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Der Fall Oury Jalloh

528 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tod, Ungeklärt, Verbrannt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Oury Jalloh

09.01.2018 um 00:44
Zitat von MissTerryMissTerry schrieb:Die Oury Jalloh Initiative hat schon lange das Vertrauen in den Rechtsstaat verloren und wird dementsprechend nicht noch länger Zeit verstreichen lassen, damit der grausame Mord an Oury Jalloh endlich aufgeklärt werden kann. Respekt!
Was willst du damit sagen? Was will oder wird diese Initiative tun?


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Der Fall Oury Jalloh

09.01.2018 um 01:10
@Spürnase

Die information was die Initiative als nächstes vor hat, habe ich grade vor einigen Minuten gepostet. Ansonsten kannst du auch hier noch fündig werden.

https://initiativeouryjalloh.wordpress.com/


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Der Fall Oury Jalloh

09.01.2018 um 01:15
Zitat von MissTerryMissTerry schrieb:Sorry, mein Fehler ..war keine Absicht den Zitat durchgestrichen wiederzugeben!
jetzt ist er durchgestrichen und als Zitat markiert. Bearbeitungszeit duerfte abgelaufen sein, daher melde den Beitrag doch einfach selber der Moderation mit der Bitte, ihn zu korrigieren.

Nun jedoch inhaltlich dazu:

Wenn dieser Fall jemals aufgeklärt werden soll, so bedarf es wirklich hervorragender Ermittler und Justizmitarbeiter. Ermittler, die sich von Emotionen, egal ob Mitgefühl oder Hass, oder von Vorurteilen, egal ob negativer oder positiver Art, beeinflussen oder gar leiten lassen oder die schon vor der Untersuchung eine Erwartung an das Ergebnis haben, sind niemals gute Ermittler und solche Ermittler werden auch nie diesen Fall zu einem Erfolg bringen können.
Gute Ermittler, und die werden hier gebraucht, zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht durch Mitgefühl mit oder Hass auf Opfer oder Täter motiviert sind, sondern ihre Motivation ist fast eine Art OCD (Obsessive–compulsive disorder), für sie ist die Tat das Problem, weil diese eine Störung der Ordnung darstellt und sie diese Ordnung wiederherstellen wollen. Täter und Opfer gehen ihnen hingegen quasi am Allerwertesten vorbei. Die Tat ist eine Art mathematisches Problem, welches gelöst werden muss, um den Frieden und die Ordnung wiederherstellen zu können. Je kühler der Kopf, der das Problem anpackt, desto eher wird das Problem gelöst.
Sine ira et studio!

Davon wird die von Ihnen angesprochene Gruppe meilenweit entfernt agieren und daher auch nie Erfolge liefern können... Aber wenn solche Selbstbeschäftigung einigen Menschen ein Sinn in ihrem Leben verschafft, ist das ja vielleicht auch was wert?


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Der Fall Oury Jalloh

09.01.2018 um 01:24
-VOLLSTRECKER- schrieb (Beitrag gelöscht):Bestimmt nicht, außer linken Kreisen interessiert sich doch kaum jemand für den Fall, ich denke mal die meisten werden nicht einmal wissen, wer OJ überhaupt war.
Aha.. und warum gegen Geld? Das verstehe ich nicht. Bei einer politischen Parteil ist es wohl denkbar. Die OJ Initiative ist jedoch keine politische Partei und will nicht im Bundestag sitzen. Warum sollten der Leute Geld dafür geben? ist doch absurd.
Ja klar, gibt es viele die nicht unbedingt alles um das Thema wissen, aber ganz bestimmt sind sie einfach davon überzeugt, dass mit OJ etwas schief gelaufen sei. Das reicht um sich zu beschwerden. Ob man nun mit "Rassismus" usw argumentieren will ound damit die ganze Polizei der Republik als böse zu bezeichnen wird geht es mMn schon zu weit und ist nicht das schlauste, was man sagen kann, klar aber das sind eben die Folgen von Empörung. Trotzdem haben die Leute das Recht, den Fall so zu empfinden wie sie wollen und dementsprechend sich dagegen zu äußern. Sehe nicht wo das Problem ist.

