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Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

342 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Cold Case, Ermittlungen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

30.04.2024 um 09:00
"Bungalow-Mord" an Heike Kötting: Zweite Tatverdächtige in Mönchengladbach festgenommen
Der Fall: Am Abend des 25. Februar 1991 wurde die 28-jährige Dekorateurin Heike Kötting in ihrer Wohnung in der Freibergstraße in Dortmund-Scharnhorst von zwei Tätern mit etlichen Messerstichen getötet. Die Täter waren vermutlich als Einbrecher über einen versteckten Lichtschacht im hinteren Teil des Gartens in das Bungalow der Getöteten eingestiegen, als sie von der heimkehrenden Kötting überrascht wurden. Nach der Tat stahlen sie ein Portemonnaie und flüchteten mit dem Ford Fiesta des Opfers. Das rote Auto wurde drei Tage später am Autobahnrastplatz Aire de la Doneuse an der A10 südlich von Paris ohne Kennzeichen und mit leerem Tank aufgefunden. Die Leiche von Heike Kötting wurde am Tag nach der Tat von den Eltern in der Waschküche entdeckt. In den Ermittlungen fand die Polizei heraus, dass bereits etwa zweieinhalb Wochen vor dem Mord, am 8. Februar 1991, in das Bungalow eingebrochen worden war. Der oder die Täter waren ebenfalls durch den Lichtschacht gekommen und brachen dann noch mehrere Türen im Keller des Gebäudes auf. Entwendet wurden dabei ohne offensichtliche Durchsuchungen 900 D-Mark in bar, die Heike Kötting ihrem Ex-Freund als ihren Anteil der Miete der ehemals gemeinsamen Wohnung im Küchenschrank hinterlegt hatte. Die Polizei ging deshalb davon aus, dass der oder die Täter von der Übergabe und dem Ablageort des Geldes gewusst haben, und ermittelte im Umfeld des Opfers. In den Fokus der Ermittlungen zum Mord gerieten dadurch ehemalige Klassenkameraden, die im Dortmunder Drogenmilieu unterwegs waren und zu denen Heike Kötting kurz vor der Tat wieder Kontakt hatte. Die Täter oder ein etwaiger Tippgeber konnten jedoch nie ausgemacht werden.
Zitat von seliseli schrieb am 17.01.2024:Der Zugriff erfolgte am Montag (15. Januar) auf offener Straße: Staatsanwaltschaft Dortmund und Polizei Dortmund können die Festnahme eines Mannes vermelden, der im dringenden Verdacht steht, die damals 28-jährige Heike Kötting im Jahr 1991 in Scharnhorst ermordet zu haben. Der 60-jährige Dortmunder sitzt in Untersuchungshaft.
Neben dem weiter in Untersuchungshaft befindlichen Peter W. konnten die Polizei Dortmund am Montag, den 29. April, eine weitere Festnahme vornehmen. Eine 62-jährige Frau wurde in der Wohnung ihres Ehemannes in Mönchengladbach aufgegriffen.

Das haben die Staatsanwaltschaft und Polizei Dortmund in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekanntgegeben.

Wie Staatsanwältin Gülkiz Yazir der Bild bestätigte, war auch hier ein DNA-Treffer ausschlaggebend.

Nach Informationen der Bild soll die in Mönchengladbach festgenommene Frau einen "Drogenhintergrund" haben.


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14.05.2024 um 13:47
Anfang des Jahres hatte die Polizei Dortmund die Ermittlungsgruppe "Cold Case" vorgestellt, die 42 ungeklärte Mordfälle neu aufrollt, darunter der Mordfall Marc Gutte. Der elfjährige Junge wurde 1986 in einem Maisfeld getötet.
Ein Fall aus dem Jahre 1986 bewegt die Ermittler besonders: In Unna wurde der damals elfjährige Marc Gutte tot in einem Maisfeld aufgefunden. Todesursächlich war stumpfe Gewalt gegen den Kopf. Am Leichnam konnte aktuell eine DNA-Spur gesichert werden, die aber nicht in der Datenbank erfasst ist. Dieser Fall zeigt: Auch Jahrzehnte später können Kriminaltechniker feinste Spuren auswerten, neu analysieren und bewerten.
Polizei und Staatsanwaltschaft Dortmund stellen die Einrichtung der Ermittlungsgruppe "Cold Case" sowie neu aufgerollte Fälle vor (Polizei Dortmund)

Die "Bild" hat heute einen interessanten Artikel zu dem seit über 37 Jahre ungelösten Mordfall veröffentlicht, in dem auf die neuen Ermittlungsansätze eingegangen wird. Die Ermittler setzen ihre Hoffnung, den Fall noch klären zu können, dabei vor allem in moderne Methoden...
„Natürlich spielen moderne kriminaltechnische Möglichkeiten eine große Rolle“, sagt Hoppe. So haben sich etwa die Methoden zur DNS-Analyse sehr verbessert, auch in Marcs Fall werden noch Proben ausgewertet.

