@traces traces schrieb:Wir brauchen keine Hetze, keine Häme und kein Belächeln. Eigentlich braucht es nur, offen zu sein und zu bleiben für das, was ein Anderer sagt, fragt und antwortet - und das immer wieder. Und die beste Antwort kann doch auch nur darin liegen, mit Wissen, Kenntnis und Fakten argumentativ zu erklären, statt mit Spott zu reagieren.
Das wäre ideal, wenn es eine ausgewogene Verteilung in diesem Thread gäbe.Die gibt es aber nicht.Und ich bin wirklich überrascht, wie man ein Luken-Szenario bis ins Millionstel zerteilen und aufbereiten kann. Unermüdlich und immer wieder. Ein anderes Szenario, nämlich die sexuell motivierte Tat mit anschließender Verdeckung, wird nicht annähernd so stringent durchgekaut und braucht deswegen nur ein zehntel von dem erwünschten Verständnis, der Toleranz und Geduld der Diskutanten hier.
Woran kann das liegen? Es ist die Lust an der wesentlich fassbareren Technik, an intensiver mathematischer Berechnung, an handfesten, berechenbaren Werkstoffen und an dem Objekt UBoot an sich. Irgendwie haben die Ingenieure und Techniker hier ihr persönliches Shangri La gefunden und möchten es nicht mehr aus den Händen geben.Dazu kommt der Wunsch, der Aussage von PM folgen zu können- im Zweifel für den Angeklagten- er hat es doch so gesagt, das muss man intensiv prüfen.
Natürlich sind Fakten wichtig. Was aber, wenn der Tatverdächtige eben diese verschweigt und etwas behauptet, was ihn entlastet?
Dann stockt die Ermittlung und viele Täter blieben und bleiben straffrei.
PM nutzt diese Möglichkeit offensichtlich. Er behauptet seltsame Dinge, wie die Seebestattung, er log nachweislich mehrfach und er weiß, wie schwer etwas nachzuweisen ist, wenn er völlig unbeobachtet allein auf dem Meer war.
Also auch das Szenario, das nicht mathematisch berechnet werden kann, sondern eskalierende Emotionen berücksichtigt, die unsichtbaren Auslöser einer Tat, hat eine ebenso intensive Beleuchtung verdient.
Und das ganz besonders, weil das Luken-Szenario unterschwellig PM s "Unschuld" beweisen will und den Fokus auf den Mord an Kim Wall verliert.
Das schlimmste Szenario wäre ein ungesühnter Mord und ein Täter, der frei herumläuft und weiterhin zynische Lügen über sein Opfer verbreitet.