Mittlerweile muss man sich fragen, ob hier ein Fall NSU 2.0 vorliegt.
Für mich kommt da eindeutig zu viel zusammen:
1997 wurde Hans-Jürgen Rose wegen Trunkenheit am Steuer mit auf die Wache genommen.
Kurz darauf fand man ihn in der Nähe der Polizeiwache Dessau mit tödlichen inneren Verletzungen.
2002 wurde ein Obdachloser namens Mario Bichtemann in Gewahrsam genommen und starb unter mysteriösen Umständen auf der gleichen Wache.
2005 stirbt der Asylbewerber Oury Jalloh aus Siera Leone wiederum auf der gleichen Polizeiwache. Angeblich Selbstmord oder ein aus dem Ruder gelaufener Protest.
Doch die Ermittlungen werden so dilettantisch geführt, dass man fast annehmen müsste, das könnten auch Kinder nach ein paar Folgen ,,Detective Conan" besser.
Die Spurensicherung entnimmt ein wenig Brandschutt, mögliche andere Beweise, die Aufschluss geben könnten, werden später zerstört.
Der Videograf stellt bereits zu Beginn seiner kurzen Aufnahme fest:,,Hier hat sich gerade jemand selbst angezündet", was er noch wiederholt.
Dann bricht die Aufnahme ab, genauere Aufnahmen aus dem Inneren der Zelle macht er nicht. ,,Vergessen", die Kamera wieder anzuschalten.
Auch der Fotograf macht keine vernünftigen Fotos, die zur Klärung der Sache beitragen könnten.
Hier alles sehr gut zusammengefasst:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-01/oury-jalloh-demonstration-dessau-justizversagen-unschuldsvermutung/komplettansichtKeiner hat was gesehen, bedauerlicher Unfall...
Der erste leitende Staatsanwalt glaubt nicht (mehr) an die reine Unfall- und Selbstmordtheorie, nicht unter diesen Umständen, nicht nach zwei weiteren mysteriösen Todesfällen in Zusammenhang mit dieser Polizeiwache.
Was passiert? Ihm wird flink der Fall entzogen und an eine andere Staatsanwaltschaft gegeben, die das Verfahren umgehend einstellt.
Nein, das sind für mich zu viele Merkwürdigkeiten und Pannen.
Ich kann verstehen, warum die Unterstützer Jallohs rufen:,,Das war Mord!"
Es sieht für mich so aus, als haben da einer oder mehrere ihre ganz persönliche Form von Recht und Ordnung durchgesetzt.
Ein Besoffener am Steuer, der sich nicht an die Regeln hält. Verwerfliches Subjekt.
Ein Penner, sowieso verwerflich und ein Nichtsnutz.
Von einem Ausländer, der deutsche Frauen belästigt, gar nicht zu reden.
Passt alles perfekt ins Beuteschema Rechtsextremer.
Falls keine absichtliche Ermordung geschah, liefen möglicherweise ,,Bestrafungen" aus dem Ruder und das Feuer in der Zelle oder die Entsorgung von Rose dienten der Verdeckung von Straftaten.
Die ermittelnden Polizisten und Mitarbeiter der Gerichte aber wollten um jeden Preis verhindern, dass sich herausstellt:,,Deutsche Polizisten üben Lynchjustiz".
Der Skandal wäre perfekt.