(...)

Auch Profiler (Fallanalytiker) versuchen, Marc Guttes Mörder zu beschreiben. „Zur Tatzeit gab es solche Experten noch fast gar nicht“, so Kayser. Ein Motiv für diesen Kindermord – kaum denkbar. „Möglicherweise hat jemand wegen eines nichtigen Anlasses völlig die Kontrolle verloren“, sagt der Rentner-Cop.
...und neue Hinweise.
Gemeinsam sind Hoppe und Kayser zum Tatort gefahren, haben alte Zeugen noch einmal befragt. Auch neuen Hinweisen sind sie nachgegangen. Ein Kumpel von Marc berichtete jetzt von einem Streit mit älteren Jungs aus der BMX-Szene.

Kayser: „Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich auch nach so vielen Jahren noch Menschen finden, die etwas zur Aufklärung beitragen können. Manchmal wissen sie gar nicht, wie wichtig eine einzelne Beobachtung für uns sein kann.“
Neue Hinweise zum Cold-Case-Fall des erschlagenen Marc (†11) (Bild)


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08.09.2024 um 12:51
Die Kripo Köln rollt den Mordfall Andrea W. ("Mord am Melatenfriedhof") aus dem Jahre 1992 neu auf. Voraussichtlich im November wird der Fall zudem in der Fernsehsendung Aktenzeichen XY vorgestellt.

Zum Fall ist aus den Medien bislang folgendes zu erfahren:
Andrea W., damals 28 Jahre alt, war zunächst nicht identifiziert worden, da sie keine Papiere bei sich trug. Erst fünf Tage nach dem Fund ihrer Leiche meldeten ihre Eltern sie als vermisst. Die junge Frau hatte mehrere Stichverletzungen und verstarb kurz nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus. "Die Frau wurde getötet", so ein Polizeisprecher damals gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Bis heute ist unklar, wer für die Tat verantwortlich ist und warum sie begangen wurde.

(...)

Dem "Kölner Stadt-Anzeiger" zufolge deuten einige Hinweise darauf hin, dass Andrea W. sich vor ihrem gewaltsamen Tod in der Südstadt aufgehalten haben könnte. In ihrer Hand hielt sie ein Teppichmesser, was vermutlich darauf hindeutet, dass sie versucht habe, sich gegen ihren Angreifer zu wehren. Ob dabei auch der Täter verletzt wurde, ist ebenfalls ungeklärt.
Ungelöster Kölner Mordfall bei Aktenzeichen XY (t-online)

Eine Spur könnte in die Hausbesetzerszene führen, das Opfer soll in den Wochen vor ihrem gewaltsamen Tod dieser angehört haben. Möglicherweise gibt es aus diesem Milieu Mitwisser, die damals schwiegen, heute aber mit der Polizei kooperieren würden.
Jetzt hofft die Polizei auch auf Hinweise, die sie zu dem Messerstecher führen, der Andrea W. auf dem Gewissen hat. Die 28-Jährige war in den letzten Wochen ihres Lebens in der Hausbesetzerszene unterwegs, hatte vermutlich deswegen auch ihre Arbeitsstelle bei der Post aufgegeben.

Ob die Tat mit der Szene zusammen hängt, sei fraglich, so Chef-Ermittler Weber am Freitag (6. September 2024) gegenüber EXPRESS.de: „Fakt ist, dass es damals aber offenbar schwierig war, mit diesen Leuten zu sprechen.“ Vielleicht will aber jemand heute mit der Polizei reden.
Wer metzelte Andrea W. (†28) in Köln nieder? (Express)


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08.09.2024 um 13:12
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Erst fünf Tage nach dem Fund ihrer Leiche meldeten ihre Eltern sie als vermisst. Die junge Frau hatte mehrere Stichverletzungen und verstarb kurz nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus.
Diese Formulierung ergibt keinen Sinn. Wenn sie erst im Krankenhaus verstarb, dann wurde ja keine Leiche gefunden, sondern eine Schwer(st)verletzte.

Aber gut, dass man sich den Fall nochmals vornimmt, hoffen wir auf zielführende Hinweise.


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10.09.2024 um 07:57
Beitrag von 1899Ost (Seite 13)

Totes Kind in der Güllegrube - Prozessbeginn im Fall der 1993 getöteten Sabine im unterfränkischen Wiesenfeld.

