Der Fall Oury Jalloh
03.01.2018 um 12:19Alles ist wichtig bei Oury Jallohs Fall, unter anderem auch das Gewahrsamsbuch der Dessauer Polizei, wo sich herausgestellt hat, dass seit 1995 bei keiner Festnahme, je eine richterliche Entscheidung eingeholt worden war!
Dadurch wird klar, dass über ein Jahrzehnt lang willkürlich ohne eine gesetzliche Grundlage gehandelt wurde. Und das ist gewiß nicht normal!
Ein Auszug vom Tagespiegel
"Auch Lutz Becker hat versucht, diese Fragen im Kollegenkreis zu diskutieren. Lutz Becker ist ein Dessauer Polizist, der so nicht heißt, der seinen Namen nicht nennen will. Er hat Zweifel am Handeln der Kollegen. Fesselung sei unüblich, sagt er. Zumal bei einem Betrunkenen, er hätte sich erbrechen und daran ersticken können. Becker sagt: „Das Ganze ergibt keinen Sinn. Vielleicht waren Emotionen im Spiel. Wer weiß. Auf jeden Fall lief es nicht professionell ab. Und dann die Geschichte mit dem Feuerzeug. Als der Bürger durchsucht wurde, fand man keins. Wann hat man es gefunden? Drei Tage später. Ist das nicht merkwürdig?“..
" Andreas S. sei als Dienstgruppenleiter gar nicht für den Gewahrsamsinsassen verantwortlich gewesen, sagt Lutz Becker. „Der Dienstgruppenleiter ist der Vorgesetzte, er soll die Dienstschicht ‚führen’, er trägt die Gesamtverantwortung. Wird ein Bürger von einer Streife hereingebracht, wird ein Kollege abgestellt, gewissermaßen als Wachdienst. Er ist dann der Gewahrsamsbeamte. Von dem Moment an ist der für ihn zuständig und dafür unterschreibt er auch. Wenn kein Beamter frei ist, muss einer angefordert werden.“
Hatte Oury Jalloh keinen Gewahrsambeamten? Oder gab es einen, von dem keiner weiß?"
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/tod-eines-asylanten-was-geschah-in-zelle-nr-5/3692880.html
Vermutlich gibt es eine Vorgeschichte, die eventuell mit dafür gesorgt hat, dass einige Beamten stinkig und brassig auf OJ waren. Am 17.11.2004 hat Oury Jalloh nämlich eine Anzeige erstattet (weswegen konnte ich bisher nicht herausfinden..) und einen Monat später, am 17.12.2004 hat er eine Zeugenaussage gemacht. Daher war er einigen Dessauer Polizeibeamten dadurch auch bekannt. Rache könnte auch ein Motiv sein, weil es OJ gewagt hatte, sein Recht als "schwarzafrikanischer Bürger" einzufordern.
Auszug von der Anzeige wegen Mordes gegen S.
"2. Darlegungen in Hinblick auf die Beteiligung von S. an der Ermordung
und dem Verbrennen von Oury Jalloh in der Zelle 5 am 7.1.2005 im Polizeirevier
Dessau
Am Morgen des 7.1.2005 wurde Oury Jalloh durch die Polizeibeamten S. und M. gewaltsam in das
Polizeirevier verbracht. Dies begründeten die Beamten damit, dass die Identität der Person
festgestellt werden müsse. Entgegen der Aussagen aller anderen Zeugen, hatte S. behauptet, dass
eine Kommunikation mit Oury Jalloh nicht möglich gewesen sei. Frau B. von der Stadtreinigung
konnte sich in ihrer Vernehmung aber klar daran erinnern, dass Oury Jalloh zu den Polizisten gesagt
hatte: "Ich kenne eure Gesichter."
14
Es ist davon auszugehen, dass Oury Jalloh den Polizeibeamten S. und M. bekannt war. Dafür
spricht u.a. auch, dass Oury Jalloh am 17.11.2004 als Anzeigenerstatter und am 17.12.2004 zu einer
Zeugenvernehmung im Polizeirevier Dessau erschienen war.
