Vermisstes Ehepaar Placzek aus Schnaittach getötet aufgefunden

Don_Quijotte schrieb:Kann es sein dass du eine sehr kurzsichtige Sicht auf den Fall hast ?

Nein, ich halte mich nur an das bisher bekannte Motiv. Mord aus Habgier.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/schnaittach-mord-an-ehepaar-sohn-und-frau-schweigen-vor-gericht-in-nuernberg-a-1253982.html

Warum soll ich jetzt als Nichtpsychologe hier andere Motive zurecht spinnen, die bisher nicht einmal in der Anklage auftauchen.

aero schrieb:emz schrieb:
Und da steht auch, dass ich dazu dann keine eigenen Anmerkungen abgeben darf :D

stahlflug schrieb:
Dann werde ich danach schauen ob du dich in anderen threads auch daran hälst. :D

Ja, mach das und du wirst feststellen, dass ich auch in anderen Threads meine Meinung äußere.
So ist das in einer Diskussion und das ist nicht "unfair", sondern legitim.

@emz: Das war mir bewusst dass Ingo Placzek noch die Nürnberger Wohnung hatte als zwei Vergiftungversuche an die Mutter ausgeübt wurden. Doch was veranlasste diesen wirklich diese Wohnung aufzugeben wenn es bereits Stephanie K. in seinem Leben gab? Dass die Mutter zum putzen nicht nach Nürnberg fahren musste kann es ja alleine nicht gewesen sein. Ich denke er wurde subventioniert und man wollte ihm den Geldhahn abdrehen.

Die beiden hätten doch die Nürnberger Wohnung (selbst wenn beide auf Dauer in den Harz4 Level gerutscht wären) zusammen ohne weiteres bestreiten und heiraten können. Die Dachwohnung in Schnaittach wird auch nicht viel größer wie jede 2 Zimmer Wohnung* gewesen sein. Den Bruch mit zumindest seinen Eltern hätte man eben in Kauf nehmen müssen.

War das Schnaittach dann wirklich das Hotel Mama und den Preis wert oder bedachte man schon bereits an ein anstehendes Erbe?

*Ob die Nürnberger Wohnung eine 2 Zimmer Wohnung gewesen ist, ist natürlich eine These. Kann genauso ein 1 Zimmer Loch mit Nähe zur Arbeitsstätte für unter der Woche gewesen sein.

Winterella schrieb:Naja, ich würde das eher andersrum sehen, die Mutter sagte ja er soll kommen damit sie nicht mehr so weit zum putzen fahren muss, also könnte es auch sein, dass er das eingefordert hat, was für mich eher auf der Hand liegt. Wie schon geschrieben wurde, "Muttersöhnchen". Und jetzt hat er niemanden mehr.

nachbarn haben über den "Sauberkeitsfimmel" der Mutter gesprochen.
den gedanken, seine wohnung ist nicht pikobello, konnte sie wohl nicht ertragen. so jemand muss nicht gebeten werden, der fordert das recht zu putzen ein.

ich kenne so eine konstellation. eine freundin stöhnt, wenn sie von ihrer über 80 jährigen mutter erzählt, die 2x wöchentlich zum längst erwachsenen sohn fährt, um dort sauber zu machen.
als die mutter im krankenhaus lag, hat sie ihre tocher genötigt, zum putzen hinzufahren. der gedanke, da könnte staub liegen, hat die frau fix und ferig gemacht.

unglaublich,- aber das gibt es alles.

Mauritz schrieb:Warum soll ich jetzt als Nichtpsychologe hier andere Motive zurecht spinnen, die bisher nicht einmal in der Anklage auftauchen.

das kann ja noch kommen. Warten wir es ab.
Als Motive würde ich diese Gedankengänge eh nicht bezeichnen sondern als "tatbegünstigte" Umstände.

Erstaunlich ist doch, dass die beiden Täter weder unter Armut litten,
noch unter wirklicher Ablehnung und Kälte der Eltern.
Beide Täter sind keine Scheidungskinder.

Auch das soziale Umfeld ist vollkommen bieder und im deutschen Sinne "anständig".
Drogen waren auch nicht im Spiel.
Bisher habe ich auch nichts von Mobbing usw. gelesen.

Was war der Grund für die abscheulichen Taten?

Ich habe da sofort an den Verhaltensbiologen Felix von Cube gedacht.
Der hat in der Vergangenheit eine Theorie entwickelt, die
unter anderem darauf hinausläuft, dass Menschen und Gesellschaften,
die verwöhnen durch dieses Verwöhnen Schaden anrichten.

Oder: Verwöhnte Menschen können hoch aggressiv und böse werden.

Lust an Leistung

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Ab ca. Minute 18

falstaff schrieb:Und sich damit gleich in die nächste, noch viel stärkere Abhängigkeit begeben. Denn was schweißt stärker zusammen, als ein gemeinsam begangener Mord?

