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Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

342 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Cold Case, Ermittlungen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

18.04.2024 um 16:00
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:In einem mehrere Jahre alten Mordfall in Mülheim an der Ruhr wurde gestern ein Tatverdächtiger festgenommen.
Dem am Dienstag festgenommenen 62-jährigen Tatverdächtigen wird der Mord an Günter Koper im Januar 1991 zur Last gelegt.

Das hat diePolizei Essen mitgeteilt:
In einem Mordfall aus dem Jahr 1991 konnte durch Beamte der Ermittlungsgruppe Cold Cases ein heute 62 Jahre alter Tatverdächtiger ermittelt und am Dienstagmorgen (16. April) in Mülheim festgenommen werden. Das Amtsgericht Duisburg hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg einen Untersuchungshaftbefehl wegen Mordes erlassen.
Zum mutmaßlichen Raubmord heißt es in der Mitteilung:
Am Nachmittag des 19. Januar 1991 wurde Günter K., ein 63 Jahre alter Friseur aus Mülheim, tot in dem Schlafzimmer seiner Wohnung an der Viktoriastraße aufgefunden. Angestellte seines Friseursalons hatten ihn zuvor als vermisst gemeldet, nachdem er an dem Samstag nicht zur Arbeit erschienen war.

Die Ermittlungen ergaben, dass Günter K. erdrosselt wurde. Der unbekannte Täter durchwühlte die Wohnung des Toten und entwendete hochwertige Uhren sowie Goldmünzen in einem Wert von mehreren Tausend DM.

Zuvor soll der Friseur bis in die frühen Morgenstunden in einer Mülheimer Kneipe gewesen sein und dort Alkohol getrunken haben.
Die Ermittlungen verliefen zunächst erfolglos, es konnte jedoch ein Fingerabdruck gesichert werden, der nun den Durchbruch brachte:
Dieser wurde seiner Zeit mit allen verfügbaren Datenbanken abgeglichen, konnte jedoch damals keiner bereits erfassten Person zugeordnet werden. Ein stetig erfolgender Abgleich des Fingerabdrucks in nationalen und internationalen Datenbanken führte zu einem Treffer in Polen. Daraufhin wurden die Ermittlungen intensiviert und durch die Beamten ein Tatverdächtiger ermittelt. Bei der Person handelt es sich um einen heute 62-Jährigen mit deutscher und polnischer Staatsangehörigkeit, der in Mülheim an der Ruhr wohnt.

Der Mülheimer wurde am Dienstagmorgen vorläufig festgenommen. Ein erneuter Abgleich mit der Fingerabdruckspur vom Tatort erhärtete den Verdacht gegen den 62-Jährigen. Zudem wurde am Tatort gefundene DNA mit der des Mülheimers verglichen und stimmte ebenfalls überein.



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18.04.2024 um 16:15
Die Frage, die hierbei offen bleibt, ist, was war der Grund, dem nunmehr Festgenommenen in Polen Fingerabdrücke abzunehmen.
Aber da bin ich ganz zuversichtlich, dass wir hierüber bald etwas erfahren werden.

Es ist schon faszinierend, was heute digital erfasst und über Ländergrenzen hinweg abgeglichen werden kann.


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18.04.2024 um 16:16
Die Kriminalpolizei Heidelberg hat die Ermittlungen im Mordfall Manuela Kreis neu aufgenommen. Die 16-Jährige ist im Jahre 1995 von einem bislang Unbekannten erstochen worden.

Anbei die Polizeimeldung im Vollzitat:
Die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Heidelberg die Ermittlungen in einem seit dem 13. September 1995 ungelösten Mordfall um die damals 16-jährige Manuela Kreis wiederaufgenommen. Die Ermittlerinnen und Ermittler haben die Beweisergebnisse noch einmal akribisch überprüft und dabei neue Erkenntnisse gewonnen.

Manuela Kreis verließ am Abend des 13. September 1995 ihre elterliche Wohnung in der Wagenbacher Straße in Siegelsbach, um per Anhalter zu der Diskothek "Scharfbaum" in Bad Rappenau zu gelangen. Hier kam sie nie an.