Hier mal ein Beispiel aus dem Ausland

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/mexiko-verschwundene-studenten-43-offene-wunden-a-1089061.html

Es wird immer noch bis heute demonstriert. Selbst in Deutschland und überall in der Welt. Und nein, niemand wird hierfür bezahlt!


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Der Fall Oury Jalloh

09.01.2018 um 01:56
@otternase

Danke für den Hinweis mit der Mod.. habe ich so eben getan!
Zitat von otternaseotternase schrieb:Wenn dieser Fall jemals aufgeklärt werden soll, so bedarf es wirklich hervorragender Ermittler und Justizmitarbeiter. Ermittler, die sich von Emotionen, egal ob Mitgefühl oder Hass, oder von Vorurteilen, egal ob negativer oder positiver Art, beeinflussen oder gar leiten lassen oder die schon vor der Untersuchung eine Erwartung an das Ergebnis haben, sind niemals gute Ermittler und solche Ermittler werden auch nie diesen Fall zu einem Erfolg bringen können.
Gute Ermittler, und die werden hier gebraucht, zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht durch Mitgefühl mit oder Hass auf Opfer oder Täter motiviert sind, sondern ihre Motivation ist fast eine Art OCD (Obsessive–compulsive disorder), für sie ist die Tat das Problem, weil diese eine Störung der Ordnung darstellt und sie diese Ordnung wiederherstellen wollen. Täter und Opfer gehen ihnen hingegen quasi am Allerwertesten vorbei. Die Tat ist eine Art mathematisches Problem, welches gelöst werden muss, um den Frieden und die Ordnung wiederherstellen zu können. Je kühler der Kopf, der das Problem anpackt, desto eher wird das Problem gelöst.
Sine ira et studio!
Das Problem sind nicht die "kühlen Köpfe"... Sondern diejenigen, die bislang eine objektive, ergibnisoffene Ermittlung verunmöglicht haben. Gleich zu Beginn wurde die Selbstmordthese aufgestellt und über zwölf Jahre lang nur in diese Richtung ermittelt, obwohl man es da schon besser wusste. Wir haben es hier weder mit einem Lausbubenstreich noch mit einem Kavaliersdelikt zu tun. Es geht darum, dass staatliche Autoritäten ihre Machtbefugnisse zu Ungunsten von Oury Jalloh mißbraucht haben. Und zwar von Anfang bis Ende!

Deshalb ist es wahrscheinlich auch am besten, wenn sich ein internationaler Untersuchungsausschuss Oury Jallohs Fall annimmt.
Dann erst womöglich kann man wieder auf Ergebnisoffenheit, Objektivität, Frieden und Ordnung hoffen...


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Der Fall Oury Jalloh

09.01.2018 um 02:12
Zitat von TriciTrici schrieb:Aha.. und warum gegen Geld? Das verstehe ich nicht.
Naja, das ist ja wohl nix aussergewöhnliches oder unbekanntes.... da muss man ja nur in entsprechenden Medien lesen..


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Der Fall Oury Jalloh

09.01.2018 um 07:19
Mittlerweile muss man sich fragen, ob hier ein Fall NSU 2.0 vorliegt.

Für mich kommt da eindeutig zu viel zusammen:

1997 wurde Hans-Jürgen Rose wegen Trunkenheit am Steuer mit auf die Wache genommen.
Kurz darauf fand man ihn in der Nähe der Polizeiwache Dessau mit tödlichen inneren Verletzungen.

2002 wurde ein Obdachloser namens Mario Bichtemann in Gewahrsam genommen und starb unter mysteriösen Umständen auf der gleichen Wache.

2005 stirbt der Asylbewerber Oury Jalloh aus Siera Leone wiederum auf der gleichen Polizeiwache. Angeblich Selbstmord oder ein aus dem Ruder gelaufener Protest.

