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Die Plaza Frau

10.817 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Unbekannt, Schuhe, Hotel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Plaza Frau

03.02.2019 um 13:43
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Um mal ein Praxisbeispiel aus einem anderen neutralen Staat zu geben: Wenn ein nachrichtendienstlich interessanter Gast erwartet wird, wird nicht nur das Zimmer verwanzt bzw. die dort fest verbaute Abhörtechnik eingeschaltet sowie das Telefon abgehört, nein, wenn der Gast richtig interessant ist, wird auch die Abwasserleitung der Toilette umgeleitet, damit der Gast unfreiwillig Urin- und Stuhlproben abgib
Da es, wie du es darstellst, ein Praxisbeispiel ist, müsste es auch nachvollziehbar sein. Hast du Links/Veröffentlichungen etc dazu?
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Nehmen wir mal Henri Paul als typischen Sicherheitschef eines Luxushotels. In seinem Adressbuch und seinem Handy hatte er zwei Rufnummern des Inlandsgeheimdienstes DST, eine Nummer des polizeilichen Nachrichtendienstes DCRG, der sich u. a. mit dem Thema Glücksspiel befasst, die Nummer des Chefs der Sittenpolizei sowie die Nummer eines Sicherheitsbeamten am Amtssitz des französischen Präsidenten. Sein Spitzname im Hotel war la Fouine, "das Frettchen", weil er überall seine Nase hineinsteckte. Seine Freundin sagte aus: "Es war Bestandteil seines Jobs, mit Polizisten zu sprechen und Polizeistationen zu besuchen, um mit den Geheimdiensten verschiedener Länder in Kontakt zu bleiben."
Das gute Kontakte, zu vor allem örtlichen Autoritäten, nicht verkehrt sind, hatte ich ja schon selbst erwähnt.
Das er überall mitmischte ja auch, aber eben auch mit der Vermutung, das er sich selbst etablieren wollte, geschäftlich wie auch gesellschaftlich. Und ja, ich bin trotzdem immer noch der Meinung, das er ein eher ungeeigneter Kandidat als Fahrer war. ;) Möglicherweise spielte hier auch ein gewisses Geltungsbedürfnis eine Rolle?


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Die Plaza Frau

03.02.2019 um 14:24
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Da es, wie du es darstellst, ein Praxisbeispiel ist, müsste es auch nachvollziehbar sein. Hast du Links/Veröffentlichungen etc dazu?
Das hat mir der ehemalige Sicherheitschef des Hotels, der später Sicherheitschef des Unternehmens wurde, bei dem ich angestellt war, privatissime erzählt. Ich glaube ihm das jedoch unbesehen, zumal er seine bei der Kripo des betreffenden Landes erlernten Fähigkeiten als Einbrecher (die dortige Kripo macht immer zwei Hausdurchsuchungen, zunächst eine heimliche, bei der sie sich vergewissern bzw. sicherstellen, dass im fraglichen Objekt etwas Belastendes zu finden ist) derart überenthusiastisch in den Dienst unseres Unternehmens gestellt hat, dass er derzeit eine längere Haftstrafe verbüßt. Er ist halt ein Mann der Praxis.


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Die Plaza Frau

03.02.2019 um 14:28
@VanDusen

Tja, dann muss er wohl etwas ziemlich falsch gemacht haben, nicht wahr? ;)
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:zumal er seine bei der Kripo des betreffenden Landes erlernten Fähigkeiten als Einbrecher (die dortige Kripo macht immer zwei Hausdurchsuchungen, zunächst eine heimliche, bei der sie sich vergewissern bzw. sicherstellen, dass im fraglichen Objekt etwas Belastendes zu finden ist)
Das kommentiere ich jetzt mal nicht weiter. :D


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03.02.2019 um 14:39
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Tja, dann muss er wohl etwas ziemlich falsch gemacht haben, nicht wahr?
Er ist an einen anderen "Praktiker" geraten, der noch wesentlich mehr konnte als er und ihn nach allen Regeln der Kunst getoastet hat. Genauer kann ich das leider nicht ausführen, ansonsten wüsstest du sofort, von wem die Rede ist.

