Vermisstes Ehepaar Placzek aus Schnaittach getötet aufgefunden

emz schrieb:Wenn der Angeklagte in Lohn und Brot stand, wieso war er denn dann wieder zurück zu den Eltern gezogen?
Dann gab es also keine Krankheit, die das verlangt hätte?

Warum über PN? Das interessiert uns doch alle :-)

falstaff schrieb:Warum über PN? Das interessiert uns doch alle :-)

Damit hast du natürlich Recht, dass wir alle sehr neugierig sind, was die Lebensumstände vor der Tat anbelangt.
Allerdings hat auch ein Angeklagter Persönlichkeitsrechte.
Wenn die Quellen nicht bekannt sind, muss man halt etwas vorsichtig sein.

Ich wollte mich ja eigentlich nie mehr zu Wort melden. Aber wenn ich das so alles lese...

Was ist so schwer daran zu begreifen, dass der Typ in einem Arbeitsverhältnis stand, aber langfristig krankgschrieben war, deswegen nur noch Krankengeld bekam, was schlichtweg für ein eigenständiges Leben in Nürnberg nicht gereicht hat, und er deshalb zu seinen Eltern ins Dachgeschoss zog? Der zog zu seinen Eltern zurück, holte die Schrappnelle irgendwie dazu, er bekam deswegen mit den Eltern Schwierigkeiten, und die beiden schmiedeten einen deren Intelligenz entsprechenden Plan, welcher alle mögichen Widrigkeiten ihres derzeitigen Lebens lösen könnte. Wo ist also das Problem und das Rätsel?

@Sonnenschein81
Gibt keins. Das einzig Erstaunliche ist für mich, dass sie ernsthaft geglaubt haben, sie kommen damit durch.

PurePu schrieb:Gibt keins. Das einzig Erstaunliche ist für mich, dass sie ernsthaft geglaubt haben, sie kommen damit durch.

Daher schrieb ich ja auch

Sonnenschein81 schrieb: und die beiden schmiedeten einen deren Intelligenz entsprechenden Plan

Danke, @Sonnenschein81 und @PurePu, das bringt es so dermaßen auf den Punkt!

emz schrieb am 27.10.2018:Ich stelle mir da die Frage:
Wohnte sie denn zu Lebzeiten der Eltern überhaupt schon in Schnaittach?
Oder beschränkte sich der Kontakt zu seinen Eltern nur auf Besuche?

Sie haben beide im Haus der Eltern/Schwiegereltern gewohnt.

frauZimt schrieb:Sie haben beide im Haus der Eltern/Schwiegereltern gewohnt.

Das ist korrekt.

Doch hat es, aus meiner Sicht, eventuell Probleme im Zusammenleben gegeben.

Beispiel:

https://n-land.de/news/schnaittacher-stehen-in-der-trauer-zusammen

„Sehr seltsam“ fanden es beispielsweise Nachbarn, das nach dem Verschwinden der Eltern plötzlich zwei junge Huskywelpen auf dem Grundstück herum tollten. „Einen Hund im Haus hätten die Eltern nie geduldet, da bin ich mir sicher, weiß ein Nachbar und nährt damit die Spekulationen um das nach wie vor völlig unbekannte Motiv für den Doppelmord. Die jungen Hunde waren am Tag der Erstdurchsuchung des Hauses vor genau einer Woche von Polizeibeamten aus dem Grundstück geführt und der Tierrettung übergeben worden.

Denke daher, die nach dem Mord, späteren Eheleute (Heirat nach dem Verschwinden der Eltern des Sohnes) hatten klare Vorstellungen ihr Leben in dem Wohnhaus der Eltern des Sohnes zu gestalten, waren jedoch vor dem Mord, wahrscheinlich ständigen Widerständen ausgesetzt und es vollzog sich daraus Widerstand des Paares, welches letztendlich eskalierte.

Sunrise76 schrieb:Denke daher, die nach dem Mord, späteren Eheleute (Heirat nach dem Verschwinden der Eltern des Sohnes) hatten klare Vorstellungen ihr Leben in dem Wohnhaus der Eltern des Sohnes zu gestalten, waren jedoch vor dem Mord, wahrscheinlich ständigen Widerständen ausgesetzt und es vollzog sich daraus Widerstand des Paares, welches letztendlich eskalierte.

Sie waren ständigen Widerständen ausgesetzt, die dann wiederum zu Widerstand des Paares führte, der dann eskalierte ? Klingt sehr relativierend. Ganz nach dem Motto - hätten die Eltern sich mal nicht so angestellt, wäre das alles nicht passiert...

frauZimt schrieb: emz schrieb:
Ich stelle mir da die Frage:
Wohnte sie denn zu Lebzeiten der Eltern überhaupt schon in Schnaittach?
Oder beschränkte sich der Kontakt zu seinen Eltern nur auf Besuche?

frauzimt schrieb:
Sie haben beide im Haus der Eltern/Schwiegereltern gewohnt.

