Sexuell motivierte TötungsdelikteDer Begriff „Mord“ wird im §211 des StGB wie folgt definiert:
„Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet“ (Fischer 2011)
Es hat es sich in pragmatischer Hinsicht bewährt, von einem Sexualmord zu sprechen, wenn einzelne oder mehrere Handlungssequenzen eines Tötungsdeliktes sexuelle Komponenten aufweisen:
• Geschlechtsverkehr (vaginal, oral, anal) hat nachweisbar stattgefunden
• Zustand bzw. das teilweise oder vollständige Fehlen der Kleidung des Opfers
• Entblößung der primären oder sekundären Geschlechtsmerkmale des Opfers
• Gegenstände werden in Körperöffnungen eingeführt und
• sexuelle „Ersatz“-Handlungen, Interessen oder sadistische Fantasien, wie z.
B. Verstümmelungen der Geschlechtsteile, sind nachweisbar.
Bei der Begehung eines sexuellen Tötungsdeliktes sprechen bestimmte
Verhaltensweisen des Täters wie zum Beispiel das Mitbringen der Tatwaffe, das
Übertöten, sexuelle Handlungen postmortem, die Spurenbeseitigung, die
Veränderung der Tatortes („Staging“), die emotionale Wiedergutmachung („Undoing“) oder die Opferbeseitigung, eine deutliche Sprache. Bei entsprechender Interpretation können diese Verhaltensweisen Aufschluss über den Täter geben.
http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000013856/diss_m.unger.pdfes steht fest, dass
die stiche um den todeszeitpunkt herum ausgeführt wurden
1 in die brust
4 im bereich des geschlechts (mindestens dort sprach man von verstümmelung)
10 in den unterleib
es steht auch fest, dass die stiche um den todeszeitpunkt gesetzt wurden.
weiterhin steht fest, dass die abtrennung der gliedmaßen und des kopfes 2 stunden nach dem todeseintritt erfolgten.
von einer zerteilung zur reinen verbringng kann man also nicht sprechen.
möglicherweise liegt hier eine defensive zerstückelung vor
weil die leiche einfacher aus dem boot zu entfernen war und zumindest die abtrennung des kopfes eine strangulation verschleiern sollte.
beachtenswert ist, dass bisher (ohne den kopf) noch keine todesursache festgestellt werden konnte.
als rein offensiv werte ich mindestens einige der 15 stiche und deren ausführung um den todeszeitpunkt herum und das legt für mich nahe, dass PM aus sexual-sadistischer trieblage heraus, unter zufügung von schmerzen/ verletzungen (luftabschnüren am hals mit seilen/ tüte/ kabelbinder und schnitte/ verstümmelungen mit messer) gehandelt hat,
bis der tod eintrat und darüber hinaus.