Kriminalfall Kim Wall

Nochmal zu seiner (für mich merkwürdigen) Frage nach einem Überwachungssystem:

Interested schrieb:Ich vermute eher, um anhand der Antworten ableiten zu können, wieviel sie bereits wissen

Ich glaube mittlerweile, du liegst richtig. Vermutlich meinte er gar nicht das Radar, sondern eine andere, deutlichere Art Überwachungsmöglichkeit. Eine Art Satelliten-Livestream vom Versenken der Leichenteile? So eine Befürchtung würde jedenfalls mehr Sinn machen als eine akute 'Radaramnesie'. Was genau beobachtet wurde, wäre ja für seine Absetzstory von entscheidender Bedeutung.

Hat jemand bitte die Quelle für seine Fragen nach Radar und Überwachung?
Damit gibt er schon etwas zu erkennen, möchte hier schon mal abklären, seine Story darauf abstimmen.
Und sich letztlich vergewissern, das ihn niemand verantwortlich macht.Die Suche an seiner Person vorbeigeht.

Heute geht es beim Prozess weiter. Es werden wieder mehrere Zeugen aussagen. Darunter ein Experte der dänischen Schifffahrtsbehörde und eine ehemalige Geliebte, Deidre King. Sie war also nicht die Zeugin "hinter verschlossenen Türen".

Hier der Link zum Liveticker von ekstrabladet.dk:
https://ekstrabladet.dk/112/live-i-dag-skal-elskerinde-vidne/7093109

Live-Ticker TV2
http://nyheder.tv2.dk/2018-03-26-foelg-retssagen-mod-peter-madsen-femte-dag
Live-Ticker Sky-News
https://news.sky.com/story/live-kim-wall-submarine-murder-trial-day-three-11299696

Die erste von neun für heute vorgeladenen Zeugen, ist eine Frau, für die wieder Namensverbot herrscht, da sie sexuelle Fragen beantworten muss.

9.35
Camilla Marie Nielsen
Staatsanwalt Jakob Buch-Jepsen beginnt Fragen zu stellen.
"Ich lernte Peter im Herbst 2008 kennen", sagt die Zeugin und erzählt ihr, dass sie Peter Madsen auf einer Fetischparty für Bondage und BDSM getroffen hat.

PM scheint also schon länger gewisse Neigungen zu haben. Nicht erst ab 2014.

Sandita schrieb:@Maxi05
Immer wird hier vor allem @GermanMerlin unterstellt, er und andere wollen PM für schuldfrei erklären oder seine Schuldfähigkeit anzweifeln. Wo hat er oder andere das geschrieben?

Wo habe ich das unterstellt?? Da hätte ich mal gerne einige Belege!
Ich bitte GermanMerlin nur wiederholt um Sachlichkeit! Also jetzt mal bitte!

FF schrieb:Da ist erstmal zweitrangig, ob er sie selbst wieder heben könnte.

Was auch sonst? Mit seinen vorangegangenen Taten konnte er sich im Gegenteil sicher sein, dass er sich nicht persönlich mit der Bergungen würde befassen müssen, weil im klar gewesen sein musste, dass die Behörden das Boot wieder hochholen - zumal er es lediglich in ‚knietiefem Wasser‘ versenkt hat. PM ist doch - wohl - vor allem im ‚nautischen‘ Bereich - kein Vollidiot, der sich nicht hätte ausrechnen können, dass das Boot sofort gehoben würde. In seiner Not hat er wohl einzig auf die reinigende Kraft des Meerwassers gehofft - verständlich, da ihm die vorgesehene Zeit, zur Reinigung des Bootsinneren, durch die Eigendynamik der Ereignisse, schlicht fehlte.

Da er das wusste und entsprechende drastische Notmaßnahmen einleitete, ist es meines Erachtens sehr unwahrscheinlich, dass er dabei noch damit gerechnet haben könnte, er würde jetzt - sobald er an Land anlangte - lediglich wegen des ‚Bootsunglücks‘ in die Zange genommen werden. Er hatte allen Grund anzunehmen, dass exakt das eintreten würde, was auch tatsächlich eingetreten ist: eine Zeugenvernehmung die nahtlos in eine Beschuldigtenvernehmung mündete. Und zwei Tage später war die Nautilus bereits wieder an Land und in den Händen der Spurensicherung.

suki04 schrieb:Hat jemand bitte die Quelle für seine Fragen nach Radar und Überwachung?

Das hatte ich hierher:

Seps13 schrieb::https://www.svt.se/nyheter/lokalt/skane/de-vittnade-i-madsenrattegangen
Am Donnerstag waren mehrere Zeugen im Prozess gegen den Mordverdächtigen Peter Madsen zu hören. Den Zeugen zufolge fragte Madsen mehrmals, ob es ein System gäbe, das ihn verfolgen könnte. Er soll auch gesagt haben, dass er nicht wusste, wo Kim Wall sei. Bei einer anderen Gelegenheit erklärte er, dass er sie abgesetzt habe.