Einige Monate später, im April 1996, fand eine Spaziergängerin den Schädel von Manuela Kreis in einem Waldstück bei Sinsheim-Rohrbach. Erst im Februar 1997 fand ein Waldarbeiter wenige hundert Meter entfernt von der Fundstelle des Schädels in schwer zugänglichem Gelände den noch bekleideten Körper des Mädchens.

Eine Obduktion durch die Rechtsmedizin Heidelberg ergab, dass die 16-Jährige Opfer eines Gewaltverbrechens wurde.

Die Kriminalpolizeidirektion ist auch nach fast 30 Jahren weiterhin auf die Bevölkerung angewiesen und sucht Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu dem Fall Manuela Kreis geben können.

Für Hinweise, die zur Aufklärung der Straftat und zur Ermittlung des Täters führen, setzt die Staatsanwaltschaft Heidelberg eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro aus.

Die Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen bestimmt und nicht für Beamte, zu deren Berufspflichten die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört. Die Zuerkennung und Verteilung der Belohnung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges.

Hinweise auf den Täter und Mitteilungen über die Straftat nehmen die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg über das kriminalpolizeiliche Hinweistelefon unter 0621/174 4444 und alle anderen Polizeidienststellen entgegen.
Neue Ermittlungen im Mordfall um Manuela Kreis (Polizeipräsidiums Mannheim)

Die Ermittler erhoffen sich über eine Plakataktion neue Hinweise, wie der "SWR" berichtet.
Die Polizei hat im Raum Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis), Siegelsbach und Bad Rappenau (Kreis Heilbronn) Plakate mit der Bitte um Hinweise aus der Bevölkerung aufgehängt. Die Jugendliche aus Siegelsbach war 16 Jahre alt, als ein Unbekannter sie 1995 erstach. Der Mörder konnte nie gefunden werden.
Sinsheim-Rohrbach: Neue Ermittlungen im Mordfall Manuela Kreis (SWR)


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18.04.2024 um 16:22
Zitat von emzemz schrieb:Die Frage, die hierbei offen bleibt, ist, was war der Grund, dem nunmehr Festgenommenen in Polen Fingerabdrücke abzunehmen.
Aber da bin ich ganz zuversichtlich, dass wir hierüber bald etwas erfahren werden.
Laut PK wurden die Fingerabrücke wohl schon 1985 bei einem Einbruchsdelikt in Polen abgenommen.


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18.04.2024 um 16:26
Zitat von 1cast1cast schrieb:Laut PK wurden die Fingerabrücke wohl schon 1985 bei einem Einbruchsdelikt in Polen abgenommen.
Dann habe ich das wohl überlesen. Sorry.


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18.04.2024 um 16:29
Zitat von emzemz schrieb:Dann habe ich das wohl überlesen. Sorry.
Diese Info kam auch erst auf Nachfrage eines Journalisten. Erst hieß es auch, dass der TF bisher weder in Polen noch in D polizeilich in Erscheinung getreten ist, da kam dann die Frage nach den Fingerabdrücken auf.


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18.04.2024 um 16:42
Hier noch eine Quelle dazu.
Die Essener Ermittler glichen einen damals gefundenen Fingerabdruck nun auch mit inzwischen verfügbaren internationalen Datenbanken ab – und landeten schließlich doch einen Treffer in Polen.

Der Tatverdächtige war dort zuvor im Zusammenhang mit einem Einbruch erkennungsdienstlich behandelt worden.
Quelle: https://rp-online.de/nrw/panorama/cold-case-in-muelheim-festnahme-in-33-jahre-altem-mordfall_aid-110925369

Frage mich aber, warum es dann so lange gedauert hat, bis ein Treffer erzielt wurde.


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18.04.2024 um 16:53
Zitat von 1cast1cast schrieb:Frage mich aber, warum es dann so lange gedauert hat, bis ein Treffer erzielt wurde.
Ich denke, dass das genau die Arbeit der Rentner-Cops ist. Wenn ein Fall erst mal bei den "Cold-Cases" gelandet ist, d.h. niemand mehr aktiv daran arbeitet, fallen solche neuen Möglichkeiten erst mal niemandem auf.
Die Altfälle werden zwar in einem regelmäßigen Turnus noch mal vorgekramt und durchgesehen, aber das ist wohl meist nur eine grobe Sichtung, ob es da vielleicht mittlerweile neue Ansätze oder Möglichkeiten gibt.

