aero schrieb:Was war da denn eigentlich für eine genialität ?
Da hat er gezeigt, das man mit viel "ehr-geiz" und wenig geld drei für den laien doch beeindruckende boote bauen kann.
Gleichzeitig schwebt aber, wenn man sich mit dem thema "Madsen-u-boot-projekte" beschäftigt, immer eine "dunkle wolke" darüber, wie er da mit den unterstützern umgegangen ist.
Man muß da einmal ein wenig ausholen damit man das versteht wie ich das ausdrücken will.
Ich lebte und wohnte selber schon einmal in den 90er jahren in den niederlanden, das schon durch seine niedrigere einwohnerzahl im vergleich zu anderen ländern bekannt ist. (ca. 19 millionen einwohner.)
Dort läuft es schon sehr familiär unter den niederländern ab.
Auch heute noch, wenn ich mit dem fahrrad durch die niederlande mit den gemütlichen straßen und den riesig offfenen fenstern in den häusern fahre, werde ich laufend gegrüßt von leuten die ich da zum ersten mal sehe.
Das ist völlig normal.
In dänemark leben ca. 6 millionen menschen.
Da braucht man kein geld bieten oder iwie. betteln, da ist hilfe selbstverständlich und wird als ehrensache angesehen.(Natürlich erlebe ich das hier in deutschland genauso.)
Und da kann man aber ungefähr abwägen wie brüskiert sich manche leute fühlen müßen, für die die hilfe eine ehrensache war und die bestimmt auch während des baus der boote immer wieder mal selber fantasiert haben, wie sie sich ihre erste ausfahrt vorstellen.
Du entwirfst ein Bild, das mich sehr stark an einen anderen geniale Mann erinnert.
Philippe Petite, ein Seiltänzer aus Frankreich.
Er stammte nicht aus einer Artistenfamilie, war nie auf einer Artistenschule. Er hat sich das Seiltazen selbst beigebracht. Sein Vater war ein General in den Armee, sehr hart. Philippe Petite musste in seiner Kindheit viel entbehren. Sein Vater wollte ihn "abhärten".
Der Junge hat später als Straßenkünstler gearbeitet, überall auf der Welt.
Er spannte sein Seil in unglaubliche Höhen auf, nie mit offizieller Erlaubnis. Seine Seiltazprojekte brachten ihn immer wieder in Lebensgefahr- und ins Gefängnis.
Sein Husarenstück war der Lauf in über 400m Höhe zwischen den Türmen des World Trade Centers. Das war 1974.
Diesen Traum konnte er nur mit Hilfe einer Crew verwirklichen. Die sind nachts heimlich auf die Türme geschlichen, haben das Seil für ihn gespannt uvm.
Philippe Petite war danach mit einem Schlag weltberühmt. Und er hat es genossen. Er war der Seiltänzer, "das Genie, das alles allein gemacht hat".
Er hat zur Strafe Kindervorstellungen im Zirkus geben müssen.
Seine Crew wurde hart bestraft. Und die waren wirklich fassungslos, dass er sie so im Regen stehen ließ.
Es gibt eine interessante Doku über den Lauf zwischen den Türme des WTC - ausgezeichnet mit dem Dokumetarfilm-Oscar.
Ich finde sogar das sich Philippe Petite und Madsen äußerlich ähnlich aussehen.- Obwohl das ja keine Rolle spielt.
Die sind möglicherweise aus dem gleiche Holz geschnitzt.
Es gibt noch mehr Parallelen.
Aber was beide teile ist, dass sie mit riesen Ideen in Bereiche arbeiten, für die andere ausgebildet werden. - Und , dass sie argwöhnisch beäugt werden: Können die das überhaupt?
Und der Umgag mit den Helfern.- Wenn man das Madsen ankreiden kann.
Ausnutzen und fallen lassen