"
Zumindestens wissen wir nach den Geschehnissen vom 7.12005, wie mit dem wehrlosen Oury Jalloh mit 3.0 promille Alkohol im Blut, fixiert an Füßen und Händen widerfahren worden ist, und wie es um seine Rechte bestellt war...
Dadurch wird klar, dass über ein Jahrzehnt lang willkürlich ohne eine gesetzliche Grundlage gehandelt wurde. Und das ist gewiß nicht normal!
Ein Auszug vom Tagespiegel
"Auch Lutz Becker hat versucht, diese Fragen im Kollegenkreis zu diskutieren. Lutz Becker ist ein Dessauer Polizist, der so nicht heißt, der seinen Namen nicht nennen will. Er hat Zweifel am Handeln der Kollegen. Fesselung sei unüblich, sagt er. Zumal bei einem Betrunkenen, er hätte sich erbrechen und daran ersticken können. Becker sagt: „Das Ganze ergibt keinen Sinn. Vielleicht waren Emotionen im Spiel. Wer weiß. Auf jeden Fall lief es nicht professionell ab. Und dann die Geschichte mit dem Feuerzeug. Als der Bürger durchsucht wurde, fand man keins. Wann hat man es gefunden? Drei Tage später. Ist das nicht merkwürdig?“..
" Andreas S. sei als Dienstgruppenleiter gar nicht für den Gewahrsamsinsassen verantwortlich gewesen, sagt Lutz Becker. „Der Dienstgruppenleiter ist der Vorgesetzte, er soll die Dienstschicht ‚führen’, er trägt die Gesamtverantwortung. Wird ein Bürger von einer Streife hereingebracht, wird ein Kollege abgestellt, gewissermaßen als Wachdienst. Er ist dann der Gewahrsamsbeamte. Von dem Moment an ist der für ihn zuständig und dafür unterschreibt er auch. Wenn kein Beamter frei ist, muss einer angefordert werden.“
Hatte Oury Jalloh keinen Gewahrsambeamten? Oder gab es einen, von dem keiner weiß?"
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/tod-eines-asylanten-was-geschah-in-zelle-nr-5/3692880.html
Vermutlich gibt es eine Vorgeschichte, die eventuell mit dafür gesorgt hat, dass einige Beamten stinkig und brassig auf OJ waren. Am 17.11.2004 hat Oury Jalloh nämlich eine Anzeige erstattet (weswegen konnte ich bisher nicht herausfinden..) und einen Monat später, am 17.12.2004 hat er eine Zeugenaussage gemacht. Daher war er einigen Dessauer Polizeibeamten dadurch auch bekannt. Rache könnte auch ein Motiv sein, weil es OJ gewagt hatte, sein Recht als "schwarzafrikanischer Bürger" einzufordern.
Auszug von der Anzeige wegen Mordes gegen S.
"2. Darlegungen in Hinblick auf die Beteiligung von S. an der Ermordung
und dem Verbrennen von Oury Jalloh in der Zelle 5 am 7.1.2005 im Polizeirevier
Dessau
Am Morgen des 7.1.2005 wurde Oury Jalloh durch die Polizeibeamten S. und M. gewaltsam in das
Polizeirevier verbracht. Dies begründeten die Beamten damit, dass die Identität der Person
festgestellt werden müsse. Entgegen der Aussagen aller anderen Zeugen, hatte S. behauptet, dass
eine Kommunikation mit Oury Jalloh nicht möglich gewesen sei. Frau B. von der Stadtreinigung
konnte sich in ihrer Vernehmung aber klar daran erinnern, dass Oury Jalloh zu den Polizisten gesagt
hatte: "Ich kenne eure Gesichter."
14
Es ist davon auszugehen, dass Oury Jalloh den Polizeibeamten S. und M. bekannt war. Dafür
spricht u.a. auch, dass Oury Jalloh am 17.11.2004 als Anzeigenerstatter und am 17.12.2004 zu einer
Zeugenvernehmung im Polizeirevier Dessau erschienen war.
"
Zumindestens wissen wir nach den Geschehnissen vom 7.12005, wie mit dem wehrlosen Oury Jalloh mit 3.0 promille Alkohol im Blut, fixiert an Füßen und Händen widerfahren worden ist, und wie es um seine Rechte bestellt war...