Vermisstes Ehepaar Placzek aus Schnaittach getötet aufgefunden

bellady schrieb:aber wenigstens die Ausbildung noch geschafft.

Hat der Mann tatsächlich eine Ausbildung? Bisher war doch immer nur von IT-Fachmann die Rede. So kann sich aber jeder nennen. Ich dachte immer, er hätte keine Ausbildung, jedenfalls nicht zu Ende gemacht.

bellady schrieb:Das passiert häufiger als man denkt, ist aber auch so etwas wie der heilige Gral in der Arbeitswelt , das viele nicht verstehen oder sich vorstellen können.

Ich weiß nicht, was du damit meinst. Kannst du das erläutern?

Tritonus schrieb:Hat der Mann tatsächlich eine Ausbildung? Bisher war doch immer nur von IT-Fachmann die Rede. So kann sich aber jeder nennen. Ich dachte immer, er hätte keine Ausbildung, jedenfalls nicht zu Ende gemacht.

"IT-Fachmann" steht häufig auf den Visitenkärtchen, die man sich nach den Seminaren im Arbeitsamt ausdrucken kann...

@falstaff
Ah, o.k., alles klar.

Tritonus schrieb:Vermisstes Ehepaar Placzek aus Schnaittach getötet aufgefunden
heute um 12:15
bellady schrieb:
aber wenigstens die Ausbildung noch geschafft.
Hat der Mann tatsächlich eine Ausbildung? Bisher war doch immer nur von IT-Fachmann die Rede. So kann sich aber jeder nennen. Ich dachte immer, er hätte keine Ausbildung, jedenfalls nicht zu Ende gemacht.

Ja, dann wäre es ja noch kurioser. Ich dachte er hat eine abgeschlossene Ausbildung, weil er sich so nannte, als Informatiker ausgab.

Tritonus schrieb:Hat der Mann tatsächlich eine Ausbildung? Bisher war doch immer nur von IT-Fachmann die Rede. So kann sich aber jeder nennen. Ich dachte immer, er hätte keine Ausbildung, jedenfalls nicht zu Ende gemacht.

Der Journalist spricht davon, der Angeklagte sei Informatiker gewesen. Da er näher mit dem Fall befasst war, könnte man davon ausgehen, dass das den Tatsachen entspricht.
http://www.spiegel.de/video/doppelmord-von-schnaittach-sohn-sitzt-in-u-haft-video-99015721.html

NeonMouse schrieb:Ich gehe übrigens auch davon aus, dass der Beschuldigte weiss, dass ihn seine Frau belastet.

Der Anwalt des Angeklagten hat Akteneinsicht. Er kennt also die kompletten Aussagen der Ehefrau.

emz schrieb:Der Journalist spricht davon, der Angeklagte sei Informatiker gewesen. Da er näher mit dem Fall befasst war, könnte man davon ausgehen, dass das den Tatsachen entspricht.

Ich meine mich zu erinnern, dass er Fachinformatiker war. Eine durchaus respektable Ausbildung, aber nicht unbedingt die höheren Weihen in diesem Berufsfeld. Und er gehörte wohl auch nicht zu den Jahrgangsbesten...

NeonMouse schrieb:Ich kenn diese Spieltheorie, allerdings liegen in diesem Praxisfall konkrete Beweise und 61 Zeugenaussagen vor, da wird man wahrscheinlich selbst dann verurteilen können wenn beide schweigen ;)

ist bekannt, ob es fingerabdrücke von beiden auf den verwendeten waffen gibt?

Tritonus schrieb:Wieso denn "zu kurz gekommen"? Einziges Kind, rundum verwöhnt, gefördert... Wenn er nichts draus macht, ist das sein Problem. Und die Schulden waren ja wohl auch hausgemacht

Tritonus schrieb:Das ist oft so bei diesen Muttersöhnchen. Die sind es halt gewöhnt, 24 Stunden am Tag umsäuselt und gehätschelt zu werden, egal was sie machen und wie sie sich benehmen.