Die Frage stellte sich mir, weil ich in den Medien nur diese Info gefunden hatte:

emz schrieb am 23.10.2018:Anders schildern das andere Nachbarn. Seit Ingo Placzek vor einiger Zeit wieder zu Hause eingezogen sei, habe es Spannungen in der Familie gegeben, die heile Welt, die er im Interview mit der Pegnitz-Zeitung schilderte, sei nicht so heil gewesen.
Die Eltern seien auch gegen die Heirat gewesen. Elfriede Placzek und ihre Schwiegertochter, ..., seien nicht gut miteinander ausgekommen. „Man hat sie auch nur selten hier gesehen“.

Photographer73 schrieb:Klingt sehr relativierend. Ganz nach dem Motto - hätten die Eltern sich mal nicht so angestellt, wäre das alles nicht passiert...

Hätten mal die Eltern ihr Buberl rausgeschmissen, als es zu Spannung kam, wäre es nicht so weit gekommen. Das wäre der einzige "Vorwurf" den man ihnen machen könnte.

emz schrieb:Hätten mal die Eltern ihr Buberl rausgeschmissen, als es zu Spannung kam, wäre es nicht so weit gekommen. Das wäre der einzige "Vorwurf" den man ihnen machen könnte.

Vollkommen richtig. Wahlweise hätten das Pärchen auch seine Koffer packen können. Alles andere (Widerstand der eskalierte) spielt nur eine unglaubliche brutale und skrupellose Tat runter.

@emz
@Photographer73

Der Angeklagte war das einzige Kind der Placzek Eltern.
Mal eben so die beiden vor die Türe setzen hört sich so einfach an,ist es dann aber doch schwierig.
Auch wenn es Spannungen gab,die Mutter mit der Wahl der Schwiegertochter nicht einverstanden war,hätte der Rausschmiss sicherlich zu noch größeren Streitigkeiten bzw.sogar Kontaktabbruch geführt.
Das wollten sie bestimmt nicht.
Deshalb denke ich dass die Eltern eine aufkommende Gefahr gar nicht gesehen haben.Ansonsten hätten sie sich sicherlich anders entschieden um sich zu schützen.
Vielleicht hatten beide die Hoffnung der Sohn kommt schon wieder zur Vernunft.
Leider war dem nicht so...

flora61 schrieb:Rausschmiss sicherlich zu noch größeren Streitigkeiten bzw.sogar Kontaktabbruch geführt

Mag ja sein, aber die Eltern wären vermutlich noch am leben!

flora61 schrieb:Deshalb denke ich dass die Eltern eine aufkommende Gefahr gar nicht gesehen haben.Ansonsten hätten sie sich sicherlich anders entschieden um sich zu schützen

Darüber erfahren wir hoffentlich beim Prozess mehr, es sind ja eine ganze Menge Zeugen geladen. Vielleicht haben die Eltern mit Freunden oder Bekannten über die häusliche Situation gesprochen, die Mutter vielleicht auch über die Mordversuche, die sie wahrscheinlich nicht als solche erkannt hat, aber evt. dennoch darüber gesprochen hat, nachdem es ihr so schlecht ging.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Mag ja sein, aber die Eltern wären vermutlich noch am leben!

Je länger ich darüber nachdenke, umso skeptischer werde ich dabei. Der Sohn war bereit seine Eltern zu töten, um sich zu bereichern, aus Habgier. Hätten sie ihn rausgeworfen, hätte er vielleicht sogar ein zusätzliches "Argument" gefunden, um den Mord vor sich selbst zu rechtfertigen.

Photographer73 schrieb:Je länger ich darüber nachdenke, umso skeptischer werde ich dabei. Der Sohn war bereit seine Eltern zu töten, um sich zu bereichern, aus Habgier. Hätten sie ihn rausgeworfen, hätte er vielleicht sogar ein zusätzliches "Argument" gefunden, um den Mord vor sich selbst zu rechtfertigen.

Unter Umständen wurde er ja vielleicht raus geworfen, so nach dem Motto: Bis zum ..... kannst du dir mit deiner Prinzessin eine Wohnung suchen.

@Walkarin

Ja, dieser Gedanke kam mir in dem Zusammenhang auch schon, wäre durchaus möglich. Auch hier hoffe ich, daß Zeugen evt. etwas dazu sagen können.

flora61 schrieb:Auch wenn es Spannungen gab,die Mutter mit der Wahl der Schwiegertochter nicht einverstanden war,hätte der Rausschmiss sicherlich zu noch größeren Streitigkeiten bzw.sogar Kontaktabbruch geführt.