Seit Montag, 9. September 2024 verhandelt das Landgericht Würzburg in diesem Cold Case wegen Mordes. Der Angeklagte schweigt zu Prozessbeginn.
Zu Prozessbeginn richtet der Vorsitzende Richter das Wort an den Angeklagten: "Es gibt Spuren, die es für sehr, sehr unwahrscheinlich erachten lassen, dass Sie mit dieser Sache gar nichts zu tun haben." Der 47-Jährige, der sich am Landgericht Würzburg verantworten muss, verfolgt den ersten Verhandlungstag weitgehend ohne Regung.
Aufklärung des "Cold Case" bleibt schwierig
Für das Landgericht ist die Aufklärung des jahrzehntealten Falls eine Herausforderung. Bis zu 60 Prozesstage will sich das Gericht Zeit nehmen. Vorsorglich sind bis in den Juli kommenden Jahres Termine angesetzt.
Quelle:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/totes-kind-in-guellegrube-angeklagter-schweigt-zu-prozessbeginn,UNroWPr


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10.09.2024 um 09:05
Bis der Fall verhandelt werden konnte, dauerte es jedoch noch einmal fast drei Jahre. Das Landgericht Würzburg hatte die Anklage zunächst abgelehnt. Die Beweise hatten aus Sicht des Gerichts keine sichere Rekonstruktion eines Tathergangs zugelassen. Die Staatsanwaltschaft legte Beschwerde ein. Monatelang lag der Fall zur Prüfung am Oberlandesgericht in Bamberg. Das entschied: Der Fall muss verhandelt werden. Eine Verurteilung wegen Mordes sei mindestens genauso wahrscheinlich wie ein Freispruch, so die Begründung.
Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/totes-kind-in-guellegrube-angeklagter-schweigt-zu-prozessbeginn,UNroWPr

Wenn man daraus schließt, dass eine: SICHERE REKONSTRUKTION DES TATHERGANGES NICHT MÖGLICH IST - trotzdem EINDEUTIGE DNA Spuren an der UNTERWÄSCHE des Mädchens gefunden wurden - und deshalb die Anklage verweigert, fragt man sich, wie weit hat sich ein Rechtsstaat schon vom RECHT entfernt ?

Hat nicht jeder Mensch die Grundeinstellung dass bei einem Verbrechen wie es hier geschehen ist, ALLE MITTEL ZULÄSSIG SEIN SOLLEN um einen Täter zu überführen ?


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10.09.2024 um 09:17
Zitat von taranehtaraneh schrieb:rotzdem EINDEUTIGE DNA Spuren an der UNTERWÄSCHE des Mädchens gefunden wurden
Ermittler finden DNA des Opfers an Kleidung
Die Beamten fanden DNA des Angeklagten unter anderem auf der Wäsche des Opfers.
Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/totes-kind-in-guellegrube-angeklagter-schweigt-zu-prozessbeginn,UNroWPr

Also, von Unterwäsche steht in dem Artikel nichts. Es wird lediglich von Wäsche gesprochen.

Und was sind eindeutige DNA-Spuren? DNA-Spuren sind grundsätzlich "nur" ein Indiz (mittelbarer Beweis), da sie keinen konkreten Tathergang beweisen. Sie beweisen lediglich, dass der Träger dieser DNA zu irgendeinem Zeitpunkt in Kontakt mit dem Opfer/ Tatort war.
Zitat von taranehtaraneh schrieb:Hat nicht jeder Mensch die Grundeinstellung dass bei einem Verbrechen wie es hier geschehen ist, ALLE MITTEL ZULÄSSIG SEIN SOLLEN um einen Täter zu überführen ?
Wer das fordert, hat sich selbst vom Recht entfernt. Also nein, diese Grundeinstellung hat mitnichten jeder Mensch, denn dann könnten wir die StPO und das BVerfG in diesem Bereich direkt abschaffen.
Welche Mittel wurden in diesem Fall denn nicht genutzt? Soweit es der Artikel hergibt, wurden umfangreiche Überprüfungen durchgeführt, die auch Ergebnisse brachten.


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10.09.2024 um 10:00
Zitat von taranehtaraneh schrieb:Hat nicht jeder Mensch die Grundeinstellung dass bei einem Verbrechen wie es hier geschehen ist, ALLE MITTEL ZULÄSSIG SEIN SOLLEN um einen Täter zu überführen ?
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Wer das fordert, hat sich selbst vom Recht entfernt.
Vollste Zustimmung, @Juris019 .
Darum würde ich formulieren, bei jedem Verbrechen sollten alle zulässigen Mittel eingesetzt werden, um einen Tatverdächtigen ermitteln zu können. Die Frage der Überführung stellt sich so für mich nicht - StA/Polizei ermitteln, klagen bei vorliegen der Voraussetzungen an und es ist dann Aufgabe der unabhängigen Justiz zu entscheiden, ob der Angeklagte nach rechtsstaatlichen Prinzipien als schuldiger Täter zu verurteilen oder der Unschuldsvermutung folgend freizusprechen ist.

