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Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

348 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Cold Case, Ermittlungen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

06.11.2022 um 20:10
Der Mord an der damals 12 jährigen Heike Wiatrowski 1977 in Sickte wird neu aufgerollt
Die Polizei Braunschweig hat in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Braunschweig die Ermittlungen im Cold Cases Fall Heike Wiatrowski wiederaufgenommen und vernimmt erneut Personen aus dem damaligen Umfeld.



Am Freitag, den 18.02.1977, am späten Nachmittag, fanden die nach Hause kommenden Eltern, die damals 12-jährige Heike Wiatrowski tot im Wohnzimmer des Hauses in Sickte auf. Der Leichnam wies zahlreiche Schnitt- und Stichverletzungen sowie massive Verletzungen durch stumpfe Gewalt auf. Die damals gesicherten Spuren konnten mit dem Stand der damaligen Technik nicht so umfangreich wie heute ausgewertet werden. So gelang es den damaligen Ermittlern trotz intensiv geführter Ermittlungen nicht, anhand der Beweismittel einen Tatverdächtigen zu überführen.

Im Jahr 1985 wurden die Ermittlungen in dem Ermittlungsverfahren neu aufgenommen. Jedoch konnte auch hier kein Täter ermittelt werden.

Mit neuen technischen Möglichkeiten können nun Spuren vom Tatort neu ausgewertet werden, wodurch sich neue Ermittlungsansätze ergeben. Die Ermittlungsgruppe Cold Cases der Polizeiinspektion Braunschweig hat die Ermittlungsakten von damals neu aus- und bewertet. Hierdurch haben sich neue Verdachtsmomente gegen verschiedene Personen ergeben.

Am heutigen Einsatztag werden durch eine Vielzahl von Ermittlerinnen und Ermittlern Personen aus dem damaligen Umfeld von Heike Wiatrowski vernommen. Die Polizei erhofft sich so, neue Hinweise auf einen möglichen Täterverdächtigen zu erlangen. Weiter werden Fingerabdrücke gesammelt, um diese mit den Spuren von damals zu vergleichen.

Auch sucht die Polizei darüber hinaus Personen, die Hinweise zum Mord an Heike Wiatrowski geben können.

Auf Ihre Mithilfe kommt es entscheidend an.

Dazu hat die Polizei folgende Fragen:

- Ist Ihnen in den Tagen nach der Tat eine Person aus Ihrem Umfeld
mit einer oder mehreren Verletzungen oder entsprechenden
Verbänden/Pflastern etc. insbesondere an den Händen aufgefallen?
- Ist Ihnen speziell am Tattag eine Person aus ihrem Umfeld
aufgefallen, die blutverschmierte Kleidung trug, zu einem
ungewöhnlichen Zeitpunkt ihre Kleidung gewechselt hat oder Kleidung
entsorgt hat?
- Wurde Ihnen über Auffälligkeiten in der Zeit seit der Tat von
einer anderen Person berichtet?
- Kannten Sie Heike Wiatrowski näher und können Sie Hinweise über
ihre Kontakte oder bestimmte Verhaltensweisen in der Zeit vor ihrem
Tod geben?
- Ist Ihnen in der Zeit nach der Tat an einer Person aus Ihrem
Umfeld ein Verhalten aufgefallen, was von deren bekannten
Gewohnheiten abwich (Einsilbigkeit, Nervosität, ausweichendes
Verhalten, Kontaktveränderung, Zurückziehen von den alltäglichen
Kontakten)?
Hinweise nimmt die Polizei unter 0531/476-2516 und schriftlich unter coldcases@pi-bs.polizei.niedersachsen.de entgegen.
Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/11554/5362485?fbclid=IwAR0JYhBwL0oB4-MIpFsTkfLigDgVYJzhMjBlDatTLEXGGaZxeyMgj8vz39Q

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Cold-Case-Ungeloester-Fall-aus-Sickte-wird-neu-aufgerollt,coldcase226.html?fbclid=IwAR1SzxafiQCuaWVKC9oqRX1X-MP284Ntk9nTK3z-eZ8oYHPXm0ifSV1ABzY