Was ich wohl sagen kann ist, dass es bei unserem Unternehmen zu seinen Aufgaben gehörte (ob eigenmächtig beschlossen oder auf Weisung hin, weiß ich nicht), potenzielle Kandidaten für das Management auf Herz und Nieren zu prüfen. Konkret ist er bei denen eingebrochen, hat deren Kontounterlagen fotografiert (das aktuelle Gehalt dieser Kandidaten war natürlich immens wichtig), hat mal ins Medikamentenschränkchen geguckt, hat den Inhalt ihrer Festplatten gesichtet und so weiter. Wenn alles in Ordnung war, bekamen die betreffenden Kandidaten sozusagen ein maßgeschneidertes Angebot von den Headhuntern unseres Unternehmens. Ganz schön hart, was?


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Die Plaza Frau

03.02.2019 um 14:42
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb: Konkret ist er bei denen eingebrochen, hat deren Kontounterlagen fotografiert (das aktuelle Gehalt dieser Kandidaten war natürlich immens wichtig), hat mal ins Medikamentenschränkchen geguckt, hat den Inhalt ihrer Festplatten gesichtet und so weiter. Wenn alles in Ordnung war, bekamen die betreffenden Kandidaten sozusagen ein maßgeschneidertes Angebot von den Headhuntern unseres Unternehmens. Ganz schön hart, was?
Ganz schön illegal würde ich eher sagen. Und einen gewaltigen Bogen um eine solche Stelle machen. :) Geld ist nun einmal nicht alles, stimmts?


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03.02.2019 um 15:07
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Vom enstprechenden Technikskill, den ich bereits anzweifelte, einmal abgesehen, kommt noch dazu Problem der Loyalität dazu. da er in diesem Moment ja seinen Arbeitgeber hintergeht. Zwickmühle, nicht wahr?
Im Rahmen der Tätigkeit sowohl dem Chef als auch "seinem" Land zu dienen, dabei gut zu verdienen... Ich sehe da kein zwingendes Loyalitätsproblem. Angeworbenen Informanten vermittelt der "Dienst" ja auch immer ein Gefühl, genau das Richtige zu tun.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Okay, da war mir der Bodyguard entgangen. Lieben Dank für deinen Hinweis. ;)
Fahrsichertraining ist auch nicht Fahrsicherheitstraining, aber ich möchte jetzt auch nicht vom 100ten ins 1000ste kommen.
Trotzdem zweifele ich seine Eignung trotzdem an. Egal ob er einen kurzen trinkt oder eine ganze Flasche: In einem solchen Job und besonders in diesem Posten ist das ein NoGo.
Ich war jetzt auch kein Zeuge der Trainings, aber die Voraussetzungen für seine Tätigkeit waren in meinen Augen erfüllt. Soweit bekannt ist, hatte Henri Paul am fraglichen Tag bereits Feierabend gehabt, dann wieder ins Hotel bestellt worden. Als lange nichts passierte, ging er wohl davon aus, nicht mehr eingesetzt zu werden. Er trank 1-2 Pastis und wartete weiter. Dann kam die Anweisung, Di und Dodi in dessen Wohnung zu fahren. Er tat es möglicherweise, weil sein Promillewert mutmaßlich unterhalb der erlaubten Grenze war und er von dieser Entscheidung überrascht wurde und wohl nicht mehr damit gerechnet hatte. Das war sicher ein schwerer Fehler. Keine Frage. Ein "no go". Aber er war mMn sicher nicht so betrunken, wie es hinterher dargestellt wurde. Und auch sonst war er sicher kein leichtsinniger und ungebildeter Vollidiot.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Im übrigen sehe ich das auch als Unfall infolge der Verkettung mehrerer unglücklicher Bgebenheiten. Aber anderes Thema als hier.
So sehe ich das auch. Es war kein Mord, eher so etwas wie ein "Discounfall". Aber stimmt, ist OT in diesen Thread.
Zitat von l_autrel_autre schrieb:Gut, mal andersherum gedacht:

Das Plaza als Hinterhalt eines Geheimdienstes für einen gefährlichen Mann, der möglicherweise sehr, sehr
viel zu verlieren hätte ... Ein Lockvogel JF und dann ist alles schief gegangen. Die Frau war tot und die Zielperson weg. Oder es sollte schief gehen?