@taraneh Was genau meinst Du mit alle Mittel? Gibt es welche, die Du ausschließt oder schließt Du gar keine aus?
Und warum schreibst Du asudrücklich von einem Verbrechen, wie es hier geschehen sei - wie siehst Du das bei anderen Verbrechen und Straftaten? Sollte da lockerer ermittelt / gegen Tatverdächtige vorgegangen werden? Mit welcher Begründung?


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10.09.2024 um 10:28
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Welche Mittel wurden in diesem Fall denn nicht genutzt? Soweit es der Artikel hergibt, wurden umfangreiche Überprüfungen durchgeführt, die auch Ergebnisse brachten.
Gut, und diese Ergebnisse lassen jetzt doch eine Anklage zu - auch wenn es nur an der Wäsche war, natürlich wissen wir hier nicht, in welcher KONSTELLATION der jetzt Angeklagte die Möglichkeit hatte, mit Sabine im täglichen Leben in Kontakt zu kommen - z. Bsp. könnte er bei Arbeiten am Hof in Kontakt gekommen sein - eventuell auch durch Ortsnähe bei Vereinen, Schulwege udgl. - denke die Anklage weiß mehr als wir hier in diesem Forum - und es wird dieses Verbrechen aufgeklärt - darum geht es mir hier in 1. Linie!
In meinen Augen sehe ich keine Entfernung vom Recht dadurch wenn ich alle Möglichkeiten nütze, die MOMENTAN möglich sind, einen Täter eines Verbrechen zu überführen.


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10.09.2024 um 10:39
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Darum würde ich formulieren, bei jedem Verbrechen sollten alle zulässigen Mittel eingesetzt werden, um einen Tatverdächtigen ermitteln zu können. Die Frage der Überführung stellt sich so für mich nicht - StA/Polizei ermitteln,
In der Formulierung ERMITTELN und ÜBERFÜHREN verstehe ich als "Normalo" das Gleiche, Juristen sind da "gewandter" und finden einen Unterschied - ok kann ich Leben damit !


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10.09.2024 um 11:21
Der Unterschied zwischen dieser Aussage:
Zitat von taranehtaraneh schrieb:Hat nicht jeder Mensch die Grundeinstellung dass ... ALLE MITTEL ZULÄSSIG SEIN SOLLEN ... ?
und jener:
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Darum würde ich formulieren, bei jedem Verbrechen sollten alle zulässigen Mittel eingesetzt werden, ... ,
ist, dass einmal alle Mittel zulässig sein sollten, dann aber (nur) zulässige Mittel eingesetzt werden sollen.


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10.09.2024 um 11:25
Zitat von taranehtaraneh schrieb:In meinen Augen sehe ich keine Entfernung vom Recht dadurch wenn ich alle Möglichkeiten nütze, die MOMENTAN möglich sind, einen Täter eines Verbrechen zu überführen.
Als Möglichkeit steht z.B. auch die Folter zur Verfügung, die richtigerweise verboten ist. Genauso wie psychischer Druck oder anlasslose Isolationshaft etc. Nur weil etwas möglich ist, ist es noch lange kein adäquates Mittel. Zumal die Vorschriften primär dazu dienen, Unschuldige vor gravierenden Eingriffen zu schützen.
Zitat von taranehtaraneh schrieb:denke die Anklage weiß mehr als wir hier in diesem Forum - und es wird dieses Verbrechen aufgeklärt
Das Gericht weiß im Optimalfall aufgrund der Anklageschrift ebenfalls umfangreich Bescheid und hat vorliegend zunächst eine hinreichende Verurteilungswahrscheinlichkeit verneint. Das passiert immer mal wieder. Und es ist besser, eine Anklage wird gar nicht erst zugelassen, als dass sie der StA vor Gericht um die Ohren fliegt. Dann gibt es einen Freispruch und praktisch keine Möglichkeit, dieselbe Person erneut vor Gericht zu stellen. Und nur, weil jemand angeklagt wird, heißt das noch lange nicht, dass die Tat aufgeklärt wird.


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10.09.2024 um 11:29
Zitat von taranehtaraneh schrieb:Hat nicht jeder Mensch die Grundeinstellung dass bei einem Verbrechen wie es hier geschehen ist, ALLE MITTEL ZULÄSSIG SEIN SOLLEN um einen Täter zu überführen ?
Zitat von taranehtaraneh schrieb:In meinen Augen sehe ich keine Entfernung vom Recht dadurch wenn ich alle Möglichkeiten nütze, die MOMENTAN möglich sind, einen Täter eines Verbrechen zu überführen.
Die Einschränkung auf die momentan möglichen Mittel enthält die erste Aussage nicht. Welches der beiden Alternativen ist denn nun Deine Position, @taraneh ?

