otternase schrieb:Das von dem "Tippgeber" angeführte Indiz ist also extrem schwach und sicher nicht ausreichend, um einen so schwerwiegenden Vorwurf wie Mord darauf aufzubauen
Da gebe ich dir vollkommen recht.
Aber er ist ja nicht einzige Hinweisgeber, der von den Justizbehörden ignoriert und schikaniert wurde. Aber von dem zweiten maßgeblichen Hinweisgeber liest man heute nichts in den Medien. Ist das nicht eine Unterschlagung der Medien? Oder warum greift die Presse ausgerechnet den Tipgeber mit der geringsten Beweiskraft auf?
Hier noch einmal zur Erinnerung:
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"Hinweisgeber verfolgt
Im Laufe der Ermittlungen steht Udo S. ein weiteres mal im Fokus. Ein Justizangestellter zeigt ihn bei der Polizei an. Er erklärt zu wissen, dass S. das Feuer gelegt habe. Auf Nachfrage dieser Zeitung räumt die Staatsanwaltschaft Dessau 2015 ein: Man habe den Erstatter der Strafanzeige »hier vernommen«. Ein Anfangsverdacht habe sich aber nicht ergeben. Nach jW-Informationen leitet die Justiz aber ein Disziplinarverfahren gegen den Angestellten wegen Falschbeschuldigung ein.
In einer zweiten Strafanzeige kommt 2013 ein weiterer Beamter ins Spiel: Der Polizeihundetrainer Birko S., der wie Udo S. bei der Feuerwehr aktiv ist. Er soll 2012 gegenüber seiner damaligen Geliebten damit geprahlt haben, auf Geheiß aus dem Dessauer Revier Brandbeschleuniger besorgt und beim Verbrennen Jallohs »nachgeholfen« zu haben. Die Frau habe sich deshalb ihrem Exmann anvertraut. Der habe einen Freund zu Rate gezogen. So kommt es zu einer Anzeige an den Generalbundesanwalt. Doch der fühlt sich nicht zuständig. Er leitet den Vorgang an Sachsen-Anhalts Generalstaatsanwalt Konrad weiter, und der übermittelt ihn nach Dessau.
Akten dokumentieren: Die Staatsanwälte vernehmen die Anzeigenerstatter und den Bekannten des Hinweisgebers. Oberstaatsanwalt Preissner vermerkt: Deren Bekundungen böten »einen hinreichenden Anlass, dem Hinweis auf die Person des Birko S. nachzugehen«. Was er dann veranlasst, erscheint indes merkwürdig: Preissner erwirkt einen Gerichtsbeschluss gegen den Exmann; im Dezember 2013 durchsucht die Polizei dessen Wohnung und beschlagnahmt Datenträger. Der Staatsanwalt vermutet: Der Mann habe wohl aus Eifersucht gehandelt. Beweise dafür findet Preissner nicht. Dennoch: Er stellt das Verfahren ein, ohne den Beschuldigten und dessen Exfreundin zu vernehmen."
Es gibt darüberhinaus sogar noch mehr Hinweisgeber,zB ein pensionierter Kriminalist
»Gefährliche Kreise«
So soll sich der Dessauer Justizangestellte N. mehrfach an die Polizei gewandt und beteuert haben zu wissen, dass der inzwischen pensionierte Polizeibeamte S. für die Brandlegung verantwortlich sei. Das geht aus Unterlagen hervor, die Anwältin Heinecke vorliegen. Danach arbeitete der von N. Angeschuldigte vor seiner Polizeikarriere in einem Dessauer Chemiewerk, in dem u. a. Brandmittel produziert wurden. Er war auch bei der Dessauer Berufsfeuerwehr aktiv. Denn 2013 gratulierte die ihrem Kameraden im Amtsblatt zum 65. Geburtstag. Weder die eine noch die andere Tätigkeit allerdings hatte S., als er vor Gericht um Angaben zu seiner beruflichen Laufbahn gebeten wurde, erwähnt. Doch statt den Anzeigen nachzugehen, sei ein Disziplinarverfahren gegen N. geführt worden. Ob das stimme, wollte Heinecke im August von Staatsanwalt Preissner wissen. Eine Antwort bekam sie darauf ebensowenig wie jW. Auch N. hüllt sich auf Nachfragen in Schweigen: kein Treffen, kein Kommentar.
Die Journalistin Overath präsentierte in ihrem Radiofeature ein weiteres Ergebnis ihrer Recherche. Ein pensionierter Kriminalist aus Halle hatte sie kontaktiert und ihr ein Foto eines Mannes mit Hund vorgelegt: Ein »Hinweisgeber« habe es ihm zugespielt, mit den Worten, der Abgebildete sei mutmaßlich in die Tat involviert. »Jemand« habe Jalloh eine »Lektion« erteilen wollen, die »aus dem Ruder gelaufen« sei, so seine Botschaft. Und weiter: Der Brandleger sei von wachhabenden Polizisten benachrichtigt worden und von außen in den Gewahrsam eingedrungen. Den Zahlencode der Hintertür des Reviers habe jeder Beamte gekannt. Es sei »um Rassismus und sexuelle Demütigung« gegangen. Der Mann auf dem Foto, ein Polizist im Ruhestand, sei der »Schlüssel«. Er habe in »entsprechenden Kreisen« verkehrt, dort, wo es »gefährlich« werde.
Dadurch, dass alle bisherigen Hinweisgeber von den Justizbehörden, anstatt angehört zu werden, strafrechtlich verfolgt wurden, ist damit für jeden weiteren potentiellen Hinweisgeber auch ein Signal gesetzt worden, nämlich dass Tipgeber nicht belohnt werden, sondern im Gegenteil, diese sogar abgestraft werden..!
Wozu also Kopf und Kragen riskieren, wenn man es mit korrupten Behörden zu tun hat? Wer hat unter diesen Umständen überhaupt noch Lust, Hinweise zu liefern? Wenn man auch noch bedenkt, wie gefährlich die Kreise sind, in denen die Tatverdächtigen verkehren, ist es umso verwerflicher, Zeugen überdies mit ihrem gefährlichem Wissen alleine zu lassen und damit schutzlos auszuliefern. Die Menschen, die mit ihren Hinweisen zur Wahrheitsfindung beitragen wollten, haben einen unglaublichen Mut bewiesen, deshalb kann ich auch nur hoffen, dass sie dennoch Schutz erfahren und in Sicherheit sind!
Was mich auch erstaunt ist die Tatsache, dass die letzten Brandgutachten von 2 bis 5 Liter ausgehen, um solch ein massiven Brand zu verusachen, Folker Bittmann jedoch spricht von geringen Mengen dh. ca 125ml. Ein eklanter Widerspruch, den ich nicht nachvollziehen kann, was will man mit dieser Aussage bezwecken? Geht es um Verharmlosung oder um Täterwissen?