@Tritonus
wir wissen nicht, ob das hier zutrifft.
du nennst ihn muttersöhnchen, kennst ihn aber nicht

ganz allgemein gesprochen, nicht auf den konkreten fall bezogen:
ein schönes leben haben kinder nicht, die in abhängigkeiten aufwachsen müssen: überbesorgte eltern, ständiges verhätscheln.
lebenstüchtig werden solche kinder oft nicht.

muttersöhncen sind nicht zu beneiden, denn sie trauen sich nichts zu

frauZimt schrieb:ganz allgemein gesprochen, nicht auf den konkreten fall bezogen:
ein schönes leben haben kinder nicht, die in abhängigkeiten aufwachsen müssen: überbesorgte eltern, ständiges verhätscheln.
lebenstüchtig werden solche kinder oft nicht.

muttersöhncen sind nicht zu beneiden, denn sie trauen sich nichts zu

Genau....das ist die anderen negative Seite der zu strengen Erziehung, die eine freie Entfaltung verhindert und sowas nach sich ziehen kann.

frauZimt schrieb:lebenstüchtig werden solche kinder oft nicht.

Das meinte ich ja.

frauZimt schrieb:wir wissen nicht, ob das hier zutrifft.
du nennst ihn muttersöhnchen, kennst ihn aber nicht

Nein, ich kenne ihn nicht, das Verhältnis zu seiner Mutter wurde aber öfter so beschrieben.

als Informatiker ausgab.

Als IT-Fachmann. Wie gesagt, so kann sich jeder nennen, Grafiker kann sich auch jeder nennen, das sagt aber noch nichts über die Ausbildung aus.

bellady schrieb:das ist die anderen negative Seite der zu strengen Erziehung, die eine freie Entfaltung verhindert

@bellady
Das Gegenteil von "zu streng" kann die selbe Wirkung haben.
Wenn Eltern ihren Sprößlingen alles durchgehen lassen, immer hinter ihre Kindern aufräumen, ihren Kindern nie Verantwortung übertragen, werden aus den Kindern u.U. Erwachsene, die sich nichts zutrauen, sich eingeschränkt und untüchtig fühlen.

Unter Umstände muss man sagen. Unter identischen Bedingungen entwickeln sich Menschen verschieden.

falstaff schrieb:Ich meine mich zu erinnern, dass er Fachinformatiker war. Eine durchaus respektable Ausbildung, aber nicht unbedingt die höheren Weihen in diesem Berufsfeld. Und er gehörte wohl auch nicht zu den Jahrgangsbesten...

Dennoch scheint er aber einer Berufstätigkeit nachgegangen zu sein.
Anzunehmender Arbeitsort: Nürnberg. Es hieß, bevor er Anfang November nach Schnaittach zog, habe er dort gewohnt.

emz schrieb:Dennoch scheint er aber einer Berufstätigkeit nachgegangen zu sein.
Anzunehmender Arbeitsort: Nürnberg. Es hieß, bevor er Anfang November nach Schnaittach zog, habe er dort gewohnt.

das sind nur eckdaten. Ja, er hat mal gearbeitet. was sagt das?
das sagt nichts über erfolg oder misserfolg im beruf, nichts darüber, wie er mit den kollegen klargekommen ist
wie er mit stress umgehen konnte etc.

das sind alles fragen, die die gutachter klären werden

und nicht, um die tat kleinzurechnen, wie hier manche befürchten.
es besteht einfach ein interesse an den antworten

und bei zwei beschuldigen möchte man natürlich wissen, welche triebfedern es gab und wie beide ineinandergriffen.
denn ab einem zeitpunkt entstand ja diese ungute dynamik

frauZimt schrieb:und nicht, um die tat kleinzurechnen, wie hier manche befürchten.