Beiepielhaft umfasst nach meinem Sprachverständnis "alle Mittel zulässig sein sollten" auch Durchsuchungen und Abhörmaßnaahmen ohne richterliche Erlaubnis sowie die Androhung von Folter (siehe Fall Jakob von Metzler).
Mementan möglich sind die beispielhaft aufgeführten Maßnahmen nachgeltendem Recht aber eben nicht. Und damit entfernt sich "alle Mittel zulässig sein sollten" sehrwohl vom geltenden Recht.


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10.09.2024 um 15:01
Die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta rollt den Mordfall Nenad Gajanovic aus dem Jahre 1996 neu auf. Mit einem von der Polizei produzierten True-Crime-Kurzfilm, in dem u.a. Originalfotos vom Tatort zu sehen sind, sollen Zeugen und Mitwisser angesprochen werden.

Auszug aus der Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Oldenburg (über den Link kann dann auch der Kurzfilm angesehen werden):
Wer hat Nenad Gajanovic im August 1996 ermordet? Dieser Frage geht nun nach 28 Jahren eine Mordkommission der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Oldenburg erneut nach.

Am 8. August 1996 fanden Jäger in Dümmerlohausen im Landkreis Vechta an der heutigen L853 den Leichnam eines 35-jährigen Mannes neben einem roten VW Golf. Das Opfer, Nenad Gajanovic, war mit mehreren Schüssen ermordet worden.

Über Nenad Gajanovic ist bekannt, dass er selbst in kriminellen Kreisen verkehrte, im norddeutschen Raum Einbrüche beging und in Hamburg wohnte. In seinem Umfeld wurde er Gajo genannt. Einer seiner letzten Aufenthaltsorte war ein Hotel in der Alexanderstraße in Oldenburg (Oldb.), wo er vor seiner Ermordung mutmaßlich untergetaucht war. Der aufgefundene rote VW Golf war zuvor in Bad Essen entwendet worden. Das Opfer stammte aus dem ehemaligen Jugoslawien und pflegte familiäre Bezüge dorthin.

Eine damals gegründete Mordkommission konnte den Fall nicht lösen, und er wurde zu den Akten gelegt. Heute ist der Mordfall ein Cold Case.

Im Jahr 2019 wurden die Ermittlungsakten samt sichergestellten Beweismaterials im Rahmen einer Überprüfung alter, ungelöster Fälle erneut untersucht und bewertet. Neue Analysemethoden und deren Ergebnisse führten nun zu einer Wiederaufnahme der Ermittlungen und im Jahr 2024 zur Gründung der Mordkommission „Gajo 96“. Benannt nach dem Spitznamen des Mordopfers und dem Jahr seiner Ermordung.

In Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Oldenburg hat die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta einen Kurzfilm produziert. Dabei handelt es sich um ein Novum, denn der Film gibt auch anhand von Originalfotos und Auszügen aus der Ermittlungsakte Einblicke in den Mordfall. Der Film stellt bislang nicht öffentlich zugängliche Einzelheiten zum Mordfall dar und soll den Bekanntheitsgrad des Falles erhöhen. Durch den Film sollen Zeugen bzw. Mitwissende angesprochen werden, die Angaben zur Ermordung von Nenad Gajanovic machen können. Für den Zuschauer wird außerdem spürbar, wie schwierig sich die Ermittlungen im Bereich der Organisierten Kriminalität dargestellt haben müssen. Der Kurzfilm zeigt auch auf, wie grausam und heimtückisch die Tat verübt worden sein muss. Die True-Crime-Produktion enthält daher auch Bildmaterial, welches eine Triggerwarnung notwendig macht.
Mordkommission Gajo 96 (Presseerklärung Staatsanwaltschaft Oldenburg)


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17.09.2024 um 16:32
Die Ermittlungsgruppe Cold Cases des Polizeipräsidiums Bielefeld rollt den tödlichen Raubüberfall auf den Paderborner Taxifahrer Johannes Funke aus dem Jahre 1994 neu auf.

Zum Tatablauf ist folgendes bekannt:
Der damals 43-jährige Taxifahrer eines Paderborner Unternehmens nahm am Freitag, 15.04.1994, kurz nach Mitternacht im Paderborner Zentrum einen oder mehrere Fahrgäste auf. Das Taxi war zuvor aus einer Telefonzelle am Neuhäuser Tor gerufen worden und als Treffpunkt wurde die damals etwa 30 Meter entfernt liegende Gaststätte "Stulle" vereinbart. Gegen 00:15 Uhr teilte der Taxifahrer seiner Zentrale noch mit, dass die Fahrt nach Hövelhof gehen werde.

In Hövelhof erfolgte im Bereich Klausheide in der Nähe des Apelteichs der Angriff, bei dem der Taxifahrer noch im Fahrzeug mit einer Vielzahl von Messerstichen getötet wurde. Man raubte ihm die Geldbörse mit den Tageseinnahmen, schob oder zog ihn aus dem Fahrzeug und flüchtete mit dem Taxi.