Doch die Ermittlungen werden so dilettantisch geführt, dass man fast annehmen müsste, das könnten auch Kinder nach ein paar Folgen ,,Detective Conan" besser.
Die Spurensicherung entnimmt ein wenig Brandschutt, mögliche andere Beweise, die Aufschluss geben könnten, werden später zerstört.
Der Videograf stellt bereits zu Beginn seiner kurzen Aufnahme fest:,,Hier hat sich gerade jemand selbst angezündet", was er noch wiederholt.
Dann bricht die Aufnahme ab, genauere Aufnahmen aus dem Inneren der Zelle macht er nicht. ,,Vergessen", die Kamera wieder anzuschalten.
Auch der Fotograf macht keine vernünftigen Fotos, die zur Klärung der Sache beitragen könnten.

Hier alles sehr gut zusammengefasst:

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-01/oury-jalloh-demonstration-dessau-justizversagen-unschuldsvermutung/komplettansicht

Keiner hat was gesehen, bedauerlicher Unfall...
Der erste leitende Staatsanwalt glaubt nicht (mehr) an die reine Unfall- und Selbstmordtheorie, nicht unter diesen Umständen, nicht nach zwei weiteren mysteriösen Todesfällen in Zusammenhang mit dieser Polizeiwache.
Was passiert? Ihm wird flink der Fall entzogen und an eine andere Staatsanwaltschaft gegeben, die das Verfahren umgehend einstellt.

Nein, das sind für mich zu viele Merkwürdigkeiten und Pannen.
Ich kann verstehen, warum die Unterstützer Jallohs rufen:,,Das war Mord!"

Es sieht für mich so aus, als haben da einer oder mehrere ihre ganz persönliche Form von Recht und Ordnung durchgesetzt.

Ein Besoffener am Steuer, der sich nicht an die Regeln hält. Verwerfliches Subjekt.
Ein Penner, sowieso verwerflich und ein Nichtsnutz.
Von einem Ausländer, der deutsche Frauen belästigt, gar nicht zu reden.

Passt alles perfekt ins Beuteschema Rechtsextremer.
Falls keine absichtliche Ermordung geschah, liefen möglicherweise ,,Bestrafungen" aus dem Ruder und das Feuer in der Zelle oder die Entsorgung von Rose dienten der Verdeckung von Straftaten.
Die ermittelnden Polizisten und Mitarbeiter der Gerichte aber wollten um jeden Preis verhindern, dass sich herausstellt:,,Deutsche Polizisten üben Lynchjustiz".
Der Skandal wäre perfekt.


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Der Fall Oury Jalloh

09.01.2018 um 08:04
Je mehr ich hier an Verlautbarungen jener Initiative lese, desto mehr stößt mich diese Form der "Propaganda" ab.
Zitat von MissTerryMissTerry schrieb:Der rassistische „Rechtsstaat“ kann niemals Ansprechpartner bei der Untersuchung seiner eigenen Verbrechen sein!
Wer solche Sätze schreibt und unterstützt kann nicht Ansprechpartner und Verbündeter der Kräfte sein, denen dieser Rechtsstaat am Herzen liegt. Wer diesen Staat und seine Institutionen als "rassistisch" diffamiert und ablehnt, der kann diesen Staat nur noch bekämpfen. Da kann man auch gleich von "Klassenjustiz" sprechen. Der Fall OJ dient dann nur als Vehikel, an einer Aufklärung ist ihnen nicht gelegen.

Diese Form von Extremismus und ideologischer "Anti"-Haltung schreckt nachhaltig alle demokratisch und rechtsstaatlich gesinnten Kräfte ab, für die unser Staat eben NICHT per se rassistisch ist. Die aber sehr wohl die Ansicht teilen, dass in diesem Fall eben nicht ausreichend ermittelt, sondern vertuscht, verdrängt und negiert wurde. Die der Ansicht sind, dass es sich hier um einen Fall handelt, bei dem die involvierten Behörden versagt haben.

Ich habe noch Zeiten erlebt, in denen ich sehr froh war, in diesem Staat (und nicht in der DDR, dem NS-Staat oder unter einem König) zu leben. In denen ich sogar froh war, nicht in den USA (man sehe sich mal das Rechtssystem dort an!) zu leben. Dieser Staat, seine Verfassung und seine Institutionen haben ein Maß an Humanität und Zivilität, das historisch einmalig ist. Um dieses Niveau zu wahren, ist fortwährend Kritik und das Ringen um Verbesserung notwendig.