Richtig. Genau so geht emotionale Abhängigkeit. Personen sind da mitunter austauschbar. Es gibt unzählige Fälle von Menschen die in narzisstischen Familienverhältnissen groß geworden sind und später die narzisstischen Elternteile zugunsten eines narzisstischen Partners "austauschen". Das sind kranke Muster dieser toxischen Verbindungen.

Don_Quijotte schrieb:Es gibt unzählige Fälle von Menschen die in narzisstischen Familienverhältnissen groß geworden sind und später die narzisstischen Elternteile zugunsten eines narzisstischen Partners "austauschen".

Wo siehst du denn in diesem Fall "narzisstische Elternteile"?
Das sind für mich vollkommen biedere, unauffällige Menschen.

Kannst du bitte mal einen Bezug herstellen, damit man dir folgen kann.

Bzgl. der Ausbildung des Angeklagten:
Er absolvierte in Nürnberg eine Ausbildung, holte anschließend sein Abitur an einer Nürnberger Berufsoberschule (BOS) nach und studierte anschließend berufsbegleitend Informatik. Das Studium schloss er, so am zweiten Tag vor Gericht bestätigt (Beamtin erzählte von der Vernehmung des Abgeklagten), mit guten Noten ab. Das Lernen in der Schule fiel ihm wohl nicht leicht, die Noten waren „nicht so gut“.

Eltern des Angeklagten:
Sein Vater soll die Erziehung übernommen haben und soll auch in Bezug auf die Schule sehr streng gewesen sein. Er durfte beispielsweise Eis essen gehen, wenn er gute Noten schrieb. Er erwähnte, so die Beamtin, bei der Vernehmung ein Erlebnis: Er traf beim Eis essen mal auf Mitschüler, diese äußerten dann „ach der dicke I.“ - das setzte ihm zu. Die Mutter ging wieder arbeiten.
Außerdem kam zur Sprache, dass sich seine Eltern wegen der Angeklagten sogar stritten. Die Mutter konnte nicht nachvollziehen, warum sein Vater auf seiner Seite stand. Dieser sagte scheinbar „die passt schon, eine bessere kriegst du nimmer“. Als die Beamtin dies sagte, schmunzelte der Angeklagte sichtbar.
Außerdem wurde berichtet, dass die Angeklagte seiner Mutter „nicht sauber genug“ war.

Frühere Beziehung(en):
Es wurde am zweiten Tag ebenfalls berichtet, dass er eine feste Freundin (vor der Angeklagten) hatte und er sich von ihr trennte, weil sie ihm wohl Geld klaute, ihre Ausbildung (und das Lernen dafür) nicht ernst nahm, sie zu viel aß und immer dicker wurde.

Eltern der Angeklagten:
Diese machten durch ihre SMS-Nachrichten, welche verlesen wurden, deutlich, dass sie die Angeklagte von dem Angeklagten abholen wollten und sie, sowohl nicht viel von ihm hielten (a la „Er will dir deine neue Arbeitsstelle vermiesen“), als auch ihr nicht viel zutrauten (a la „Du versaust dir jetzt den nächsten Job“, „du bringst es zu nichts“, „Du wirst ganz unten angelangen.“) - vor allem der Schriftverkehr des Vaters war in sehr gewöhnlicher Sprache formuliert. Sie beteuere in ihren Nachrichten an die Eltern immer wieder, dass sie nicht lüge und sie dies bitte auch nicht denken sollen („Nicht, dass ihr wieder denkt ich lüge“), aber sie „Angst“ hatte, nach Hause zu kommen „wegen dem ganzen Stress“ und zudem „ihr Handy spinne“.

@Cass

ich sehe die Beziehung von Sohn und Mutter als problematisch an bzw das kompl. Familienkonstrukt. Ob es sich tatsächlich um Narzissmus handelt oder nur um emot. Abhängigkeit ist immo nur ein Denkmodell bzw Spekulation.

Cass schrieb:Das sind für mich vollkommen biedere, unauffällige Menschen.

Das ist auch kein Wunder. In diesen Familien wird alles getan um nach aussen ein korrektes Bild abzugeben.

Ich bin sehr auf die Gutachten gespannt. Falls es tief genug geht.

frauZimt schrieb:eine freundin stöhnt, wenn sie von ihrer über 80 jährigen mutter erzählt, die 2x wöchentlich zum längst erwachsenen sohn fährt, um dort sauber zu machen.
als die mutter im krankenhaus lag, hat sie ihre tocher genötigt, zum putzen hinzufahren. der gedanke, da könnte staub liegen, hat die frau fix und ferig gemacht.

Interessant. Sie geht also nur zum Sohn putzen. Der Staub bei der Tochter stört sie nicht.
Zu so einer Konstellation gehören auch immer zwei (oder drei). Ich hätte das hingekriegt, dass meine Mutter nicht käme. Und ich hätte auch nicht gewollt, dass meine Schwester bei mir putzt. Und als Schwester hätte ich mich auch nicht "nötigen" lassen. Ich rede auch aus dem blauen Dunst, kenne selbst so was auf anderem Gebiet auch.