Diese BAO Cold Cases hatte ja die Aufgabe, die Akten zunächst zu digitalisieren, so dass man auch dezentral auf sie zugreifen und sie v.a. auch im Volltext durchsuchen kann, also nicht nur nach groben Schlagworten. Dann wurden die Fälle einzeln durchgeschaut, ob es Spuren gibt, die man noch mal angehen kann.
In diesem Fall ist dabei offenbar der Fingerabdruck aufgefallen, der noch nicht international abgeglichen worden war.

Es wäre sicher wünschenswert, dass solche Fälle regelmäßig nach solchen Spuren durchgesehen werden, für die sich im Laufe der Jahr neue Möglichkeiten ergeben haben. Faktisch ist das aber eben ein riesiger Aufwand. Den man jetzt angegangen ist, indem man diese BAO gegründet und besetzt hat.

Ich finde es bemerkenswert, was diese Truppe bisher geleistet hat und welche Erfolge sie jetzt schon vorweisen können!


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18.04.2024 um 20:07
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Da der Tatverdächtige am Dienstag festgenommen wurde und heute noch in Haft sitzt, muss ein Haftbefehl ergangen sein.
Ich gehe auch mal davon aus, dass die Polizei keinen "Ermittlungserfolg" vermeldet, wenn sie nur jemanden ins auge gefasst hat, gegen den der Tatverdacht so dünn ist, dass sie ihn nur kurz verhaften können, ihn dann aber wieder laufen lassen müssen, weil ein Richter keinen ausreichend dringenden Tatverdacht sieht und sich weigert, einen Haftbefehl zu erlassen.
Ein bisschen mehr Vertrauen in die Professionalität der Polizei darf man schon haben!
Ich habe grundsätzlich Vertrauen in die Polizei.

Jedoch war zum Zeitpunkt meines Beitrages weder aus der dürftigen ersten Pressemitteilung, noch aus dem Zeitablauf klar, dass es einen Untersuchungshaftbefehl gab/geben musste.

Zugegeben hätte ich vielleicht die angekündigte Pressekonferenz stärker gewichten können. Aber es folgt nunmal nicht jeder vorläufigen Festnahme auch ein Untersuchungshaftbefehl. Mit mehr Informationen (ergangener Untersuchungshaftbefehl oder/und alte Spuren, die nun zum Tatverdächtigen führen) wäre mit der "Ermittlungserfolg" weniger aufgestoßen.

Nach der Pressekonferenz ist es nun zweifelsfrei ein Ermittlungserfolg, der einen nur freuen kann und zu dem den Ermittlern zu gratulieren ist.


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18.04.2024 um 21:10
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Aber es folgt nunmal nicht jeder vorläufigen Festnahme auch ein Untersuchungshaftbefehl. Mit mehr Informationen (ergangener Untersuchungshaftbefehl oder/und alte Spuren, die nun zum Tatverdächtigen führen) wäre mit der "Ermittlungserfolg" weniger aufgestoßen.
Natürlich folgt nicht auf jede vorläufige Festnahme ein Haftbefehl für U-Haft. Aber ganz sicher wird nach einer vorläufigen Festnahme auch keine Pressekonferenz mit der Ankündigung eines Ermittlungserfolges angekündigt.

Der Fall stammt, wie wir jetzt wissen, aus 1991. Vorher hieß es nur, dass es um einen mehrere Jahre zurückliegenden Fall gehen würde. Einen Täter, der schon 5, 10 oder, wie hier, über 30 Jahr lang frei rumläuft, nimmt man doch meistens auch nicht spontan und damit vorläufig fest.
Solange er von den aktuellen Ermittlungen nichts mitbekommt, weil man ihn z.B. noch mal zur Vernehmung einbestellt hat, besteht ja weder Flucht- noch Verdunkelungsgefahr. Dafür hat er ja eh schon Jahre Zeit gehabt. Insofern hat man genug Zeit, die Beweise und Indizien gegen ihn zusammenzutragen und einen Haftbefehl zu beantragen. Die Festnahme erfolgt dann eben gleich auf Basis dieses Haftbefehls und nicht erstmal vorläufig.


