Dawn schrieb:Er mag ja alles sein, aber technisch unbedarft isicher nicht.Sollte er das vorgehabt haben, wäre 1. das Problem, eine Leiche aus der Luke zu bekommen, Techniker kennen Murphys Law ziemlich gut.Ich glaube nicht, das er alles als reibungslos machbar einstufen würde.So dass er zu mindest auffindbare DNA im Boot einzuplanen müsste.
Eine "geplante" Tat bedeutet ja erstmal nur, dass man einen länger bestehenden Vorsatz, eine Vorstellung davon hat, was passieren, wann es passieren und wie es passieren soll. "Geplant" heißt nicht zwangsläufig, dass auch die Spurenbeiseitung von vornherein bis ins Detail geplant und perfektioniert ist. Jede Tat entwickelt für den Täter Eigendynamiken und die Kontrolle der Tatsituation wächst normalerweise erst mit der Zahl der Taten.
Immerhin muss er Rohre, Seil und eine Säge mit an Bord genommen haben. Ich denke nicht, dass das sämtlich Zufallsmaterialien waren, die er immer an Bord hatte. Seine Aussage, er habe normalerweise eine Säge an Bord gehabt, an dem Tag aber nicht, könnte aussagepsychologisch durchaus auf den genau gegenteiligen Sachverhalt hinweisen.
Wenn die Zerkleinerung auf dem Bootsdeck erfolgte, wäre eine ausreichende Reinigung durchaus denkbar. Wenn die Zerkleinerung im Boot erfolgte, könnte man auf die Idee kommen, mit einer gründlichen Reinigung mit einer DNA-zerstörenden Substanz ausreichend Spuren verwischen zu können, zumal Madsen wohl eher nicht damit gerechnet hat, dass so schnell nach ihm gesucht würde (Dank des Partners von Frau Wall!). Ansonsten hätte er vielleicht noch locker 24 Stunden mehr Zeit zur Verfügung gehabt.
Und dann kann es auch noch sein, dass das Zerkleinern zunächst gar kein Bestandteil des Plans war, sondern weitergehende Phantasien während der Begehung anderer Tatbestandteile zunehmend drängten,auch verwirklicht zu werden.
Dawn schrieb:2.Hätte er effektiveres Material zum versenken dabei gehabt.
Immerhin, Kopf, Unterschenkel und Arme sind weg. Die Perforierung des Torsos um Gase entweichen zu lassen und das Beschweren mit Eisenrohren war keine so schlechte Idee, nur hat irgendwas nicht geklappt. Shit happens.
Auch die Videokamera am angeblichen Absetzpunkt spricht nicht gegen eine geplante Tat. Wusste er überhaupt davon? Oder er hat einfach einen blöden Fehler gemacht.
Ein so komplexes Geschehen wie der Versuch der Vertuschung solch einer Tat kann wohl kein Mensch fehlerfrei begehen. Die Frage ist, ob solche Fehler entdeckt werden und letztendlich juristische Konsequenzen haben.
Madsen hatte ein paar Mal Pech: die schnelle Suche nach dem Boot, die schnelle Widerlegung seiner Behauptung Frau Wall an Land abgesetzt zu haben, damit die schnelle Bergung und kriminaltechnische Untersuchung des Boots und dann auch noch das Antreiben des Torsos.
Mit etwas mehr Glück, wäre er mit der Geschichte durchgekommen.