Interested schrieb:Na man hätte an Land gesucht, wenn er sagt, er macht noch Tests mit der Nautilus. Dann ist ja schonmal klar, dass das U-Boot bis dahin keinen Unfall hatte. Nur, dass der Freund so ne Maschinerie in Gang setzt, damit konnte er nicht rechnen. Nicht so schnell.

Sehe ich auch so. Ich denke, der Freund hätte mit seiner Maschinerie, die er in Gang setzte, nicht so schnell Erfolg gehabt, wenn nicht sehr schnell klar gewesen wäre, das die Absetzstory frei erfunden war. Hätte es da keine Kamera gegeben, wäre erstmal gar nichts passiert. Boot okay, Besitzer okay, Passagier an Land. Da wäre erstmal niemand sonderlich beunruhigt gewesen (außer natürlich dem Freund).
Wann haben die Behörden eigentlich gewusst, dass PM in dem Punkt gelogen hatte? Wieso wurden so schnell die Kamerabänder kontrolliert?

Am heutigen Verhandlungstag sind schon einige frühere Gespielinnen von PM befragt worden, momentan ist eine Zeugin dran, die seit 2015 mit PM bekannt und vertraulich ist.

Dieser Abschnitt hier ist interessant, darum stelle ich ihn hier ein, es geht um SMS mit sexuellen Phantasien, die PM an andere Frauen geschrieben hat, die Zeugin hat diese selbst gelesen und hielt es damals für einen Scherz, dass am Schluss einer SMS der Satz stand „Andernfalls habe ich einen Mordplan.“

Text aus dem Ekstrabladet-Ticker, 10:12 Uhr:

Anklageren fortsætter og spørger vidnet, ind til en sms, hvor Peter Madsen skulle have skrevet til en anden kvinde om en række seksuelle fantasier og afsluttet med 'Ellers har jeg en mordplan'.
- Jeg opfattede det som en joke, siger vidnet, som har set de sms'er.

so ganz klar kann man bei den aktuellen Aussagen nicht erkennen was mit 'Grenzüberscheitungen' jeweils gemeint ist - jede Zeugin scheint da ihre eigene Definition zu haben..

schwer einzuschätzen wem diese Aussagen helfen..

Zur Suizidtheorie ist mir noch folgendes eingefallen:

... Aus dem Gutachten: "He is 'a sexual deviant with narcissistic and psychopathic traits".

Nimmt man das vorerst einmal ernst, ist die Annahme, PM habe seinen Abgang mit der Nautilus geplant, (auch hinsichtlich dieses Profils) meines Erachtens vom Tisch. Narziss starb zwar selbstverschuldet, aber nicht in Selbstmordabsicht: Er ertrank (wenigstens in den meisten Versionen des Mythos) nicht absichtlich, sondern in selbgefälliger Betrachtung seines eigenen Spiegelbilds.

FadingScreams schrieb:so ganz klar kann man bei den aktuellen Aussagen nicht erkennen was mit 'Grenzüberscheitungen' jeweils gemeint ist - jede Zeugin scheint da ihre eigene Definition zu haben..

Es geht ja auch mehr darum aufzuzeigen, dass Snuff öfter bereits ein Begriff war, wie auch div. Dinge davon im U-Boot zu machen.

Was Peter, Paul and Mary da einvernehmlich tun, sollte man gar nicht bewerten und dass es auch Frauen mit Vergewaltigungsphantasien gibt, PM Bi ist - nichts ungewöhnliches.

PM scheint nun anzufangen Emotionen zu zeigen.

. 10.48
Linette K. Jespersen
Nach der Erklärung der ehemaligen Geliebten setzte sich Peter Madsen auf einen Stuhl an der Wand, nahm die Brille ab und schien fast geschüttelt oder zerschmettert zu sein. Kurz darauf bat der Gefängnisoffizier ihn, sich zurückzulehnen. Jetzt sitzt er und redet mit seinem Verteidiger.

Ekstrabladet.dk

Peter Madsen spricht - wird aber aufgefordert zu binden
Der Staatsanwalt fragt, ob sich Peter Madsen kürzlich verändert hat?

- Er war gerade sehr manisch, sagt der Zeuge.

- MM, sagt Peter Madsen. Aber jetzt hat er keine Sprechzeit. Der Verteidiger markiert, dass er still sein muss.

TV2 Ticker

Wenn die ganze Angelegenheit nicht so traurig wäre, hätte ich vorhin fast schmunzeln müssen. Da geht es quasi die ganze Zeit um sexuelle Phantasien und Gelüste, „Gewalt“-Rollenspiele etc., und dann versucht die Verteidigerin das Bild geradezurücken, indem sie die Zeugin fragt, ob es wahr sei, dass PM ihr mal ein Bild von einer Miezekatze geschickt habe.

Das relativiert natürlich einiges. (Ironie)

Auch kein leichter Job, den die Verteidigerin da hat...

Vidnet har også sejlet med ubåden Nautilus mange gange. - Har du oplevet det her undertryk, som Peter Madsen har fortalt om?, spørger anklageren. - Ja, det har jeg, når vi f.eks. sejler i periskophøjde, siger vidnet. - Er det så muligt, at åbne den ude fra, spørger anklageren. - Nej, det er slet ikke muligt, siger vidnet.