Unglücklicherweise war der Sicherheitsgurt des Taxifahrers nicht gelöst und er wurde von dem fahrenden Fahrzeug noch über die Salvatorstraße und die Klausheider Straße über eine größere Distanz mitgeschleift. Die Täter sollen im Anschluss mit dem Taxi über Staumühle und die Panzerringstraße des Truppenübungsplatzes Senne zurück in Richtung Paderborn geflüchtet sein. Das Fahrzeug wurde bereits um 00:58 Uhr auf einem Parkplatz in Schloß Neuhaus, an den Fischteichen an der Dubelohstraße, aufgefunden.
Zurzeit wird erneut Spurenmaterial untersucht, in der Hoffnung DNA-Spuren der Täter finden zu können. Darüber hinaus wenden sich die Ermittler mit Fragen an die Bevölkerung:
Markus Mertens erklärt, was die Ermittler darüber hinaus beschäftigt: "Es hat sich um eine sehr blutige und kontaktreiche Tat gehandelt. Der oder die Täter dürften dabei auch selbst erhebliche, blutige Anhaftungen an den Händen und ihrer Kleidung davongetragen haben. Eine wichtige Frage ist daher für uns nach wie vor, ob möglicherweise einem Zeugen kurz nach der Tat jemand, vielleicht sogar im sozialen Nahfeld, mit derartigen Verunreinigungen aufgefallen ist? Vielleicht haben der oder die Täter aber auch über die Jahre ihr Schweigen gebrochen und mit anderen Personen über die Tat gesprochen. Wir stehen für alle Hinweise zur Verfügung. Bitte melden Sie sich mit allen Informationen bei uns und überlassen uns deren Bewertung, denn auch der noch so gering empfundene Anhaltspunkt kann uns zur Aufklärung dieses Falls verhelfen."
Bielefelder Ermittlungsgruppe Cold Cases betrachtet erneut den Paderborner Altfall der MK Funke zu einem Raubmord an einem Taxifahrer aus dem Jahr 1994 (Polizei Bielefeld)


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23.09.2024 um 13:54
Zitat von Juris019Juris019 schrieb am 10.09.2024:Also, von Unterwäsche steht in dem Artikel nichts. Es wird lediglich von Wäsche gesprochen.
Also in diesem Artikel steht direkt, dass Spermaspuren am Slip des Mädchens gefunden wurde.
So sei die Erbsubstanz des 47-Jährigen im Zuge der neuerlichen Ermittlungen an der Kleidung des Opfers gefunden worden, unter anderem Spermaspuren am Slip von Sabine.
Quelle: https://www.infranken.de/lk/wuerzburg/sabine-back-cold-case-mord-1993-wuerzburg-anklage-ermittlungen-prozess-taeter-schweigt-art-5856293


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25.09.2024 um 18:00
Mutmaßlicher Raubmord von 1992: LKA Hamburg rollt Fall Rudolf Haberstein auf – Suche nach Begleiter

Das LKA Hamburg sucht zum mutmaßlichen Raubmord an dem 59-jährigen Rudolf Haberstein im April 1992 neue Zeuginnen und Zeugen.

Dazu wurde nun ein Lichtbild des Opfers veröffentlicht.

Weiterhin teilt das LKA Hamburg mit:
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen [...] hatte sich der damals 59-Jährige seit dem 08. April 1992 als Tourist in der damaligen Pension "Edel" am Hansaplatz ein Zimmer gemietet und wurde dort von einem Angestellten am Morgen des 17.04.1992 (Karfreitag) tot aufgefunden.

Nachdem alarmierte Polizistinnen und Polizisten im Zuge der ersten Ermittlungen ein Fremdverschulden nicht ausschließen konnten, übernahm die Mordkommission die Ermittlungen.

Im weiteren Verfahren ergaben sich Hinweise darauf, dass der 59-Jährige mutmaßlich absichtlich von einer unbekannten Person unter Drogen gesetzt wurde und im Anschluss an den Folgen verstarb. Darüber hinaus wurde unter anderem das Portemonnaie des Geschädigten mit mehr als 1.000 DM entwendet.

Zudem ergaben die Ermittlungen, dass sich der 59-Jährige während seines Aufenthaltes mehrfach im Umfeld des Hamburger Hauptbahnhofes aufgehalten hatte und möglicherweise Kontakt zu anderen Personen suchte. Am Vorabend soll er einen jungen Mann in seinem Zimmer getroffen haben, welcher wie folgt beschrieben wird:

-circa 20 Jahre alt
-nackenlange, dunkle, glatte Haare
-schwarze Lederbekleidung
-braune Springerstiefel

Trotz intensiver Ermittlungen und mehrmaliger erneuter kriminaltechnischer Untersuchung der gesicherten Spuren unter Anpassung an die verbesserten Bedingungen und technischen Neuerungen konnte die Tat bis heute nicht aufgeklärt werden.

