Ich habe mich bei vielen Foristen direkt, bei anderen öffentlich bedankt für diesen ziemlich guten Austausch in dieser für uns letzten Phase dieses fürchterlichen Falls. Mein Dank geht natürlich auch an
@Rick_Blaine und seine Engelsgeduld.
Wie ich gelesen habe, muss man stabile Verhältnisse nachweisen können, wenn man nach der Sicherheitsfrist in die Freiheit möchte. Dazu gehört auch ein fester Arbeitsvertrag.
Ich heute meine alten Unterlagen über die vielen Vermissten- und Todesfälle, die im Dunstkreis von Nordahl untersucht werden, rausgekramt. Einen Punkt würde ich gerne hier noch unterbringen. Gestern kam die Frage auf, ab wann Nordahl wieder bei den Eltern gelebt hat. Ich habe mit 'ca. 2013' geantwortet, und eigentlich direkt danach gedacht, dass ich hätte schreiben müssen 'spätestens ab 2013'.
Nordahl war von 2012 (genaues Datum nicht bekannt) bis Anfang 2013 in der Psychiatrie in Bassens bei Chambéry wegen Depressionen und Alkoholabhängigkeit. Ob diese Behandlung freiwillig oder unfreiwillig war, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Es stimmt, dass er danach bei den Eltern gelebt hat, ob er das davor auch schon tat, ist mir nicht bekannt.
Jedenfalls hat er in der Psychiatrie Lucie Roux kennengelernt, eine 43-jährige Patientin, mit ihr öfters zu Mittag gegessen hat. Lucie Roux ist am 16. September 2012 spurlos verschwunden. Ihr Vermisstenfall ist auch Teil der Zelle Ariane, die 900 Fälle auf einen Zusammenhang mit Nordahl L untersuchte. Von diesen Fällen sind noch 41 offen. Einer davon ist Lucie Roux.
So viel zu dem bis 2017 normalen Leben von Nordahl. Gestern habe ich die Definition für die Ausmusterung mit der Qualifizierung P4 gefunden. Nein, es war nicht der Pfeil, den der böse Vorgesetzte ihm ins Auge geschossen hat, es waren psychische Probleme. Das war 2005 oder 2007, die Zeitungen sind sich da nicht so einig. Von (spätestens) Sommer 2012 bis Anfang 2013 war er in der Psychiatrie. Dazwischen und danach beruflich immer wieder gescheitert.
Ich musste an die Wohnverhältnisse denken, und an die Aussage der Mutter, dass sie immer erst zwischen 2 und 3 ins Bett geht, und Nordahl in der Nacht nicht gehört hat. Ich würde niemals jemanden wegen seiner Gefühle verurteilen, aber zu diesem Zeitpunkt war nicht klar, ob Maëlys noch lebt, ob sie irgendwo festgehalten wurde und Todesangst hatte, ob ihr Leben zu retten wäre, wenn man sich der Wahrheit stellt. Ich finde, dass man in diesem Bewusstsein die Wahrheit sagen muss, auch als liebende Mutter oder liebender Vater. Und ich frage mich, ob sie zu diesem Zeitpunkt schon wusste, dass Maëlys nicht mehr lebt.
Ich glaube auch, dass es ihr und Svens Verhalten war nach dem Verschwinden von Maëlys, was die Leute so aufgebracht hat. Alles wurde abgestritten, anständige Menschen wurden diffamiert, Geld für Interviews, der unsägliche Spendenaufruf von Sven, und Familie L war wie immer das Opfer. Das fand niemand gut. Und deswegen will mit denen auch niemand mehr etwas zu tun haben. Deswegen wurden Sven und die Mutter auch von Nachbarn vermöbelt.
Nordahl ist sicherlich alles andere als der Traum jeder Schwiegermutter, Christiane ist vermutlich auch nicht die stolze Mutter, aber dem "guten Junge" hilft man nicht, wenn man ihn immer wieder deckt. Er hatte (fast) sein ganzes Leben lang psychische Probleme. Das kann man nicht schönreden. Es ist ein vollkommen infantiles Verhalten, die Wirklichkeit nicht zu erkennen. Das hat was von jemandem, der eine Waschbütte kauft anstatt Dachpappe, wenn das Dach undicht ist.
Ich stelle mir diese Fragen, weil ich das dumpfe Gefühl nicht loswerde, dass diese verurteilten Taten des Jahres 2017 vielleicht hätten verhindert werden können, und dabei denke ich nicht nur an die Mutter, sondern auch an Psychiater, die ihn behandelt haben.