Falls du mich meinst - ich befürchte das nicht. Mich stört nur die Tendenz, die Frau als Drahtzieherin darzustellen und ihr damit die Hauptschuld zu geben, so in dem Sinn: "ohne diese Frau hätte er die Tat nicht begangen". (Du sagst das nicht, wurde aber schon öfter geschrieben). Das ist eine häufig zu beobachtender Mechanismus: so bald eine Frau Mittäterin ist, wird sie von vielen auch (gar nicht selten von Frauen) für die eigentlich Schuldige gehalten. Nicht nur bei Mord und nicht nur hier im Forum, das kann man auch in Alltagsdingen finden. Meine Beobachtung.

emz schrieb:Dennoch scheint er aber einer Berufstätigkeit nachgegangen zu sein.

Als Alleinunterhalter soll er gearbeitet haben.

Tritonus schrieb:so in dem Sinn: "ohne diese Frau hätte er die Tat nicht begangen"

@Tritonus
So wie ich die Mitschreibenden verstehe, geht es nicht darum, der Frau die Hauptschuld zuzuschieben. Aber die Lebensgefährtin hat in solchen Fällen öfter die Funktion eines Katalysators: Konfliktpotenzial gibt es in allen Familien und Lebensbereichen, aber es knallt erst dann richtig, wenn die "richtigen" Menschen zusammenkommen.

frauZimt schrieb:das sind nur eckdaten. Ja, er hat mal gearbeitet. was sagt das?
das sagt nichts über erfolg oder misserfolg im beruf, nichts darüber, wie er mit den kollegen klargekommen ist
wie er mit stress umgehen konnte etc.

Wenn gestern Abend ausführlich über die Lebenssituation der vermeintlich von HarzIV lebenden Erzieherin mit Eigentumswohnung diskutiert wurde, darf auch gerne einmal die berufliche Situation des Angeklagten kurz angesprochen werden.

Tritonus schrieb:Das ist eine häufig zu beobachtender Mechanismus: so bald eine Frau Mittäterin ist, wird sie von vielen auch (gar nicht selten von Frauen) für die eigentlich Schuldige gehalten. Nicht nur bei Mord und nicht nur hier im Forum, das kann man auch in Alltagsdingen finden. Meine Beobachtung.

Diesen Eindruck hatte ich bei so manchen Beiträgen auch. Die richtige Freundin hätte ihm sein Vorhaben ausgeredet. Also ist sie die Schuldige, weil sie ihn nicht davon abgebracht hat. Ob er sich das hätte ausreden lassen, das wird erst gar nicht in Betracht gezogen. So einfach funktioniert das.

Tritonus schrieb:heute um 14:10
frauzimt schrieb:
und nicht, um die tat kleinzurechnen, wie hier manche befürchten.
Falls du mich meinst - ich befürchte das nicht.

Nein, ich habe dich nicht gemeint. Gestern schrie hier jemand, die Diskussion geht ihm/ihr zu sehr in Täterentlastung.
Ich sehe das nicht so. Hab hier keinen Post gelesen, der die Taten irgendwie entschuldigen will.
Erklärungsversuche sind etwas anderes.

emz schrieb:Wenn gestern Abend ausführlich über die Lebenssituation der vermeintlich von HarzIV lebenden Erzieherin mit Eigentumswohnung diskutiert wurde, darf auch gerne einmal die berufliche Situation des Angeklagten kurz angesprochen werden.

Natürlich.
Aber die entscheidenden Fragen können hier nicht geklärt werden, weil wir nichts wissen.
Als da wären: Sah er sich selbst als im Beruf gescheitert an?
Wie kam er mit den Kollegen klar?
Warum ist er zu den Eltern zurückgezogen?
Hat er sich nach einem Fehlschlag als hoffnungslosen Fall empfunden (ich kriege nicht´s hin..), der zurück zu den Eltern ist?
Gab er den Eltern die Schuld an seinem Versagen?

usw.

frauZimt schrieb:Vermisstes Ehepaar Placzek aus Schnaittach getötet aufgefunden
heute um 13:29
bellady schrieb:
das ist die anderen negative Seite der zu strengen Erziehung, die eine freie Entfaltung verhindert
@bellady
Das Gegenteil von "zu streng" kann die selbe Wirkung haben.
Wenn Eltern ihren Sprößlingen alles durchgehen lassen, immer hinter ihre Kindern aufräumen, ihren Kindern nie Verantwortung übertragen, werden aus den Kindern u.U. Erwachsene, die sich nichts zutrauen, sich eingeschränkt und untüchtig fühlen.