Die Strafverfolgungsbehörden erhoffen sich durch die Veröffentlichung eines Lichtbildes des Geschädigten Hinweise auf mögliche Kontaktpersonen und insbesondere den damaligen Begleiter zu erlangen.
Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/6337/5872082


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26.09.2024 um 11:00
Ausgabe im Oktober 2024: Dortmunder Prostituierten-Mord an Sylvia Beerenberg bei Aktenzeichen XY

Der Fall: Die Leiche der 40-jährigen Sylvia Beerenberg wird am 24. Oktober 1987 um 7.40 Uhr von einem Auszubildenden am Rande eines Feldweges nahe der B475 bei Lippetal-Oesterheide im Kreis Soest gefunden. Zuletzt lebend gesehen wurde die Prostituierte auf dem Straßenstrich am Dortmunder Neumarkt am Abend zuvor gegen 20 Uhr. Bei der Obduktion der Leiche stellt sich heraus, dass Beerenberg infolge zahlreicher Messerstiche verblutet war. Eine Kollegin erinnert sich später, dass der letzte Freier der sechsfachen Mutter ein "feiner Pinkel" gewesen sei, 45 bis 50 Jahre alt, untersetzt, Brillenträger, in einem dunklen Anzug mit heller Krawatte. Das Auto sei ein dunkler Mercedes älteren Baujahrs gewesen. Weder die Beschreibung noch die Auslobung von 5000 Mark für zielführende Hinweise führen jedoch zur Aufklärung des Tötungsdelikts. Bewegung kommt in die Ermittlungen erst drei Jahre später. In der Nacht auf den 29. April 1990 trampt die 16-jährige Eva Kreklau gegen 2 Uhr von einem Disco-Besuch in Dortmund nach Hause. Auch sie fährt in einem dunklen Mercedes mit. Während der Fahrt schläft sie ein und wacht erst auf, als der Fahrer sie an der Niederbergheimer Straße bei Möhnesee-Ellingsen aus dem Wagen zerrt und immer wieder auf sie einsticht. Vermutlich im Glauben, es sei tot, lässt der Mann sein Opfer zurück. Eva Kreklau erinnert sich an einen Mann im Alter zwischen 30 und 40 Jahre, schlank und blond, mit "Dortmunder Sprachstil". Im Jahr 2014 setzt die Dortmunder Polizei auf eine ungewöhnliche Methode: Unter Hypnose wird zusammen mit der Frau ein Phantombild des Mannes erstellt. Die Beamten gehen davon aus, dass es sich in beiden Fällen um denselben Täter handelte.

Der Fall wird nun am Mittwoch, 2. Oktober 2024, bei Aktenzeichen XY im ZDF verfilmt. Darüber berichten die Ruhr Nachrichten:
Ein Dortmunder Mordfall kommt ins Fernsehen: Die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ wird am 2. Oktober (Mittwoch) ab 20.15 Uhr live ausgestrahlt. Rudi Cerne moderiert die Sendung.

Im Fokus steht die Kripo Dortmund mit zwei Fällen aus den Jahren 1987 und 1990. An einem Abend im Oktober 1987 stieg die Prostituierte Sylvia Beerenberg in Dortmund in einen dunklen Mercedes. Die Fahrt endete in der Gemeinde Oestinghausen im Kreis Soest. Dort wurde sie mit 16 Messerstichen getötet. Der Täter ist bis heute unbekannt.



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26.09.2024 um 18:00
Mord an US-Touristin in Koblenz 1994: Neue Spur im Fall Amy Lopez – Mögliche Täter-DNA isoliert

Der Fall: Im September 1994 ist die 24-jährige Texanerin Amy Lopez mit einer Reisegruppe in Koblenz unterwegs. Die Reise ist ein Geschenk ihres Vaters zum College-Abschluss. Am Montag, 26. September, macht sich Lopez gegen acht Uhr am Morgen alleine von ihrem Hotel Scholz in Koblenz-Rauental auf den Weg, um die preußische Befestigungsanlage Ehrenbreitstein oberhalb des Rheins zu besichtigen. Zuletzt wird die Frau mit schwarzem Rucksack gegen 8.50 Uhr an der B42 im Bereich der Auffahrt zur Festung gesehen. Anschließend nimmt sie wohl den Felsenweg zum Aufstieg. Dabei kommt sie am Turm Aster am Südhang vorbei und betritt das nach dem Festungsplaner benannte General-Aster-Zimmer. Hier wird um 10.15 Uhr ihre Leiche von zwei Teenagern gefunden. Die Polizei spricht von einem Sexualmord und sucht nach einem jungen Mann, der an diesem Morgen ebenfalls im Bereich der Auffahrt gesehen wurde. Er wird als 18 bis 22 Jahre alt, etwa 1,80 Meter groß, sehr schlank und mit auffallend kurzen und eng anliegenden hellblonden Haaren beschrieben und soll eine blaue Jeans und ein T-Shirt getragen haben. Auch ein Herrenfahrrad mit Fahrradkorb, das zeitweise auf halber Strecke zur Burg gesehen wird, findet Eingang in die Akten. 19 Monate nach der Tat wird ein 35-jähriger Maurer aus Uelzen in Niedersachsen als dringend tatverdächtig festgenommen. Hinweise aus der Bevölkerung führten zu ihm. Der Mann hatte zur Tatzeit in Ehrenbreitstein gelebt. Die Verdachtsmomente und Indizien reichen aber nicht für einen hinreichenden Tatverdacht und eine Anklage aus.