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Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

06.11.2022 um 20:41
Zitat von abberlineabberline schrieb am 10.01.2022:Dem widersprech ich aber ganz gehörig. Zum einen kann das Angehörigen natürlich Frieden schaffen und zum anderen (da wiederhol ich mich) sollte ein unentdeckter Mörder nie Ruhe haben.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb am 10.01.2022:Tut mir Leid. Aber da teile ich deine Auffassung überhaupt nicht. Sagen wir nach 20 Jahren wird ein schuldiger gefunden, ist es für die Angehörigen erstmal nur Stress. Wo sie doch zuvor schon mal zur Ruhe gekommen sind. Ja und letztlich wir der Täter zu 8 - 10 Jahren verurteilt, da glaube ich nicht, dass den Angehörigen geholfen wurde.
@schluesselbund
Du gehst auf @abberline s zweites Argument nicht ein: zum anderen sollte ein unentdeckter Mörder nie Ruhe haben.


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Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

06.11.2022 um 21:09
@frauZimt

Vor wem nicht zur Ruhe kommen?


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06.11.2022 um 21:17
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Vor wem nicht zur Ruhe kommen?
Ein Täter sollte immer wieder an seine Tat erinnert werden und daran, dass er vor Gericht stehen und verurteilt werden wird, wenn er überführt wird. Ich bin überzeugt, dass es Täter gibt, die ihre Taten komplett verdrängen.
Frauke Liebe, Sonja Engelbrecht, Gabriele Schmidt und viele andere Fälle dürfen darum nicht aus dem Bewusstsein verschwinden.


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Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

06.11.2022 um 21:45
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ein Täter sollte immer wieder an seine Tat erinnert werden und daran, dass er vor Gericht stehen und verurteilt werden wird, wenn er überführt wird. Ich bin überzeugt, dass es Täter gibt, die ihre Taten komplett verdrängen.
Frauke Liebe, S
Nur weil von den Taten in den Forums geschrieben wird, oder ab und na etwas in den Medien berichte wird, stell sich die Frage, ob der Täter überhaupt davon etwas mitbekommt. Bzw. ob es ihn überhaupt interessiert. Gerade dann wenn das zutrifft.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich bin überzeugt, dass es Täter gibt, die ihre Taten komplett verdrängen.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Frauke Liebe, Sonja Engelbrecht, Gabriele Schmidt und viele andere Fälle dürfen darum nicht aus dem Bewusstsein verschwinden.
Weiter sehe hier mehr eine moralische Argumentation. Und über die lässt sich bekanntlich Erweise streiten.


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06.11.2022 um 22:16
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Nur weil von den Taten in den Forums geschrieben wird, oder ab und na etwas in den Medien berichte wird, stell sich die Frage, ob der Täter überhaupt davon etwas mitbekommt. Bzw. ob es ihn überhaupt interessiert. Gerade dann wenn das zutrifft.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Weiter sehe hier mehr eine moralische Argumentation. Und über die lässt sich bekanntlich Erweise streiten.
@schluesselbund
Wie stehst du zu NS-Verbrechen? Aufarbeiten und Täter vor Gericht stellen? Oder mit dem Argument "...ist doch schon so lange her..." ruhen lassen?

Ich will dich mit dieser Frage nicht provozieren. Ich möchte deine Haltung verstehen.
Wenn du im Kleinen (Einzelfall) eine Aufklärung für nicht dienlich hältst, müsstest du im Großen (Genozid) ja auch so denken.


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Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

06.11.2022 um 23:44
@seli

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Cold-Case-Ungeloester-Fall-aus-Sickte-wird-neu-aufgerollt,coldcase226.html#:~:text=Die%20zw%C3%B6lfj%C3%A4hrige%20Heike%20Wiatrowski%20wurde%201977%20in%20ihrem%20Elternhaus%20get%C3%B6tet.



Ein schrecklicher Fall, von dem ich vorher noch nie gehört habe.

Wer bringt ein Kind in der eigenen Wohnung auf eine so grausame Art und Weise um?

Ich hoffe, dass der Täter nach 45 Jahren doch noch gefasst wird.