Macht man so etwas? Wer? Mir würde jetzt nur ein Dienst einfallen, der nicht amerikanisch, norwegisch oder russisch wäre. Es wäre der ND ihres Bundeslandes, skandalbehaftet. *Lass es lieber nicht wahr sein.*

Warum hätte sich JF darauf eingelassen?
Du müßtest die Sache bitte etwas klarer ausdrücken, damit ich sie nicht missverstehe. Lockvogel wofür ? Frau tot, Zielperson weg ? Verstehe ich nicht so ganz. ND ihres Bundeslandes ? Was soll das sein ?
Zitat von l_autrel_autre schrieb:Die Staatoberhäupter und Diplomaten bringen eigenes Personal mit, die übernehmen dann Teile des Hauses.

Zum Studenten ... Es reicht, unerfahren zu sein. Irgendwer muss gewusst haben, wann unerfahrenes Personal vor Ort ist, mit dem "Katz und Maus" gespielt werden kann.
Natürlich bringen echte "VVVVIPs" ihr eigenes Sicherheitspersonal mit. Doch warum sollte man den Plazafall so hoch hängen ? Ich wette mit Dir, dass zum Zeitpunkt von JFs Tod kein Staatsgast im Plaza weilte. Und sie war sicher auch keine Topagentin oder Berufsmöderin. Es ging hier mMn wohl nicht um das ganz große Ding. Aber brisant genug, um ein oder mehrere Dienste auf den Plan zu rufen.

Wenn der S-Chef involviert gewesen sein sollte, hätte er auch jenen Studenten bewusst zum fraglichen Zeitpunkt für den Dienst einteilen können. Wieder eine operativer "Gefallen", den er ganz leicht einem Dienst tun konnte.
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Über die Aktivitäten von politischen VIPs und anderen Personen von Interesse Bericht erstatten, ein Auge auf illegales Glücksspiel und Prostitution im Hotel halten, und gelegentlich befreundeten ausländischen Nachrichtendiensten ein paar Tipps geben. Die Vorstellung, dass solch eine Person nicht in der Lage sein soll, Dritten spurlos Zugang zu Hotelzimmern zu verschaffen, halte ich für abwegig.
Dem schließe ich mich an. Klar, in vielen Unternehmen und kleineren Hotels außerhalb von Großstädten sind die "Sicherheitschefs" vlt. nicht so wichtig, wie sie möglicherweise vorgeben mögen. Aber im Plaza gab es ganz sicher Dienstkontakt zum S-Chef. Und der S-Chef dort war sicher auch kein Hinz oder Kunz ohne große Kompetenzen.


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Die Plaza Frau

03.02.2019 um 15:12
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Ganz schön illegal würde ich eher sagen. Und einen gewaltigen Bogen um eine solche Stelle machen.
Ich arbeite dort nicht mehr, wenn auch aus anderen Gründen. Ehrlich gesagt hat mich dieser "cloak-and-dagger" Aspekt unserer Arbeit immer fasziniert, ansonsten hätte ich mich auch nicht mit dem Sicherheitschef angefreundet. Das Unternehmen war dermaßen staatsnah, die Grenzen zwischen legal und illegal derart verwischt, das kannst du dir (wahrscheinlich) nicht vorstellen. Für Auslandsreisen bekamen manche Mitarbeiter zum Beispiel echte Pässe mit falschen Namen, sowie Codewörter, mit denen man Grenzkontrollen umgehen konnte. Andere Mitarbeiter durften auf Dienstfahrten straflos Geschwindigkeitsbeschränkungen überschreiten. Es gab noch zahlreiche andere "Sonderrechte" oder "Ausnahmeregelungen" – das fand ich ziemlich cool, das gab dem drögen Büroalltag einen Hauch von 007.


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03.02.2019 um 15:15
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Im Rahmen der Tätigkeit sowohl dem Chef als auch "seinem" Land zu dienen, dabei gut zu verdienen... Ich sehe da kein zwingendes Loyalitätsproblem. Angeworbenen Informanten vermittelt der "Dienst" ja auch immer ein Gefühl, genau das Richtige zu tun.
Überzogener Patriotismus, wie in einem schlechten B-Movie. Sorry, bei einem Job geht es primär ums Kohle verdienen. Bei einer entsprechenden Vereidigung in Behörden oder Militär ist das sicher etwas anderes, ansonsten hat das aber den gleichen Wert wie der Glauben bei religiösen Fanatikern.