Ja, dass ist ein schmaler Grad, wenn Kinder od. auch Erwachsene lustlos sind, das man besser hinterfragen sollte.

Hier hat jemand mal geschrieben von einer Cousine oder wer das war. Die Familie sei samstags auf dem Flohmarkt gewesen. Warum sie nicht mit dabei war, weiß ich jetzt nicht mehr, eigene Entscheidung od. war es zur Strafe ?? Als sie nach Hause kamen, hätte sie am Treppengeländer Suizid begangen, hätte zuvor aber noch die Spülmaschine ausgeräumt und noch was erledigt , aufgeräumt, geputzt ?, was sie vllt. vorher nicht gerne machte ?

Man kann es auch so sehen : Hätte er seine Partnerin nicht kennengelernt, hätte es auch zu einem Suizid kommen können, je nach seiner Verfassung.

Tritonus schrieb:Als Alleinunterhalter soll er gearbeitet haben.

Als Kind hat er doch Klavier gespielt , aber er als Alleinunterhalter kann ich mir schwer vorstellen. Dann hatte er doch auch keinen Vorgesetzten, Chef etc., stand nicht so unter dem Scheffel mit seinen Krankmeldungen ?

Habe das mal herausgesucht: von @Siffler vom 23.1.18
Demnach war Ingo P. in einem festen AV als ITler. Musik machte er in seiner Freizeit, hörte damit aber auf.

frauZimt schrieb:Aber die entscheidenden Fragen können hier nicht geklärt werden, weil wir nichts wissen.
Als da wären: Sah er sich selbst als im Beruf gescheitert an?
Wie kam er mit den Kollegen klar?
...

Sicher werden derartige Aspekte im psychiatrischen Gutachten eine Rolle spielen. Aber ich sag's mal ganz ehrlich, mir sind diese Details, seine Befindlichkeit betreffend, schlichtweg egal. Auch wenn es naheliegend ist, dass Gier auf einem geringen Selbstwertgefühl beruht.

Mich würde interessieren, wie gestaltete sich der alltägliche Kontakt zwischen den Beiden, bevor er zu den Eltern zog. Der Plan, die Eltern zu töten, war da wohl schon länger im Gespräch. Das vergiftete Gebäck, das wurde der Mutter schon im Herbst gereicht.

bellady schrieb:Als Kind hat er doch Klavier gespielt , aber er als Alleinunterhalter kann ich mir schwer vorstellen. Dann hatte er doch auch keinen Vorgesetzten, Chef etc., stand nicht so unter dem Scheffel mit seinen Krankmeldungen ?

Er spielte bei der Eröffnung des Adventsmarktes, war zu lesen.

Tritonus schrieb:Hat der Mann tatsächlich eine Ausbildung? Bisher war doch immer nur von IT-Fachmann die Rede. So kann sich aber jeder nennen.

falstaff schrieb:Ich meine mich zu erinnern, dass er Fachinformatiker war. Eine durchaus respektable Ausbildung, aber nicht unbedingt die höheren Weihen in diesem Berufsfeld.

Nein, so kann sich nicht jeder nennen. Mein Sohn ist IT Fachinformatiker. Er hat sehr wohl eine höhere Ausbildung (und ein entsprechendes Gehalt in oberer Region)

Tritonus schrieb:Die sind es halt gewöhnt, 24 Stunden am Tag umsäuselt und gehätschelt zu werden, egal was sie machen und wie sie sich benehmen. Und

Auch das empfinde ich äußerst respektlos seiner Mutter gegenüber. Wir wissen absolut nichts über ihren Erziehungsstil. Nur weil er ein spätes Einzelkind war, heißt das nicht, dass sie in der Erziehung ihres Sohnes irgendwie versagt hat