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07.11.2022 um 07:48
@frauZimt
Korrekt, denn auch die Opfer verdienen es, dass ein Täter nicht einfach so davon kommt, egal wie lange eine Tat her ist. Das hat auch nicht nur was mit Moral zu tun, sondern auch mit einem vernünftigen Rechtsstaat


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Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

07.11.2022 um 12:41
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich will dich mit dieser Frage nicht provozieren.
Hast du nicht. Und tust du nicht. Eine Antwort habe ich eingestellt. Aber offensichtlich hat diese die Mod. Provoziert....sei am Thema vorbei? Thema NS Verbrechen ist halt verboten.
Zitat von abberlineabberline schrieb:auch mit einem vernünftigen Rechtsstaat
Ja klar doch. Die Schweiz ist halt kein vernünftiger Rechtsstaat. Da Mord nach 30 Jahren verjährt.


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07.11.2022 um 13:25
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Aber offensichtlich hat diese die Mod. Provoziert....sei am Thema vorbei? Thema NS Verbrechen ist halt verboten.
Naja, so ganz am Thema ist es auch nicht vorbei: Die Frage ist doch, ab wann man bei einem Verbrechen davon ausgehen kann, dass der Täter nicht mehr lebt und daher eine weitere Ermittlung sinnlos ist.

Die derzeit laufenden Verfahren mit NS-Bezug sind ja wohl die letzten, die noch geführt werden können, schaut man sich das Alter der Täter und Täterinnen an.

Und Gerichte sind ja nun mal keine historischen Forschungsinstitute. Man wird z. B. den hier ebenfalls diskutierten Fall Hinterkaifeck wohl kaum mehr vor ein Gericht bringen können, weil nach mittlerweile 100 Jahren kein Täter und auch kein potentieller Zeuge mehr leben wird (dass in dem Fall mal Polizeischüler versucht haben, die vorhandenen Unterlagen nach heutigen Methoden auszuwerten, ist ein Sonderfall, aber eben keine Ermittlung im eigentlichen Sinn).

Ich weiß nicht, ob es eine gesetztliche Regelung gibt, ab welcher Zeit man davon ausgeht, dass Täter, Zeugen usw. nicht mehr leben und daher keine weiteren oder neuen Ermittlungen mehr angestellt werden.


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07.11.2022 um 15:00
@schluesselbund
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Hast du nicht. Und tust du nicht. Eine Antwort habe ich eingestellt. Aber offensichtlich hat diese die Mod. Provoziert....sei am Thema vorbei? Thema NS Verbrechen ist halt verboten.
Das ist schade, weil deine Frage, ob es Sinn hat, längst vergangene Taten aufzurollen, kann man am besten vor den NS-Verbrechen beantworten. Ich erinnere daran, dass für Mord in Deutschland bis in die 70er Jahre eine Verjährungsfrist galt.
Wann verjährt ein Mordfall in Deutschland?
Erst am 03. Juli 1979 wurde vom Bundestag offiziell beschlossen, dass Mord in Zukunft nicht mehr verjähren kann. Das Urteil war das Ende einer fast 20 Jahre andauernden Debatte um die Strafverfolgung von nationalsozialistischen Kriegsverbrechen.
Quelle: https://www.google.de/search?q=Mord+verj%C3%A4hrt+nicht+deutschland&source=hp&ei=HgxpY7zNKIqFxc8Pvcex6AU&iflsig=AJiK0e8AAAAAY2kaLtebZHydVh1nAceWJ89InZ7KPLC3&ved=0ahUKEwi81Lupmpz7AhWKQvEDHb1jDF0Q4dUDCA4&uact=5&oq=Mord+verj%C3%A4hrt+nicht+deutschland&gs_lcp=Cgdnd3Mtd2l6EAMyBQgAEIAEOggIABCABBCxAzoRCC4QgAQQsQMQgwEQxwEQ0QM6DgguELEDEIMBEMcBENEDOg4ILhCABBCxAxCDARDUAjoOCC4QgAQQsQMQxwEQ0QM6CwgAEIAEELEDEIMBOgsILhCABBDHARCvAToICC4QsQMQgwE6CAgAELEDEIMBOggILhCABBCxAzoLCC4QgAQQsQMQ1AI6CwguEIMBELEDEIAEOggILhCxAxCABDoFCC4QgAQ6CwguEIAEELEDEIMBOgYIABAWEB5QAFiISGCyTGgAcAB4AIABd4gB8xaSAQUyMC4xMZgBAKABAQ&sclient=gws-wiz

Es wäre interessant, die Bundestagsdebatten nachzulesen.