Der Zeuge ist auch viele Male mit dem U-Boot Nautilus gesegelt. - Haben Sie diesen Unterdruck erlebt, wie Peter Madsen erzählt hat?, Fragt der Staatsanwalt. - Ja, ich habe, als wir in Periskoptiefe gesegelt sind, sagt der Zeuge. - Ist es möglich, von außen zu öffnen, fragt der Staatsanwalt. "Nein, das ist überhaupt nicht möglich", sagte der Zeuge.

Unterdruck gabs also wohl öfter. Solang jemand im U-Boot sitzt, der weiss was zu tun ist...

Jeg troede på det projekt. De ville betale 20 millioner kroner og vi kunne måske bygge den ubåd for fem millioner, så der var stor fortjeneste, siger vidnet, der så tegninger af ubåden sammen med Peter Madsen.

Ich habe an dieses Projekt geglaubt. Sie würden 20 Millionen Kronen zahlen und vielleicht könnten wir das U-Boot für fünf Millionen bauen, also gab es eine Menge Profit, sagte der Zeuge, es gebe Zeichnungen des U-Boots zusammen mit Peter Madsen

Tja, also doch nur dänische Kronen für das spanische U-Boot und nicht 20Mio Euro oder Dollar. Entspricht gerade mal 268.000Euro. Nichts mit Snuff-Sex- U-Boot, sondern anscheinend ein seriöser Auftrag, von dem auch andere informiert waren.

Nun sagt der Physiker von Madsens Werkstatt aus. Es kam wieder Barcelona zur Sprache.

Außerdem gab es einen großen Auftrag für ein großes U-Boot aus Spanien. Es habe alle unsere finanziellen Probleme in der Zukunft sehr weit gelöst, sagt der Zeuge.

Ekstrabladet.dk Liveticker

Auch der Physiker sagt aus, dass die Dinge, die PM mit aufs Boot nahm sonst nicht dort hin gehörten.

. 11.32
Camilla Marie Nielsen
- Wie oft waren sie schon im U-Boot ?, fragt der Staatsanwalt.
- Viele Male, sagt der Zeuge.
- Sind Ihnen neue U-Boot-Projekte bekannt, fragen Sie den Staatsanwalt.
"Nein, also hatten wir über Laternen gesprochen", sagte der Zeuge.
- Was ist mit einigen Holzregalen, die gebaut wurden, fragt der Staatsanwalt.
- Nein, davon habe ich nichts gehört. Ich kann auch nicht sehen, wo sie sein sollten, sagt der Zeuge.

11.33
Camilla Marie Nielsen
Der Staatsanwalt zeigt nun Bilder aus dem Inneren von Nautilus an.
- Hast du so einen grünen Wasserschlauch gesehen?
"Ich denke, das sagt der Zeuge.
- Was ist mit dem U-Boot?
"Ich glaube nicht, aber es ist schwer sicher", sagte der Zeuge.

11.34
Camilla Marie Nielsen
Der Staatsanwalt zeigt nun Bilder der im U-Boot gefundenen Gurte sowie Rohrstücke an Bord der Nautilus.
"Es gab eine Menge [Wut] im U-Boot, und ich glaube, es gab orangefarbene Gurte, aber das Blau, das ich noch nicht gesehen habe. Ich habe nie die Rohre dort unten gesehen, und sie hatten keinen Zweck auf dem U-Boot, sagt der Zeuge

11.35
Camilla Marie Nielsen
Der Staatsanwalt zeigt nun Bilder von den Gurten, die fest im Knöchelbereich des U-Bootes gefunden wurden.
Der Zeuge sagt, dass dort nie Riemen waren.

11.37
Camilla Marie Nielsen
Der Staatsanwalt fragt nun nach den Halfmeter-Schraubenziehern, die im Zusammenhang mit der Untersuchung in dem Fall gefunden wurden.
- Halt, es war ein sehr langer Schraubenzieher. Das denke ich noch nie, sagt der Zeuge und atmet tief durch.
"Ich habe noch nie so einen Schraubenzieher in meinem Leben gesehen", sagte der Zeuge.
- Haben Sie jemals einen solchen Erdrutsch oder Entfernungsmarkierung auf dem Meeresboden verwendet, fragt der Staatsanwalt.
"Nein, das kenne ich nicht", sagte der Zeuge.

. 1.40
Camilla Marie Nielsen
"Als Sie am Abend vor dem 10. August im U-Boot waren, haben Sie diesen grünen Wasserschlauch gesehen?", Fragt der Staatsanwalt.
"Nein", sagte der Zeuge.
"Hast du solche Riemen hier in der Show gesehen?", Fragt der Staatsanwalt.
"Also da waren immer Riemen, aber nicht da", sagte der Zeuge.

Dann zur Kamera.

. 11.39
Camilla Marie Nielsen
Der Zeuge erklärt auch, dass es häufig nicht Peter Madsen war, der eine Kamera auf den Touren nahm.
"Es gab immer andere, die das taten", sagte der Zeuge.

Also diese Aussagen sind wieder sehr belastend für PM würde ich sagen.