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Der Fall Oury Jalloh

09.01.2018 um 08:23
@Kc

Ich denke auch, dass die Oury Jalloh Initiative allen Grund hat den Rechtsstaat zu hinterfragen. Ohne den Ruf," Das war Mord" wäre es vermutlich nicht gelungen, den nötigen Druck auf die Justizbehörden zu erzeugen und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erregen.

http://www.taz.de/!5472586/
Es könnte das Meisterstück eines großen Zauberers sein: Hände und Füße fixiert, mit dem Rücken auf einer feuerfesten Matratze, in die er ein Loch gebohrt hat und die er mit einem aus dem Nichts hervorgezauberten Feuerzeug in Brand setzt, um dann das Feuerzeug, ohne es jemals angefasst zu haben, so gut zu verstecken, dass es erst Tage später gefunden wird.
Seit 13 Jahren läuft das so. Und 13 Jahre ohne Ergebnis, das bedeutet auch, dass eine Aufklärung nie erwünscht war, dass der vielbeschriebene Korpsgeist bei der Polizei lebendig ist, dass es sehr viele Deutsche analog zum NSU nicht stört, wenn der Tod von Nichtdeutschen oder der Mord an ihnen weder aufgeklärt noch geahndet wird. Erkenntnisse über das, was am 7. Januar 2005 passiert ist, gibt es nur deshalb, weil wenige engagierte Menschen gegen viele Widerstände dafür gekämpft haben. Die Behörden, deren Aufgabe das gewesen wäre, taten sich lediglich durch Verschleppung hervor.
Am Sonntag waren es nun ein paar Tausend, die nicht hinnehmen wollen, dass die mutmaßlichen Mörder unentdeckt bleiben. Und auch wenn fast alle um 18 Uhr die Stadt wieder verließen, so haben sie eines erreicht: mehr Rückhalt für jene, die etwas zur Aufklärung beitragen können. Wenn wir uns anstrengen, wird dieser Druck nicht schwinden – bis die Ermittlungen wiederaufgenommen werden.



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Der Fall Oury Jalloh

09.01.2018 um 09:04
@monstra
Zitat von monstramonstra schrieb:Dieser Staat, seine Verfassung und seine Institutionen haben ein Maß an Humanität und Zivilität, das historisch einmalig ist. Um dieses Niveau zu wahren, ist fortwährend Kritik und das Ringen um Verbesserung notwendig.
Da hast du mal wieder vollkommen recht! Und um dieses Niveau zu wahren, muss man aber auch differenzieren und Fakten anerkennen..!
Und während nun andernorts wieder von „Döner-Krieg“ geschrieben wird, weil Rassismus auch nach 745 rassistischen Morden seit 1990 nicht als Tatmotiv gilt, haben in Dessau 5.000 Menschen im Gedenken an Oury Jalloh mit der Forderung nach Aufklärung demonstriert. Vor 13 Jahren waren es 200. Sie galten als Verrückte, die die Polizei verunglimpfen – und auch heute wird von „Leichenfledderei zu Propagandazwecken“ (André Poggenburg, AfD Sachsen-Anhalt) und einer „Hetzjagd auf Polizeibeamte“ (Jens Kolze, CDU Sachsen-Anhalt) gesprochen, wird der gewaltsame Tod zum ­Suizid eines nach dem rassistischen Klischee gefertigten „renitenten“ schwarzen Drogendealers.
http://www.taz.de/!5472586/

Man muss festhalten, es ist nicht die Initiative, die den Rechtsstaat diffarmiert und in Frage stellt, sondern es sind die Juztizbehörden Sachsen-Anhalts, die dies tun. Die Inititiative legt nur ihren Finger in die Wunde- der Schmerz jedoch rührt von anderer Stelle und ist die Ursache..!