Man könnte argumentieren, dass ein Täter, der 20/30 Jahre nach der Tat nie wieder straffällig geworden ist, bewiesen hat, dass er sich positiv entwickelt hat. Man könnte fragen, ob es sinnvoll ist, ihn seinem geordneten Leben (Beruf/Familie) zu entreissen, um ihn wegzusperren.

Andererseits (das würde ich sagen):
Geht von einem Staat ein seltsames Signal aus, wenn Fälle - trotz neuer Spuren- nicht mehr aufgeklärt werden, weil sie alt sind. Für mich wäre das wie: Das Opfer ist egal. In bestmöglicher Aufklärungsarbeit liegt für mich eine Wertschätzung für die Opfer.

@brigittsche
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Naja, so ganz am Thema ist es auch nicht vorbei: Die Frage ist doch, ab wann man bei einem Verbrechen davon ausgehen kann, dass der Täter nicht mehr lebt und daher eine weitere Ermittlung sinnlos ist.
@brigittsche Du hast mich da falsch verstanden. Das hat mit Spekulationen darüber, ob ein Täter inzwischen wahrscheinlich verstorben sein müsste, überhaupt nicht zu tun. Darum geht es mir nicht.
Es geht mir bei meinem Bogen zu NS-Verbrechen nur um die Abwägung, ob es um des lieben Friedens Willen besser wäre, an einem Fall nicht mehr zu rühren- oder ob man sich- im Gegenteil- von der Aufklärung einen Vorteil für die Gesellschaft erhofft.
ich bin der Ansicht, dass jedes Tötungsdelikt aufgeklärt werden sollte.

Ermittlungsteams können nicht unablässig arbeiten (wenn es keine Chance auf Aufklärung gibt) , aber dass eine Akte jederzeit wieder geöffnet werden kann, finde ich wichtig. Wenn es einen Hoffnungsschimmer gibt: Ein Zeuge meldet sich, die Spurenauswertung ist wesentlich genauer geworden,- Fingerabdrücke können identifiziert werden etc.

@schluesselbund
Wenn du sagst, bei den Angehörigen wird wieder die schmerzhafte Wunde aufgerissen:
Das kannst du so nicht sagen. Es gibt Menschen, die abschließen und neu anfangen können und es gibt Menschen, die sich ihr Leben lang wünschen, der Täter kommt vor Gericht.
Es gibt Angehörige, die wissen wollen, was passiert ist. Und diese verschiedenen Haltungen findest du in einer Familie vor.
Die Einheitlichkeit der Gefühle, die dir vorschwebt, gibt es nicht.


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Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

07.11.2022 um 16:00
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Es geht mir bei meinem Bogen zu NS-Verbrechen nur um die Abwägung, ob es um des lieben Friedens Willen besser wäre, an einem Fall nicht mehr zu rühren- oder ob man sich- im Gegenteil- von der Aufklärung einen Vorteil für die Gesellschaft erhofft.
ich bin der Ansicht, dass jedes Tötungsdelikt aufgeklärt werden sollte.
Das ist mir schon klar, es ging mir ja nicht um die NS-Verbrechen speziell, sondern um die Frage, ab wann, also rein zeitlich gesehen, man eben damit rechnen muss, dass der Täter verstorben ist und es auch keine Zeugen mehr gibt.

Das hat nichts mit "um des lieben Friedens willen" zu tun (das sehe ich so wie Du: das kann kein Argument sein!) sondern es ist eine rein praktische Frage.