Dann eher die Variante, das er ein böser Junge war und jemand sein Geheimnis kannte. ;)
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb: Soweit bekannt ist, hatte Henri Paul am fraglichen Tag bereits Feierabend gehabt, dann wieder ins Hotel bestellt worden. Als lange nichts passierte, ging er wohl davon aus, nicht mehr eingesetzt zu werden. Er trank 1-2 Pastis und wartete weiter.
Ich denke er ist der Chef? Also setzt er ein und macht Dienstpläne, niemand anders. Das verwirrt mich doch etwas.

Und ja, auch wenn ich mich daran hochziehe, aber das Trinken ist einfach unprofessionell. Aber so ist das öfters mit alten Hasen, die genug Erfahrung haben. Irgendwann kommt die Routine und dann die Selbstüberschätzung.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Und auch sonst war er sicher kein leichtsinniger und ungebildeter Vollidiot.
Aber er stand sicher gerne im Rampenlicht, auch wenn es gewiss geschäftlich/gesellschaftlich bedingt war.


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03.02.2019 um 15:17
@VanDusen
Nun, wie gesagt, mir sowas nichts. Zudem man sich im Leben immer zweimal sieht und man dann trotz Schulterklopfer gerne mal alleine im Regen stehen gelassen wird. Aber dafür gibts ja auch die gute Bezhlung, nicht wahr? Und das man in keiner (offiziellen) Verluststatistik auftaucht, gibts gratis dazu. :D


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03.02.2019 um 15:29
@Slaterator
Du kennst dich ja richtig aus im Thema Henri Paul. Ich neuerdings auch, denn ich habe hier ein unveröffentlichtes Buchmanuskript zum Thema, das eine Freundin von mir minutiös recherchiert und geschrieben hat. Da juckt es mich regelrecht in den Fingern, einen Thread zum Thema zu eröffnen ;-)

Eine letzte Anmerkung zum Thema sei mir allerdings gestattet. Die 1-2 Pastis, die er getrunken hatte, erscheinen in einem anderen Licht, wenn man weiß, dass er verschreibungspflichtige Psychopharmaka eingenommen hatte, die u. a. zur Behandlung von Alkoholismus verwendet werden. Diese Mittel sind explizit dazu gedacht, sich nicht mit Alkohol zu vertragen. Außerdem hatte er eine verschreibungspflichtige Wurmkur eingenommen, die ihm allerdings niemand verschrieben hatte, allein schon, weil er keine Würmer hatte.


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Die Plaza Frau

03.02.2019 um 15:33
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Du müßtest die Sache bitte etwas klarer ausdrücken, damit ich sie nicht missverstehe. Lockvogel wofür ? Frau tot, Zielperson weg ? Verstehe ich nicht so ganz. ND ihres Bundeslandes ? Was soll das sein ?
Nenn es eine völlig krude Spekulation, die ich hier nicht ausmalen möchte. Aber... Manchmal ist das "Leben" grausamer", als man es sich vorstellen kann. Mich widern hirnlose Idioten an, die das Leben anderer Menschen = Zeugen zerstören, die sie für unerheblich halten. Leute die ihren Job derart schlampig machen, dass sie sich einbilden, Menschen vernichten zu müssen, die gesehen haben, wie sie ihre Drecksarbeit verrichten, die durch nichts legitmiert ist. Durch Nichts. Null.


