelt werden. Für Angaben, die zur Ermittlung und Ergreifung des beziehungsweise der Täter oder Täterinnen führen, wird von Seiten der Staatsanwaltschaft Gießen eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt. Die Zuerkennung und Verteilung der Belohnung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges. Die Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Beamte bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.

Seit Ausstrahlung der Sendung "Aktenzeichen XY" am gestrigen Abend erreichten die Polizei in Osthessen bereits Hinweise im zweistelligen Bereich. Für die ermittelnden Beamten ergeben sich nach derzeitigen Erkenntnissen hieraus einige neue Spuren und Ermittlungsansätze, die möglicherweise zur Klärung des Sachverhalts beitragen können und die Kriminalbeamtinnen und -beamten der Täterin oder dem Täter beziehungsweise den Tätern näherbringen.

Abbildungen des Geschädigten Tado Loncar sowie des Parkplatzes an dem er aufgefunden wurde, sind dieser Presseerklärung beigefügt.
Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43558/5120417


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01.02.2022 um 07:29
Unbekannter Toter

Ein Fall aus dem Jahr 1994 beschäftigt die Wilhelmshavener Ermittler
und die Staatsanwaltschaft Oldenburg heute wieder
Am 11. Juli 1994 barg ein Schiff des damaligen Bundesgrenzschutzes

See (heute Bundespolizei See) in der Nordsee westlich von Helgoland

einen männlichen Leichnam.

Damalige Ermittlungen, mit denen der Zentrale Kriminaldienst der
Polizei Wilhelmshaven aufgrund der Zuständigkeiten betraut wurde,
ergaben, dass diese männliche Person zu Lebzeiten eine Körpergröße
von ca. 197 cm hatte, zwischen 70 und 75 kg gewogen haben dürfte und
vermutlich aus dem englischsprachigem Raum stammte. Der Mann dürfte
zum Zeitpunkt seines Todes etwa 45 - 50 Jahre alt gewesen sein
(Geburtsjahr ca. 1944 bis 1949).

Der Leichnam wies Verletzungen am Kopf und Oberkörper auf und war mit
Gewichten beschwert, so dass von einem Tötungsdelikt auszugehen war.
Die Umstände, wie der Leichnam ins Wasser kam, konnten nicht geklärt
werden. Ob der Leichnam vor Helgoland von einem Schiff geworfen wurde
oder ob dieser aus Richtung Großbritannien nach Helgoland getrieben
ist, ist unbekannt.
Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/68442/5135292


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07.02.2022 um 08:26
Ich finde es muss alles unternommen werden um auch lange zurück liegende Mordfälle aufzuklären. Wenn auch der Täter nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden kann da zB verstorben haben die Nachkommen sehr wohl ein Recht (und Bedürfniss!) zu erfahren wer der Täter ihrer zB Großtante war und vor allem die Umstände des Verbrechens.


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