Ich hätte als Beispiel auch den Mord an Rosa Luxemburg nehmen können, den heute auch kein Gericht mehr neu aufrollen wird, weil die Täter ebenso wie sämtliche Zeugen verstorben sind, und es wohl auch keine bislang unbekannten Zeugen mehr geben wird.

Oder von mir aus auch Jack the Ripper, Kaspar Hauser oder was auch immer.


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07.11.2022 um 16:19
Diese Diskussion führt zu nichts, die Polizei ermittelt neu, ist nun mal so.
Außerdem : Ab wann sollte man denn eine Grenze ziehen ? Es wurden schon Täter ermittelt, die zum Tatzeitpunkt 16 Jahre und jünger waren und heute werden Menschen auch gerne oft über 80/90 Jahre alt.
Auch sollte man bedenken, dass wenn man einen ermittelt, auch andere Fälle geklärt werden könnten, die zur Zeit nur Vermisstenfälle sind,oder ungeklärte Morde.


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07.11.2022 um 17:04
@brigittsche
@frauZimt
@schluesselbund
Die Grundsatzdebatte endet jetzt bitte, da sie mittlerweile den Rahmen des Threads sprengt. Welcher dafür gedacht war, Cold Cases/alte Mordfälle und deren neue Ermittlungsansätze zu diskutieren, nicht um generell Sinn oder Unsinn solcher Ermittlungen zu bewerten.


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07.11.2022 um 17:33
Das LKA Kiel in Schleswig-Holstein rollt einen Fall aus dem Jahre 2016 erneut auf, über den es mWn hier im Forum bislang keinen eigenen Thread gibt. Es geht um die damals 72jährige Linde Perrey.
Die 72-jährige Seniorin Perrey war am 18. Juni 2016 tot in ihrer Wohnung eines Mehrfamilienhauses in der Dehnckestraße 1b gefunden worden. Nachbarn hatten sich Sorgen gemacht, weil sie die Frau tagelang nicht gesehen hatten, zuletzt am 13. Juni 2016. Die 72-Jährige wies massive Gewaltverletzungen auf. Offenbar wurde sie Opfer eines Raubmordes. Die polizeilichen Ermittlungen hatten ergeben, dass ihre Jacke und ihre Geldbörse in der Wohnung fehlten und Perry schon mehrere Tage tot in ihrer Wohnung lag. Die Polizei ging anhand der Spurenlage davon aus, dass sich Perrey gegen den Angriff gewehrt hatte. Einbruchsspuren habe es an der Wohnung aber nicht gegeben.
Quelle: https://www.kn-online.de/lokales/kiel/ungeklaerter-mord-in-kiel-lka-rollt-fall-linde-perrey-neu-auf-5GX4PLUI7SJTY63HJNPESLY7AE.html

Die näheren Umstände werden in dem verlinkten Zeitungsartikel beleuchtet. Die Dame war wohl vielen Anwohnern der Gegend in Kiel vom Sehen her bekannt, zumal sie mit ihrem Rollator, den sie wegen einer Gleichgewichtsstörung benötigte, häufig in Kiel und einer angrenzenden Gemeinde fußläufig unterwegs war. Sie meisterte trotz einiger Handicaps ihr Leben selbstständig und erledigte beispielsweise ihre Einkäufe selbst.

Der Fall wurde im Jahre 2017 bereits in Aktenzeichen XY einem überregionalen Publikum vorgestellt, einen Durchbruch der Fahndung ergab das seinerzeit nicht, weshalb das LKA nunmehr erneut nach zeitgenössischen Bildaufnahmen der Wohngegend von Frau Perry fragt.