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03.02.2019 um 15:40
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Überzogener Patriotismus, wie in einem schlechten B-Movie. Sorry, bei einem Job geht es primär ums Kohle verdienen. Bei einer entsprechenden Vereidigung in Behörden oder Militär ist das sicher etwas anderes, ansonsten hat das aber den gleichen Wert wie der Glauben bei religiösen Fanatikern.
Du brauchst Dir nur die Geschichten von Ex-Agenten irgendwelcher Dienste anhören, vor allem die Motivation, warum sie sich anwerben ließen. Für manche war es tatsächlich purer Patriotismus, andere taten es "nur" aus purer Lust am Abenteuer oder weil es ihrem Ego gut tat. Wieder Andere machten es nur des Geldes wegen und manche aus mehreren dieser Gründe. Das hat mit B-Movie wenig zu tun. Eher mit dem Charakter mancher Menschen. Es muß eben nicht immer ein "edles Motiv" vorliegen, kann aber durchaus.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Ich denke er ist der Chef? Also setzt er ein und macht Dienstpläne, niemand anders. Das verwirrt mich doch etwas.
Henri Pauls Chef war Mohamed Al-Fayed, Vater von Dodi und Eigentümer des Hôtel Ritz. Er wurde damals von Dodi oder seinem Vater einbestellt. Wer genau weiß ich nicht mehr. Er agierte also auf direkte Weisung des Direktors, der er sich wohl nicht entziehen wollte, auch wenn er vlt. arbeitsvertraglich bzw. arbeitsrechtlich gekonnt hätte.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Und ja, auch wenn ich mich daran hochziehe, aber das Trinken ist einfach unprofessionell. Aber so ist das öfters mit alten Hasen, die genug Erfahrung haben. Irgendwann kommt die Routine und dann die Selbstüberschätzung.
Da bin ich bei Dir.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Aber er stand sicher gerne im Rampenlicht, auch wenn es gewiss geschäftlich/gesellschaftlich bedingt war.
Auch das war wohl der Fall, auch wenn ihn das jetzt nicht unbedingt abqualifiziert.
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Du kennst dich ja richtig aus im Thema Henri Paul. Ich neuerdings auch, denn ich habe hier ein unveröffentlichtes Buchmanuskript zum Thema, das eine Freundin von mir minutiös recherchiert und geschrieben hat. Da juckt es mich regelrecht in den Fingern, einen Thread zum Thema zu eröffnen ;-)
Ja, gerne doch ! Allerdings glaube ich, den gibt es schon. Aber ich habe noch nicht gesucht. Ich gehe mal davon aus. Ist einfach ein absolut prädestiniertes Thema für Allmy. :D
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Eine letzte Anmerkung zum Thema sei mir allerdings gestattet. Die 1-2 Pastis, die er getrunken hatte, erscheinen in einem anderen Licht, wenn man weiß, dass er verschreibungspflichtige Psychopharmaka eingenommen hatte, die u. a. zur Behandlung von Alkoholismus verwendet werden. Diese Mittel sind explizit dazu gedacht, sich nicht mit Alkohol zu vertragen. Außerdem hatte er eine verschreibungspflichtige Wurmkur eingenommen, die ihm allerdings niemand verschrieben hatte, allein schon, weil er keine Würmer hatte.
Ja, es wurden ihm diese Mittel verschrieben. Allerdings wohl nicht wegen eines Alkoholproblems. Er hatte unmittelbar zuvor noch einen kompletten Checkup bei einem Flugmediziner durchlaufen. Völlig ohne Befund oder schlechte Werte. Die Fliegerei war ihm sehr wichtig und auch seine Freunde berichteten übereinstimmend, dass sein Alkoholkonsum nicht über normale gesellschaftliche Mengen hinausging. Niemand hatte ihn je deutlich alkoholisiert erlebt. Bekannt war, dass Henri zwei Lieblingsgetränke hatte: Dr. Pepper Cola und Pastis. Letzteren oft nach einer Mahlzeit. Daheim wurde kein Alkohol gefunden. Da das verschriebene Medikament auch bei Alkoholsucht verschrieben wird, war es ein gefundenes Fressen, die Legende um den stinkbesoffenen, verantwortungslosen Egozentriker Paul aufzubauen, der die alleinige Schuld an Lady Di und Dodi Al-Fayeds Tod trägt. Die untersuchte Blutprobe könnte vertauscht worden sein, um dieses Bild zu untermauern. Sinn und Zweck war hier allerdings nicht, eine Verschwörung zu vertuschen, sondern -im Gegenteil- Verschwörungstheorien vorzubeugen und lebende Personen aus der Schußlinie zu bringen.