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18.04.2024 um 21:25
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Insofern hat man genug Zeit, die Beweise und Indizien gegen ihn zusammenzutragen und einen Haftbefehl zu beantragen. Die Festnahme erfolgt dann eben gleich auf Basis dieses Haftbefehls und nicht erstmal vorläufig.
Das scheint vorliegend aber nicht der Fall gewesen zu sein.
In einem Mordfall aus dem Jahr 1991 konnte durch Beamte der Ermittlungsgruppe Cold Cases ein heute 62 Jahre alter Tatverdächtiger ermittelt und am Dienstagmorgen (16. April) in Mülheim festgenommen werden. Das Amtsgericht Duisburg hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg einen Untersuchungshaftbefehl wegen Mordes erlassen.
Quelle: https://essen.polizei.nrw/presse/erfolg-der-cold-case-ermittler-festnahme-eines-tatverdaechtigen-in-33-jahre-altem-mordfall

Ich lese da raus, es gab erst die Festnahme und danach den positiv entschiedenen Untersuchungshaftbefehl.


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18.04.2024 um 21:54
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Das scheint vorliegend aber nicht der Fall gewesen zu sein.
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Ich lese da raus, es gab erst die Festnahme und danach den positiv entschiedenen Untersuchungshaftbefehl.
Ja, da hast Du recht. Weiter unten in der von Dir verlinken Presseerklärung steht es sogar noch deutlicher:
Der Mülheimer wurde am Dienstagmorgen vorläufig festgenommen. Ein erneuter Abgleich mit der Fingerabdruckspur vom Tatort erhärtete den Verdacht gegen den 62-Jährigen. Zudem wurde am Tatort gefundene DNA mit der des Mülheimers verglichen und stimmte ebenfalls überein. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg wurde am Mittwoch ein Untersuchungshaftbefehl gegen den 62-Jährigen durch das Amtsgericht Duisburg wegen Mordes erlassen./
Quelle: https://essen.polizei.nrw/presse/erfolg-der-cold-case-ermittler-festnahme-eines-tatverdaechtigen-in-33-jahre-altem-mordfall


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18.04.2024 um 23:45
Im Fall des im September 1986 in Bergkamen getöteten 67-jährigen Josef Milata hat es eine Festnahme gegeben.

Das hat die Polizei Dortmund mitgeteilt:
Jetzt wurden die seinerzeit gesicherten Spuren neu bewertet, Asservate nochmals untersucht und Zeugen erneut vernommen. Dadurch konkretisierte sich der Tatverdacht gegen einen heute 56-jährigen Mann aus Bergkamen.

Am heutigen Donnerstag (18. April) nahmen die Ermittler den 56-jährigen, dringend Tatverdächtigen in seiner Wohnung fest. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dortmund wurde ein Untersuchungshaftbefehl wegen Mordes erlassen.
Der Hellweger Anzeiger berichtete im Januar wie folgt über den Cold Case:
Josef Milata wohnte im Haus Jahnstraße 22. Heute führt die Einfahrt zum Lidl-Parkplatz in der Nähe vorbei. Gefunden wurde der Tote am Freitag, 26. September 1986, in der Nacht um 2 Uhr von seinem damals 21-jährigen Pflegesohn, als dieser aus der Disco kam. Sofort rief der damals die Polizei.

Es ist nicht auszuschließen, berichtete unsere Zeitung damals, dass das Opfer den Täter selbst einließ. Spuren einer gewaltsamen Öffnung der Wohnungs- und Haustüren fanden die Ermittler nicht. Der damals ermittelnde Staatsanwalt Manfred Schümeres glaube deshalb, dass der Täter kein Fremder sei. „Sie kannten sich“, zitierte ihn Redakteur Rainer-Volker Larm-Halbach damals.