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07.11.2022 um 18:06
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wenn du sagst, bei den Angehörigen wird wieder die schmerzhafte Wunde aufgerissen:
Hab jetzt nicht nachgelesen was ich genau geschrieben habe. Jedenfalls kann ich bestätigen dass es so ist. Und wurde selbst als Zeuge nach 18 Jahren zu einem Mordfall nochmal vorgeladen. Allerding nicht zum Fall meiner Angehörigen. Also zwei Erfahrungen reichen mir.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Die Einheitlichkeit der Gefühle, die dir vorschwebt, gibt es nicht.
Da drum geht es gar nicht. Vielmehr um die Rechtslage. Und die besagt, dass in Deutschland Mord nicht verjährt. Wo hingegen Todschlag verjährt. In beiden Fällen ist wohl das Opfer Tod. Und Fälle die nicht aufgeklärt werden können, da müssen die Angehörigen auch mit umgehen können.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das ist mir schon klar, es ging mir ja nicht um die NS-Verbrechen speziell, sondern um die Frage, ab wann, also rein zeitlich gesehen, man eben damit rechnen muss, dass der Täter verstorben ist und es auch keine Zeugen mehr gibt.
Genau der Faktor Zeit scheint mir entscheidend zu sein. Zeit kann und tut es auch, Wunden heilen.

Sogenannt Cold Case Fälle neu aufrollen, falls sie dann gelöst werden, mag für die Ermittelter der grösser Erfolg sein, als für die Angehörigen. Meine Meinung.


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07.11.2022 um 18:58
Mich beschäftigt der Mord an Angelika Stegle im Jahr 1985.

Ihre Leiche wurde 1986 gefunden, rund ein Dreiviertel Jahr nach ihrem "Verschwinden" in der Nähe ihres Heimatdorfs Ballrechten-Dottingen in Baden-Württemberg. Der Fall wurde zwei Mal in der Sendung "Aktenzeichen XY" ausgestrahlt. Einmal nach ihrem Verschwinden und kurz darauf nach dem Fund ihrer Leiche. Versteckt unter einem Grashaufen an einem Bach.
Sie gilt als sogenannter "Anhalter-Mord" der 70er und 80er Jahre.

Soweit ich weiß, war sie nie ein Cold Case.

Mittlerweile kann man die damalige Aktenzeichen XY ... ungelöst-Sendung auch nicht mehr im Netz finden. (Stichworte: Martinstor Freiburg i.Br., Mc Donalds, Ritter der Kokosnuss, Griechenlandreise)

Ich frage mich, ob es nicht mehr Cold Cases geben müsste. Es sind noch viele Fälle ungeklärt. Vielleicht liegt das an fehlenden DNA-Spuren.

Falls jemand die Aktenzeichen XY Sendung vom 21. Februar 1996 zur Verfügung stellen könnte oder weiß, wo diese abrufbar ist, wäre ich dankbar.
Ohne konkrete Quelle kann man hier keinen Threat eröffnen, weshalb auch ein Threat zu diesem Fall im Sommer gesperrt worden ist.


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Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

07.11.2022 um 19:43
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich weiß nicht, ob es eine gesetztliche Regelung gibt, ab welcher Zeit man davon ausgeht, dass Täter, Zeugen usw. nicht mehr leben und daher keine weiteren oder neuen Ermittlungen mehr angestellt werden.
Ich habe es kürzlich erst im Zusammenhang mit der BAO Cold Cases gelesen, finde es aber nicht mehr. Man mag mir verzeihen.

Cold cases werden immer wieder routinemäßig zur Hand genommen und nach möglichen neuen Anhaltspunkten durchgesehen.
Sind nach der Tat 30 Jahre vergangen, bleiben diese Akten aber geschlossen.
Eine gesetzliche Regelung scheint das aber nicht zu sein.

Natürlich bedeutet das nicht, dass laufende Ermittlungen nach diesem Zeitraum abgebrochen werden.


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07.11.2022 um 20:09
Zitat von emzemz schrieb:Sind nach der Tat 30 Jahre vergangen, bleiben diese Akten aber geschlossen.
Eine gesetzliche Regelung scheint das aber nicht zu sein.
Dafür gibt es aber sehr viele Beispiele, dass dem zum Glück nicht so ist. ZB Heike Wiatrowski, Anja Beggers, Carmen Kampa,


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07.11.2022 um 20:31
@darkstar69

Nun kenne ich diese drei Fälle leider nicht.
Im Fall Monika Frischholz wird aktuell auch wieder ermittelt, aber da gibt es halt auch immer wieder Hinweise, die doch noch eine Aufklärung möglich erscheinen lassen.


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