pinkorchid schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass er nach dem Auffinden des Kopfes und damit widerlegter Lukentheorie, mit seiner Anwältin zusammengesessen hat. Auf die Frage, wie denn KW nun wirklich zu Tode gekommen ist, hat er "Ersticken" zugegeben. Da man aber bei einer Unfallversion bleiben will, muss ein passendes Unfallszenario her. Von einer "Kohlenmonoxid-Vergiftung" hört man häufig, der Begriff ist relativ geläufig und steht für einen tragischen, unbemerkten und unbeabsichtigten Unfall mit Todesfolge. Ev. hat ihm die Anwältin den Begriff in den Mund gelegt, ohne dass beide detailliert darüber nachgedacht haben, ob das in diesem speziellen Fall überhaupt so passieren kann. (alles meine pure Theorie)
Die ganzen "Änderungen" an der von ihm erzählten "Geschichte" haben auf jeden Fall System, das wirkt von aussen betrachtet zwar wirr, aber nur deshalb, weil die Ermittler gute Arbeit leisten und wohl auch etwas Glück hatten, Teile der Leiche rechtzeitig zu finden.
Die Geschichte mit der Luke kam wohl daher, dass er mit der Information konfrontiert wurde, dass man Blut im U-Boot gefunden hätte. Er hätte schon da eigentlich die Kohlenmonoxid-Vergiftungs-Version auftischen können, aber dann hätte er auch erklären müssen, weshalb eine Vergiftung zu dieser Spurenlage geführt hat. Er hätte die Zerteilung der Leiche zugeben müssen, das wollte er zu dem Zeitpunkt aber nicht, weil er wohl darauf hoffte, dass die Leiche (oder Teile davon) nicht gefunden werden.
Mit Auffinden des Kopfes wurde seine Luken-Geschichte natürlich hinfällig und er musste auch das Zerteilen der Leiche zugeben, da sich das bei der Spurenlage natürlich nicht mehr abstreiten liess. Ob Kim Wall tatsächlich an CO erstickt ist oder ob sie stranguliert wurde, lässt sich hoffentlich feststellen.
MaryPoppins schrieb:Auch grosse Mädchen müssen mal aufs Klo. Nur so als Gedanke.
Die Frage die ich mir eher stellen würde ist die, warum er statt einer Kabelbrandstory wochenlang eine Lukenstory auftischt. Wäre in beiden Fällen kein Unfall, sondern fahrlässige Tötung.
Das mit dem Klo wäre möglich, daran habe ich jetzt gar nicht gedacht. Bezüglich der "Lukenstory" vermute ich, dass er die Zerteilung der Leiche nicht zugeben wollte. Das ist ja auch fast nicht erklärbar, dass ein Unfall an Bord des U-Boots dazu führt, dass die Leiche zerteilt und im Meer versenkt wird.
Keine Ahnung, ob ein Unfall von den Ermittlern überhaupt noch in Betracht gezogen wird, die erweiterte Anklage lässt eher anderes vermuten, wobei ich nicht beurteilen kann, ob das vielleicht dazu dient, PM "mürbe" zu machen.
traces schrieb am 25.08.2017:Wobei sich bei CO die gewisse Frage stellt, weswegen er lebt und sie nicht.
CO (und CO2) ist ja geruchlos, das riecht man also nicht unbedingt, deshalb ist das ja auch so gefährlich. Sein U-Boot ist aber schon ziemlich verbastelt und von daher würde es mich nicht erstaunen, wenn durch den Diesel giftige Gase ins innere des U-Bootes gelangen würden.
emodul