Der Fall sorgte für einiges Aufsehen: Zum einen war Milata im Ortsteil bekannt, er stand der II. Schützenkompanie vor. Zum anderen wurden die Bediensteten des städtischen Bauhofes beauftragt, alle Mülltonnen in der näheren Umgebung nach einer möglichen Tatwaffe abzusuchen. Denn Milata wurde durch mehrere Stiche tödlich verletzt, allerdings wurden diese nicht mit einem Messer ausgeführt.

Der Witwer wohnte allein in der Wohnung, der Pflegesohn, der ihn fand, lebte in der Wohnung darüber. Schon am Tag nach der Tat wurde bekannt, dass die Ermittler am Tatort „jede Menge Spuren“ fanden, doch die Auswertung führte zu keinem Ergebnis. Daran könnten moderne Ermittlungsmethoden inzwischen etwas geändert haben.

Damals war ein erster Verdacht jedoch ein Fehlschlag: Man hatte einen Mann im Visier, den Milata etwa ein Jahr zuvor bei einem Einbruch überrascht, erkannt und angezeigt hatte. Doch mit dem Mord ergab sich kein Zusammenhang.



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19.04.2024 um 00:35
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Im Fall des im September 1986 in Bergkamen getöteten 67-jährigen Josef Milata hat es eine Festnahme gegeben.
Sehr krass, in NRW klicken ja im Moment die Handschellen in einem Cold Case nach dem anderen.


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19.04.2024 um 02:18
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Faktisch ist das aber eben ein riesiger Aufwand. Den man jetzt angegangen ist, indem man diese BAO gegründet und besetzt hat.

Ich finde es bemerkenswert, was diese Truppe bisher geleistet hat und welche Erfolge sie jetzt schon vorweisen können!
Auch wenn's die Bild ist, gar nicht schlecht, der nun knapp ein Jahr alter Artikel:
https://www.bild.de/regional/duesseldorf/duesseldorf-aktuell/rentner-cops-loesen-in-nrw-schon-sechs-cold-cases-83774066.bild.html
Rentner-Cops lösten schon sechs „Cold Cases“
1143 ungeklärte Tötungsdelikte seit 1970 hatten sich die 23 pensionierten Polizisten und eine Ex-Polizistin vorgenommen. Bei 402 der Fälle sehen sie gute Ansätze, ...
Zwar ist der Einsatz der „Rentner-Cops“ erst einmal beendet und die 402 Fälle mit den guten Ansätzen bearbeiten jetzt die jeweiligen zuständigen Polizeibehörden.
Und wie inzwischen zu lesen war, sollen in den zuständigen Behörden ebenfalls wieder "Rentner-Cops" mitarbeiten, um die verbleibenden der 402 ausgewählten Fälle zu lösen. Das Konzept mit der Vorauswahl der Fälle scheint zu laufen.


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19.04.2024 um 11:55
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Jetzt wurden die seinerzeit gesicherten Spuren neu bewertet, Asservate nochmals untersucht und Zeugen erneut vernommen. Dadurch konkretisierte sich der Tatverdacht gegen einen heute 56-jährigen Mann aus Bergkamen. [...] Gefunden wurde der Tote am Freitag, 26. September 1986, in der Nacht um 2 Uhr von seinem damals 21-jährigen Pflegesohn, als dieser aus der Disco kam. Sofort rief der damals die Polizei.
Der Täter war also zum Tatzeitpunkt etwa 18 Jahre alt und kommt aus der gleichen Stadt. Altersmäßig könnte er dem Bekanntenkreis des Pflegesohns entstammen.


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19.04.2024 um 12:15
Zitat von MantrailerMantrailer schrieb:Altersmäßig könnte er dem Bekanntenkreis des Pflegesohns entstammen.
Warum nun den Pflegesohn und seinen Bekanntenkreis mit hineinziehen? Nur weil sie im etwa gleichen Alter sind?
Was klar zu sein scheint, dass der nunmehr Festgenommene durchaus dem Bekanntenkreis des Opfers zuzurechnen ist.
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Es ist nicht auszuschließen, berichtete unsere Zeitung damals, dass das Opfer den Täter selbst einließ. Spuren einer gewaltsamen Öffnung der Wohnungs- und Haustüren fanden die Ermittler nicht. Der damals ermittelnde Staatsanwalt Manfred Schümeres glaube deshalb, dass der Täter kein Fremder sei. „Sie kannten sich“, zitierte ihn Redakteur Rainer-Volker Larm-Halbach damals.