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Die Plaza Frau

03.02.2019 um 15:47
Zitat von l_autrel_autre schrieb:Nenn es eine völlig krude Spekulation, die ich hier nicht ausmalen möchte. Aber... Manchmal ist das "Leben" grausamer", als man es sich vorstellen kann. Mich widern hirnlose Idioten an, die das Leben anderer Menschen = Zeugen zerstören, die sie für unerheblich halten. Leute die ihren Job derart schlampig machen, dass sie sich einbilden, Menschen vernichten zu müssen, die gesehen haben, wie sie ihre Drecksarbeit verrichten, die durch nichts legitmiert ist. Durch Nichts. Null.
Da machst Du mich jetzt neugierig. Warum nicht ausmalen ? Ich kann diese Theorie nicht nachvollziehen und durchdenken, wenn sie nur aus nebulösen Andeutungen besteht. Wenn widern hirnlose Idioten nicht an ? Ich denke, wer nicht dazugehört, ist angewidert. Aber welchen Bezug hat das jetzt zum Plazafall ? Bitte sei so gut, erläutere das ein wenig. So kann ich mir nichts konkretes darunter vorstellen...


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03.02.2019 um 15:49
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:auch wenn ihn das jetzt nicht unbedingt abqualifiziert.
Sicher nicht. Aber solche Wesenszüge trüben dann bisweilen eine reelle Einschätzung der Lage.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Vater von Dodi und Eigentümer des Hôtel Ritz.
Dann war er vielleicht in einem Konflikt und entschied sich, wider besseren Wissens, dagegen? Oder wollte er einfach seinem Chef gefallen? Eine gewisse Art von "verbrüderung" soll es ja bisweilen auch geben.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb: Es muß eben nicht immer ein "edles Motiv" vorliegen, kann aber durchaus.
Das meinte ich ja.


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03.02.2019 um 15:49
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Daheim wurde kein Alkohol gefunden.
Bei ihm daheim wurde bei einer ersten Durchsuchung am 3. September eine kleine Menge Alkohol gefunden, bei einer zweiten Durchsuchung am 9. September Riesenmengen, darunter viele angebrochene Flaschen (Martini, Wodka, Whisky, Bourbon usw.). Hmmm, merkwürdig …

Meine Freundin Marilyn Z. Tomlins ist eine verdammt gute Rechercheurin ;-)http://www.marilynztomlins.com


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03.02.2019 um 16:15
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Sicher nicht. Aber solche Wesenszüge trüben dann bisweilen eine reelle Einschätzung der Lage.
Ja das stimmt wohl.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Dann war er vielleicht in einem Konflikt und entschied sich, wider besseren Wissens, dagegen? Oder wollte er einfach seinem Chef gefallen? Eine gewisse Art von "verbrüderung" soll es ja bisweilen auch geben.
Manchmal gibt es ein besonderes Vertrauensverhältnis. Wenn er sich der Sicherheit der Direktion im Besonderen und Lady Di als Dodis "Freundin" im Speziellen verpflichtet fühlte, so kann man sich vorstellen, warum er seinen Feierabend abbrach. Paul lebte allein, er hatte gewissermaßen keine unmittelbaren Menschen, die ihn in seiner Freizeit in Beschlag nahmen. Somit machte das den neuerlichen Einsatz für ihn möglicherweise leichter. Ich weiß nicht, ob er einen inneren Konflikt hatte. Zumindest hatte er mutmaßlich (noch) nicht getrunken, als er neuerlich ins Ritz aufbrach. Aber das geht jetzt OT.
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Bei ihm daheim wurde bei einer ersten Durchsuchung am 3. September eine kleine Menge Alkohol gefunden, bei einer zweiten Durchsuchung am 9. September Riesenmengen, darunter viele angebrochene Flaschen (Martini, Wodka, Whisky, Bourbon usw.). Hmmm, merkwürdig …
Ja so ist es. Und in der gleichen Nacht starb eine Person durch Suizid, die sich nach 2 Flaschen Vodka im eigenen Auto mittels Abgasen das Leben ausgelöscht hatte. Dessen Blutwerte würden exakt zu denen passen, die später Henri Paul unterstellt wurden. Vor allem der unfassbar hohe Kohlenmonoxidwert, der sich in Pauls Blut nicht erklären lässt. Offiziell wurde das mit Gasen aus dem Airbag erklärt. Eine These, die Mercedes Benz umgehend für unmöglich erklärte. Bei jenem Airbag würde das Gas schließlich bei einer Auslösung nicht in relevanter Menge freigesetzt.