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09.01.2018 um 09:15
Auch interessant, was für Parolen am 7.1 2018 in die Welt geschickt wurden..!

https://www.welt.de/print/die_welt/politik/article172254437/Schlacht-der-Parolen-in-Dessau.html
Die einen spielten bei ihrer Kundgebung ein Lied mit dem Refrain „Heimat halt’s Maul“. Die anderen richteten „ein patriotisches Dankeschön“ an die Teilnehmer ihrer Versammlung. Die einen, die rund 5000 linken Demonstranten, skandierten „Oury Jalloh – das war Mord“. Bei den anderen, den knapp 150 Zuhörern bei der Versammlung der AfD Sachsen-Anhalt, behauptete deren Landtagsabgeordneter Mario Lehmann: „Die deutsche Laschheit beim Abschieben hat Oury Jalloh damals das Leben gekostet.“

Die einen riefen: „Nazis morden, der Staat schiebt ab, das ist das gleiche Faschistenpack.“ Bei den anderen rief der AfD-Landesvorsitzende André Poggenburg: „Der linksautonome Pöbel macht sich in Deutschland breit wie eine verderbliche Krankheit.“
Ausschreitungen waren zunächst nicht zu beobachten. Aber verbal herrschte Kriegszustand. „Rassismus tötet“, stand auf den Plakaten der Linken, während bei den anderen Mario Lehmann von der AfD meinte, dass „diese rotlackierten Nazis uns am liebsten bei Nacht und Nebel abholen würden“.
Wir haben gesehen“, heißt es im aktuellen Demonstrationsaufruf, „wie unter staatlichem Schutz Nazi-Strukturen aufgebaut wurden.“ Es gebe in Deutschland „eine immer menschenverachtendere Abschottung der privilegierten Trägergesellschaft gegenüber den systematisch Ausgeplünderten, Ausgegrenzten und Entmenschlichten“. Dass Jalloh ermordet wurde, steht für diese Gruppen außer Frage.

Hingegen spricht man bei der AfD nur von Jallohs „tragischem Tod“, dessen Aufklärung man ja auch wolle. Es habe sich aber, so Lehmann, bei Jalloh um einen „afrikanischen Kriminellen“ gehandelt, der mit Drogen gehandelt und „Frauen belästigt“ habe. Als sei das für die Umstände seines Todes irgendwie relevant.



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09.01.2018 um 09:17
In meinen Augen ist es eine Schande, wie in diesem Thread eine tote Person für ideologische Zwecke missbraucht wird! Hier geht es doch nicht mehr um die sachliche Diskussion, sondern viel mehr um das Verbreiten von Propaganda! Da frage ich mich: Ist dafür hier der richtige Platz?


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Der Fall Oury Jalloh

09.01.2018 um 09:48
Hier wird aber nicht der Rechtsstaat hinterfragt. Hier werden Menschen gezielt in die rechte Ecke gerückt und der Tod von OJ einfach nur ideologisch verheizt.
OJ hat weder etwas mit der aktuellen Flüchtlinkgspolitik zu tun noch sonst was. Er ist in Polizeigewahrsam gestorben. Es hat dafür auch Urteile gegeben. Aber wenn man hier schon lesen muss, dass man ihm ja eine Lehre erteilen wollte, er das wohl nicht auf sich sitzen lassen würde, wäre ja eine Tötung von Anfang an im Rahmen des Möglichen gewesen... ne, sorry.

Überall wittert man Nazi, Verschwörung und stramm rechte Genossen.

Man könnte sich aber auch an die bekannten Fakten halten.

Das Problem liegt nicht darin, dass OJ schwarz war. Willkür trifft jeden Tag Menschen jeder Hautfarbe und egal welcher ethnischen Zugehörigkeit.

Der Initiative geht es aber gar nicht darum, dass evtl. Fehlverhalten seitens einzelner Beamten bestraft wird. Sie wollen ein Exempel statuieren.

Und jetzt bin ich mal gespannt, ob das auch wieder gelöscht wird.


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09.01.2018 um 09:48
@-VOLLSTRECKER-
Da gebe ich Dir recht, so schade es auch darum waere, aber wenn hier nicht der Kriminalfall "ungeklaerte Todesfaelle im Polizeirevier Dessau Wolfgangstr" diskutiert wird, sondern nur Verschwoerungstheorien ("Das war Mord") bestaendig wiederholt warden, waere es vielleicht doch besser, den ganzen Thread in den dafuer richtigen Bereich, naemlich hierhin Verschwörungstheorien zu verschieben, notfalls noch nach Politik & Geschichte


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09.01.2018 um 10:11
Mit einem Kriminalfall hat das hier derzeit wenig zu tun. Themen wie "Wie rassistisch sind Polizei und Justiz?" sollten an anderer Stelle erörtert werden.