Na und? Da kann ich mich deinen Ansichten aber in keiner Weise anschließen.

Es gab Spannungen, seit der Sohn Anfang November wieder bei den Eltern eingezogen war, so berichten die Nachbarn. Ob der Grund allein die Schwiegertochter in spe war, die dort selten gesehen wurde, wie die Nachbarn sagen, wissen wir nicht. So wie sich nunmehr die Situation darstellt, scheint es auch um finanzielle Dinge gegangen zu sein.

Wollen wir die Situation doch mal etwas sachlicher betrachten. Wir haben da ein Ehepaar, nunmehr im letzten Drittel des Lebens angekommen, das sein ausgefülltes, aktives Rentnerdasein zu genießen scheint, bis zu dem Tag, an dem der dauererkrankte Sohn wieder heimkehrt.

Wieso hätten denn die Eltern einen Kontaktabbruch zu fürchten gehabt? Wer hat wen gebraucht, wer war von wem abhängig?

Walkarin schrieb:Unter Umständen wurde er ja vielleicht raus geworfen, so nach dem Motto: Bis zum ..... kannst du dir mit deiner Prinzessin eine Wohnung suchen.

Der Gedanke liegt durchaus nahe, je mehr ich darüber nachdenke.
Das würde auch erklären, warum die Morde so ohne erkennbare Vorplanung erfolgten, also unter Zeitdruck.

emz schrieb:Der Gedanke liegt durchaus nahe, je mehr ich darüber nachdenke.
Das würde auch erklären, warum die Morde so ohne erkennbare Vorplanung erfolgten, also unter Zeitdruck.

Nun, der erste Mordversuch fand ja im Herbst statt. Da hatte der noch gar nicht wieder bei den Eltern Einzug gehalten

Nach dem Ergebnis der umfangreichen Ermittlungen besteht der Verdacht, dass die beiden Angeschuldigten im Herbst 2017 zunächst den Entschluss fassten, die Mutter zu vergiften. Hierzu sollen sie giftige Pflanzensamen in ein Gebäckstück eingebacken und der 66-Jährigen angeboten haben.

https://www.justiz.bayern.de/gerichte-und-behoerden/staatsanwaltschaft/nuernberg-fuerth/presse/2018/05.php

Sonnenschein81 schrieb:Nun, der erste Mordversuch fand ja im Herbst statt. Da hatte der noch gar nicht wieder bei den Eltern Einzug gehalten

Nach dem Ergebnis der umfangreichen Ermittlungen besteht der Verdacht, dass die beiden Angeschuldigten im Herbst 2017 zunächst den Entschluss fassten, die Mutter zu vergiften. Hierzu sollen sie giftige Pflanzensamen in ein Gebäckstück eingebacken und der 66-Jährigen angeboten haben. Da diese nach dem Verzehr zwar Vergiftungserscheinungen zeigte, aber nicht verstarb, soll der Sohn ihr wenige Wochen später ein Getränk angeboten haben, das eine giftige Chemikalie enthielt. Aufgrund des auffälligen Geschmacks nahm die 66-Jährige jedoch nur eine nicht tödlich wirkende Menge zu sich.

Nachdem der erste Versuch fehlschlug, startete man einen weiteren, der ebenfalls nicht zum Erfolg führte. Die Mutter hätte wohl sterben sollen, während man längst schon wieder zuhause ist. Eine "saubere" Angelegenheit wäre das gewesen. Warum man diese Vergiftungsversuche nicht weiterführte?

Irgendetwas muss aber dann den Druck auf den Sohn erhöht haben, dass er sich vorort begibt in die unmittelbare Nähe der von ihm gehassten Mutter.

@emz

Naja,wie Eltern so sind.
Zumindest die meisten.
Man möchte gut mit den Kindern auskommen,wünscht sich Harmonie und Zufriedenheit.
Ich denke nicht dass es den Eltern leicht gefallen wäre,einen evtl.Streit vom Zaun zu brechen und zu riskieren dass der Sohn nicht mehr nach Hause kommt.
Damit hätten sie freilich ihre Ruhe gehabt aber ob ihnen das gefallen hätte?
Zumal sie nur diesen Sohn hatten.
Ich glaube auch nicht dass der Mutter bzw.den Eltern wegen der versuchten Vergiftung etwas aufgefallen ist.
Disharmonie und Streitigkeiten gab es bestimmt aber sicherlich nicht in dem Ausmaß dass man mit schlimmeren rechnen musste.