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03.02.2019 um 16:23
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Manchmal gibt es ein besonderes Vertrauensverhältnis. Wenn er sich der Sicherheit der Direktion im Besonderen und Lady Di als Dodis "Freundin" im Speziellen verpflichtet fühlte, so kann man sich vorstellen, warum er seinen Feierabend abbrach.
Da gehe ich durchaus mit. Besonders bei langjährigen Dienstverpflichtungen kann sich so etwas ergeben. Und du hast natürlich recht, falscher Thread hier. Können das aber gerne im passenden weiterführen, wenn Interesse besteht.

Aber zurück zum Thema hier, auch wenn es um o.g. geht.
Hätte der Sicherheitschef des Plaza ein ebensolches Verhältnis zur Geschäftsführung gehabt und hätten irgendwelche "Externen" gewisse Dienste von ihm gefordert, wie hätte er sich verhalten?

Womit wir wieder das Thema Konflikt vs Verpflichtung vs was-auch-immer hätten. Du verstehst sicher, was ich meine.

Btw, wurden die Sachen und Habseligkeiten der Toten nicht versteigert/verkauft, wenn ich mich recht entsinne?


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03.02.2019 um 16:41
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Da gehe ich durchaus mit. Besonders bei langjährigen Dienstverpflichtungen kann sich so etwas ergeben. Und du hast natürlich recht, falscher Thread hier. Können das aber gerne im passenden weiterführen, wenn Interesse besteht.
Interesse besteht. Wenn es einen gibt...
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Aber zurück zum Thema hier, auch wenn es um o.g. geht.
Hätte der Sicherheitschef des Plaza ein ebensolches Verhältnis zur Geschäftsführung gehabt und hätten irgendwelche "Externen" gewisse Dienste von ihm gefordert, wie hätte er sich verhalten?
Das ist eine sehr gute Frage. Leider -und das ist bei diesem Fall auffällig- wird seine Identität geschützt. Anfragen und Recherchen laufen auf Widerstand oder ins Leere. So war und ist eigentlich nichts über ihn bekannt, woraus man Rückschlüsse auf seine Persönlichkeit oder mögliches Verhalten ziehen könnte. Aber es ist alles ersteinmal vorstellbar. Das der S-Chef vom Plaza -da wiederhole ich mich- sicher Dienstkontakte unterhielt und auch wichtiger war, als es vergleichbare S-Chefs anderer, unwichtiger Hotels sind, halte ich für sehr wahrscheinlich. Wie weit seine persönliche Loyalität ging, wie er auf einen möglichen inneren Konflikt reagiert hätte...Kann man nicht sagen. Das ist ja schon bei Henri Paul schwierig, obschon ich eine Menge über ihn weiß bzw. über ihn bekannt ist.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Btw, wurden die Sachen und Habseligkeiten der Toten nicht versteigert/verkauft, wenn ich mich recht entsinne?
Richtig. Die persönlichen Dinge (Schmuck, Aktentasche) wurden versteigert. Die mutmaßliche Tatwaffe sollte vernichtet werden, doch dazu kam es glücklicherweise nicht, was auf einem Zufall beruht.


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03.02.2019 um 16:59
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Interesse besteht. Wenn es einen gibt...
Wenn es sich bei Gelegenheit mal ergibt, sehr gerne.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das ist eine sehr gute Frage. Leider -und das ist bei diesem Fall auffällig- wird seine Identität geschützt.
Nun, auch dafür kann es verscheidene, auch einfache Gründe geben. Nr. 1 ist natürlich die Diskretion des Hauses selbst.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb: Das der S-Chef vom Plaza -da wiederhole ich mich- sicher Dienstkontakte unterhielt und auch wichtiger war, als es vergleichbare S-Chefs anderer, unwichtiger Hotels sind, halte ich für sehr wahrscheinlich.
Davon gehe ich durchaus auch aus, im normalen Rahmen, da dort ja auch Politiker etc abstiegen, siehe den einen Post über Clinton & Co vorher (vielen Dank nochmals).
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Richtig. Die persönlichen Dinge (Schmuck, Aktentasche) wurden versteigert. Die mutmaßliche Tatwaffe sollte vernichtet werden, doch dazu kam es glücklicherweise nicht, was auf einem Zufall beruht.
Ok, danke für die Bestätigung.