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Der Fall Oury Jalloh

09.01.2018 um 10:24
Zitat von otternaseotternase schrieb:waere es vielleicht doch besser, den ganzen Thread in den dafuer richtigen Bereich, naemlich hierhin Verschwörungstheorien zu verschieben
Da stimme ich dir zu, denn auch mit Politik hat das was hier abläuft nichts zu tun!


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09.01.2018 um 11:14
@MissTerry

Der Behauptung im taz-Artikel, das würde viele Deutsche nicht stören, wenn Neonazis Ausländer und Leute vom Rande der Gesellschaft killen und die Aufklärung schlampt oder nicht geschieht, würde ich mich so nicht anschließen.

Eher dürfte es der Fall sein, dass da zum einen weithin ein grundsätzliches Vertrauen in den Rechtsstaat, die Ermittlungsbehörden und die Gerichte besteht und zum anderen die Ermittlungen und Gerichtsverhandlungen ziemlich lange dauern und kompliziert sind.
Man muss überlegen, wie lange allein nur der Prozess gegen die Zschäpe vom NSU gedauert hat. Der ja auch noch gar nicht komplett abgeschlossen ist, es könnte dann Revision geben usw.
Dazu die ganze Ermittlungsarbeit, soweit sie geleistet wurde.

Wer hat schon Zeit, sich jahrelang intensiv mit der ganzen Thematik zu befassen und am Ball zu bleiben?

Der 0815-Bürger denkt sich da:,,Polizei und Gerichte werden das schon klären und ich les dann schließlich in der Zeitung, was bei rausgekommen ist."
Währenddessen lebt er halt sein Leben und es tauchen viele neue Themen auf.

Dafür sind dann natürlich solche spezialisierten Gruppen eine gute Sache, die immer wieder drauf hinweisen und sagen:,,Moment, die Ermittlungen sind fragwürdig, das kann so nicht laufen...!"


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09.01.2018 um 11:17
Zitat von -VOLLSTRECKER--VOLLSTRECKER- schrieb:In meinen Augen ist es eine Schande, wie in diesem Thread eine tote Person für ideologische Zwecke missbraucht wird! Hier geht es doch nicht mehr um die sachliche Diskussion, sondern viel mehr um das Verbreiten von Propaganda! Da frage ich mich: Ist dafür hier der richtige Platz?
Propaganda?
Von wem denn?
Hast du dir mal die ganzen Merkwürdigkeiten im Jalloh-Fall angesehen? Und weißt um die Existenz weiterer äußerst seltsamer Tode in Zusammenhang mit der gleichen Wache?

Es ist eine völlig intolerable Schande, wenn man vermuten muss, dass hier zum einen Polizisten ihre persönliche Version von Recht und Ordnung auslebten und zum anderen Staatsanwaltschaften und Gerichte beim Vertuschen halfen!


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Der Fall Oury Jalloh

09.01.2018 um 11:30
Zitat von KcKc schrieb:Es ist eine völlig intolerable Schande, wenn man vermuten muss, dass hier zum einen Polizisten ihre persönliche Version von Recht und Ordnung auslebten und zum anderen Staatsanwaltschaften und Gerichte beim Vertuschen halfen!
Womit wir wieder beim Thema Verschwörung wären ...
Zitat von KcKc schrieb:Der Behauptung im taz-Artikel, das würde viele Deutsche nicht stören, wenn Neonazis Ausländer und Leute vom Rande der Gesellschaft killen und die Aufklärung schlampt oder nicht geschieht, würde ich mich so nicht anschließen.
taz - da wissen wir doch was uns erwartet!


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09.01.2018 um 11:33
@-VOLLSTRECKER-

Wieso ist das eine Verschwörungstheorie, wenn eine Reihe von Fakten belegt, dass bei dem Fall mindestens sehr schlampig ermittelt wurde?
Wenn Fakten belegen, dass der Fall - und ähnliche Todesfälle - erstaunlich schnell eingestellt wurden?
Das sind keine konstruierten oder ausgedachten Indizien, sondern Tatsachen.


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