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23.04.2024 um 10:00
Getötete Geschwisterkinder in Dortmund und Krefeld: Mutter schrieb Briefe an die Polizei – Spur führt in die DDR
Der Fall: In den Jahren 1999 und 2005 wurden in der Metropolregion Rhein-Ruhr im Abstand von etwa 60 Kilometern zwei getötete Babys entdeckt. Die erste der beiden Kinderleichen wurde am ersten Weihnachtstag, dem 25. Dezember 1999, in einem Gebüsch des Schulte-Witten-Parks in Dortmund-Dorstfeld gefunden. Das Mädchen war in Handtücher eingewickelt und befand sich in einem schwarzen Lederrucksack. Es war nach Ermittlungen der Polizei ohne medizinische Versorgung geboren worden, lebte nach der Geburt noch etwa zwei Wochen und wog rund 3600 Gramm. Mehr als fünf Jahre später am 11. Mai 2005 wurde dann im Zentrum von Krefeld eine männliche Babyleiche von Gärtnern aufgefunden. Auch dieses Baby war in Handtücher gewickelt, in einen Rucksack gelegt worden und starb womöglich kurz nach der Geburt. In beiden Fällen konnte die Polizei bis heute nicht die Eltern der getöteten Kinder identifizieren.
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb am 02.03.2024:Beim DNA-Abgleich hat es nun einen sogenannten Quertreffer gegeben: Die beiden getöteten Kinder wären Geschwister gewesen.
Die Polizei Dortmund hat nun einen kleinen Ausschnitt aus drei Briefen veröffentlicht, welche die Mutter nach dem Fund 2005 an die Polizeibehörden Viersen sowie Krefeld schickte. Das Papier und die Schreibweise deuten auf eine DDR-Vergangenheit hin:
Die Briefe wurde handschriftlich verfasst. Das Besondere: Es handelt sich bei dem Papier um eine herausgerissene Seite aus einem Geschäftsbuch mit schwarzen Linien und einer blauen Seitenzahl oben rechts.

Ermittlungen beim Hersteller ergaben, dass diese Art von Buch vermutlich in der DDR oder Osteuropa hergestellt worden ist. Aus Kostengründen wurde dieser Druck in Europa ab ca. 1990 eingestellt. Geschäftsbücher wurden im Jahr 2005 nur noch selten gekauft. Meistens aus Traditionsgründen durch ältere Geschäftsinhaber.

Der Inhalt der Briefe gibt wenig Aufschluss über die Mutter sowie die beiden Taten. Eine durchgeführte Textanalyse ergab lediglich, dass die Verfasserin möglicherweise aus der ehemaligen DDR stammen könnte.
Briefausschnitt