Damit bestätigt sich übrigens auch, das der Fall dort selbst geschlossen sein dürfte.

Kurze Erklärung dazu:
Jemand wird tot gefunden. Neben den Ermittlungen zur Todesursache selbst werden natürlich auch die nächsten Angehörigen festgestellt. Trifft dies zu, erhalten sie erst einmal die Nachricht selbst. Ab diesem Zeitpunkt informiert die Polizei allerdings auch das Ordnungsamt/Nachlassgericht über festgestellte mögliche Verwandte und Erben.

Ein Teil davon ist auch schlichtweg, das eben damit Kosten weitergegeben werden können, die sonst der Staats- bzw Kommunenkasse zu lasten fallen würden.

Im Falle einer verstorbenen Person, die keine lebenden Verwandten mehr hat oder diese nicht ausfindig gemacht werden können, auch bei unidentifizierten Toten, muss nun das Begräbnis etc von der zuständigen Stelle, meist eben die Stadt, durchgeführt und auch bezahlt werden. In einem solchen Rahmen ist es dann durchaus üblich, den Nachlass zu versteigern, um meist wenigstens einen Teil der Kosten umlegen zu können.

Sollte es später dennoch möglich sein, Verwandte und auch Familie ausfindig zu machen, sind die Chancen leider sehr "gut", das eben diese Kosten dann auch posthum weitergegeben werden im Rahmen des Nachlasses. In Deutschland regelt sich dies so, das erbberechtigte eine Frist von 6 Wochen haben, nach bekannt werden davon. Schlagen sie das Erbe in dieser Zeit nicht aus, gilt es als angenommen und rechtlich verbindlich. Dies gilt auch für Schulden und andere Außenstände.

Nur mal so als kleine Info nebenbei.

Immerhin wäre es ja durchaus möglich, das es doch Verwandte gibt, die sie ja auch erkannt haben und auch wegen so etwas keinen weiteren Kontakt wünschen?

Oder das es einen Bruch gab?

Ist leider auch nicht ungewöhnlich, das in manchen Familien Probleme ausgesessen oder totgeschwiegen werden.

LG
Eye


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Die Plaza Frau

03.02.2019 um 17:18
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Nun, auch dafür kann es verscheidene, auch einfache Gründe geben. Nr. 1 ist natürlich die Diskretion des Hauses selbst.
Selbstverständlich. Es ist nur eben "bemerkenswert". Andere Zeugen traten z.B. im Video unter ihren Klarnamen auf. Andere z.B. der studentische (Aushilfs-)Wachmann sind ebenfalls mit Klarnamen aufgetreten und gaben Statements ab. Nachfragen beim Hotel werden generell wehement geblockt. Das ist auch verständlich. Es ist auch jedem selbst überlassen, seine Identität/Privatssphäre zu schützen bzw. auch schützen zu lassen. Der S-Chef und auch der mysteriöse Mr. F sind sehr um diesen Schutz bemüht. Das nehme ich jetzt nur zur Kenntnis. Aber -wie gesagt- es ist immerhin mal bemerkenswert. ;)
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Damit bestätigt sich übrigens auch, das der Fall dort selbst geschlossen sein dürfte.
Das entspricht meinem Kenntnisstand. Der Fall wurde als Suizid abgeschlossen. Allerdings sollte eine Wiederaufnahme jederzeit möglich sein, wenn sich neue Anhaltspunkte ergeben. Davon gehe ich jetzt einfach mal aus. Die Identifizierung wäre so ein Punkt. Ich vermute, deshalb wurde seinerzeit auch der Exhumierung zugestimmt. Leider wurde sie im Zuge dessen nicht identifiziert.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:(...) In einem solchen Rahmen ist es dann durchaus üblich, den Nachlass zu versteigern, um meist wenigstens einen Teil der Kosten umlegen zu können.
Mir stellt sich nur die Frage, ob es sich bei den Hinterlassenschaften der JF in dem Fall juristisch tatsächlich um einen "Nachlass" handelt...
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Immerhin wäre es ja durchaus möglich, das es doch Verwandte gibt, die sie ja auch erkannt haben und auch wegen so etwas keinen weiteren Kontakt wünschen?

Oder das es einen Bruch gab?
Das ist möglich. Man kann sich das nur schwerlich vorstellen.


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