Gast8914 schrieb:Bzgl. der Ausbildung des Angeklagten:
Er absolvierte in Nürnberg eine Ausbildung, holte anschließend sein Abitur an einer Nürnberger Berufsoberschule (BOS) nach und studierte anschließend berufsbegleitend Informatik. Das Studium schloss er, so am zweiten Tag vor Gericht bestätigt (Beamtin erzählte von der Vernehmung des Abgeklagten), mit guten Noten ab. Das Lernen in der Schule fiel ihm wohl nicht leicht, die Noten waren „nicht so gut“.

Eltern des Angeklagten:
Sein Vater soll die Erziehung übernommen haben und soll auch in Bezug auf die Schule sehr streng gewesen sein. Er durfte beispielsweise Eis essen gehen, wenn er gute Noten schrieb. Er erwähnte, so die Beamtin, bei der Vernehmung ein Erlebnis: Er traf beim Eis essen mal auf Mitschüler, diese äußerten dann „ach der dicke I.“ - das setzte ihm zu. Die Mutter ging wieder arbeiten.
Außerdem kam zur Sprache, dass sich seine Eltern wegen der Angeklagten sogar stritten. Die Mutter konnte nicht nachvollziehen, warum sein Vater auf seiner Seite stand. Dieser sagte scheinbar „die passt schon, eine bessere kriegst du nimmer“. Als die Beamtin dies sagte, schmunzelte der Angeklagte sichtbar.
Außerdem wurde berichtet, dass die Angeklagte seiner Mutter „nicht sauber genug“ war.

Frühere Beziehung(en):
Es wurde am zweiten Tag ebenfalls berichtet, dass er eine feste Freundin (vor der Angeklagten) hatte und er sich von ihr trennte, weil sie ihm wohl Geld klaute, ihre Ausbildung (und das Lernen dafür) nicht ernst nahm, sie zu viel aß und immer dicker wurde.

Mich würden die Quellen für Dein Wissen interessieren. Ich konnte nirgendwo derartiges lesen.

Isimaus schrieb:Mich würden die Quellen für Dein Wissen interessieren. Ich konnte nirgendwo derartiges lesen.

so wie ich es seinen gestrigen Posts entnommen hab, war Gast8914 bei der Verhandlung dabei

@Isimaus

So wie sich @Gast8914 äußerte, war er bei dem Prozess selbst anwesend.
Damit gibt es keine Quellen, die das bestätigen könnten.

@Gast8914
Dankeschön.

Hört sich alles ziemlich normal an. Konservatives Familenkonstrukt mit normalen Reibungspunkten.

Gast8914 schrieb:Bzgl. der Ausbildung des Angeklagten:
Er absolvierte in Nürnberg eine Ausbildung, holte anschließend sein Abitur an einer Nürnberger Berufsoberschule (BOS) nach und studierte anschließend berufsbegleitend Informatik. Das Studium schloss er, so am zweiten Tag vor Gericht bestätigt (Beamtin erzählte von der Vernehmung des Abgeklagten), mit guten Noten ab. Das Lernen in der Schule fiel ihm wohl nicht leicht, die Noten waren „nicht so gut“.

Interessant, danke dafür.

@verde69
Somit gibt es für mich auch keinen Grund ihn als den ultimativen Ober-Looser u. Taugenichts, der aber auch überhaupt nichts auf die Kette kriegt, darzustellen und das noch anhand seines Äußeren erkennen zu wollen.

@Isimaus
@Sperling
@emz

Ja, ich war, wie bereits Beiträge vorher erwähnt, bei den Verhandlungen anwesend. Alles was ich schrieb, kam so während der jeweiligen Verhandlung (das schreibe ich immer dazu!) zur Sprache. Zudem kannte ich den Angeklagten persönlich. Ich schilderte hier aber tatsächlich nur die Inhalte der Verhandlungen und stellte keinerlei persönliche Mutmaßungen an - auch künftig nicht! Auch nächste Woche, werde ich -höchstwahrscheinlich - wieder vor Ort sein.

Es sollen wohl ab Montag Zeugen vernommen werden, welche zuletzt Kontakt zur Mutter des Angeklagten hatten.

Mauritz schrieb:Hört sich alles ziemlich normal an. Konservatives Familenkonstrukt mit normalen Reibungspunkten.

Die Banalität des Bösen.

@Don_Quijotte: Aber Ingo hatte eben diesen Dunstkreis sich zur Stephanie hingezogen zu fühlen. Will nicht darüber urteilen und die beruflichen Wertegänge in Frage stellen. Aber sozial waren beide eben unten. Nur er konnte sich mit Hilfe „Hotel Mama“ über Wasser halten.

@Gast8914

Ab wann sollte man morgens im Justizgebäude sein, um noch in den Saal zu kommen, oder ist der Andrang nicht
mehr so groß ? Ich habe vor, nächste Woche hinzugehen..