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24.04.2024 um 14:30
"Silvestermord"-Prozess in München: Tatverdächtiger Engländer im Fall Josef Brunner wird freigesprochen
Der Fall: Der 69-jährige Josef Brunner wurde in der Nacht auf den 31. Dezember 1978 in seiner Wohnung in der Werinherstraße 19 im Münchner Stadtteil Obergiesing erschlagen. In den Ermittlungen der Polizei wurde schnell bekannt, dass der pensionierte Buchhalter regelmäßig junge Männer aus dem Homosexuellen-Milieu in seine Wohnung einlud. Zudem berichteten Zeugen, dass Josef Brunner einen jungen Griechen geliebt habe, mit dem er tags zuvor durch Schwabing gezogen sein soll. Am Abend des 30. Dezember soll Brunner Zeugen zufolge mit einem jungen Engländer verabredet gewesen sein. An besagtem Tag sah man ihn auch mit einem jungen Mann nach Hause kommen. Die beiden aßen zusammen, gingen in ein Erotikkino an der Bayerstraße und kehrten anschließend in die Wohnung zurück. Als sich Brunner im Badezimmer rasieren wollte, griff der Täter zu einem Mörserstössel aus Messing, schlug dem Rentner damit rund zehn Mal auf den Hinterkopf und ließ ihn schließlich in der Badewanne zurück. Dem Getötete legte er zudem mehrere Eimer und Schüsseln über den verletzten Kopf. Anschließend durchsuchte der Täter die Wohnung, stahl Brunners Ring, weitere Wertgegenstände sowie mindestens 1000 D-Mark und den Wohnungsschlüssel und flüchtete. Am 2. Dezember wurde der Tote dann in den späten Abendstunden entdeckt, nachdem Verwandte sich Sorgen gemacht hatten. In den Tatortermittlungen konnten Fingerspuren verschiedener Männer festgestellt werden, drei von ihnen konnten keiner Person zugeordnet werden, darunter ein als entscheidend eingestufter schweißiger Abdruck an der Wanne. 2005 konnte aus dem sichergestellten Fingerabdruck eine DNA-Spur ermittelt werden. Im Oktober 2023 teilte dann die Münchner Staatsanwaltschaft mit, dass dieser Abdruck 2021 einem zur Tatzeit 25-jährigen Engländer namens Joseph Gary W., der in München als Arbeiter bei Oktoberfest-Aufbauten beschäftigt war, zugeordnet werden konnte. Im Frühjahr 2023 wurde der heute 70-Jährige, der bereits wegen Raubes in Haft saß, in England festgenommen und daraufhin nach Deutschland überstellt.
Der des Mordes an Josef Brunner angeklagte Joseph Gary W. wurde heute vor dem Landgericht München I freigesprochen.

Das berichtet der Bayrische Rundfunk.

Das Gericht sieht die Täterschaft des damals 25-Jährigen nicht als erwiesen an:
Trotz der Spuren und Indizien fehlte die letzterforderliche Sicherheit, so der Vorsitzende Richter, um ihn als Mörder des Rentners zu verurteilen. Nicht mit letzter Sicherheit konnte ihm nachgewiesen werden, dass er allein mit dem Opfer in die Wohnung gegangen war. [...] Eine mittlerweile verstorbene Zeugin hatte vor Silvester 1978 drei Männer im Treppenhaus beobachtet, nicht nur zwei.
Auch dass Brunner ermordet worden war – alle anderen Taten wären bereits verjährt gewesen – konnte nicht nachgewiesen werden:
Drei Mordmerkmale wären in Betracht gekommen: Habgier, eine Tötung um eine spätere Straftat zu vertuschen und Heimtücke, bei jedem Merkmal hat die letzte Sicherheit gefehlt. So war zum Beispiel ein kleiner Goldbarren in der Wohnung geblieben und andere Wertsachen. Für eine Verurteilung war es nicht ausreichend, dass DNA und Fingerabdrücke in der Wohnung des Getöteten dem inzwischen 70-jährigen Engländer klar zugeordnet werden konnten. Der Vorsitzende Richter stellte auch klar, dass es dem Angeklagten nicht zum Nachteil angerechnet werden kann, dass er vor Gericht geschwiegen hat.



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30.04.2024 um 08:39
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/id_100396404/cold-case-dortmund-haftbefehl-33-jahre-nach-mord-an-heike-koetting.html

Und wieder konnte ein Tötungsdelikt aufgeklärt werden. Der Fall wird hier besprochen Mordfall Heike Kötting | Dortmund | 1991

Ganz allgemein ist zu den verstärkt gelösten Fällen zu lesen:
Dieser Fall ist Teil eines größeren Trends in Nordrhein-Westfalen, wo Polizeibehörden verstärkt ungelöste Tötungsdelikte und Vermisstenfälle neu aufrollen. Diese sogenannten "Cold Cases" werden mit modernen Methoden der Genanalyse und durch öffentliche Fahndungsaufrufe erneut untersucht. Auch pensionierte Polizeibeamte werden hierbei einbezogen, um ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen in die Ermittlungen einfließen zu lassen.
Das sind anscheinend die Nachwirkungen der seinerzeit in Köln geführten BAO ColdCases.


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