Anhand von Hautschuppen hat die Kripo Koblenz nun eine mögliche Täter-DNA isoliert. Darüber berichtet der Südwestrundfunk:
Vor 30 Jahren brauchte man noch Blut, um eine DNA-Spur zu finden. Das ist das individuelle Erbgut eines Menschen. Heute reichen dafür schon Hautschuppen aus. So eine Analyse hat die Kripo Koblenz durchführen lassen. Tatsächlich konnte so eine DNA generiert werden, die möglicherweise dem Täter zugeordnet werden kann.

Deshalb werden jetzt nach und nach alle rund 300 Zeugen und Verdächtigen von damals noch einmal vorgeladen und um eine DNA-Probe gebeten. Bislang haben das schon viele bereitwillig getan. Allerdings ohne Ergebnis.



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27.09.2024 um 13:00
Polizei Essen sucht mit Podcast nach Hinweisen: Mord an 78-jähriger Rentnerin Cäcilia Lange wird neu aufgerollt

Der Fall: Cäcilia Lange wird am Sonntag, 12. Oktober 2003 um 11.20 Uhr tot in ihrer Wohnung in der Führichstraße 4 in Essen-Holsterhausen aufgefunden. Die 78-Jährige ist in der Nachbarschaft bekannt, da sie als starke Raucherin oft am Fenster steht und das Geschehen beobachtet. Tatsächlich lebt sie jedoch zurückgezogen, ist auf Geld vom Sozialamt angewiesen und pflegebedürftig. Ein Mitarbeiter des Pflegedienstes ist es auch, der an diesem Sonntag im Oktober nach erfolglosem Klingeln mit einer Leiter durch das stets geöffnete Fenster in die Erdgeschossgewohnung einsteigt und Lange in einer Blutlache auf dem Boden des Wohnzimmers liegen sieht. Am Tatort stellen die Ermittler später Spuren eines Kampfes und einer Durchsuchung fest. Beim Opfer wird scharfe Gewalt teils gegen den Hals als Todesursache ausgemacht. Der Todeszeitpunkt wird auf den Mittag des 10. Oktober geschätzt – am Morgen wurde Lange von einer Haushaltshilfe zum letzten Mal gesichert gesehen, später hörte ein Nachbar Schmerzensschreie. Einen wichtigen Hinweis liefert eine Nachbarin, die um die Tatzeit herum ein Auto mit zwei männlichen Insassen und Tuttlinger Kennzeichen bemerkte. Der Nutzer des Wagens ist ein wegen betrügerischer Haustürgeschäfte verurteilter 53-Jähriger aus Kaiserslautern. Dazu passt, dass Nachbarn zufolge drei Tage vor dem Fund der Leiche ein Mann in der Wohnung der 78-Jährigen gewesen soll. Er habe ihr wohl Teppiche verkaufen wollen, sie unter Druck gesetzt, heißt es. Zusammen mit einem Komplizen wollte der Unbekannte mit Lange zur Sparkasse fahren, damit sie dort Geld abhebt. Dem aber hat sich die ältere Dame verweigert. Dem 53-Jährigen kann jedoch kein Aufenthalt in der Wohnung nachgewiesen werden. Der Abgleich mit einer DNA-Spur aus der Wohnung verläuft bei ihm und bekannten Komplizen aus Betrugsfällen negativ.

Die Polizei Essen ließ nun laut Dustin Wisnewski, Leiter der Ermittlungsgruppe Cold Cases, eine Leichenfolie aus den Asservaten, mit der die Tote damals abgeklebt worden ist, neu untersuchen, um Spuren in Gestalt von Haaren oder Hautschuppen zu sichern. Die darauf konservierte DNA wird aktuell mit technischen Mitteln, die vor zwei Jahrzehnten noch nicht zur Verfügung standen, 'auftypisiert'. "Ich habe wirklich die Hoffnung, dass eine Spur dem Täter zuzuordnen ist", so Wisnewski in einem heute veröffentlichten Podcast.

Quelle: Presseportal | Polizei Essen


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